Artenschutz

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Ich wollte mir mal eine Meinung zu Artenschutz bilden und dazu Meinungen einholen. Sowohl aus biologischer als auch philosophischer Sicht.

Ist Artenschutz sinnvoll?
Jahrhundertelang sind Tierarten ausgestorben und neue entstanden. Warum sollte der Mensch unterbinden, dass dies seinen Gang geht?

Ein Wolf denkt nicht nach, ob er vielleicht das letzte Kaninchen frisst und dann keine Kaninchen mehr hat. Der Mensch aber ist ein Allesfresser, und wenn eine bestimmte Wal- oder Delfinart ausstirbt, dann hat er Millionen anderer Tierarten übrig, die er sich zu Gemüte führen kann.
Und ein Ökosystem pendelt sich auch irgendwann wieder ein, wenn eine Art ausgerottet ist

Warum ist ein Tier "mehr Wert" geschützt zu werden, wenn es nur noch wenige von ihnen gibt?

Warum ist jemand ein "böser" Mensch, wenn er Delfinfleisch in einem Restaurant bestellt anstatt Rind?

:confused:
 

Franzmann2

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Siehst du keinen Unterschied zwischen dem Eingriff einer Wolfsmeute und dem Eingriff einer Menschensippe in seine Umwelt?

Was sagst du zu dem im evolutionären Kontext extrem beschleunigten Aussterben von Arten?
 
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Finde diese ganzen Naturkonservativen ziemlich überflüssig. Es gibt so viele nutzlose Tierarten auf dieser Welt, wenn ein paar davon aussterben ist es doch vollkommen egal. Seit tausenden von Jahren kommt die Natur prima damit klar, die Nahrungskette organisiert sich immer wieder neu.
Artenschutz ist einfach Geldverschwendung.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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die natur überlebt. aber die arten stecken in komplexen nahrungs- und fortpflanzungsketten. wenn ein glied rausbricht kann die ganze kette wegfallen. klar, langfristig wird die nische besetzt.
kurzfristig erfordert das aber speziell bei nutzpflanzen und -tieren für den menschen erhebliche kosten.
ich sag nur bienensterben.
 
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Soweit ich weiß, ist der Mensch doch nicht am Bienensterben schuld.

@Franzmann:
Weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll. Hast du dazu eine oder mehrere seriöse Seiten zum genauer informieren?
 
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Ich finde es sehr sinnvoll Artenschutz zu betreiben.

Die Tierarten, die sich in der Natur nicht durchsetzen sterben aus, so war es immer in der Natur.
Leider sind viele Tierarten nur dadurch bedroht, das Wälder abgeholzt werden und Wilderer Jagd auf Tiere machen, nur weil n Haufen Japaner denken ihr Penis wird gröser, wenn sie sich n paar Tigerklöten einverleiben.

Das mit der Kette ist auch ziemlich wichtig, ich denke keinem Menschen ist die komplexität bewusst die wirklich dahinter steht.

Wenn man zum Beispiel die normale Fliege als nutzlos bezeichnet, denkt man natürlich nur aus eigener Sicht und nicht aus Sicht der Spinne oder des Vogels, der damit seinen Nachwuchs füttert.
Gibt es keine fliegen mehr, wird die Population anderer Insektenarten schrumpfen oder der Bestand des Vogels wird schrumpfen.
(Ist natürlich sehr allgemein das Beispiel)

Es gibt auch Tiere, die sich als Nahrung alleine auf eine bestimmte Beute spezialisieren, die haben dann natürlich schlechte Karten diesbezüglich.

Imo ist die Natur und eigentlich jede Tierart schützenswert.
 

haschischtasche

Ährenpenis
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laesst sich fuer mich nicht beantworten, die frage. das thema ist einfach zu komplex und die linie schwer zu ziehen, welches artensterben sinnvoll und welches durch den menschen verursacht katastrophale auswirkungen haben koennte.

ich bin mir nur sicher, dass wir irgendwann stark unter der reduktion der arten leiden werden. vermutlich weit nach meinem ableben, aber trotzdem kann man ja versuchen das ganze zu verhindern.
 
