Arbeitsunwillige (ad Koch)

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na komm schon, erst sprichst du von einer moralischen verpflichtung und willst darauf aufbauend gesetzliche zwänge schaffen. das beisst sich extrem.
 
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ich halte von den 1 euro jobbs auch recht wenig um ehrlich zu sein
andererseits finde ich solche pisser die mit 25 meinen nix machen zu müssen und nur geld vom staat einzusacken auch zum kotzen, denen wiederrum gehört nichts anderes als so ne scheiss arbeit wie kaugummi abkratzen oder blätter sammeln.
trotzdem glaub ich nicht dass es bei diesen jobbs IMMER die richtigen trifft.
 
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und was ist mit leuten, die vorher jahrzehntelang in die gemeinschaftskassen eingezahlt haben?

Wer Jahrzehntelang gearbeitet hat sollte dann mittlerweile genug Geld gespart haben um nicht auf Hartz4 angewiesen zu sein. Hat er das nicht getan dann ist er selbst schuld, dass er nun "niedrige" Arbeit leisten muss um Geld vom Staat geschenkt zu bekommen.
Da er in die Gemeinschaftskasse eingezahlt hat wird er auch Arbeitslosengeld bekommen, was deutlich mehr als Hartz4 ist.
Natürlich ist mir klar, dass die Auszahlung in keinem Verhältnis zur Einzahlung steht aber das ist ein Problem mit unseren Gemeinschaftskassen. Dieses Problem lösen wir nicht, indem wir ein neues Problem schaffen (d.h. mehr Menschen noch mehr Geld in den hintern schieben). Im Gegenteil, wir sollten einfach aufhören die Arbeitnehmer dazu zu zwingen, in diese Kassen einzuzahlen. Nur auf freiwilliger Basis kann ein solches System gerecht sein.

Jemand der vom Staat durchgefüttert wird, hat meiner Meinung nach auch die moralische Pflicht etwas dafür zu tun und zwar zum Nulltarif.
Ich würde diese Menschen nen paar Stunden die Woche arbeiten lassen und zwar aus Prinzip.

Zwangsarbeit ist immer falsch. Generell ist Zwang abzulehnen. "Ich würde sie arbeiten lassen" klingt für mich zu sehr danach.
Nur um das klarzustellen: Ich hoffe du meinst damit, dass jeder, der Hartz4 empfangen will, eine gemeinnützige Arbeit verrichtet. Es muss dann aber natürlich jedem Bürger freistehen, diese Arbeit abzulehnen. Er bekommt dann natürlich kein Hartz4 mehr, steht also komplett ohne Geld da - aber er wird auch nicht zur Arbeit gezwungen.
 
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USH
es ist halt schon auch aufgabe des staates (der gemeinschaft) denjenigen, die von seite der eltern keine großartige unterstützung (ich meine nicht die materielle unterstützung) erfahren haben, zu helfen und zu motivieren

der junge mustafa, der von seinen eltern vorgelebt bekommt, dass man den ganzen tag zu hause rumsitzen kann und davon wunderbar leben kann, hat es halt schon schwerer in der schule ein motivierter schüler zu sein als der sohn eines akademikerpaares (mal ganz abgesehen davon, dass mustafa auch vorbildungstechnisch einen riesen nachteil hat)

fleiß ist eine tugend die erlernt werden muss. das glücksgefühl sich etwas mit selbst erarbeitetem geld zu kaufen, muss man erlebt haben, sonst weiß man nicht was man verpasst. dieses glücksgefühl bekommt man allerdings nicht über 1euro jobs, und zwar nicht nur weil man für die arbeit selbst kaum oder keine anerkennung erfährt, sondern weil man eben weiterhin praktisch komplett von staatlicher hilfe lebt.

insofern glaube ich dass es bei 1euro jobs sogar nie die richtigen trifft, weil es einfach keine "richtigen" gibt.

verrückt, dass ich sowas als eher marktradikaler gerade geschrieben habe :\
 

Teegetraenk

Tippspielmeister WM 2006
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Das war doch nur schlüssig und konsequent zu Ende gedacht. Man sollte sich nicht zu nah an irgendwelche Modellen halten, wenn einem eigene Schlüsse etwas anderes vorgeben.
 

Geckotier

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Sind eigentlich irgendjemandem irgendwelche Studien bekannt, wie, wer und wo all diese arbeitsunwilligen Totalverweigerer sind? Die, die auf dem Sofa hocken Bundesliga kucken und nicht arbeiten wollen?

Wozu willst du da externe Studien anfertigen? Da langt doch simpel die bereits bestehenden Statistiken mit diversen Filtern.
Nachdem diese Leute vom Staat Geld bekommen, müssen die irgendwo als Empfänger gelistet sein. Diese Liste nimmt man, und zwar von jedem, der irgendwie in diese Kategorie fällt. Dann filtert man nach und nach raus, was nicht zutrifft. Erst die saisonal bedingten Arbeitslosen, dann Leute die noch nicht unter deinen Harz-Satz fallen, da erst kürzlich arbeitslos gewordenn usw.
Dazu noch ein Paar Filter, welche Leute als schwer vermittelbar gelten, und warum diese als schwer vermittelbar gelten. Ob und warum irgendwelche Maßnahmen abgelehnt werden - hier mal das Beispiel das weiter oben genannt wird: ein Ex-Akademiker wird nicht freiwillig tausende von 1€ Jobs machen. Zählt der dann genau so zu der Zielgruppe, wie ein 30 Jähriger ohne Schulabschluss mit Immigrantenhintergrund (nur um mal das Klischee zu bedienen, in Deutschland wird es auch so genug andere Honks geben)?

