Arbeitszeugnis "Personalsprache"

trueknight

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Würde auch sagen das es nen durcthschnittliches Zeugnis ist, also ne 3. Liest sich nich schlecht, aber auch nicht gut.
 
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wie ich diesen Gutmenschenformulierungszwang hasse :deliver:

aber ja schätze du liegst mit deiner 3 ziemlich passend
 

Teegetraenk

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Niemand liest sich solche Arbeitszeugnisse durch. Abheften und bei zukünftigen Bewerbungen anhängen. Fertig.
 
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Kann man den Schwachsinn nicht so oft neu schreiben lassen bis einem das Ergebnis passt?
 
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vor allem auch irgendwie total unlogisch, dass diese formulierungen immer noch benutzt werden. jeder weiss, dass sie quasi die schulnoten wiederspiegeln und man kann das ja auch überprüfen -.-

wieso schreibt man da nicht einfach klartext hin? naja eigentlich ja auhc egal, fands nur gerade wieder mal albern, als ich das las...
 
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vor allem auch irgendwie total unlogisch, dass diese formulierungen immer noch benutzt werden. jeder weiss, dass sie quasi die schulnoten wiederspiegeln und man kann das ja auch überprüfen -.-

wieso schreibt man da nicht einfach klartext hin? naja eigentlich ja auhc egal, fands nur gerade wieder mal albern, als ich das las...
weil es keine schlechten oder mittelmäßigen Mitarbeiter gibt, sondern nur gute und wesentlich bessere :o
 
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wenn du dich wirklich nicht bei der pommesbude nebenan bewerben willst, würd ich das lieber weglassen
 
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Kann man den Schwachsinn nicht so oft neu schreiben lassen bis einem das Ergebnis passt?

jain.
wenn du schelchte noten hast 4/5, dann ist der ag bei einem verfahren ind er beweislast und idr vermeiden die ag dann soetwas und geben dir ne 3, zumindest ist das was ich so erlebt habe.
man hat aber keinen anspruch auf ein excellentes arbeitszeugnis.

btw. zu den formulierungen:
es gibt ein gerichtsurteil aus den 60ern/70ern lt. dem "jeder arbietgeben anrecht auf ein wohlwollendes arbeitszeugnis" hat, daher die formulierungen.
 
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Was mich hier spontan ein wenig wundert ist, dass du wohl scheinbar kein Abschlussgespräch hattest. Normalerweise wird sowas geführt, evtl. gibt es auch Zwischengespräche, damit solltest du schon weit vor dem Erhalt des eigentlichen Zeugnisses wissen wo die Reise hingeht.

Deine Einschätzung sollte schon passen, lediglich bei "Durch sein aufgeschlossenes und hilfsbereites Auftreten, förderte Herr ... aktiv die gute Zusammenarbeit und die Teamatmosphäre" gehste ein wenig zu hart ins Gericht. Vor Zusammenarbeit steht das Atribut "gut". Vor allem in Verbindung mit stehts gut zu Vorgesetzten und Kollegen lese ich da jetzt nicht die Laberbacke heraus, die jedem auf den Sack ging, das ist schon in Ordnung.

Und dann finde ich es immer wieder interessant wie behauptet wird "niemand" lese Zeugnisse. Natürlich ist die Fachabteilung eigentlich nur an deinen direkten Qualifikationen interessiert. Daneben vielleicht noch, wie gut du ins Team passt, auf den Rest wird da gediegen geschissen.
Ich würde wohl mitgehen, dass die Zeugnisse eher eine Geschichte von Personalern für Personaler ist, aber je mehr Bewerber desto eher gibts halt ein Bewerbermanagement (Personaler eben) und da beflügeln bescheidene Zeugnisse deine Chancen nicht grade.
 