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Vor allem so teuer ist das ganze doch auch nicht, viel kann schon durch Verzicht erreicht werden (man muß ja kein Walfleisch essen, Elfenbeintrophäen sammeln oder irgendwelche Pseudo-Aphrodisiaka für Chinesen aus seltenen Tieren gewinnen), und die Zerstörung der Tropen/des Lebensraumes vieler bedrohter Arten hat ja auch noch andere nachteilige Folgen als nur die Verkleinerung der Artenvielfalt. Man kann sicher auch noch einiges von der Natur lernen, es sind doch bei weitem noch nicht alle Pflanzen- und Tierarten erforscht, wäre doch unklug das einfach sinnlos unwiederbringlich zu zerstören.
 
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Vieles auf der Erde ist noch viel zu unbekannt um es unwiederbringlich auszurotten.
Beispielsweise die Tiefsee in der wir fröhlich unseren Abfall entsorgen ist so gut wie garnicht erforscht.
Wir wissen mehr über unser Sonnensystem als über unseren eigenen Planeten und spielen hier trotzdem Gott und killen für unser Fortbestehen möglicherweise essentielle Glieder diverser Nahrungsketten und zerstören mutwillig Lebensräume.

Die Erde selber interessiert das aber tatsächlich nicht wir könnten uns auch in einem großartigen noch vom Mars zu beobachtenden Atomorgasmus komplett von der Bildfläche radieren und mit uns sämtliche Flora und Fauna mitnehmen in ein paar Millionen Jahren ist alles wieder wie vorher.
 
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warum wurde mein post gelöscht?!

Original geschrieben von MegaVolt
Finde diese ganzen Naturkonservativen ziemlich überflüssig. Es gibt so viele nutzlose Tierarten auf dieser Welt, wenn ein paar davon aussterben ist es doch vollkommen egal.

wenn du nach dem Nutzen gehst, zu was ist dann der Mensch nütze?
 

Clawg

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Artenschutz ist so sinnvoll wie "bailouts" zu betreiben. Wer meint, er könne von irgendeinem Käfer etwas lernen, der soll das Waldgebiet kaufen und dann versilbern. Großes Problem ist natürlich die Piraterie was Patente betrifft, die aus den Erkenntnissen folgen könnten, und staatliche Höchstpreise, insbesondere was Medikamente betrifft.
 
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Original geschrieben von dash5
warum wurde mein post gelöscht?!



wenn du nach dem Nutzen gehst, zu was ist dann der Mensch nütze?

Andere Menschen nützen mir, indem sie mir Dienstleistungen und Produkte zur Verfügung stellen. Sie erhöhen meinen Lebensstandard.
Deshalb bin ich auch für die Erhaltung der Nutztiere (was ja sowieso geschieht). Der Mensch ist eben letztendlich auch ein für mich nützliches Tier. Aber überflüssigen Tierarten trauere ich nicht nach.

Die Natur ist stabil. Sie hat viel schlimmeres überstanden als ein paar aussterbende Tierarten, wir Menschen werfen sie nicht so leicht aus dem Gleichgewicht wie Öko-Freaks uns immer wieder erzählen wollen. Es ist für die Erde als Ökosystem einfach vollkommen egal ob wir ein paar mehr Arten haben oder nicht, es stellt sich immer ein natürliches Gleichgewicht zwischen den vorhandenen Arten ein, das zeigt die Erfahrung. Deshalb gibt es keinen Grund, irgendwelche nutzlosen Tierarten zu schützen. Genausowenig gibt es einen Grund dafür, negative Folgen zu befürchten.
 