Prinzipiell sollte man das alles mit den Statistiken des Arbeitsamts machen können, auch wenn ich mir die Auswertung und Interpretation als ziemlich schwer vorstelle.

Das alles ist jetzt nur extrem schwammig, und da spielen sicher mehr Faktoren mit rein.

Und ein riesiges lol an Leute wie MegaVolt. :stock:
 
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Und ein riesiges lol an Leute wie MegaVolt. :stock:

Wieso?
Wo genau ist das Problem dabei, absolut jede Sozialleistung an eine Arbeit zu koppeln? Meinetwegen 'nen Loch graben und wieder zuschütten, es ist echt egal was. Dann können wir auch gerne darüber reden, Hartz4 etwas zu erhöhen.
Wer körperlich dazu in der Lage ist, irgendeine Arbeit zu verrichten, der sollte dies auch tun oder eben keine staatlichen Leistungen in Anspruch nehmen dürfen.
Dann ist Hartz4 auch kein einfaches Geschenk mehr sondern wird wenigstens halbwegs verdient.
 

haschischtasche

Ährenpenis
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Wieso?
Wo genau ist das Problem dabei, absolut jede Sozialleistung an eine Arbeit zu koppeln? Meinetwegen 'nen Loch graben und wieder zuschütten, es ist echt egal was. Dann können wir auch gerne darüber reden, Hartz4 etwas zu erhöhen.
Wer körperlich dazu in der Lage ist, irgendeine Arbeit zu verrichten, der sollte dies auch tun oder eben keine staatlichen Leistungen in Anspruch nehmen dürfen.
Dann ist Hartz4 auch kein einfaches Geschenk mehr sondern wird wenigstens halbwegs verdient.

genau, wir lassen leute die richtig viel geld kosten noch viel mehr geld kosten, ohne dass irgendjemand einen vorteil daraus ziehen kann. :rofl2:
 

Geckotier

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Wieso?
Wo genau ist das Problem dabei, absolut jede Sozialleistung an eine Arbeit zu koppeln? Meinetwegen 'nen Loch graben und wieder zuschütten, es ist echt egal was. Dann können wir auch gerne darüber reden, Hartz4 etwas zu erhöhen.
Wer körperlich dazu in der Lage ist, irgendeine Arbeit zu verrichten, der sollte dies auch tun oder eben keine staatlichen Leistungen in Anspruch nehmen dürfen.
Dann ist Hartz4 auch kein einfaches Geschenk mehr sondern wird wenigstens halbwegs verdient.

Die ganze Argumentation - abgesehen von dem Post weiter oben - hat schon einige Seiten, die an der Oberfläche zumindest logisch erscheinen, und von einem gewissen Standpunkt aus gesehen sogar "gerecht" sind. Nur ist das auf vielen Ebenen so halbseitig durchdacht, dass man es gar nicht beschreiben kann. Aus der Frage des TE kannst du ja entnehmen, dass überhaupt über größere Teile unklar ist, wer genau dieses Problemfeld ist, wo diese Leute zu finden sind, und warum diese Leute zusätzlich in der Lage sind, dass sie auf Sozialleistungen angewiesen sind.
Es gibt neben diesen Trollen viele andere Leute, die von Sozialleistungen abhängig sind, und denen man eine solche Arbeit gekoppelt an der Auszahlung nur schwer zumuten kann. Abgesehen davon fände ich das bei Alleinerziehenden, Leuten, die im hohen Alter aus dem Beruf "gefallen" sind schon als etwaige Zumutung - wenn diese den Großteil derer ausmachen, die auf solche Leistungen angewiesen sind, während die Biertrink-und-Gammel-Fraktion 100 mal kleiner ist. Das ganze ist halt nicht nur schwarz und weiß. Dazu kommt dann der Aufwand, das ganze "gemeinnützig arbeiten für Harz" irgendwie nachzuprüfen, und stellt dann die nächste bürokratische Hürde dar. Ich denke mal, dass ich dich, egal was ich sagen werde, auch nie völlig überzeugen würde, da aus deinem Post eine komplett andere Überzeugung und ein anderes Weltbild als meines herauskommt.
 

haviii

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Jemand der konsequent totale Arbeitsverweigerung betreibt, kann ja per se schon mal nicht ganz dicht sein. Der volkswirtschaftliche Schaden ist doch geradezu minimiert, wenn er nur das Existenzminimum durch gekürzte H4 Sätze bekommt!

Des Weiteren glaube ich, dass nur ein miniwinz-Anteil der H4ler wirklich total verweigert. Das werden Promille sein, die hardcore gar nicht kooperieren.

Das führt mich zu meiner Annahme, dass es gar nicht so teuer sein kann die armen Wichte durchzufüttern.

Sollen sie halt mal ne 1 Mrd. € Fregatte einsparen die kein Mensch braucht.
 
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Man sollte sich fragen, warum sowas gefordert wird.

Koch und andere bedienen Klischees um ihre Politik zu unterstreichen. Nicht zu vergessen ist, dass sich dann andere Personen profilieren können, wenn sie widersprechen (hallo Mister Rütgers - ach bei Ihnen steht demnächst ne Wahl an?).

