Berufsperspektive nach verkorkstem Studium

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Hallo zusammen,

ich hoffe, es ist das richtige Forum hier. Ich bin auf der Suche nach Ratschlägen, was ich tun könnte, um meine Berufsperspektive zu verbessern.

Kurz zur Situation:
Ich werde im kommenden Wintersemester meinen Bachelor in Mathematik machen. Aus verschiedenen Gründen hat sich mein Studium extrem in die Länge gezogen, so dass ich bisher insgesamt 15 Hochschul- und 13 Fachsemester lang studiert habe. Meine Note wird leider auch nicht die beste sein, ich vermute irgendwas um 2,5.
Ich hab während des Studiums immer viel gejobbt, aber nichts, was meine Berufsqualifikation erhöht hätte.
Mein Studienschwerpunkt ist Wahrscheinlichkeitstheorie. An EDV-Kenntnissen hab ich im Wesentlichen nur das, was ich fürs Studium brauchte: rudimentäre Kenntnisse in R und Matlab, dazu kann ich ein bisschen in Java programmieren.

Ich hatte eigentlich immer vor, einen Master zu machen, hab inzwischen aber genug von Mathe. Das heißt, ich müsste mich für den Master in eine andere Richtung orientieren, was ja nicht so einfach ist, da die meisten Masterstudiengänge auf einen Bachelor aufbauen.
Als Alternative könnte ich mir vorstellen, erstmal ein wenig zu arbeiten und Geld zur Seite zu legen. Das Problem ist, dass ich nicht wirklich sehe, welche Jobs in Frage kämen. Ich bin schon seit einiger Zeit dabei, mich immer mal etwas umzusehen. Die meisten Jobs, die sich u.a. an Mathematiker richten, verlangen leider relativ fortgeschrittene Programmier- und Datenbankkenntnisse, über die ich nicht verfüge. Und bei Jobs aus dem klassischen Spektrum (Banken, Versicherungen) sehe ich aufgrund meines schlechten Abschlusses (Note/Studiendauer) kaum Chancen.

Was ergibt mehr Sinn, direkt noch einen Master machen oder erstmal versuchen praktische Erfahrung zu sammeln?
Was könnte ich tun, um meine Situation zu verbessern?
Die einzigen Vorteile, die ich für mich sehe, sind, dass ich sehr arbeits- und lernwillig bin und ziemlich geringe Gehaltsansprüche habe. Am wichtigsten wäre mir, dass ich meine Qualifikation ausbauen kann.
 
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Keine Pflichtpraktika während des Studiums? Wenn doch wo hast du die gemacht?

€dit: Kannst du eigentlich mal erklären wie du es hingekriegt hast mal eben mehr als die doppelte Studienregelzeit für einen Bachelor zu brauchen und dabei trotzdem so eine schlechte Note zu haben?
 
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Erst mal gratz für diesen immens wichtigen Milestone! Egal wie lange es gedauert hat und was für einen Schnitt Du hast! Gut gemacht!

Javaskills sind mmer gut. Schau Dich in der IT um. Muss ja kein reines IT Unternehmen sein. Vielleicht in der Versicherungsbranche? Mathe und Programmierskills passen gerade dort gut zusammen!

Was den Master betrifft: ich schätze Du bist Ende 20? Wäre sicher ne Option. Son Master ist schon was feines. Aber hast Du da wirklich Lust drauf? Du hast gerade viele Jahre Studium hinter Dir. Vielleicht solltest Du Dir eine mentale Auszeit gönnen? Master läuft Dir nicht davon!
 
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Hast du nur von reiner Mathematik die Nase voll und kannst dir aber eventuell vorstellen, in einem Fach mit hohem Matheanteil weiterzumachen im Master? Ich denke an sowas wie Meteorologie, Physik, Informatik, Etechnik, Luft- und Raumfahrttechnik ...
 
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Keine Pflichtpraktika während des Studiums? Wenn doch wo hast du die gemacht?

€dit: Kannst du eigentlich mal erklären wie du es hingekriegt hast mal eben mehr als die doppelte Studienregelzeit für einen Bachelor zu brauchen und dabei trotzdem so eine schlechte Note zu haben?

geht dich n scheissdreck an?
 
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geht dich n scheissdreck an?