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aber es kann durchaus negative folgen haben. die frage ist was man als nützlich definiert. manche einzeller sind wichtiger als eine beschissene hauskatze oder ein elefant. ausserdem ist völlig unklar, wieviel rechte man tieren einräumen muss und ob ein tier genauso viel recht auf leben hat, wie ein mensch. und wo setzt man die grenze, kann man eine grenze überhaupt setzen. der elefant ist ein höhres intelleigentes tier, für unsere erde aber eigentlich mehr oder wenig nutzlos. bestimmte bakterien hingegen, sind simpelste lebewesen ohne bewusstsein, sind aber sauerstoffproduzenten und damit für unseren überleben enorm wichtig.

und wenn die natur stabil ist, warum greift der mensch dann in sie ein, durch zb Jäger? jäger schiessen überschüssiges oder krankes wild ab. wenn man solchen tieren ähnliche rechte, wie menschen einräumt zb, müsste man im grunde auch tollerieren, behinderte oder "überzählige" Menschen zu töten.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Original geschrieben von MegaVolt


Andere Menschen nützen mir, indem sie mir Dienstleistungen und Produkte zur Verfügung stellen. Sie erhöhen meinen Lebensstandard.
Deshalb bin ich auch für die Erhaltung der Nutztiere (was ja sowieso geschieht). Der Mensch ist eben letztendlich auch ein für mich nützliches Tier. Aber überflüssigen Tierarten trauere ich nicht nach.

Die Natur ist stabil. Sie hat viel schlimmeres überstanden als ein paar aussterbende Tierarten, wir Menschen werfen sie nicht so leicht aus dem Gleichgewicht wie Öko-Freaks uns immer wieder erzählen wollen. Es ist für die Erde als Ökosystem einfach vollkommen egal ob wir ein paar mehr Arten haben oder nicht, es stellt sich immer ein natürliches Gleichgewicht zwischen den vorhandenen Arten ein, das zeigt die Erfahrung. Deshalb gibt es keinen Grund, irgendwelche nutzlosen Tierarten zu schützen. Genausowenig gibt es einen Grund dafür, negative Folgen zu befürchten.
du weißt schon dass der vorgang mehere millionen jahre dauern kann?
und wie auch immer man dazu moralisch oder sonst wie stehen kann: der ökonomische nachteil kann auch bei dir zuerst "unnützen" arten sehr erheblich sein.
 
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@ MV
Klar nützen dir andere Menschen, aber genauso nützen sich alle Arten untereinander, zB zur Fortpflanzung. Ich finde es deshalb vermessen von dir zu sagen, dass es nutzlose Tiere gibt, denn nur weil nicht alle Tiere dir nützen, heißt es nicht dass sie nutzlos sind!

Die konkreten und vor allem langfristigen Auswirkungen des endgültigen Verschwindens auch nur einer Tier- oder Pflanzenart vorauszusagen und zu dem Schluss zu kommen, dass es ja halb so wild ist, halte ich für sehr arrogant; aber das ist ja typisch für uns Menschen...
 
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ich halte es wie Haschischtasche, das Thema ist wohl zu komplex fuer Normalsterbliche.

Was aber auf jeden Fall uebel ist, sind so komplett sinnlose Sachen wie die Chinesen, die bereit sind viel Geld fuer Haifischflossensuppe zu zahlen, wodurch die Haie dann millionenfach gefangen und dann ohne Flossen wieder ins Meer geworfen werden.
 
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Artenschutz findet idR. aktuell in vorm von Lebensraumschutz statt un es ist absolut sinnvoll, weil viele Arten, die noch nicht erforscht sind sehr potente Rohstoffe für Medikamente in sich tragen. Der Schutz von z.B. Menschenaffen ist wesentlich für die Anthropologie. Abgsehn davon das der erhalt von botanischer Masse zur Wandlung von CO2 absolut wesentlich ist.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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der erhalt der botanischen masse ist ein bullshitargument. sorry.
wenn du ne ausführung willst frag nach. morgen bin ich (kurz) wach und nüchtern
 
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Meine Meinung: Jedes Lebewesen auf dieser Welt ist etwas sehr schönes. Insbesondere ist es schön, welche Vielfalt die Natur hervorgebracht hat. Dies zu schützen und zu erhalten sollte doch wohl eine selbstverständliche Verpflichtung sein.
An vielen Stellen ist es eindeutig der Mensch, der das Aussterben von Tierarten verursacht. Wer gibt uns aber das Recht dazu?
 