Also, geringere Leistungen sollen deswegen nur vorangebracht werden, weil die Leute zu immer niedrigeren Löhnen arbeiten sollen. Es ist also eine unternehmensfreundliche Taktik. Leider sieht das/schreibt das kaum einer. Warum auch, wenn man dadurch seine Arbeit als Journalist selbst absägen könnte (in anderer Weise ist dies auch schon häufiger passiert: Springer hat Anzeigen bei der Süddeutschen gestrichen, wel sie schlecht drüber gesprochen haben. koch hat Brender abgesägt, weil mehrheitlich was negatives gesagt und berichtet wurde).

Leider ist es so, dass solche Klischees nur bedient werden, wenn der eigentliche Grund verschleiert werden soll. Man regt sich mehrheitlich darüber auf, was für Argumentationen sind, als das zu hinterfragen, was damit bezweckt werden soll.
Es wurde ja schon vielmals geschrieben: Die Anzahl der Personen, die dem Klischee entsprechen, sind gering bis vernachlässigbar. Lasst es weiter so, sonst wird der Wirtschaft weiter der Hof gemacht.
 

Amad3us

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Wenn dadurch im öffentlichen Dienst Jobs eingespart werden - und meine Beispiele spielen sich alle in diesem Bereich ab - dann verringert das die Belastungen des Staates.

Reguläre Jobs durch eine Serie von Billigarbeitern (das Wort "billig" ist hier sogar deplaziert) einzusparen ist ne großartige Idee!
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Wer Jahrzehntelang gearbeitet hat sollte dann mittlerweile genug Geld gespart haben um nicht auf Hartz4 angewiesen zu sein. Hat er das nicht getan dann ist er selbst schuld, dass er nun "niedrige" Arbeit leisten muss um Geld vom Staat geschenkt zu bekommen.
Da er in die Gemeinschaftskasse eingezahlt hat wird er auch Arbeitslosengeld bekommen, was deutlich mehr als Hartz4 ist.
Natürlich ist mir klar, dass die Auszahlung in keinem Verhältnis zur Einzahlung steht aber das ist ein Problem mit unseren Gemeinschaftskassen. Dieses Problem lösen wir nicht, indem wir ein neues Problem schaffen (d.h. mehr Menschen noch mehr Geld in den hintern schieben). Im Gegenteil, wir sollten einfach aufhören die Arbeitnehmer dazu zu zwingen, in diese Kassen einzuzahlen. Nur auf freiwilliger Basis kann ein solches System gerecht sein.



Zwangsarbeit ist immer falsch. Generell ist Zwang abzulehnen. "Ich würde sie arbeiten lassen" klingt für mich zu sehr danach.
Nur um das klarzustellen: Ich hoffe du meinst damit, dass jeder, der Hartz4 empfangen will, eine gemeinnützige Arbeit verrichtet. Es muss dann aber natürlich jedem Bürger freistehen, diese Arbeit abzulehnen. Er bekommt dann natürlich kein Hartz4 mehr, steht also komplett ohne Geld da - aber er wird auch nicht zur Arbeit gezwungen.

wirklich zwanglos ist es ja nicht, bei ablehnung nichts zu haben. Im endeffekt schafft das dann die arbeitslosenhilfe oder ähnliches ab
 

Leinad

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Mal ein paar Fakten (Zahlen):

http://www.lpb-bw.de/hartz_iv.html

Ich zitiere mal ein paar wichtige Angaben (Artikel ist vom August 2009):


Die offizielle Anzahl der Arbeitslosen liegt im August bei 3,47 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 275.000 Arbeitslose hinzugekommen. Mit 40 Millionen Erwerbstätigen arbeiteten 150.000 Menschen weniger als noch vor einem Jahr.

Arbeitslosengeld II wurde im August an insgesamt 4.909.000 Millionen Menschen ausgezahlt. Nach den aktuellsten Auswertungen waren im April 2009 45 Prozent der ALG II- Empfänger arbeitslos gemeldet. 55 Prozent waren nicht arbeitslos gemeldet: Weil sie noch zur Schule gehen, in einer Arbeitsgelegenheit beschäftigt sind, an einer Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen oder wegen besonderer Umstände (zum Beispiel Kinderbetreuung) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Arbeitslosengeld II ergänzend zum Lohn aus einem Beschäftigungsverhältnis bezogen im April rund 1.307.000 Menschen, so genannte Aufstocker, deren Einkommen aus Niedriglöhnen zum Lebensunterhalt nicht ausreicht. Dabei wird unterschieden zwischen 744.000 Leistungsbeziehern mit einem monatlichen Gehalt unter 400 Euro, 244.000 Menschen mit einem Einkommen zwischen 400 und 800 Euro und 319.000 mit einem Einkommen über 800 Euro.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Juni 2009 nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit bei 27,42 Millionen


Der Personalbedarf in manchen Bereichen, vor allem in technischen Berufen, ist aus dem Kreis der als arbeitslos registrierten Menschen nicht mehr zu decken, da 40 Prozent der Arbeitslosen nicht einmal eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und daher für die vakanten Stellen zumindest kurzfristig nicht in Betracht kommen.