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Das Zeugnis ist MAXIMAL eine 4. Bei Bedarf kann ich mich morgen nochmal dazu äußern, aber "zu unserer vollen Zufriedenheit" = 4. Auch die anderen Sachen sind wirklich schlecht. "solide Fachkenntnisse", "konnte sich in Themen eindenken und fand praxisgerechte Lösungen"...omfg. Würde ich NIE irgendwo anhängen, das Zeugnis. Wenn ich nen guten Tag hab, häng ich morgen mal nen Zeugnis an, worüber ich mich beim Arbeitgeber beschwert hab, weil's mit meinem Abschlussgespräch nicht in Einklang stand, und wonach ich auch ein _deutlich_ besseres Zeugnis bekommen hab. Fakt ist - je weniger AMAZING Adjektive, umso schlechter. Und an überschwenglichen Adjektiven mangelt es immens in dem Text. Rofl - solide Kenntnisse ^^

Quelle: ich bin Psychologe, mit Schwerpunkt Wirtschaftsscheiß und kenne 10000 Personaler, die genau sowas den lieben langen Tag machen.
 
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Dieser Arbeitszeugnis-"Code" ist so extrem behindert, das geht gar nicht klar. Bevor ich mich mit so einem Scheiß auseinandersetzen muss, frag ich lieber gar nicht erst nach Zeugnissen.
 
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Ich rall diese Arbeitszeugnisscheisse überhaupt nicht. Versteh überhaupt nicht wieso ich als Arbeitgeber gezwungen bin jeden noch so behinderten Vollidioten ein Arbeitszeugnis voll mit beschissenen Standardfloskeln zu schreiben gegen das er auch noch klagen darf wenn ich nicht genügend positiven Rotz reingekotzt habe.

"Bei allen übertragenen Aufgaben zeichnete sich Herr ... durch maximalste Einsatzbereitschaft und grenzenlos sich selbst aufopfernde Motivation aus.
Dabei konnte er auf brilliante und weitreichende Fachkenntnisse zurückgreifen, die er im Laufe seines Praktikums erfolgreich immens vertiefen konnte. Er verfügt über lT-Kenntnisse die nie ein Mensch zuvor gesehen hatte.
Herr ... konnte sich in Lichtgeschwindigkeit in Themen eindenken und fand stets praxisgerechte Lösungen. Mit den übertragenen Aufgaben kam er so gut zurecht wie noch nie ein Praktikant zuvor.

Er war auch starkem Arbeitsanfall gewachsen wie ein Mammutbaum aus dem Yosemite-Park. Hierbei arbeitete Herr ... absolut zuverlässig und unendlich gewissenhaft. Seine Arbeitsergebnisse präsentierte er verständlich und strukturiert. Bearbeitungsfristen wurden von Herrn ... eingehalten.
Durch sein aufgeschlossenes und hilfsbereites Auftreten, förderte Herr ... aktiv die gute
Zusammenarbeit und die Teamatmosphäre. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets gut und hat unsere Erwartungen übertroffen.
Herr ... hat die ihm übertragenen Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.
Wir danken Herrn ... für die guten Leistungen und wünschen ihm für seine berufliche
und private Zukunft alles Gute."
 

suN

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Dieser Arbeitszeugnis-"Code" ist so extrem behindert, das geht gar nicht klar. Bevor ich mich mit so einem Scheiß auseinandersetzen muss, frag ich lieber gar nicht erst nach Zeugnissen.

Absolut richtig. Vorallem schäbig wenn man am Ende nichtmal richtig weiß was man da dann in der Hand hat. Das das hier oben nicht non-plus ultra ist, ist klar. Hätte bei mir aber auch von 2-4 alles sein können. :8[:
 
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Ich (ebenfalls Psychologe, kein Schwerpunkt Betriebs-/Organisationsspsychologie, aber ich schreibe auch selbst öfter mal Arbeitszeugnisse) stimme BBW nicht zu. Ja, da sind ein paar echt schlechte Dinge drin (bzw. Positives eben nicht drin). Für mich klingt das Ganze aber so, als hätte da jemand, der sich nicht wirklich mit Arbeitszeugnissen auskennt, irgendwo was zusammenkopiert, von dem er glaubt, dass das zum Teil einem "gut" und zum Teil einem "befriedigend" entspricht. Allerdings mehr befriedigend als gut.
Das Personalsprech geht mir auch tierisch auf den Keks (manche große Unternehmen nehmen deswegen inzwischen für Praktikanten und Co. vor allem fixe Zeugnisaspekte mit Checklistenskala (von "als Entwicklungsfeld empfohlen" bis "Erwartungen vollstens erfüllt/übertroffen" o.ä.). Aber so ungefähr würd ich das alles deuten.