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Boah wenn ich sowas schon lese... "Tier hat für den Menschen keinen Nutzen".
Tiere sind wunderschön. Allein deswegen haben sie für mich schon "nutzen" lol. Ihr solltet mal an eurer Herzlosigkeit arbeiten. Ich glaube die beschert euch auch weniger "Nutzen" als ihr denkt.
 
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Natürlich ist es absolut notwendig, die Spuren der menschlichen Rasse in der Natur so gering wie möglich zu halten, bzw. sie auszubessern.
Mir gefällt aber die Art und Weise nicht, wie der Artenschutz dies macht. Es ist reine Symptombekämpfung und packt das Problem nicht an der Wurzel an.
Wir holzen Wälder ab, vermüllen unseren Planeten, stossen CO2 aus, etc. . Nun kommt der Artenschutz zum Zug und setzt ein Minigebiet, eine Tierart, whatever, unter Schutz. Warum hören wir stattdessen nicht auf, Wälder abzuholzen, unseren Planeten zu vermüllen und CO2 auszustossen? Weil die Wirtschaft und die Politik daran genau null Interesse haben. Diese Kurzsichtigkeit kotzt mich halt an.
Aber gerechterweise muss man hinzufügen, dass in der letzten Zeit z.B. alternative Energien einen Riesensprung hingelegt haben. Sollten sich diese irgendwann einmal etablieren, was sich eigentlich nur durch eine "Öko ist trendy" Gesinnung machen lässt, da sich das Ganze kurzfristig nicht lohnt, DANN werden Arten grossflächig und langfristig geschützt.

Edit: Typo
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Original geschrieben von Albstein
Ich höre?
wie man meiner argumentation bereits entnehmen konnte war ich betrunken. das mal als entschuldigung voraus.
du hast wesentlich mehr recht als mir gestern in mein vernebeltes hirn ging. ich hätte es etwas anders formuliert: das co2 in bodennähe agiert nicht als treibhausgas. für uns wichtiger ist die umwandlung in o2. natürlich verschiebt sich das co2-verhältnis in den atmossphärenschichten auch proportional, also entkräfte ich mich wieder halb.

ich hatte dich irgendwie so verstanden dass biomasse verloren gehen würde. das wäre imho warscheinlich nicht der fall, weil leere lücken äußerst schnell besetzt werden und dann andere arten explodieren (paradebeispiel: ratten und mäuse in städten).

nächstes mal denk ich lieber noch ein drittes mal nach bevor ich betrunken das ot verlasse ;)
 

Clawg

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Original geschrieben von Zhavarr
Boah wenn ich sowas schon lese... "Tier hat für den Menschen keinen Nutzen".
Tiere sind wunderschön. Allein deswegen haben sie für mich schon "nutzen" lol. Ihr solltet mal an eurer Herzlosigkeit arbeiten. Ich glaube die beschert euch auch weniger "Nutzen" als ihr denkt.

Du meinst wegen dem Kindchenschema?
 

Devotika

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Original geschrieben von dayuM
Warum hören wir stattdessen nicht auf, Wälder abzuholzen, unseren Planeten zu vermüllen und CO2 auszustossen? Weil die Wirtschaft und die Politik darin genau null Interesse haben. Diese Kurzsichtigkeit kotzt mich halt an.
Wirtschaft und Politik? Also der Wähler.

Leviathan_gr.jpg


Politik wie Shareholder Value denken oft kurzfristig. Der Mensch bekriegt sich halt immer.

Rentensystem, Klimawandel... an all diese Probleme wird sich erst kurzfristig angepasst werden.
 