Bei manchen hier muss ich mich wirklich wundern was sie hier so verzapfen. Das Problem sind nicht irgendwelche "Schmarotzer" die den Sozialstaat ausnutzen. Letztlich sind sowas Peanuts, wenn man den gesamten Steuerhaushalt sieht und wohin Gelder so fließen.

Das ECHTE Problem sind doch die "working poor" und dazu hat Hartz IV (ich werde es im weiteren nur noch ALG II nennen, da der Begriff schon bescheuert ist) beigetragen.
Wie aus dem Text zu entnehmen ist gehen 55% der ALG II Empfänger bereits einer "Beschäftigung" nach.
Dazu 1,3 Millionen Menschen die ihren Lohn mit ALG II "aufstocken" müssen um überhaupt davon leben zu können.
Gerade dies ist so eine Sache die ich für einen Skandal halte und von genügend Arbeitgebern gnadenlos ausgenutzt wird.
Diese Zuschüsse zu den Gehältern waren mal als Anreiz dazu gedacht Arbeitslose (vor allem Langzeitarbeitslose) wieder in eine feste Beschäftigung zu bringen.
Stattdessen wächst der Niedriglohnsektor in Deutschland stetig und ist gerade im Vergleich zu anderen EU Ländern überproportional groß.
Also anstatt gut bezahlte dauerhafte Jobs zu fördern werden solche Arbeitsplätze nun durch mehrere Billiglöhner besetzt und der Staat als Lohnsubventionsgeber ausgenutzt.

Alleine zu dem Thema könnte man massenweise schreiben, ich empfehle mal einen kurzen Blick auf diese Seite:

http://www.boeckler-boxen.de/4290.htm


Aber alleine diese Grafik sollte schon alles sagen (und daran gibt es auch nichts zu deuteln):

impuls_grafik_2008_05_4.gif



DAS ist es was unser Sozialsystem belastet, denn Leute in diesen Einkommensschichten haben ja überhaupt nicht die Möglichkeit sich finanziell abzusichern, gerade auch was Dinge wie die Rente anbelangt. Es wird eine große Altersarmut auf Deutschland zukommen.
Zudem bringen diese Leute ja auch kaum Geld in die Kasse des Staates, dafür ist der Steueranteil viel zu gering.
So ist derzeit fast ein Viertel ALLER Beschäftigten gerade mal in der Lage sich selbst zu versorgen ohne einen Beitrag zur Allgemeinheit leisten zu können und das nicht weil sie nicht wollen, sondern weil es ihre Löhne einfach nicht hergeben.

Bevor wir hier also darüber reden, dass einige Menschen nicht arbeiten und den Staat ausnutzen, sollte man lieber erstmal einen Blick darauf werfen, dass sehr, sehr viele Menschen arbeiten und trotzdem kaum davon leben können.
Das ist der viel größere Skandal als einige Wenige, die das System ausnutzen und es gibt Studien die klar zeigen (und nein ich habe jetzt keinen Link), dass diese Extrembeispiele nur eine sehr, sehr kleine Minderheit darstellen.
Letztlich gibt es ~1,7 Millionen Langzeitarbeitslose in Deutschland, also es betrifft ca. die Hälfte der Arbeitslosen (im Vergleich dazu sind es in skandinavischen Ländern nur 15-25%, aber auch in England oder Spanien ist es um einiges besser).
Langzeitarbeitslos bedeutet ein oder mehr Jahre.
Davon wiederum sind "nur" 35% (rund 700.000) ohne sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den letzten 6 Jahren gewesen.
Insgesamt bestehen die Langzeitarbeitslosen vor allem aus älteren Menschen, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen (ja die soll es auch geben) und solche mit geringer Qualifikation.

Auch hier lohnt sich mal wieder der Blick ins Ausland in der Langzeitarbeitslosigkeit wesentlich besser angegangen wird. Das generelle Problem ist sicherlich nicht, dass die Menschen nicht arbeiten wollen, sondern das sie es zu vernünftigen Konditionen machen wollen und natürlich Unterstützung und Anleitung brauchen.

Ich finde es teilweise wirklich erschreckend wie mit dem Thema ALG II umgegangen wird. Da werden Menschen pauschal in die Ecke von Schmarotzern gestellt.
Und das einige ernsthaft fordern, dass Arbeitslose jegliche Arbeit zu leisten hätten ist wirklich der Gipfel der sozialen Kälte.
Da erreichen wir einen Punkt der die Menschenwürde verletzt und das sollte man nicht vergessen.

Die Personen die unsere Gesellschaft wirklich ausnutzen und das mit kalter Berechnung, sind Anzugträger in ihrem Mercedes und der Fall Schlecker ist dafür nur allzu beispielhaft.
Man sollte, auch in der Politik, mal wieder dahin kommen zu sagen, dass Arbeit auch ihren Wert hat und heutzutage Arbeit in vielen Fällen nicht ausreichend entgeltet wird.
Da kann sich auch keiner mit "Globalisierung" rausreden, wenn wir von der Kassiererin bei irgendeinem Discounter reden.
Überhaupt hat diese Niedriglohnschicht wenig mit der so oft beschworenen Globlisierung zu tun.
Die Politik versagt einfach völlig dabei die mittleren Gehaltsklassen zu schützen, sie leistet viel mehr noch Unterstützung dabei diese weiter zu schwächen.

