Arbeitszeitreduktion

zoiX

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Ich würde gerne meine Arbeitszeit auf 80% reduzieren, wer ja jetzt dann demnächst auch Papa und wäre gerne mehr fürs Kind da, als die Arbeitswoche mit 42.5 Planstunden das zulässt. Da das hier in der Schweiz (und insb. bei meinem Arbeitgeber) so 'ne Sache ist, würde ich beim Antrag dazu wenn möglich gern Studien referenzieren, die belegen, dass eine Reduktion der Arbeitszeit nicht nötigenfalls die Produktivität des Mitarbeiters senkt bzw. schlecht für den Arbeitgeber ist. Ich hab da schon das hier gefunden:

http://jobs.nzz.ch/news/20/hr-themen/artikel/186/teilzeit-rechnet-sich-fur-alle
Zwei Schweizer Studien zeigen, dass Arbeitgeber mit Teilzeitmitarbeitenden von einer bemerkenswerten Rendite von 8 Prozent ausgehen können. Teilzeit ist also betriebswirtschaftlich rentabel.

Aber das ist ja letztlich auch nur ein Artikel, der das Studienergenis wiedergibt, nicht die Primärquelle.
Da jetzt hier die akademische Weltelite aller Fächer versammelt ist, frage ich mich, ob nicht jemand mit Primärquellen dienen kann.

Ansonsten:
Habt ihr selbst Erfahrungen mit Teilzeit? Habt ihrs irgendwann wieder zurück zur Vollzeit geschafft? War's n Stolperstein bei Bewerbungen von einem Arbeitgeber (in Teilzeit) zum nächsten (in Vollzeit)?
 

ex'ratt

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Ich habe weder Erfahrungen damit gemacht, noch kann ich mit einer Primärquelle dienen. Ich bin nur gestern zufällig über einen Artikel gestolpert, der über eine neuseeländische Firma berichtet hat, die ihre 240 Mitarbeiter bei gleichem Gehalt auf eine 4-Tage-Woche umstellt. Wurde wohl zwei Monate lang mit ein paar Mitarbeitern getestet und hat gut funktioniert, nicht zu Einbußen bei der Produktivität geführt. Im November soll es White Paper und Guidelines geben, die dann wohl auf einer gesonderten Webseite zu finden sind.

Ich finde das äußerst interessant. Sowas würde ich an sich gerne auch mal an mir selbst testen, aber wenn man im Büro sein muss, dann ist das nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Ein Kollege von mir hat vor einiger Zeit auf 75% reduziert, den werde ich mal fragen, ob seine (gefühlte) Produktivität auch auf 75% runtergegangen ist. Aber wirklich belastbar wäre diese Aussage natürlich nicht.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Im ÖD war die übliche Taktik für Teilzeit eine andere Argumentation als über Wirtschaftlichkeit. Meist haben die Kollegen dann mit Kindern argumentiert und gefragt ob eine temporäre Arbeitszeitverkürzung möglich wäre. Temporär war quasi eine gegenseitige Testphase, einerseits ob es denn genug für die Erziehung ist, andererseits ob die Arbeit liegen bleibt. Das klingt auch weniger final und drückerisch, wenn du begründen kannst, "warum" du zu Hause bleibst. Fasel halt irgendwas von wegen "erstes Kind, alles noch sehr chaotisch". Wenn es nach dem Testzeitraum gut klappt, dann dürfte auch eine Verlängerung einfacher zu verargumentieren sein. Sobald die abgelaufen ist und der Vertrag entsprechend formuliert wurde, bist du wieder bei 100%.
 

Benrath

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Dachte in der Schweiz ist das mehr oder weniger üblich, dass Leute auf 80% reduzieren?
 
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Ich hab nach der Geburt meines Sohnes zeitweise inoffiziell nur zwischen 20 und 30 Stunden gearbeitet und es ist den Leuten, die nichts davon wussten, nicht mal aufgefallen. Nun geb ich zu, dass die Sitten hier recht lax sind und es keine Arbeitszeiterfassung gibt (Hail Academia). Meine Frau ist nach der Elternzeit mit 75% wieder eingestiegen bei gleichem Gehalt und das Büro, die vorher aus zwei Vollzeitstellen bestand, funktioniert genau so reibungslos wie vorher.