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Clawg (und ähnliche Meinungen):

Der Fehler ist davon auszugehen, dass Natur an sich nichts wert ist, sondern erst durch den Menschen in etwas von wert umgewandelt werden muss.
Die Natur, in ihrem jetzigen Status, ermöglicht uns (gesund) zu leben und das ist auch aus individualistischer Sicht wertvoll. Das ist ein Fakt an dem man nicht vorbei kommt.

Aus praktischer Sicht gibt es natürlich Arten, die für den jetzigen Zustand der Natur wichtiger sind als andere. Wahrscheinlich würde es nicht viel ausmachen, wenn es keine frei lebenden Eisbären mehr geben würde. Die Robben/Fische werden dann halt vermehrt von Haien gefressen.

Anders sieht das aber mit Arten am Anfang der Nahrungskette aus. Ich denke es ist zumindest keine unrealistische Möglichkeit, dass die Verschmutzung der Meere ab einem gewissen Grad enorme (negative) Auswirkungen für den weltweiten Zustand der Natur haben könnte.
Die Natur wird sich sicher wieder anpassen (solange wir nicht versuchen mit Atombomben die ganze Welt zu zerstören), nur ist sehr fraglich ob dieser angepasste Zustand für den Menschen erstrebenswert ist.

Ich denke, der Beweggrund gegen Naturschutz zu argumentieren ist gar nicht hauptsächlich, dass das eig nutzlos ist oder die Intention an sich unmoralisch ist, sondern das im Hinterkopf der Gedanke schlummert, dass ein freier Markt das Problem nicht löst (eher verschlimmert).
Die einzige Lösung um den freien Markt unbefleckt zu bewahren ist also Umweltschutz zu diskreditieren:
"Umweltschutz ist nutzlos, weil die Natur nichts wert ist", "Umweltschutz ist nutzlos, weil der negative Einfluss der Menschheit überbewertet wird" oder sonstige Varianten.

IMO wird Umweltschutz früher oder später zu dem wichtigsten Problem der Menschheit werden, denn die Lösung wird entscheiden ob der Mensch nachhaltig auf der Erde leben kann (damit meine ich nicht ein paar Überlebende in einer Berghöhle).
Dank population-bomb und exponentiellem Wirtschaftswachstum wird das, denke ich, auch wesentlich schneller passieren, als die meisten annehmen.
 
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Original geschrieben von dash5
@ MV
Klar nützen dir andere Menschen, aber genauso nützen sich alle Arten untereinander, zB zur Fortpflanzung.

Ich weiß ja nicht ganz wie du so Fortpflanzung betreibst, ich habe dazu aber bisher noch keine anderen Tierarten gebraucht. Ich glaube du machst da etwas ganz schön falsch ...

Der Mensch ist Teil der Natur. Somit ist alles was der Mensch macht natürlich.
Abgesehen davon entsteht durch Ausrottung von Tierarten doch sowieso kein langfristiger Schaden. Ob jetzt 5 Tiere irgendwo im Zoo oder auch 500 irgendwo im Urwald leben ist vollkommen egal. Wenn wir den Bestand von 50.000 auf 500 runtergeschossen haben dann ist der (meist sowieso vernachlässigbar geringe) ökonomische Schaden schon längst entstanden, also ist es sinnlos die letzten 500 noch zu retten.
 
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Original geschrieben von CyoZ
Clawg (und ähnliche Meinungen):

Der Fehler ist davon auszugehen, dass Natur an sich nichts wert ist, sondern erst durch den Menschen in etwas von wert umgewandelt werden muss.
Die Natur, in ihrem jetzigen Status, ermöglicht uns (gesund) zu leben und das ist auch aus individualistischer Sicht wertvoll. Das ist ein Fakt an dem man nicht vorbei kommt.