Den Versager stellt halt keiner an wenn er nicht irgendwie stichhaltig begründen kann warum er maximal ~12CP/Semester hingekriegt hat. Vor allem in den Kreiswichs-Branchen Banken/Versicherungen. Aber hauptsache du ragest hier erstmal rum. Vergessen umzuloggen? :rofl:
 
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Erst mal gratz für diesen immens wichtigen Milestone! Egal wie lange es gedauert hat und was für einen Schnitt Du hast! Gut gemacht!

Du bist ja so ein Menschenfreund.
Wenn es keine besonderen Gründe für dieses schlechte Studium gibt, kann ich nur mein Beileid aussprechen. Sowohl der Gesellschaft die so einen Dauerstudenten finanziert, als auch dem TE selber, der irgendwie komplett in der falschen Bahn gelandet ist und so extrem viel Zeit vergeudet hat.
Als Job würde mir Taxifahrer einfallen :8[:
 
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Meine Güte,

ist doch scheißegal, wie lange man für den Kram gebraucht hat, solange am Ende doch noch etwas Substanzielles dabei herausgekommen ist! Es kann eben nicht jeder ein Prädikatsexamen mit nach Hause bringen und nebenbei noch unter Regelstudienzeit bleiben.

Wenn ich den TE mit vielen der derzeitigen und ehemaligen Schüler an meiner Schule vergleiche, bin ich froh, dass da bei ihm ein Bachelorabschluss zu Buche steht. Er wird sicherlich doch noch relativ zügig zu einem Jobangebot kommen und nicht der H4-Branche zugeführt werden wie o.g. Klientel, bei denen oft Hopfen und Malz verloren ist.

Da ich selber nach einem MINT-Studium recht desillusioniert in die Zukunft geblickt habe, kann ich das Ganze ein wenig nachempfinden.
Ich habe mich damals beim örtlichen Schulamt umgehört bzw. als Vertretungslehrer beworben und mit quasi sofort (nach 3 Wochen; ohne Bewerbungsgespräche) eingesetzt worden. Gerade mit Mathematik solltest du relativ gefragt und auch clever genug sein jedes andere Fach bis mindestens zur Mittelstufe zu unterrichten. Ich habe damals selber mit Mathematik & Sport angefangen. Mit dem Job kommst du auf jeden Fall zu Geld und hast in der ersten Zeit in Vertretung auch viel weniger Verantwortung und Arbeit als ein klassischer Lehrer mit eigener Klasse und anderen schulischen Verpflichtungen (Fachleitungen, Aufgabenbereiche etc.)
Die Arbeit mit Menschen muss einem dafür halt liegen und ein dickes Fell sollte man sich auch zulegen.
 

TheGreatEisen

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@ TE: Ich habe - ebenfalls aus einer Vielzahl an Gründen (z.B. zeitintensive Hobbies wie Reptilienzucht, Doppelsstudium, Zocken, Kiffen und Saufen) - viel viel länger studiert als nötig.

Wenn du jetzt den Master straight durchziehst und da gute Noten holst, kannst du imho immer noch gut in den Arbeitsmarkt eintreten, solange du noch keine 45 Jahre bist. Wichtig ist nur, dass man mit dem Thema offen und offensiv umgeht, ich habe meine längere Studienzeit immer selbst thematisiert, 2-3 Geschichten von der Zucht des grünen Baumpythons, meine Studienzeit war am Ende latte. Du darfst nur nicht wie jemand wirken, der mit dem Studium selbst Probleme hatte oder der in der Zeit nur gepennt hat.
 

parats'

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Ich arbeite momentan auf der Fachseite mit einem Statistiker zusammen. Der kommt auch direkt von der Uni nach seinem Studium in Mathematik (ka ob nur bachelor oder auch master). Sprich ich bin Entwickler er gibt das Ziel vor.

@TE Solche Konstellationen gibt es immer wieder, zuhauf und in allen Branchen. Mehr als versuchen kannst es nicht ;)
 
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Klingt nach einem Kandidaten für Arbeitnehmerüberlassung...2-3 Jahren den Zeitarbeitskram machen danach findet man dann ggf was "richtiges" weil Berufserfahrung im Lebenslauf ist.
 

ROOT

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imo wäre ein zügig und gut abgeschlossener master nicht die schlechteste idee, vorausgesetzt zu kannst das durchziehen. am besten mathe kombiniert mit anwendungsbezug.

und lern richtig programmieren, gibt wenig was als mathematiker sinnvoller ist.
gilt insbesondere wenn du nicht noch weiter studieren willst.

bin aber als technomathematiker mglw. auch biased
 
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Ich würde den master sein lassen und anfangen Bewerbungen zu schreiben.
Falls es dann doch schwer wird mit einem Beruf kann man ja nochmal über den master nachdenken.
 