Mag sein, dass es in High-Profile-Jobs einen Unterschied macht, aber dem 08/15-Büroangestellten sieht man, abgesehen von der Laune, imo selten an, ob er 30, 35 oder 40 Stunden die Woche arbeitet. Es gibt so viele Leute, die neun Stunden im Büro sind und die Hälfte der Zeit sinnlos verdaddeln ...
 
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Sehe ich ganz genauso.

Ich habe zwei Mitarbeiterinnen in Teilzeit im Vertrieb und die schaffen fast genau so viel Umsatz, wie Vollzeitkräfte.
Gleiches Bild bei uns in den internen Abteilungen, auch da merkt man oft nicht, ob eine Kollegin (es sind ja fast immer Frauen in Teilzeit) voll arbeitet, oder nicht. Mein Eindruck ist, dass die Zeit einfach effektiver genutzt wird.
Aus unternehmerischer Sicht ist das absolut wünschenswert.

Ich selbst könnte auch locker mit einer 4-Tage Woche auskommen, aber traue mich nicht zu fragen :D

Für Führungskräfte und solche die es werden wollen, ist das in vielen Unternehmen immer noch nicht akzeptiert. Darum überleg Dir vorher, was Du in dem Laden noch so vorhast.
 

zoiX

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In meiner Abteilung ist noch nie ein Antrag auf Arbeitszeitreduktion bewilligt worden. Auch nicht mit Begründung "Kinder, bla". Ich will's trotzdem versuchen, aber es ist einfach klar, dass das Standardgewäsch nicht funktionieren kann. Eigentlich ist auch klar, dass elaborierteres Geblubber auch nicht funktionieren wird, aber jetzt einfach zu sagen "Meh, ich kündige einfach, ohne es zu probieren und wir gehen zurück nach D" ist mir auch zu blöd.
Der Plan wird sein drei Tage voll + zwei Tage halb zu arbeiten, denn ich muss als Laborleiter täglich verfügbar sein. Ich hab zwar gute Laboranten, die mit einem Arbeitsplan gut klarkommen und ihn selbstständig abarbeiten, aber manche Dinge muss ich einfach selbst sehen, um einschätzen zu können, ob wir ein Problem haben oder nicht.
Vom Arbeitspensum her bin ich sicher, mit 34 Arbeitsstunden auszukommen und keine großen Produktivitätseinbußen zu haben.

Zum Thema Zukunft in der Firma: Ich bin mir bewusst, dass man als 80%-Kraft keine Karriere macht.
 
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Arbeite selber teilzeit (80%, CH, Industrie) und finde es eine gute Sache. In unserer Region/Branche werde ich oft schräg angeschaut und es ist durchaus nicht üblich 80% zu arbeiten.
Den Nachteil beim Arbeitgeber (höhere Fixkosten durch mehr Angestellte bei gleichem Pensum) gleiche ich durch hohe Flexibilität aus. Ich denke ich arbeite mindestens so effizient wie ein Vollzeitler. Leider haftet in der alten Generation vielfach noch die Gleichung Teilzeit=weniger Einsatz im Kopf. Für mich unverständlich.

Schreib doch den Journalisten direkt an und frag nach der Quelle. Könnte klappen ...

Drück das Teilzeitpensum unbedingt durch! Bin selber Jungvater und die Zeit mit der Tochter ist unglaublich wertvoll!
 
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also wer mit 80% das gleiche wie bei 100% macht gibt offensichtlich kein vollgas. bei mir würdest du mit der argumentation direkt abstinken. bei 80% auslastung würde ich bei meinen mitarbeiter erwarten, dass sie sich eigenständig neue themen suchen.

für mich wäre eher das argument ein attraktiver arbeitgeber für high-potential zu sein, die temporär etwas langsamer aufgrund familienplanung machen wollen. würde ich aber auch nur unter den umständen gelten lassen.
 