Man sollte sich mal überlegen wieviel Geld unsere lieben Bänker dem Staat gekostet haben und das mal in Relation zu unseren Sozialausgaben setzen.
Aber so ist das eben, wer kein Geld, sprich wer keine Macht hat, der hat eben auch keine Lobby und es ist natürlich einfach die Arbeitslosen "anzuklagen", denn die wehren sich sicherlich nicht und sind es auch nicht die die "Parteispenden" leisten.

Das ist wirklich eine der Dinge über die ich mich wirklich aufregen kann, vor allem da soviele sogenannte "Intellektuelle" auch noch auf diesen Zug aufspringen. Es ist einfach traurig wie leicht die Leute sich täuschen lassen nur indem man mit dem Finger auf jemanden anderen zeigt.
 
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Wer auch immer "schuld" ist.

Jemand der vom Staat durchgefüttert wird, hat meiner Meinung nach auch die moralische Pflicht etwas dafür zu tun und zwar zum Nulltarif.
Ich würde diese Menschen nen paar Stunden die Woche arbeiten lassen und zwar aus Prinzip. Sie sollen der Gemeinschaft etwas zurückgeben (und sich nicht asozial fühlen) und nicht total verlottern.
Dabei muss man natürlich darauf achten, dass keine "richtigen Jobs" kaputtgemacht werden. Ich denke da an Sachen wie öffentliche Grünflächen/Anlagen pflegen, Schülerlotse, Straßendienst (Schnee schippen, Blätter wegfegen usw), kleinere Hausmeisterarbeiten in öffentlichen Gebäuden usw.


Kommt dir dieser post nicht dahingehend etwas lächerlich vor, dass du selber auf staatskosten studierst und ausser etwas wachdienst in der kaserne o.ä. noch nichts gemacht hast um diese bezahlung überhaupt zu rechtfertigen?
Bevor du nicht ein paar jahre voll und ganz deinen soldatischen pflichten nachgekommen bist und dir auch evtl. im ausland den arsch für unser land aufgerissen hast, kannst du schön das maul halten.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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sehr guter post leinad.

"[...] 55 Prozent waren nicht arbeitslos gemeldet: Weil sie noch zur Schule gehen, in einer Arbeitsgelegenheit beschäftigt sind [...]"

+ "Dazu 1,3 Millionen Menschen die ihren Lohn mit ALG II "aufstocken" müssen um überhaupt davon leben zu können."

Sind die 1,3 Millionen nicht schon in den 55 Prozent enthalten oO
 
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Sehr schöner Post, Leinad - vor allem zeigt es mir, dass es noch Leute gibt, die hinter etwas schauen und Probleme offen legen, wo sonst kein Hahn nach kräht (gut finde ich den Böcklerlink - Achtung aber an alle gewerkschaftsfeindlichen Leute!!).

Nur eine Sache bleibt unklar:
Wie aus dem Text zu entnehmen ist gehen 55% der ALG II Empfänger bereits einer "Beschäftigung" nach.
Ich glaube es sind 55% gemeint, die einer Arbeit nachgehen, die im Rahmen von H4 erlaubt sind:
1€-Jobs und die Sache mit dem 163€-Maximum (also bei 400€ Verdienst, bleibt nur ein Teil davon über - die genaue Summe ist mir gerade nicht im Kopf hängen gebieben!).
Ich hoffe, du weißt da mehr.
 
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Sehr guter Post Leinad.
Deine aufgeführten Aussagen und Statistiken lassen sich völlig problemlos hier in Berlin mit dem ganz normalen Alltag belegen.
Kenne 2 Akademiker, beide nen Magister in der Tasche, die rund 50-60 Stunden die Woche in kleinen Betrieben arbeiten und zusätzlich Staatshilfen brauchen um halbwegs über die Runden zu kommen.
Traurig, ich will garnicht wissen wie es dann bei Nicht-akademikern aussieht
 
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Ich glaube es sind 55% gemeint, die einer Arbeit nachgehen, die im Rahmen von H4 erlaubt sind:
1€-Jobs und die Sache mit dem 163€-Maximum (also bei 400€ Verdienst, bleibt nur ein Teil davon über - die genaue Summe ist mir gerade nicht im Kopf hängen gebieben!).
Ich hoffe, du weißt da mehr.
nein, damit sind alle aufstocker gemeint. auch wer 800 euro verdient und daheim frau und 2 kinder hat bekommt noch hartz IV, nur entsprechend weniger, also knapp 500 abzug vom lohn.
 
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[..]um noch schaerfere Sanktionen durchpressen zu koennen.[...]

eine frage:

mal angenommen ich schenke dir jetzt jeden monat, einfach so, ohne das du etwas dafür tun musst 200 euro... wenn ich dann eines tages keine kohle mehr hab und alles bei mir den bach runter geht, und dann zu dir komme und sage:"hey sorry ich kann dir nur noch 150 euro pro monat schenken."

presse ich dich dann mit sanktionen?
 