Benrath

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Da ich selber nach einem MINT-Studium recht desillusioniert in die Zukunft geblickt habe, kann ich das Ganze ein wenig nachempfinden.
Ich habe mich damals beim örtlichen Schulamt umgehört bzw. als Vertretungslehrer beworben und mit quasi sofort (nach 3 Wochen; ohne Bewerbungsgespräche) eingesetzt worden. Gerade mit Mathematik solltest du relativ gefragt und auch clever genug sein jedes andere Fach bis mindestens zur Mittelstufe zu unterrichten. Ich habe damals selber mit Mathematik & Sport angefangen. Mit dem Job kommst du auf jeden Fall zu Geld und hast in der ersten Zeit in Vertretung auch viel weniger Verantwortung und Arbeit als ein klassischer Lehrer mit eigener Klasse und anderen schulischen Verpflichtungen (Fachleitungen, Aufgabenbereiche etc.)
Die Arbeit mit Menschen muss einem dafür halt liegen und ein dickes Fell sollte man sich auch zulegen.

Und was machst du jetzt? Langfristig Quereinsteiger als Lehrer zu werden mit dem Bachlor wird glaub ich nicht gehen. Imho sollte der TE sich etwas mehr äußern sonst wird außer paar weitern 0815 Tipps und FLames nichts mehr kommen.
 
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Und was machst du jetzt? Langfristig Quereinsteiger als Lehrer zu werden mit dem Bachlor wird glaub ich nicht gehen. Imho sollte der TE sich etwas mehr äußern sonst wird außer paar weitern 0815 Tipps und FLames nichts mehr kommen.

Ist das so? Ein Bekannter von mir hat vor ~5 Jahren sein Diplom in E-Technik mit mäßiger Note abgeschlossen, fand keinen Job und hatte spontan als Berufsschullehrer angefangen. Mittlerweile ist er das immer noch, der Job macht ihm Spaß und er wird wohl auch dabei bleiben. Weiß aber nicht ob es dabei einen Unterschied zwischen Bachelor und Diplom gibt.
 

Moranthir

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in ein wiwi-fach quereinsteigen und sich entweder auf logistik und or, oder aber auf irgendwelche makrosachen mit irgendwelchen optimierungen stürzen. sollte für einen mathe-ba recht gechillt sein, interesse vorausgesetzt.
 

Benrath

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in ein wiwi-fach quereinsteigen und sich entweder auf logistik und or, oder aber auf irgendwelche makrosachen mit irgendwelchen optimierungen stürzen. sollte für einen mathe-ba recht gechillt sein, interesse vorausgesetzt.

das hatte ich eigentlich auch gedacht, aber naja so easy ist das auch nicht mehr, wenn er eigentlich nicht gerne programmiert etc. Glaub die Edge mit Mathe war mal höher. Vor allem fehlt ihm total die Denke.

k.a. wegen der Lehrersache, deswegen ja die Frage. Hätte mich selbst interessiert als Notfallplan ^^
 
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Voraussetzungen für einen Quereinstieg als Lehrer sind nach Bundesländern unterschiedlich. Meistens wird verlangt, dass man zwei Hauptfächer hat, was durch eine Summe von Scheinen nachgewiesen werden kann. D.h. man muss nicht unbedingt Mathe studiert haben, wenn der jeweilige Studiengang ausreichend Mathescheine enthielt.

In Berlin fehlten für das Schuljahr 2014/2015 ca. 800-900 Lehrer, die Stellen wurden auch mit Quereinsteigern besetzt, die nur ein Hauptfach vorweisen konnten. Anderenfalls hätte man zuviel Ausfall gehabt. D.h. je nachdem in welchem Bundesland der nächste Lehrermangel ansteht, lohnt sich eine Bewerbung als Quereinsteiger mit nur einem Fach.

Hat man bei der Fächerkombination auch noch ein Mangelfach vorzuweisen, geht der Quereinstieg meistens klar.
 
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Menschen die Statistik und Wahrscheinlichkeit auch nur ansatzweise verstehen fehlen praktisch überall, solche, die aufgrund mäßigem Abschluß auch noch bereit sind, für unter 60k im Jahr zu arbeiten sogar noch viel mehr.
Reichtum wird wohl schwierig, aber als ITler/Progger solltest du völlig problemlos halbwegs zeitnah eine Stelle finden.
 