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Selber keine Erfahrung direkt gemacht (schweiz eh nicht) aber Schwester konnte ihre Reduktion letztendlich doch noch durchboxen (kleinkind, alleinerziehend,kleinbetrieb,nur Bürokraft) und der Arbeitgeber hatte da das Nachsehen zuvor jedoch 2-3 erfolgreich abgelehnt. Also hierschonmal vielleicht nicht beim ersten mal aufgeben. Obs die Auslastung beeinträchtigt weiss ich jetzt garnicht, aber ich hatte ihr eher von abgeraten, weil wie bei 2 andren Fällen (kids, paare, mittelbetrieb, Ingies) kam dann immer recht schnell die Erkenntnis das den Leuten dann DOCH NOCH auffällt das das Geld knapp ist/wird und diese ja dadurch selbst mit persönlichen Gesprächen mit den Chefs sowas wie Lohnerhöhung voll vergessen können für kommende Zeit/en. Vom Pensum her wenns was kreativeres/flexibleres machst (thema ausgelaugt) könnts schon eher rumreißen, hierbei gehts dann Natürlich auch um den Preis/Geld was das Unternehmen einsparen will, also wwas bzw eher gesagt wieviel kohle du verzichten kannst auch wenn du wieder einsteigen auf 100% willst das erstmal das Gehalt allmählich gehoben wird; wird man sicherlich lieber hören als 100% wieder da + Lohnerhöhung, muss man entgegenkommen halt.
Ne Studie wüsste ich jetzt auch nicht aber kann ja mal die Schwester fragen wie sies genau durchgeboxt hat....
 
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Warum sollte man nach einer Arbeitszeitreduzierung keine Lohnerhöhung mehr erhalten ?
 

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Evtl sagt irgendwer 'wenn du mehr geld willst geh mehr arbeiten'
 

TheGreatEisen

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also wer mit 80% das gleiche wie bei 100% macht gibt offensichtlich kein vollgas. bei mir würdest du mit der argumentation direkt abstinken. bei 80% auslastung würde ich bei meinen mitarbeiter erwarten, dass sie sich eigenständig neue themen suchen.

für mich wäre eher das argument ein attraktiver arbeitgeber für high-potential zu sein, die temporär etwas langsamer aufgrund familienplanung machen wollen. würde ich aber auch nur unter den umständen gelten lassen.

#

Bin auch etwas irritiert ob der Aussagen hier. Wenn ich einen Tag in der Woche komplett zuhause bleibe, dann bringe ich weniger Leistung, so einfach ist das. Wie ineffektiv arbeiten denn die Leute oder wie viel Zeit verplempern sie, wenn es keinen Unterschied macht, ob 80% oder 100%
 
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#

Bin auch etwas irritiert ob der Aussagen hier. Wenn ich einen Tag in der Woche komplett zuhause bleibe, dann bringe ich weniger Leistung, so einfach ist das. Wie ineffektiv arbeiten denn die Leute oder wie viel Zeit verplempern sie, wenn es keinen Unterschied macht, ob 80% oder 100%

Also so 40% wird bestimmt verplempert :deliver:

Aber dabei kommt es natürlich auch stark auf die Arbeit an. Versuch mal 9 Stunden am Tag kreativ zu sein. Oder mit Differentialgleichungen zu jonglieren.

Und 4 Tage voll zu arbeiten und einen frei zu machen ist imo auch nochmal anders als 5 Tage jeweils ne Stunde kürzer zu arbeiten.
 

Benrath

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also wer mit 80% das gleiche wie bei 100% macht gibt offensichtlich kein vollgas. bei mir würdest du mit der argumentation direkt abstinken. bei 80% auslastung würde ich bei meinen mitarbeiter erwarten, dass sie sich eigenständig neue themen suchen.

für mich wäre eher das argument ein attraktiver arbeitgeber für high-potential zu sein, die temporär etwas langsamer aufgrund familienplanung machen wollen. würde ich aber auch nur unter den umständen gelten lassen.

voll edgy und workerle.

Also die Behauptung das man auf einmal mit 20% weniger Zeit den gleichen Output liefert ist wohl etwas extrem, aber ich glaube, dass man mit weniger Zeit etwas motivierter dran geht unter unterproportional weniger Output liefert.
 
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also wer mit 80% das gleiche wie bei 100% macht gibt offensichtlich kein vollgas. bei mir würdest du mit der argumentation direkt abstinken. bei 80% auslastung würde ich bei meinen mitarbeiter erwarten, dass sie sich eigenständig neue themen suchen.

für mich wäre eher das argument ein attraktiver arbeitgeber für high-potential zu sein, die temporär etwas langsamer aufgrund familienplanung machen wollen. würde ich aber auch nur unter den umständen gelten lassen.