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wenn man es als geschenk deklariert und nicht als einzige möglichkeit ein halbwegs (!) sozialverträgliches leben, mit kleiner wohnung und genug zu essen um nicht an irgendnem mangel zu leiden, definiert, dann hast du durchaus recht. genau das ist es aber eben nicht, es ist eine soziale hilfe für hilfsbedürftige.

wir haben beispielsweise jüngst ne mandantin bekommen die von ihrem mann verlassen wurde, beide kinder bei ihr. die kann nicht für mehr als 4-600 im monat arbeiten aufgrund der zeitlichen einschränkungen und des arbeitsmarktes (verkäuferin; sprich die schlecker-branche). sie bekommt also aufstockende leistungen nach dem sgb II aka hartz IV. nun kommt das jobcenter daher und schätzt (!) ihr einkommen auf 800, ist nicht damit zufrieden monatlich, also aus jobcenter sicht nachträglich, die lohnabrechnungen zu bekommen. sie rennt also jeden monat knapp 200 euro hinterher. bei der leistungsabteilung im jobcenter gibts aber keine termine, da muß man ne nummer ziehen und kann 1-2 stunden warten. das ganze 2-3 mal im monat, für ne mutter die sowieso ein kindergarten- und ein schulkind sowie ihren teilzeitjob unter einen hut bringen muß (bei nem stundenlohn von knapp 5 euro muß man einige stunden bringen um auf 600 zu kommen).

verpasst diese frau mal nen termin beim jobcenter, bei denen es in der regel drum geht das sie sich doch mal drum kümmern soll mehr zu verdienen, weil beispielsweise grad ein kind krank ist oder der arbeitgeber sagt komm kurzfristig arbeiten oder wir suchen uns ne andere angestellte, dann will das jobcenter ihr 3 monate lang monatlich 30-90 euro kürzen, je nachdem was für ne laune der jeweilige bearbeiter grad hat. sagt sie mein kind war beim arzt will man ein attest von ihr, sagt sie hat sie nicht weil sie das kind mittags zur oma gegeben hat und danach arbeiten ist, wird sie als lügnerin hingestellt die ausschlafen wollte.

DAS ist gelebte hartz IV realität. nicht umsonst sind hunderttausende widerspruchs- und klageverfahren jedes jahr erfolgreich. das wiederum belastet den staat ebenfalls; jedes gewonnene widerspruchsverfahren kostet den staat knapp 300 euro anwaltskosten, jedes gerichtsverfahren 5-600; ganz zu schweigen von den kosten für eigene rechtsstellen / juristen bei den ämtern. das liegt aber nicht an den hartz IV - empfängern sondern ausschließlich an nahezu völlig undurchdachten (weil unverständlich, zu kompliziert etc) sozialgesetzbüchern und inkompetenten mitarbeitern in den jobcentern/argen/integrationscentern/arbeitsämtern.

schnorrer sind die absolute minderheit. klar kosten die geld. aber wer meint die verursachen dermaßen viele kosten das sie eine enorme verantwortung an den geldproblemen deutschlands tragen, der schaut schlichtweg zuviele vermeintliche reality-serien / talkshows.

edit: in berlin leben 600.000 hartz IV empfänger, letztes jahr gab es alleine dort 39.000 klagen gegen hartz IV (sind grob überschlagen schonmal 20 millionen euros prozesskostenhilfe). darin sind ja noch nichtmal die verfahren gegen andere sozialgesetzbücher (rentner bekommen ja quasi diesselbe leistungen nur heißt das buch dann anders, haben aber teils diesselben probleme mit den ämtern daher) und vor allem auch nicht die widersprüche mit drin die schon vor der klage positiv beschieden werden. genausowenig wie die widersprüche die abgewiesen werden; auch für die bekommt ein anwalt in der regel geld (beratungshilfe), auch nochmal 100 euro je fall.
 
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genau, wir lassen leute die richtig viel geld kosten noch viel mehr geld kosten, ohne dass irgendjemand einen vorteil daraus ziehen kann. :rofl2:

Wieso sollten die dann mehr Geld kosten wenn sie arbeiten?
Außerdem ist der Sinn der Sache nicht wirklich, Geld einzusparen. Einerseits ist da das abstrakte Gerechtigkeitsgefühl (sie müssen irgendetwas machen um sich das Geld zu verdienen, auch wenn es letztendlich nutzlose Arbeit ist), andererseits ist da der Aspekt der Integration in die Gesellschaft (egal was sie tun, sie sind wenigstens an einen regelmäßigen Tagesablauf und eine 35-Stunden-Woche gewöhnt).

Gerade bei den "Schmarotzern" (und davon gibt es ganze Stadtteile voll in Berlin) ist es doch so, dass der Vater schon arbeitslos war und die Kinder damit aufwachsen, bis in den Mittag zu schlafen und dann nichts zu tun außer Playstation zu spielen. Ein geregelter Tagesablauf fehlt da vollständig und jede noch so nutzlose Arbeit für den Hartz4-Empfänger hilft, das zu korrigieren.

Ich denke mal, dass ich dich, egal was ich sagen werde, auch nie völlig überzeugen würde, da aus deinem Post eine komplett andere Überzeugung und ein anderes Weltbild als meines herauskommt.

Das stimmt. Ich finde allein schon die Vorstellung, dass einem anderen Mensch eine Arbeit "nicht zuzumuten" wäre, vollkommen abstrus. Wenn er diese Arbeit als nicht zumutbar empfindet muss er sie (und das damit verbundene geschenkte Geld) ja nicht annehmen.
Wer wirklich, z.B. aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Kindererziehung, nicht arbeiten kann den kann man ja immernoch davon ausnehmen. Aber jemanden körperliche Arbeit nicht zuzumuten nur weil er Akademiker ist - wie kommt man denn auf solche Ideen?! Akademiker sind auch nur Menschen.