Nein. Es gibt keinen "natürlichen Wert", es gibt keine objektive Werteskala. Jeder "Wert" setzt ein wertendes Wesen voraus. Ohne Menschen gibt es keine wertenden Wesen (auf diesem Planeten). Nichts hat einen Wert nur aus sich heraus.
Die einzige Frage kann hier sein: Nach welchem Maßstab wertet der Mensch seine Umwelt. Und die einzige rationale Antwort hier kann nur sein: Nach Nützlichkeit. Alles andere führt zu logischen Sackgassen. Jeder logische Mensch hat letztendlich keine andere Wahl, jedenfalls wenn er konsequent sein will.
Nur bei religiösen Menschen ist es zu entschuldigen, dass sie das anders sehen. Denen ist ja sowieso nicht mehr zu helfen ;)


edit: crap, hab aus versehen Zitat statt edit gedrückt :( sry 4 doppelpost
 
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Gut; meine Formulierung war dann nicht klar. Ändert aber nicht, dass etwas, was dir ermöglicht (gesund) zu leben sehr nützlich ist.
 
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Original geschrieben von Childerich
An vielen Stellen ist es eindeutig der Mensch, der das Aussterben von Tierarten verursacht. Wer gibt uns aber das Recht dazu?

Natürliche Selektion,

wie es seit Millionen von Jahren läuft. Es ist definitiv nicht so, dass die Ausrottung von schwächeren Tierarten ein unnatürlicher Vorgang ist, auch wenn die durch den Menschen verursachte Ausrottung verhältnismäßig größer ist als das was andere Tierarten bis jetzt geleistet haben.

Ob es gutzuheißen ist oder nicht ist eine andere Frage und liegt im Auge des Betrachters. Ich persönlich heiße es nicht gut, halte es aber für keinen unnatürlichen Vorgang
 
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Original geschrieben von Clawg
Artenschutz ist so sinnvoll wie "bailouts" zu betreiben. Wer meint, er könne von irgendeinem Käfer etwas lernen, der soll das Waldgebiet kaufen und dann versilbern.

Jesus H. Christ, selten so einen dämlichen Post von dir gelesen. Wieviele neue Heilmittel werden entwickelt, weil im Amazonas eine bis dahin unbekannte (Käfer)Art entdeckt wurde, die einen Schiss hinterlassen hat welcher Krebs heilen kann?
 
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Original geschrieben von MegaVolt

Der Mensch ist Teil der Natur. Somit ist alles was der Mensch macht natürlich.

du willst mir doch nicht erzählen, dass ausgerechnet du an solch naive märchengeschichten glaubst. der mensch hat die fähigkeit, die natur bewusst zu manipulieren, wo und wie es ihm passt. aus diesem grund gibt es in unseren wörterbüchern auch den begriff "künstlich".


Abgesehen davon entsteht durch Ausrottung von Tierarten doch sowieso kein langfristiger Schaden. Ob jetzt 5 Tiere irgendwo im Zoo oder auch 500 irgendwo im Urwald leben ist vollkommen egal. Wenn wir den Bestand von 50.000 auf 500 runtergeschossen haben dann ist der (meist sowieso vernachlässigbar geringe) ökonomische Schaden schon längst entstanden, also ist es sinnlos die letzten 500 noch zu retten.

nuja, die population der letzten 500 könnte ja auch wieder wachsen und eventuell auch nochmal zu irgendwas zu gebrauchen sein. der ökonomische schaden (der ökologische is ja eh nicht so wichtig), der entsteht, wenn man sie einfach so aussterben lässt, ist überhaupt nicht berechenbar. die frage ist nun, ob man diese durchaus riskante variable vernachlässigen kann oder auch nicht.
 
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MegaVolt scheint wirklich immer öfter Peta nachzueifern - möglichst viel provozieren, nur halt in die andere Richtung. Leider merkt er nicht, daß das die meisten Menschen eher abstößt, und er damit den Öko-Freaks mehr hilft als ihnen zu schaden. Genau wie Peta mit ihrer übertriebenen Art auch ihren eigentlichen Zielen schaden.
 
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Artenschutz ist wichtig um Biodiversität zu erhalten, welche wiederum wichtig ist damit Ökosysteme funktionieren.

Daher musst du gewisse Tierarten die eine wichtige Schlüsselfunktion im Ökosystem übernehmen schützen wenn du das Ökosystem schützen willst.