Kannst du Mal ne Quelle benennen, die das irgendwie belegt?
Alle Erhebungen dir mir bekannt sind zeigen ziemlich eindeutig, dass die Produktivität massiv zunimmt wenn dir Arbeitszeit abnimmt, wenn du jmd 20% weniger zahlst, er aber nur 10% weniger produktiv ist hast du als AG offensichtlich gewonnen, deine Herleitung ist daher etwas eigenartig.

Idr werden in solchen Fällen auch Kompetenzen abgegeben, bzw. besser verteilt und es findet eine Umstrukturierung und Aufweichung von etablieren Mustern statt die sich ebenfalls idR positiv auswirkt.
 

TheGreatEisen

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Diese Experimente gab es in vielen Unternehmen, und in vielen Fällen wurde der "freie Freitag" wieder gestrichen. Es dauert nicht lange, und es wird von Montag - Donnerstag die gleiche Zeit verplempert wie zuvor in fünf Tagen.

Zudem: Es gibt wohl nur wenige (Büro-)Jobs, in denen man 10 Stunden dieselbe Tätigkeit ausübt. Nahezu jede berufliche Tätigkeit hat unterschiedliche Tätigkeitsfelder, man wechselt ständig zwischen kreativen Tätigkeiten, repetitiven Tätigkeiten, Kommunikation, Dokumentenmanagement, Kontaktpflege, was auch immer. Ich bin überzeugt, dass fast jeder Beruf es einem hochmotivierten Mitarbeiter ermöglichen würde, die Zeit nahezu vollständig mit (aus Sicht des AG) sinnvollen Tätigkeiten zu füllen. Kein Mensch sagt was, wenn man zwischendurch surft, hier Unsinn von sich gibt oder mit der Frau telefoniert. Da geht es um hier und da mal fünf Minuten, so what.
 
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Nochmal: Es macht einen riesen Unterschied, ob man 4Tage 8Stunden Arbeitszeit draus macht oder 5Tage 6Stunden. Dass einen kompletten Tag zu streichen nicht viel bringt kann ich mir vorstellen, da die geringere Produktivität aus meiner Sicht über die Länge des Arbeitstags entsteht.
Ansonsten: Klar, wenn es genug workload gibt dann wäre das einem hochmotivierten Mitarbeiter wahrscheinlich möglich.
Ich bin jetzt auch in der Arbeitszeit und schreibe zwischendurch im Forum, weil ich momentan einen Wartungsvertrag konzipiere und da zwischendurch mal ne Atempause brauche. Könnte ich die stattdessen auch mit Telefonaten oder anderem Arbeitskram füllen? Wahrscheinlich, aber ungern, da es mich inhaltlich zu sehr ablenkt. Forum dagegen ist herrlich einfach und lässt einen nicht wieder in komplett andere Projekte eindenken. Ob es dann wirklich 20% sind ist tatsächlich bezweifelbar, da würde ich Benrath zustimmen. Aber ich bin auch fest davon überzeugt, dass eine Reduktion der Arbeitszeit um 20% in den seltensten Fällen zu einem Produktivitätsverlust von 20% führen würde.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Bin auch etwas irritiert ob der Aussagen hier. Wenn ich einen Tag in der Woche komplett zuhause bleibe, dann bringe ich weniger Leistung, so einfach ist das. Wie ineffektiv arbeiten denn die Leute oder wie viel Zeit verplempern sie, wenn es keinen Unterschied macht, ob 80% oder 100%

wer arbeitet denn bitte jeden tag 100%? abgesehen davon, dass man häufig leerlauf hat kann ich mich ganz sicher nicht 10 stunden am tag konzentrieren. sogar 5 wären schon hart. natürlich erfordert nicht jede arbeit volle konzentration, aber jeder den ich kenne surft in der arbeitszeit im internet, erledigt einkäufe, hält ausgiebige plauschs in der kaffeeküche usw. ein büro ist doch keine galeere, sondern der lebensraum, in dem man den absoluten großteil seines wachen lebens verbringt.