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lern programmieren, master 4 semester und irgendwas mit programmieren, dann haste den patzer vom ba studium direkt weg und kannst an gute jobs denken.

ps. was da in den masterstudiengaengen rum supt gerade an den fh's davor musste keine angst haben mit matheskill easy machbar.
 
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MINT master? easy? :lol:

auch lustig: leute ohne studienabschluss erzählen ihm er hätte iwas verpatzt. bw.de mal wieder. herrlich :top2:
 
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parats'

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Btw, wessen smurf ist der te nun?
 

Benrath

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Kains, der hat in Wahrheit nämlich gar nicht 5 Master und informiert sich jetzt über seine Zukunft
 
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Die wichtigste Info ist wirklich, warum es so lange gedauert hat und so schlecht ist. Wenn es eine wirklich gute (d.h. im Bewerbungsgespräch gut verkaufbare) Begründung gibt sehen die Perspektiven ganz anders aus als wenn er sagt "rumgepimmelt und StarCraft gezockt".

Ich würde versuchen, mich auf IT-Stellen zu bewerben (die sind z.Zt. sehr am suchen, d.h. du kannst Glück haben) und wenn das nichts wird kann man auch trotz Abschluss erst mal ein paar Praktika machen. In denen dann positiv genug auffallen so dass es mit dem Job etwas wird. Also dich im Unternehmen beweisen und quasi das durchmachen, was fast alle Geisteswissenschaftler nach ihrem relativ nutzlosen Studium erleben müssen :ugly:
 
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Einer der gruende wieso juristen so ätzend sind, ist das staendige rumgewhine über die zwei schweren staatsexamen. Das ist bei leuten mit mint-master anscheinend auch nicht anders.
 
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MINT master? easy? :lol:

Kommt sicherlich auch auf das genaue Fach + Vertiefung an, aber in den Ingenieurswissenschaften ist der Master schon eher 'ne Spaßveranstaltung. Die ganzen schwierigen Fächer sind eigentlich im Grundstudium, danach wird es immer leichter. Und soweit ich das von bekannten gehört habe, ist ein Master in Informatik auch nicht besonders hart. Mag sein dass das in den naturwissenschaften anders ist, keine ahnung.
 
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Erstmal danke für den Input.

-Studiendauer
Lässt sich schwer auf einen Nenner bringen. Am Anfang hab ich das Studium nicht ernst genommen und hatte keinen Bock, die nötige Zeit zu investieren.. Dazu war ich mir nie wirklich sicher, ob Mathe das Richtige für mich ist. Hab mich zwischendurch auch immer wieder mal für andere Studiengänge beworben, auch für speziellere Sachen, z.B. beim deutschen Literaturinstitut in Leipzig oder an ein paar Journalistenschulen. Der Grund, weshalb ich das nicht gemacht hab, war letztlich die Angst, dass es noch weniger Hand und Fuß hat und mein Abschluss am Ende noch weniger brauchbar ist.
Bin dann letztlich bei Mathe geblieben, weil ich keine klar bessere Alternative gesehen hab und damit auch keinen Sinn in einem erneuten Fachwechsel. Immerhin hatte ich ja auch schon zwei andere Fächer je ein Semester lang anstudiert (Jura und Physik, btw).
Hab allerdings mein ganzes Studium hindurch auch Veranstaltungen anderer (geisteswissenschaftlicher) Fächer besucht. Hab zum Teil mehr Veranstaltungen zu anderen Fächern als zu Mathe besucht, wenn ich gerade besonders wenig Lust auf letzteres hatte.
Ne Weile hab ich mir auch selbst gar keinen Druck gemacht und auch von außen keinen bekommen - ne Begrenzung der Studiendauer gibts an meiner Uni nicht für mein Fach und finanziell war ich lange Zeit auch sorgenfrei.
So richtig Probleme bekommen hab ich dann erst gegen Ende der Regelstudienzeit, als erst der eine und dann der Elternteil mich nicht mehr finanziell unterstützen konnte (wegen Jobverlust) bzw. wollte (als ich dann schon drei Semester über der Regelstudienzeit war).
Von da an musste ich mich mit ein bis zwei Nebenjobs selbst finanzieren. Die letzten zwei Jahre waren ziemlich bitter, immerhin hab ich dadurch gelernt, die Zeit zu schätzen, in der ich mich auf mein Studium finanzieren kann.