Ökosysteme mit geringer Biodiversität sind extrem anfällig gegen Schädlinge und somit sehr labil. Daher ist Ökosystemschutz = Naturschutz.

so und jetzt kannste noch die Frage stellen wozu Naturschutz gut ist, aber dazu sag ich jetzt mal nix.


Natürlich gibt es darüber hinaus Tierarten die als Flaghsip-spezies herhalten müssen damit Geld in die Spendenkassen kommen wie der Große Panda o.ä. das ist aber auch ok da mit den Geldern dann wieder Ökosysteme geschützt werden...

kknp?
 
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Original geschrieben von Sansucal
Es ist definitiv nicht so, dass die Ausrottung von schwächeren Tierarten ein unnatürlicher Vorgang ist, auch wenn die durch den Menschen verursachte Ausrottung verhältnismäßig größer ist als das was andere Tierarten bis jetzt geleistet haben.

Die Frage was natürlich ist lässt sich nicht objektiv klären. Ich persönlich finde jedoch die Verdrängung anderer Lebewesen, ohne erkennbaren Nutzen, unnatürlich. Wenn sich Tierarten im Laufe der Jahrtausende gegenseitig verdrängen weil sie um knappen Lebensraum konkurrieren ist dies wohl der Lauf der Dinge. Wenn aber der Mensch aus reiner Langeweile Bisons und Wale ausrottet, fällt es mir schwer, dies als natürlich zu bezeichnen. Natur ist für mich zudem durch ein Konzept von Gleichgewichtigkeit charakterisiert und dies ist etwas, das der Mensch seit Beginn der Zivilisation verloren hat.

Nein. Es gibt keinen "natürlichen Wert", es gibt keine objektive Werteskala. Jeder "Wert" setzt ein wertendes Wesen voraus. Ohne Menschen gibt es keine wertenden Wesen (auf diesem Planeten). Nichts hat einen Wert nur aus sich heraus.

Ich habe auch mal so gedacht, vor ungefähr 8 Jahren. Mittlerweile nehme ich mich nicht mehr so wichtig.

Im Anschluss an meinen obigen Punkt von Gleichgewichtigkeit: ich bin überzeugt, dass die Natur so wie sie war bevor der Mensch kam, schon alles richtig und sinnvoll eingeordnet hat. Und auf einmal hast du normativen Kriterien, ohne dass du die Menschen brauchst, megavolt.
 
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Original geschrieben von ArT-hirni

nuja, die population der letzten 500 könnte ja auch wieder wachsen und eventuell auch nochmal zu irgendwas zu gebrauchen sein. der ökonomische schaden (der ökologische is ja eh nicht so wichtig), der entsteht, wenn man sie einfach so aussterben lässt, ist überhaupt nicht berechenbar. die frage ist nun, ob man diese durchaus riskante variable vernachlässigen kann oder auch nicht.

#
außerdem kann aus 5 tieren ne ganze art neu entstehen.
Habe jetzt keine Quellen, weil nicht gesucht, mein Bio lehrer hat uns aber mal erzählt, dass die ganze jetzt existierende Leoparden (oder Geparden? ka) Population aus einem kleinen Rudel entstanden ist. Ist schon ne halbe ewigkeit her und der Mensch war es nicht schuld, aber wie man sieht lässt sich auch mit 5 tieren einiges anfangen.