zum thema teilzeit: bin etwas erstaunt wie reaktionär anscheinend manche branchen noch sind. dagegen ist die "konservative" juristenbranche anscheinend weiter. ich bin für die fertigstellung meiner diss in teilzeit gegangen, war kein problem. mein "mentor" = senior associate hat erst vaterschaftsurlaub genommen und arbeitet jetzt auf 80% = kommt freitag nicht. allgemein sind haufenweise leute bei uns in teilzeit, dafür braucht es auch keine begründung. es gibt auch einstiegsmodelle, die von anfang an in teilzeit ausgestaltet sind. die kollegen mit den telekom farben bieten feste 40 stunden verträge (das entspricht für die branche teilzeit, normale arbeitszeit wären etwa 50-70 stunden), andere 4 tage wochen.

müssen sie auch, weil das alte modell 70 stunden woche gegen 100k + einfach nicht mehr attraktiv genug ist für attraktive bewerber.

tl:dr: hängt von der verhandlungsmasse des AN ab. ist er eine mangelware, kann er sich fast alles erlauben, ist er nachfrager in einem gesättigten markt, diktiert der AG den kurs.
 
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Arbeitszeitreduktion ist für mich ein Zeichen von charakterlicher Schwäche.

Ein motivierter Arbeitnehmer sollte eher fragen, ob er 110% arbeiten und zusätzliche Verantwortung übernehmen kann und nicht ob er auf 80% reduzieren kann.
Es mag sein, dass Menschen, die auf der Arbeit nur rumpimmeln, in Teilzeit erstmal nicht viel weniger leisten bis sich der Schlendrian erneut einschleicht, aber das Drückebergertum liegt solchen Leuten im Blut. Meiner Meinung ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein solcher Arbeitnehmer wieder in seine alte unterdurchschnittliche Produktivität zurückfällt.

Viel mehr sollte man sicherstellen, dass die Strukturen nicht zum Nicht-Arbeiten einladen, z.B. durch entsprechende Kontrollen. In meiner Bundeswehrzeit war es z.B. so, dass die Wehrdienstleistenden, die im San-Zentrum die ständig neu eingehenden Befunde von über 2000 Soldaten nach dem Alphabet in Krankenakten einsortieren mussten, teilweise nach dem Mittag bis zu 30 Minuten auf Klo saßen und dabei sogar noch 'ne Bild-Zeitung gelesen haben (in der Arbeitszeit wohlgemerkt, keine Pause!). Die neue Führungskraft hat das erstmal abgeschafft und feste Toilettenzeiten und persönliche Ab- und Anmeldung vor und nach dem "Geschäft" eingeführt sowie mehrmals täglich stichprobenartige Kontrollen bezüglich des vorgegebenen Arbeitstempos gemacht. Außerdem wurde eingeführt, dass Befunde grundsätzlich im Stehen einsortiert werden müssen, so dass man garnicht erst auf die Idee kommt, sich im Bürostuhl rumzulümmeln. Danach lief der Laden gleich viel besser.
Entspannen kann man sich in der gesetzlich vorgeschriebenen Pause, davor und danach wird gearbeitet! Die beliebte Ausrede, dass man bereits alles fertig hat, kann man in den wenigsten Berufen gelten lassen. Meistens gibt es woanders noch genug Arbeit, so kann man z.B. einen Kollegen bei andere Aufgaben unterstützen wenn man sein Pensum bereits erfüllt hat.

Versteh ehrlich gesagt nicht, wie man mit so einem faulen Mindset abends zufrieden Feierabend machen und in den Spiegel schauen kann. Ein normaler Mensch sollte doch eigentlich glücklich darauf zurückblicken wollen, ordentlich was weggeschafft zu haben.
 
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@UBoF: Toilettenpausen sind für mich ein Zeichen von charakterlicher Schwäche. Was hattet ihr denn für Waschlappen als Führungskräfte? Scheißen kann man in der Freizeit, der motivierte Arbeitnehmer sollte lieber fragen, ob er nicht die Arschbacken zusammenkneifen und Gummistiefel tragen kann. Die kann er nach Feierabend auskippen.

Versteh ehrlich gesagt nicht, wie man mit so einem faulen Mindset abends zufrieden Feierabend machen und in den Spiegel schauen kann, geschweige denn anderen Leuten Tips zur Arbeitsmoral geben kann.
 
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Ist das jetzt ernst oder ironisch gemeint?