  1. Bei allen übertragenen Aufgaben zeichnete sich Herr ... durch hohe Einsatzbereitschaft und Motivation aus.
    Hier fehlt die Aussage über die Zufriedenheit. Eine hohe "Einsatzbereitschaft und Motivation" (wahlweise "viel Fleiß und Interesse") für sich steht erstmal für eine Fünf, weil die Zufriedenheit eigentlich deswegen weggelassen wird, weil sie nicht gegeben war. Das ist hier aber nicht gemeint, denn weiter unten kommt ja noch was zur Zufriedenheit. Unterm Strich also: merkwürdig.
  2. Dabei konnte er auf solide Fachkenntnisse zurückgreifen, die er im Laufe seines Praktikums erfolgreich weiter vertiefen konnte. Er verfügt über gute Kenntnisse.
    "Solide Fachkenntnisse" ist eine glatte drei, "gute (Fach)kenntnisse" eie glatte zwei. Das passt nicht zusammen. Nicht vom "die er erfolgreich weiter vertiefen konnte" verwirren lassen. Das hat zwar auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit "verfügt über entwicklungsfähige Kenntnisse seines Arbeitsbereich", aber eben nur auf den ersten Blick. Wir dürfen nicht vergessen, dass es hier um ein Praktikum geht, bei dem es ja auch ums Dazulernen geht!
  3. Herr ... konnte sich in Themen eindenken und fand praxisgerechte Lösungen. Mit den übertragenen Aufgaben kam er gut zurecht.
    Diese beiden Formulierungen kenne ich gar nicht. Würde ich als potenzieller Arbeitgeber entweder gar nicht oder als 2 bis 3 interpretieren.
  4. Er war auch starkem Arbeitsanfall gewachsen. Hierbei arbeitete Herr ... zuverlässig und gewissenhaft. Seine Arbeitsergebnisse präsentierte er verständlich und strukturiert. Bearbeitungsfristen wurden von Herrn ... eingehalten.
    "starker Arbeitsanfall" ist eine Formulierung, die ein Personaler nicht in ein Arbeitszeugnis schreiben würde, das könnte ja als "bei uns müssen die Mitarbeiter Nachtschichten einlegen" ausgelegt werden. Wieder fällt das Fehlen jeglicher Zufriedenheitsaussagen auf, was in einem professionellen Zeugnis sehr negativ wäre. Gemeint ist hier wohl wieder ungefähr eine drei, weil die üblichen Formulierungen "stets", "voll/vollstens", "sehr" usw. nicht mit drin sind.
  5. Durch sein aufgeschlossenes und hilfsbereites Auftreten, förderte Herr ... aktiv die gute Zusammenarbeit und die Teamatmosphäre. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets gut und hat unseren Erwartungen entsprochen.
    Wieder passt das eine nicht zum anderen: "hat unseren Erwartungen entsprochen" ist eine glatte vier. Verhalten zu Vorgesetzten und Mitarbeitern müsste für eine zwei eigentlich noch näher/blumiger ausgeführt werden. Die Kürze spricht für eine Drei, doch statt "gut" müsste da dann sowas wie "einwandfrei" stehen. "Gut" ist halt auch "gut". Auch die "gute Zusammenarbeit" spricht darum für eine zwei im Team- und Vorgesetztenverhalten. Negativ ist, dass die Astmospähre vor dem Vorgesetzten-/Mitarbeiter-Verhältnis genannt wird.
    Hattest du (Kunden)kontakt außerhalb des Teams/der Firma? Falls ja, ist es extrem übel, dass über die Qualität des Kontakts hier nichts drinsteht.
  6. Herr ... hat die ihm übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
    Das ist eine glatte drei. Die nächsten Abstufungen nach oben wären "jederzeit zu unserer vollen Z." (3+/2-), "alle A. stets zur vollen Z." (2), "...vollste Z." (1/1-), "wir waren mit seinen Leistungen stets und in jeder Hinsicht äußerst/außerordentlich zufrieden" (1+).
  7. Wir danken Herrn ... für die guten Leistungen und wünschen ihm für seine berufliche und private Zukunft alles Gute."
    Vorweg: Schlussformeln unterscheiden sich, je nachdem ob es ein von vornherein klar befristetes Arbeitsverhältnis gehandelt hat, ob der Mitarbeiter gekündigt hat oder der Arbeitgeber. Bei einem kurzen, externen Praktikum früh im Studium oder so ist es überhaupt nicht schlimm, wenn die Einladung zur weiteren Beschäftigung fehlt. Wäre es selbst bei einer glatten Eins nicht, weil man nie weiß, ob das Unternehmen überhaupt wen einstellen kann.
    Hier kommt also endlich *der* zentrale Aspekt, nämlich die Zufriedenheit mit der Leistung. Wieder fällt auf, dass das Wort "gut" in Kombination mit einem sehr kurzen Text (ein halber Satz!) benutzt wird. Deswegen würde ich das wieder als "der Zeugnisersteller hat nicht viel Ahnung von der Materie, hat das 'gut' aber bewusst eingesetzt" interpretieren. Auch der zweite Halbsatz ist komisch: "berufliche UND persönliche Zukunft" wünscht man eigentlich erst ab einer Zwei. Dann gehört aber auch das "weiterhin viel Erfolg". Selbst bei einer Drei würde man noch "weiterhin Erfolg" wünschen.