@Leinad:
Die Statistik liest sich interessant und nach deiner Interpretation könnte man sich da wirklich empören. Das Problem ist nur, dass du da ordentlich was falsch verstanden hast.
Jeder Hartz4-Empfänger wird jetzt schon angehalten, eine Arbeit zu finden und wenn er sie ablehnt werden de Bezüge gekürzt. Es ist nicht ganz so wie ich mir das wünsche aber es geht schon in die richtige Richtung.
Nun ist es aber so, dass man als Hartz4-Empfänger einfach nur _irgendeine_ Stelle haben muss um vom Amt vollkommen in Ruhe gelassen zu werden. Was also jeder schlaue Arbeitslose macht (und ich kenne solche Fälle persönlich): Man nimmt irgendeinen dummen kleinen Job an der 100€ im Monat abwirft. Man lässt ihn vom Staat brav aufstocken, wird dann vom Amt vollkommen in Ruhe gelassen und hat weiterhin die Zeit sich tolle 1000€ schwarz nebenher zu verdienen. Oder den ganzen Tag vorm TV zu gammeln, was auch immer man lieber macht.
Deshalb listet deine Statisik 55% der Hartz4-Empfänger als nicht arbeitslos.
 
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Geilomat MV, daß du immer so auf wissenschaftlich tust und in 90% der Threads sind deine "Beweise" die Empirie. Extra für dich: Was du für Fälle persönlich kennst INTERESSIERT KEINE SAU.
Leinad hat die Graphik gepostet; der Niedriglohnsektor explodiert. Und das Beispiel mit Schlecker hat er doch auch erwähnt. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/52/496368/text/

Für die Lesefaulen:
Schleckers neue Geschäftsstrategie funktioniert so: Der Konzern macht alte AS-Filialen dicht und eröffnet neue großzügigere XL-Märkte. Die Mitarbeiterinnen dort verdienen aber nach Angaben von Verdi ungefähr nur noch halb so viel. "Das Arbeitnehmer-Überlassungsgesetz wird benutzt, um die Löhne zu drücken", sagt Gewerkschaftssekretär Neumann.
Als das Gesetz unter der rot-grünen Regierung liberalisiert wurde, sollte dies Unternehmen helfen, Auftragsspitzen mit Leiharbeitskräften schneller abarbeiten zu können. Ganz anders bei Schlecker: Der Konzern hat für die neuen XL-Märkte eine eigenständige GmbH gegründet. Vorteil Nummer eins: Der Kündigungsschutz ist dadurch ausgehebelt, weil das neue Unternehmen die alten Mitarbeiter nicht übernehmen muss.
So argumentiert zumindest Schlecker. Vorteil Nummer zwei: Für die neuen Großmärkte gelten nicht mehr die bisherigen Tarifverträge. Sie können deshalb neue Mitarbeiter von einer Verleihfirma ausleihen und zu schlechteren Konditionen beschäftigen. "Die alten Mitarbeiter werden genötigt, weil Schlecker sie vor die Wahl stellt, entweder ihren Arbeitsplatz ganz zu verlieren, einen Job in einer alten Filiale anzunehmen, die für die Frauen viel zu weit weg ist, oder bei der Verleihfirma zu arbeiten", sagt Neumann.

Er hat auch erfahren, dass Mitarbeiter beim Einstellungsgespräch aufgefordert werden, ihren Niedrig-Lohn durch Hartz IV aufzustocken. "Das ist doch perfide, wenn der Steuerzahler das Lohndumping bei Schlecker subventioniert."
 
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Hab das Beispiel direkt gegenüber meiner Wohnung. Dort stand eine kleine Schlecker-Filiale, deren Verkäuferinnen 20 Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet haben, die haben mir als Kind noch Lollies zugesteckt.

Jetzt steht direkt daneben so ein neuer Schlecker Bunker mit Aushilfskräften, angeworben von einer Zeitarbeitsfirma, die für 4-5 Euro die Stunde arbeiten, keine Sozialleistungen empfangen oder sonst irgendwelche Absicherungen genießen, die lang verdienten Mitarbeiter wurden wohl irgendwie rausgeekelt oder mit einer niedrigen Abfindung auf die Straße gesetzt.

Und Schlecker ist sicherlich nur die Spitze des Eisbergs. Mir scheint es, dass sich immer offensichtlicher eine kleine Minderheit auf Kosten der Gesamtwohlfahrt bereichert, gedeckt durch Gesetze, die teilweise sogar Gutes im Sinn haben (wie das angesprochene "Austocken", um den Übergang in eine dauerhafte Festanstellung zu erleichtern).
Genutzt werden sie aber, um das Sozialsystem auszuhebeln und einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden anzurichten. Und das nur, weil eine kleine Oberschicht ihre erlangten Privilegien verteidigen will.

Echt traurig für ein vermeintlich so fortschrittliches und reiches Land wie Deutschland...:(
 
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Geilomat MV, daß du immer so auf wissenschaftlich tust und in 90% der Threads sind deine "Beweise" die Empirie. Extra für dich: Was du für Fälle persönlich kennst INTERESSIERT KEINE SAU.

Du hast das mit der Wissenschaft noch nicht so ganz verstanden.
Um eine Aussage zu beweisen brauchst du eine vollkommen schlüssige und logische Argumentation.
Um eine Aussage zu widerlegen reicht ein einziges Gegenbeispiel.