-Note
Nun ja, mir ist bewusst, dass meine Endnote kein Aushängeschild sein wird, aber so krass schlecht find ich sie jetzt auch nicht. In den Modulklausuren bestehen in der Regel die meisten nur mit >=3,0 und nur ziemlich Wenige schreiben <2,0. In den mündlichen Prüfungen siehts dann besser aus, aber da ist mein Schnitt auch besser.
Ich hab auch grad zu Beginn des Studiums ziemlich viele Prüfungen aufgeschoben, wenn ich den Schein gemacht hab. Als ich dann ab nem gewissen Zeitpunkt zählbare Studienleistungen vorlegen musste, bin ich oft mit zu kurzer Vorbereitungszeit in Prüfungen zu Vorlesungen gegangen, die ich bereits zwei, drei oder sogar mehr Semester zuvor gehört hatte.

-Perspektive
Quereinstieg als Lehrer kommt für mich nicht in Frage. Ich hab zwar Spaß daran Mathe zu erklären und hab ein bisschen Erfahrung durch Nachhilfe-Jobs, aber ner Schulklasse Mathe beibringen ist halt was ganz anderes. Das ist auf keinen Fall was, was ich auf Dauer gern machen würde, und zur Weiterqualifikation eignet es sich auch nicht.
Da wäre mir irgendwas im IT-Bereich lieber. Hier fehlen mir aber bei eigentlich allen Stellenausschreibungen, die ich bisher gesehen hab, benötigte Kenntnisse.

Einen Master machen scheint mir da auch eher das Beste, zumindest falls ich dafür Bafög bekäme.
Hier ist halt auch das Problem, dass es wenige Masterstudiengänge gibt, für die ein Mathe-Bachelor allein ausreicht.
Wiwi z.B. geht kaum, ohne dass man vorher Wiwi als Nebenfach hatte, ähnlich siehts bei Computer Science aus, wo man eigentlich immer schon so und so viel CP aus der Ecke mitbringen muss und bei mir sinds nur 22.
Dann gibts ein paar Statistik-Master. Hier ist der Haken, dass die sich eigentlich alle nicht hauptsächlich an Mathematiker richten, sondern auch Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlern offen stehen. Das heißt, die Konkurrenz ist entsprechend groß (gerade in Städten wie Berlin und München) und meine Note dürfte sich als Hindernis erweisen. Ich plane aber auf jeden Fall, mich auf sowas zu bewerben. Immerhin kriegt man einen Bonus, wenn man schon viel aus dem Bereich WT/Statistik belegt hat, was bei mir der Fall ist.

So oder so kann man sich für die allermeisten Master erst im nächsten Wintersemester bewerben und ich würde gern die Zeit bis dahin sinnvoll nutzen. Hier gibts dann auch wieder die Option arbeiten oder Praktika. Darauf hätte ich eigentlich am meisten Lust, um einfach mal etwas Berufserfahrung zu sammeln und im Optimalfall ein bisschen Geld zur Seite legen zu können. Andere Option ist halt erstmal für Mathe-Master einschreiben und Studienleistungen sammeln, die ich für einen anderen Master benötige. Hier hätte ich dann das Problem, dass mir zum Ende des Masters heraus wieder ein Semester fehlt beim Bafög.


Sorry, Wall of Text...
 
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-Perspektive
Quereinstieg als Lehrer kommt für mich nicht in Frage. Ich hab zwar Spaß daran Mathe zu erklären und hab ein bisschen Erfahrung durch Nachhilfe-Jobs, aber ner Schulklasse Mathe beibringen ist halt was ganz anderes. Das ist auf keinen Fall was, was ich auf Dauer gern machen würde, und zur Weiterqualifikation eignet es sich auch nicht.
Da wäre mir irgendwas im IT-Bereich lieber. Hier fehlen mir aber bei eigentlich allen Stellenausschreibungen, die ich bisher gesehen hab, benötigte Kenntnisse.

Finde ich nachvollziehbar und würde wahrscheinlich auch IT bereich bevorzugen.
Das hier kann aber auch spannend sein: http://www.teachfirst.de/

2 jahre vertrag fuer ca. 1200 netto und n haufen methodischer/pädagogischer fortbildung + eigenen unterricht an einer "problemschule" mit kaputten kids. Kenne einige leute die das nach einem naturwissenschaftlichen studium gemacht haben und sich danach für quereinstieg entschieden, weil denen arbeit mit menschen gefiel.
 