Unterm Strich würde ich also um ein Gespräch zur Zeugnisbesprechung bitten, die obigen Unklarheiten ansprechen und um die eine oder andere Änderung bitten.
 
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Also für mich klingt das so als hätten hier alle etwas zu viel geraucht.
Wie kann man bitte bei sowas so viel reininterpretieren?
Oder gibt es da wirklich einen Entschlüsselungsalgorithmus an den sich jeder hält? :rofl2:
Hoffentlich muss Ich mich mit sowas nie ernsthaft auseinandersetzen...
 
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Ja, es gibt einen Entschlüsselungsalgorithmus, an den sich jeder Personaler - mit leichten Variationen - hält und "der Rest" es versucht. Damit auseinandersetzen solltest du dich spätestens, wenn du selber ein Zeugnis kriegst.
 

GeckoVOD

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Jetzt weiß ich warum man Gedichte interpretieren musste.
 
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Ja, es gibt einen Entschlüsselungsalgorithmus, an den sich jeder Personaler - mit leichten Variationen - hält und "der Rest" es versucht. Damit auseinandersetzen solltest du dich spätestens, wenn du selber ein Zeugnis kriegst.

Das Problem ist, dass man das dezent markierte Wort in deinem Beitrag eigentlich mit "krassen" ersetzen muss. Allein schon weil der Professionalitätsgrad zwischen verschiedenen Personalern sehr stark schwanken kann.
 
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Das ist alles kein Zauberwerk.
- Da die Baseline eine positive Formulierung haben muss (siehe oben zitiertes Gerichtsurteil), ist die bei "bemüht" (aber nicht gekonnt) oder bezieht sich auf für den Job Irrelevantes. Dann steigert man sich halt langsam über "zufrieden/voll/vollstens", bei höheren Noten kombiniert mit "stets".
- Weil man nichts Negatives schreiben darf, lässt man bei Bedarf Positives halt weg. Je besser die Note, desto ausführlicher beschreibt man es
- Man sortiert ein bisschen nach Wichtigkeit: Wenn man sich toll mit "Kunden, Mitarbeitern und Vorgesetzten" verstanden hat, ist das echt kacke, weil der Vorgesetzte fast immer der wichtigste ist und als erstes stehen sollte. Verklausuliert ist es am ehesten noch, wenn lang und breit über die toll erbrachten Leistungen bei Billigsachen (z.B. Ablage bearbeiten) schwadroniert wird, bei den wichtigeren Sachen aber alles ganz knapp gehalten wird.
- Formulierungen in bestimmten zentralen Sätzen (zusammenfassende Leistungsbeurteilung, Abschlusssatz) haben sich irgendwann halt mal eingebürgert und lernt man auswendig bzw. guckt sie in einer Tabelle nach.

