Also ich kenne durchaus das Problem, dass man wörtlich unter wahnsinnigem Druck steht, aber imho wäre es das Schlimmste was tun könnte, Beruhigungsmittel zu nehmen. Denn "Stress", Aufregung und Adrenalin sind Faktoren, die sich im Laufe der Evulotion aus gutem Grund entwickelt haben. Sie sind von Vorteil und machen einen im Ernstfall leistungsstärker.
Es gibt ein
Stressdiagramm (klick), daraus geht hervor, dass man die besten Ergebnisse unter Stress erzielt, solange der Stress nicht in Todesangst und Panik umschlägt. Ganz links ist gerade nach dem Aufstehen oder beim Biertrinken zum Fußballspiel, in der Mitte ist optimal für Prüfungen und ganz rechts muss man sich so vorstellen, wie eine Maus die vor einer Schlange sitzt. Wenn man völlig entspannt ist, erzielt man genauso schlechte Ergebnisse wie in Todesangst.
Am besten ist es, man hat ein gesundes Maß an Angst, man ist auf der Hut vor Fallen, das Gehirn arbeitet blitzartig, ohne in den panikhaften Tunnelblick-Modus zu verfallen.
Das erreicht man meiner Erfahrung nach am besten, indem man durchaus Respekt vor der Schwierigkeit der Aufgabe hat, indem man Angst vor dem Durchfallen bzw dem Versagen hat und indem man die ganze Zeit fürchtet, gleich in eine Falle des Prüfers zu tappen. Gleichzeitig muss man aber mit der inneren/geistigen Einstellung da rein gehen, dass man eigentlich gut genug ist, um zu bestehen; dass man genug gelernt hat, um alles wesentliche zu wissen; sprich: Man muss sich eingeredet haben, dass man zwar nicht so gut ist wie die Prüfer und dass man noch viel zu lernen hat, aber dass man andererseits ausreichend viel weiß, um den Prüfungsanforderungen gerecht zu werden, sofern man sich konzentriert - letzteres dürfte (wenn man es wirklich verinnerlicht hat) einen ausreichend hohen Stresslevel aufrecht erhalten.
In schriftlichen Prüfungen habe ich immer gemerkt, dass ich den richtigen Punkt erreicht habe, wenn ich vor dem Austeilen der Aufgabenstellung so mit den Beinen am Wippen war, wenn ich in den ersten 5 Minuten der Bearbeitung noch leicht am Zittern war (Hände, Stift) und wenn sich das danach gelegt hat und ich normal schreiben konnte.
Wenn man aber überzeugt ist, dass man nicht gut genug ist, dann bewegt man sich in einer Abwärtsspirale: Man fürchtet, nicht gut genug zu sein, der Stress steigt auf ein ungesundes Maß an. Das merkt man und deshalb kriegt man noch zusätzliche Angst, die zum ersten Blackout führt. Den bemerkt man auch und deshalb kriegt man dann Panik usw.....
Weiter oben hat es schon jemand gesagt: Trink am Abend vorher vor dem Einschlafen irgendwas, entweder starken Alkohol oder Schlaftabletten oder ähnliches, damit du gut schläfst. Aber während der Prüfung selbst darfst du deinen Geist keinen leistungssenkenden Drogen aussetzen.