Hab nicht gesagt, dass die Bundeswehr das Beste überhaupt ist. War froh, als ich aus dem Laden wieder raus war. Das Arbeitsethos ist insgesamt dort auch nicht sonderlich ausgeprägt.

In der G-Kartei hat der neue Wind allerdings dazu geführt, dass sich die Produktivität gesteigert hat und dort, wo man vorher nach Herzenslust abpimmelte, wieder gearbeitet wurde.

@UBoF: Toilettenpausen sind für mich ein Zeichen von charakterlicher Schwäche. Was hattet ihr denn für Waschlappen als Führungskräfte? Scheißen kann man in der Freizeit, der motivierte Arbeitnehmer sollte lieber fragen, ob er nicht die Arschbacken zusammenkneifen und Gummistiefel tragen kann. Die kann er nach Feierabend auskippen.

Hat ja niemand was dagegen, dass man schnell auf Klo geht, wenns sich nicht vermeiden lässt und man das große Geschäft z.B. nicht bis zur Mittagspause aufschieben kann. Sollte halt nur nicht zur Gewohnheit werden. Allerdings kanns ja wohl nicht sein, dass man da eine halbe Stunde hockt und erstmal die Bildzeitung liest.
 
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@UBoF: Toilettenpausen sind für mich ein Zeichen von charakterlicher Schwäche. Was hattet ihr denn für Waschlappen als Führungskräfte? Scheißen kann man in der Freizeit, der motivierte Arbeitnehmer sollte lieber fragen, ob er nicht die Arschbacken zusammenkneifen und Gummistiefel tragen kann. Die kann er nach Feierabend auskippen.

Versteh ehrlich gesagt nicht, wie man mit so einem faulen Mindset abends zufrieden Feierabend machen und in den Spiegel schauen kann, geschweige denn anderen Leuten Tips zur Arbeitsmoral geben kann.

Überhaupt Pausen auf der Arbeit sind ja wohl unerhört! Das gilt natürlich auch für die Mittagspause. Man kann doch auch mit etwas Planung vor und nach der Arbeit essen und sich, wenn der Hunger kommt, etwas zusammenreißen. Nur weil es gesetzlich vorgeschrieben ist nehme ich das doch nicht plötzlich in Anspruch. Keine Ahnung wer so noch Abends in den Spiegel gucken kann. Auch lediglich im Stehen zu Arbeiten kommt mir ziemlich verweichlicht vor. So ne Arbeit kann eindeutig auch im Hamsterrad oder auf dem Laufband ausgeführt werden; dann können die faulen Schweine zumindest den Strom für ihr Licht produzieren.
 
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Ich trage auf der Arbeit immer Windel, so spare ich mir den Gang aufs Klo und kann weiter produktiv sein.
 
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Bin seit 2 Jahren auf 20 Wochenstunden runter bei anteiligem Gehalt. Karriere interessiert mich nicht, nur Verdienst, der muss meinen finanziellen Ansprüchen genügen. Der Rest ist mir egal. In meiner Branche stört das die meisten Arbeitgeber auch nicht.
Habe auch nicht vor wieder in Vollzeit zu gehen, maximal wieder 30 Stunden/Woche.

Nach meiner Erfahrung sind Leute, die längerfristig bei nem 8h Tag die ganze Zeit Vollgas geben (können) auch äußerst selten. Wenn der Mitarbeiter neu ist oder bei Phasen mit hoher Workload geht auch mal mehr aber dauerhaft? Never. Hängt natürlich auch vom Anspruch der Tätigkeit ab, stumpfsinnige Tätigkeiten gehen auch kurz vor Feierabend noch. Sind halt bloß nicht immer verfügbar. Bei meiner vorigen Firma wurde idR. die meiste Workload in den ersten vier Stunden am morgen geschafft.
 

TheGreatEisen

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Nachvollziehbare Perspektive, aus der Sicht des Angestellten. Du wirst für juristische Arbeit bezahlt, das wars.

Ich habe so gut wie keinen Leerlauf, hier und da ein paar Minuten. Wenn man nicht gerade billt, telefoniert man mit Netzwerkpartnern, arbeitet an Veröffentlichungen, an Vorträgen, erledigt die BuHa, das ReWe, primitive Sachen wie IT, Bestand, Verträge mit Dritten usw. Bei mir ist es eher so, dass ich mir irgendwann sagen muss, dass ich nicht alles erledigen kann, da könnte ich mir auch eine Matratze ins Büro legen.