Ein "gut" geschriebenes Arbeitszeugnis lässt sich also ziemlich klar lesen und muss nicht interpretiert werden. Weil die meisten Zeugnisse aber nicht "gut" geschrieben sind, bin ich selbst ein großer Fan von den genannten Tabellen bzw. eindeutigen Formulierungen wie "(sehr) gut; befriedigend" usw. Das geilste, was ich mal gelesen habe, war: "Ich habe echt keine Ahnung von diesem Zeugniskram, aber XY war in jeder Hinsicht super, und wenn Sie mehr drüber wissen wollen, rufen Sie mich einfach an."


@Bootdiskette: Mit "Personaler" meinte ich jemanden, der in der Personalabteilung arbeitet und für Arbeitszeugnis-schreiben ausgebildet ist. Ich meinte nicht den üblichen Chef, der mal kurz in die Rolle des Personalers fürs Zeugnis schlüpft.
 
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Unterm Strich würde ich also um ein Gespräch zur Zeugnisbesprechung bitten, die obigen Unklarheiten ansprechen und um die eine oder andere Änderung bitten.
Auch ganz konkret nachfragen, welche Bewertung in Noten ungefähr gemeint war (bevor du ihnen sagst, dass dein Zeugnis im Großen und Ganzen ungefähr eine drei ist - wenn sie von selber dann "zwei" sagen, hast du noch eine bessere Verhandlungsposition als wenn sie nur bestätigen müssen "ja, zwei bis drei passt schon ungefähr").
 
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Dir einfach dein eigenes Topzeugnis fälschen? Interessiert doch eh keine Sau.
Alternativ nach einem "Zeugnisgespräch" wie dir Smarty geraten hat.

Wieso genau hat jeder Arbeitgeber ein Recht auf ein "wohlwollendes" Zeugnis bzw. kann mir mal einer der zahlreichen Juristen das Urteil posten und begründen?
 
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Das ist alles kein Zauberwerk.
- Da die Baseline eine positive Formulierung haben muss (siehe oben zitiertes Gerichtsurteil), ist die bei "bemüht" (aber nicht gekonnt) oder bezieht sich auf für den Job Irrelevantes. Dann steigert man sich halt langsam über "zufrieden/voll/vollstens", bei höheren Noten kombiniert mit "stets".
- Weil man nichts Negatives schreiben darf, lässt man bei Bedarf Positives halt weg. Je besser die Note, desto ausführlicher beschreibt man es
- Man sortiert ein bisschen nach Wichtigkeit: Wenn man sich toll mit "Kunden, Mitarbeitern und Vorgesetzten" verstanden hat, ist das echt kacke, weil der Vorgesetzte fast immer der wichtigste ist und als erstes stehen sollte. Verklausuliert ist es am ehesten noch, wenn lang und breit über die toll erbrachten Leistungen bei Billigsachen (z.B. Ablage bearbeiten) schwadroniert wird, bei den wichtigeren Sachen aber alles ganz knapp gehalten wird.
- Formulierungen in bestimmten zentralen Sätzen (zusammenfassende Leistungsbeurteilung, Abschlusssatz) haben sich irgendwann halt mal eingebürgert und lernt man auswendig bzw. guckt sie in einer Tabelle nach.

Ein "gut" geschriebenes Arbeitszeugnis lässt sich also ziemlich klar lesen und muss nicht interpretiert werden. Weil die meisten Zeugnisse aber nicht "gut" geschrieben sind, bin ich selbst ein großer Fan von den genannten Tabellen bzw. eindeutigen Formulierungen wie "(sehr) gut; befriedigend" usw. Das geilste, was ich mal gelesen habe, war: "Ich habe echt keine Ahnung von diesem Zeugniskram, aber XY war in jeder Hinsicht super, und wenn Sie mehr drüber wissen wollen, rufen Sie mich einfach an."