Hab mir die ganze Diskussion hier nicht durchgelesen, aber mal zum thema den Wolf interessiert es nicht ob er die Hasenpopulation ausrottet:

Das ist erst einmal überhaupt nicht vergleichbar. Der Wolf hat ein relativ kleines Nahrungsnetz und ist deswegen von den Hasen recht doll abhängig. Wenn mehr Hasen gefressen werden, entstehen nicht so viele neue. Dadurch haben die Wölfe weniger Nahtung und können nicht so viel Nachwuchs erzeugen wodurch wiederum mehr Hasen überleben etc.
Natürlich ist der Wolf nur bedingt direkt abhänig vom Hasen, weil er noch andere Beutetiere hat, allerdings ist das beim Menschen noch wesentlich krasser.
Unsere Population würde niemals darunter leiden, dass eine Tierart ausstirbt (bzgl. auf Nahrungsmangel). Das liegt halt am Allesfressertum des Menschen (was unglaublich viel stärker ausgeprägt ist als das von Ratten, weil wir nicht nur Theoretisch (fast) alles verdauen könnten, sondern auch alles Jagen und erlegen können um es dann auch zu essen).
Man kann also in keinem Fall davon sprechen, dass es "natürlich" ist wie der Menschen die Tierarten ausrottet.

Ich glaube kaum, dass an den meisten vom aussterben bedrohten Tierarten wie dem Eisbär oder so eine besondere biologische Bedeutung haftet, die wir oder irgendwer anders zu spüren bekommen.
Aber das als Grund zu nehmen sie nicht zu schützen oder gar auszurotten?:bored:
Und von Wegen "es werden schon andere Tiere die ökologische Nische besetzen":
Das passiert leider nicht so schnell. Erstmal haben sich die nun dort lebenden Tiere meist über ne ganze Weile perfekt an die Nische angepasst und wenn es ein Tier gäbe, was besser auf die Nische klar käme, dann wäre es dort in der Nische und nicht z.B. der
Eisbär.
Außerderm dauer so ein anpassen extrem (!) lange außer der Generationenwechsel ist sehr gering. Und das ist er bei den Tieren, bei denen es uns interessiert ob sie sterben, nicht.

Und warum man die Tiere nicht ausrotten sollte (obwohl es wahrscheinlich in vielen fällen keine sonderlichen Probleme darstellt):
Es sind oft sehr schöne Tiere und man kann einiges von ihnen lernen (-> Delphine). Außerdem gibt es halt auch keinen Grund sie auszurotten, weil wir in keiner einzigen Weise von der speziellen Tierart abhängig sind.
 
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wikipedia: gepard

Nach neueren Untersuchungen gibt es nur zwei Unterarten oder gar nur Populationen, nämlich den Afrikanischen und den Asiatischen Gepard. Zugleich stellte man eine auffällig niedrige genetische Variabilität mit Inzuchtraten fest, die beinahe denen der Labormäuse entsprechen; entsprechend vermutete man, die Geparde könnten auch gegenüber Krankheiten und Umweltveränderungen anfällig sein. Es ist jedoch noch nicht geklärt, ob diese genetische Einförmigkeit in freier Wildbahn einen wesentlichen Nachteil für die Tiere bedeutet.
...
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von Zhavarr


Ist das Kindchenschema das Einzige was dir zu Schönheit im Tierreich einfällt?

Nein, aber fast immer, wenn ich von Tierschutz etwas lese, wird mir ein möglichst niedliches Tier vor die Augen gehalten.
Ob nun ein Tier hübsch anzusehen ist oder nicht (was weiss ich, z.B. nen Tiger oder nen Wal) ist mir egal, ich kann das Tier mir ja im Fernsehen ansehen.

Bleiben noch die Tiere übrig, die für mein Überleben wichtig sind. Die Artenschutzmaßnahmen in dieser Richtung fallen (aus meiner subjektiven Sichtweise - ich lasse mich anhand von Zahlen gerne für das Gegenteil überzeugen) im Vergleich zu den "niedlichen, hübschen Tierarten" ziemlich unter den Tisch.

Natürlich gibt es darüber hinaus Tierarten die als Flaghsip-spezies herhalten müssen damit Geld in die Spendenkassen kommen wie der Große Panda o.ä. das ist aber auch ok da mit den Geldern dann wieder Ökosysteme geschützt werden...

Na, mein Geld kriegen sie jedenfalls nicht, das landet ja dann offensichtlich nicht bei ehrlichen Menschen, sondern bei Menschen die andere Menschen manipulieren wollen.
 
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