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Einen Master machen scheint mir da auch eher das Beste, zumindest falls ich dafür Bafög bekäme.

Keine Ahnung ob es da Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt, aber bei uns bekommt man für den Master nur Bafög, wenn man den Master direkt an den Bachelor hängt (d.h. ohne Semester dazwischen) und der Bachelor in Regelstudienzeit abgeschlossen wurde.
 
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Also ums nochmal zusammenzufassen: ein Master ist im Regelfall so easy (verglichen zum Bachelor) dass du ihn in zwei Jahren wirst schaffen koennen. Wenn du da dann noch eine gute Note raushaust sieht es doch nicht mehr ganz so duester aus. Kannst im Vorstellungsgespraech dann auch direkt ehrlich sagen dass du mit dem Master aufgewacht bist und dich mal am Riemen gerissen hast, und auch vorhast so weiterzumachen.
 

cReAtiVee

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Einer der gruende wieso juristen so ätzend sind, ist das staendige rumgewhine über die zwei schweren staatsexamen. Das ist bei leuten mit mint-master anscheinend auch nicht anders.

Scheint ja doch nicht so zu sein, wie man im Thread sieht. Und alle meine MINT Kommilitonen sagen das Gleiche. Hauptsache mal flamen, was? :knuddel:

Ancients Post ist einfach die richtige Antwort für den TE. Go for it.
 
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Keine Ahnung ob es da Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt, aber bei uns bekommt man für den Master nur Bafög, wenn man den Master direkt an den Bachelor hängt (d.h. ohne Semester dazwischen) und der Bachelor in Regelstudienzeit abgeschlossen wurde.
Das ist mir neu, hast Du dafür ne Quelle?

Soweit ich weiß, spielt die Studiendauer im Bachelor keine Rolle, es zählt die Regelstudienzeit, die ja im Master von Neuem beginnt. Ausnahme: Man ist zu Beginn des Masters bereits übre 30 Jahre alt. Das werd ich aber nicht sein.
 
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MINT master? easy? :lol:

Wer einen MINT master nicht easy findet ist dum :deliver:


Um das oben geschriebene zu erweitern: Wenn du wirklich einen Master machen willst ist das natürlich auch eine gute Idee. Dann sollte es aber ein "vernünftiger" sein, d.h. entweder etwas stärker in die IT-Richtung (wenn du irgendwie reinkommst) oder eben doch wieder Mathe.
Das muss dann aber auch funktionieren, denn wenn du da nochmal so viel Zeit verschwendest lässt sich das nicht mehr vernünftig erklären. Der muss passen, d.h. du solltest es nur machen wenn du sicher bist, ihn auch in 2 Jahren vernünftig zu Ende bringen zu können.

Bzgl. Jobs: Du kannst evtl. in einer IT-Beratung anfangen. Da wird i.d.R. deutlich weniger Vorwissen gefordert (insb. von Mathematikern), als frischer Studienabgänger hat man es also viel einfacher. Und wenn das gar nicht klappt notfalls dort als Praktikant versuchen (und danach kannst du immer noch auf einen Master wechseln wenn dir die Arbeit nicht gefällt).
Die Branche sucht zur Zeit extrem, das könnte gut gehen.
 

Scorn4

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Du gehst zur Suche nach einer Perspektive falsch an die problemstellung heran.

Du sagst: Das hier sind meine Schwächen. Was kann ich trotzdem machen. Ich bin billig und mache alles.

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Wenn du einen anständigen Job suchst, überleg dir, was du kannst, was dafür spricht, dass du es tun möchtest und warum dich jemand nehmen sollte.
Hilfestellung: möchtest du verkaufen, beraten, berechnen, einen Anzug tragen, mit Menschen umgehen, etwas bewegen, die Welt erklären, unterrichten, ...?

Wenn du da nicht weißt, was du tun möchtest, hilft dir auch kein master on top.
 
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Nein. Ich musste nicht viel lernen für meinen Master. Aber ich musste brutal viel Zeit investieren. Wirklich brutal viel Zeit. Und das war alles andere als einfach. Fast jeden Tag x Stunden in den Labors abhängen, basteln, Theorie bla und blubb. Sry, wer von euch hat überhaupt nen Master in nem MINT hier? Wer darf zu dem Thema überhaupt was sagen? LuLz, bw.de... Ich feier euch Kasper so hart! :top2:
 
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