Deine entspannte Darstellung von Großkanzleien halte ich zudem für sehr verzerrt. Wie lange arbeitest du jetzt Vollzeit? Dir sollte bewusst sein, dass der Welpenschutz irgendwann aufhört, das einzige, was in diesen Sozietäten interessiert, sind billable hours, lassen wir mal das Geschwätz von Arbeitszeitmodellen und work-life-balance außen vor. Mit 5 billables am Tag hast du in keiner größeren Kanzlei eine Zukunft. Wer da etwas werden will muss immer noch die Ochsentour gehen, und wer das nicht tut, der soll sich früher oder später verpissen, weil er einfach zu teuer wird. Habe Kollegen, die seit 2-5 Jahren bei den bekannten Namen unterwegs sind, gekündigt haben oder kurz davor stehen. Du denkst doch nicht ernsthaft, dass der Kanzleimarkt auch nur ansatzweise fortschrittlich ist :rofl2:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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da hast du absolut recht, aber die zeiten, wo jeder in der kanzlei "was werden" wollte, sind lange vorbei. den meisten ist klar, dass die GK ein ausbildungsort ist und der deal ist: ihr bildet mich 1-5 jahre lang aus und bekommt dafür gute arbeit und der AN bekommt eine gute qualifikation und geht danach woanders hin. natürlich sind kanzleien nicht in dem sinne progressiv, aber der schwierigen marktlage geschuldet sind sie in diesem bereich anscheinend deutlich flexibler als es andere unternehmen sind, bei denen vielleicht nicht so ein nachwuchsmangel besteht. natürlich ist das in den meisten fällen ein "karrierekiller", aber das ist eben für viele nicht von bedeutung. aber lass uns mal nicht wieder eine juristendiskussion draus machen :troll:

mich würde interessieren, ob ugly trollt. wenn nicht würde ich gerne wissen, worin er den vorteil eines solchen überobligatorischen einsatzes für den AG sieht. wenn das ein selbstständiger macht, kann ich das absolut nachvollziehen (obwohl eisen gerüchten zufolge ziemlich viel civ6 spielt, sagen die leute :rolleyes: ). aber was verspricht sich der AN von so einer ungewöhnlichen haltung? ich würde stark bezweifeln, dass dieser einsatz vom durchschnittlichen AG gewürdigt wird.
 
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Ich trage auf der Arbeit immer Windel, so spare ich mir den Gang aufs Klo und kann weiter produktiv sein.

Haben das die Mitarbeiter bei Amazon in den USA nicht tatsächlich so gemacht, weil sie Angst hatten wegen Toilettenpausen gefeuert zu werden?
 

Tür

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Nachvollziehbare Perspektive, aus der Sicht des Angestellten. Du wirst für juristische Arbeit bezahlt, das wars.

Ich habe so gut wie keinen Leerlauf, hier und da ein paar Minuten. Wenn man nicht gerade billt, telefoniert man mit Netzwerkpartnern, arbeitet an Veröffentlichungen, an Vorträgen, erledigt die BuHa, das ReWe, primitive Sachen wie IT, Bestand, Verträge mit Dritten usw. Bei mir ist es eher so, dass ich mir irgendwann sagen muss, dass ich nicht alles erledigen kann, da könnte ich mir auch eine Matratze ins Büro legen.

Für Civ6 auf Deity scheint die Zeit noch zu reichen
 
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Evtl sagt irgendwer 'wenn du mehr geld willst geh mehr arbeiten'

Naja das ist schon klar. Aber jemand der für längere Zeit seine Arbeitszeit reduziert, z.B. für das Kind, sollte sich doch trotzdem nicht scheuen zum Chef zu gehen und nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, nur weil er/sie in Teilzeit arbeitet.
Bzw. schon diese grundsätzliche Angst, dass ich mir eine Gehaltserhöhung abschminken kann, nur weil ich nicht Vollzeit arbeite, kann ich nicht nachvollziehen. Bei uns im Unternehmen erhalten auch die Teilzeitmitarbeiter mehr Geld wenn die Leistung stimmt.
Aber ich weiß natürlich grundsätzlich auf was du hinaus willst.