@Bootdiskette: Mit "Personaler" meinte ich jemanden, der in der Personalabteilung arbeitet und für Arbeitszeugnis-schreiben ausgebildet ist. Ich meinte nicht den üblichen Chef, der mal kurz in die Rolle des Personalers fürs Zeugnis schlüpft.

das zeugnis finde ich auch mal super :D
Ich habe bisher nur ein Praktikumszeugnis bekommen, das war in Form einer tabelle von 1 bis 5 (5 das beste).
Die restlichen jobs waren halt so unnötiger kram wo man sich kein zeugnis ausstellen lässt (bier verkaufen, regale einräumen, etc.)
 
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Bei meinem letzten Praktikum (immerhin DAX-Unternehmen) hatte mein Chef aus der Personalabteilung eine Excel-Tabelle bekommen, in die er nur die Noten eintragen musste und die dann den Text automatisch generiert hatte. Fand ich sehr geil.
 

GeckoVOD

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@Bootdiskette: Mit "Personaler" meinte ich jemanden, der in der Personalabteilung arbeitet und für Arbeitszeugnis-schreiben ausgebildet ist. Ich meinte nicht den üblichen Chef, der mal kurz in die Rolle des Personalers fürs Zeugnis schlüpft.

Warum braucht man sowas überhaupt? Das ist doch ein Job um des Jobs willen? :(
 
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ja der macht ja nicht ausschliesslich das, der macht auch noch andere sachen ;)
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Also für mich klingt das so als hätten hier alle etwas zu viel geraucht.
Wie kann man bitte bei sowas so viel reininterpretieren?
Oder gibt es da wirklich einen Entschlüsselungsalgorithmus an den sich jeder hält? :rofl2:
Hoffentlich muss Ich mich mit sowas nie ernsthaft auseinandersetzen...

ja gibt es. ziemlich starre sogar. jede formulierung hat dabei eine übersetzung und ein notenäquivalent. du musst dich damit nie ausseindersetzen, arbeite einfach nie in der Wirtschaft oO
 
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Ein Punkt den ich nicht verstehe, warum arbeiten dann nicht mehr Personaler mit einem Generator wenn das eh so standardisiert ist?
Würde doch viel Zeit und Enträtselung sparen.
 

Moranthir

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Ein Punkt den ich nicht verstehe, warum arbeiten dann nicht mehr Personaler mit einem Generator wenn das eh so standardisiert ist?
Würde doch viel Zeit und Enträtselung sparen.

kann nur für die sap sprechen aber da wird tatsächlich mit einem satzbteilaukasten gearbeitet. nur besonderheiten werden wirklich von hand hinzugefügt.
das wird in anderen firmen nicht anders ablaufen.
 
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bei der gelegenheit, kann mir jemand meine zeugnisse in ne schulnote übersetzen?
zeugnis 1:
- die ihm übertragenen aufgaben führte herr papaschlumpf4 stets zuverlässig und gewissenhaft zu unserer vollsten zufriedenheit aus.
- handelte selbstständig und ergriff die initiative
-pflichtbewusst und vertrauenswürdig
-verhalten gegenüber bw.de usern stets gut

zeugnis 2:
- zeigte stets initiative, großen fleiß und eifer.
- aufgrund seiner sehr guten auffassunggabe arbeitete er sich jederzeit schnell und erfolgreich in neue problemestellungen ein
-aufgaben erledigte er stets mit großer sorgfalt und genauigkeit
- qualität seiner arbeitsergebnisse erfüllte stets höchste ansprüche
- zsfg. übertragende aufgaben stets zu unserer vollsten zufriedenheit
- verhaltne gegenüber bw.de usern stets einwandfrei
 
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Sehr fraglich warum man nicht einfach eine Tabelle mit Noten bekommt, wenn die Standardphrasen sich sowieso auf bestimmte Fähigkeiten beziehen. Hat vermutlich juristische Gründe. Was für ein Haufen Hundescheiße.
 
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