Hat ja niemand was dagegen, dass man schnell auf Klo geht, wenns sich nicht vermeiden lässt und man das große Geschäft z.B. nicht bis zur Mittagspause aufschieben kann. Sollte halt nur nicht zur Gewohnheit werden. Allerdings kanns ja wohl nicht sein, dass man da eine halbe Stunde hockt und erstmal die Bildzeitung liest.

Natürlich sollte man keine halbe Stunde auf dem Klo hocken und Bildzeitung lesen.
Aber wenn ich scheißen muss geh ich scheißen. Und wenn ich an dem Tag vor der Pause 4 ma muss, dann gehe ich auch und halte es nicht ein bis 12.00 Uhr. Das kann wirklich nur getrollt sein
 
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Als Lehrer hat man bisweilen Freistunden. Meist gibts mehr als genug zu tun, z.B. Vorbereitung, Korrektur, Elternkontakt, etc.
Manchmal gibts nix auf der Agenda. Und dann ist Kacken eine sehr gute Beschäftigung.
Steigert zudem die Produktivität danach, mit vollem Darm leistet man einfach weniger.
 
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Als Lehrer hat man bisweilen Freistunden. Meist gibts mehr als genug zu tun, z.B. Vorbereitung, Korrektur, Elternkontakt, etc.
Manchmal gibts nix auf der Agenda. Und dann ist Kacken eine sehr gute Beschäftigung.
Steigert zudem die Produktivität danach, mit vollem Darm leistet man einfach weniger.

Hat ja niemand was dagegen, dass man schnell in einer Freistunde aufs Klo geht, wenns sich nicht vermeiden lässt und man das große Geschäft z.B. nicht bis zum Beginn der Ferien aufschieben kann. Sollte halt nur nicht zur Gewohnheit werden.
 

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Für Civ6 auf Deity scheint die Zeit noch zu reichen

Wenn man danach ginge müsstest du seit 10 Jahren mit H4 unterwegs sein :deliver:

Spaß beiseite, ich kann extrem flexibel arbeiten, weil es keine Sau interessiert, wann und wo ich meine Arbeit erledige. Da gehen auch mal 2 h Civ6 über den Mittag. Dass man halt um halb 7 schon im Büro war und nach einer Abendveranstaltung erst gegen 23 Uhr nach Hause kommt, rafft ja niemand, der noch an der Stempeluhr seine Arbeitszeit erfasst :troll:
 
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Ja, da hast du recht. Ist sonst echt kacke auf Dauer.
 
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Natürlich ist so eine Toilettenregelung albern. Die Tatsache, dass diese aber tatsächlich notwendig war, um das Arbeitsvermeidungsverhalten der Mitarbeiter zumindest in Zaum zu halten und auch Früchte trug, ist meiner Meinung nach ein ziemliches Armutszeugnis. Der normale Arbeitnehmer ist scheinbar nicht in der Lage, das zu regulieren, geschweige denn 100% der Leistung in 80% der Zeit abzuliefern, wenn er/sie/es schon mit 100% Zeit nur 50% Leistung bringt.

Zu der Frage, warum bei der Arbeit meiner Minoritätsmeinung nach der volle Einsatz der normale modus operandi sein sollte:
Als Arbeitnehmer empfiehlt man sich so den Vorgesetzten für eine Beförderung und die Möglichkeit der Übernahme verantwortungsvollerer Tätigkeiten. Im Idealfall sollte man sich als guter Arbeitnehmer ja auch mit seiner Arbeit identifizieren und daher schon aus intrinsischer Motivation so viele damit verknüpfte Werte erschaffen wollen wie möglich. Als Chef macht man das, damit der Laden läuft. Das ist jedenfalls die Theorie.
Natürlich ist klar, dass es für einige rein von den körperlichen/intellektuellen Möglichkeiten her schwer realisierbar ist, 8 Stunden am Stück vollkonzentriert Gas zu geben. Menschen sind halt verschieden. Dann macht man eben z.B. eine Stunde Ablage um runterzukommen und dann wieder durchstarten zu können.

Eine angemessene Bezahlung sollte natürlich auch selbstverständlich sein, solange der vereinbarte Gegenwert für den Arbeitgeber erbracht wird (aka es wird gearbeitet und nicht rumgepimmelt).
 
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