Natürlich habe ich keine aussagekräftige Statistik geliefert. Natürlich weiß ich nicht, wieviele dieser 55% wirklich nur einen Job mit 2 Wochenstunden annehmen um vom Arbeitsamt in Ruhe gelassen zu werden.
Aber die Aussage, dass diese 55% "arm" sind und große Probleme haben ist durch mein Beispiel eindeutig widerlegt.
Das Beispiel zeigt nicht, dass die kompletten 55% Schmarotzer sind. Aber es zeigt, dass zumindest ein Teil der 55% darunter fällt. Mein Beispiel ist vollkommen ausreichend, um Leinads Aussage in Frage zu stellen.

Abgesehen davon finde ich es schon recht lustig dass ich als einer der extrem wenigen hier, die Hartz4-Empfänger wirklich näher kennen, die Probleme in Hartz4 sehe und direkt erlebe, wie es ausgenutzt wird und wie ganze Familien mit minimalstem Arbeitsaufwand ein absolut sorgenfreies Leben führen, während irgendwelche Kinder reicher Eltern die absolut keine Ahnung haben können wovon sie reden und ihr Wissen maximal von SpOn beziehen, sich aufregen, wie schrecklich ungerecht Hartz4 doch sei.
Das erinnert mich fast schon an die Spendendiskussion bzgl. der 3ten Welt wo ich (da ich dort war und die Zustände, die Korruption und die extreme Faulheit der Bevölkerung mit eigenen Augen gesehen habe) für eine Kürzung der Hilfen argumentiert habe und mir irgendwelche Sesselphilosophen, die ihr behütetes Elternhaus noch nie verlassen haben, dann ernsthaft erzählen wollten dass sie doch viel besser wissen als ich was in diesen Ländern passiert.
 
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Deine Argumentation ist vollkommener Schwachsinn MV. KEINER in diesem Thread hat behauptet, daß es keinerlei "Sozialschmarotzer" gibt. Leinad hat lediglich behauptet, daß ein anderer Faktor maßgeblich in der Problematik ist und Quellen präsentiert die seine Behauptung untermauern. Daher ist "ein einziges Gegenbeispiel" natürlich in keiner Weise ausreichend.

Lustig finde ich übrigens auch, daß du behauptest du bist einer der wenigen die Hartz4-Empfänger wirklich kennen. Wieder so eine unwissenschaftliche, unbewiesene Behauptung. Kennst du die Menschen hier im Forum? Ich z.B. habe durch eine gute Freundin, die mit Jugendlichen aus Problemfamilien (zu 90% Hartz4-Empfänger) arbeitet einen guten Überblick über die Thematik in Aachen. Und da gibt es bei über 100 Familien genau _ein_ Beispiel was zu deiner Behauptung passt.

Solange du keine Quellen dazu hast lasse also deine "empirischen Beweise" bitte. Schlau wie immer unser guter MV.
 
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Deine Argumentation ist vollkommener Schwachsinn MV. KEINER in diesem Thread hat behauptet, daß es keinerlei "Sozialschmarotzer" gibt. Leinad hat lediglich behauptet, daß ein anderer Faktor maßgeblich in der Problematik ist und Quellen präsentiert die seine Behauptung untermauern. Daher ist "ein einziges Gegenbeispiel" natürlich in keiner Weise ausreichend.

Lustig finde ich übrigens auch, daß du behauptest du bist einer der wenigen die Hartz4-Empfänger wirklich kennen. Wieder so eine unwissenschaftliche, unbewiesene Behauptung. Kennst du die Menschen hier im Forum? Ich z.B. habe durch eine gute Freundin, die mit Jugendlichen aus Problemfamilien (zu 90% Hartz4-Empfänger) arbeitet einen guten Überblick über die Thematik in Aachen. Und da gibt es bei über 100 Familien genau _ein_ Beispiel was zu deiner Behauptung passt.

Natürlich, weil man dem Sozialarbeiter ja auch erzählt wie man gerade das Arbeitsamt bescheißt :stupid: Zudem hast du doch gerade meine Aussage unterstützt: Du selbst kennst die ganze Problematik gerade mal aus 3ter Hand und willst hier trotzdem alles besser wissen.
Leinad hat eine Statistik und eine Interpretation geliefert. Seine Statistik zweifle ich nicht an, seine Interpretation dagegen schon. Für diese Interpretation hat er absolut gar keine Begründung geliefert, nichtmal ein einziges Beispiel. Die Statistik belegt seine Interpretation nichtmal im Ansatz, außer dümmlichem Propaganda-Neid-Geschwätz war da wirklich gar nichts ("oh schaut euch die pösen pösen Banker an und wie viel die uns gekostet haben" - lächerlicher bitte).
Ich habe mit einem Beispiel eine zweite Möglichkeit aufgezeigt, die von seiner Interpretation abweicht.

Nochmal ganz deutlich: Dass 55% der Hartz4-Empfänger teilweise in Arbeit sind kann ich als Tatsache akzeptieren. Die vollkommen aus der Luft gegriffene Interpretation, dass dies ein Problem sei, ist dagegen eben genau das - aus der Luft gegriffen, haltlos, sinnlos. Verknüpft mit Hasstiraden auf Anzugträger und Banker ist sie sogar einfach nur dämlich.
Ich habe ganz klar gezeigt, dass es noch mindestens eine weitere mögliche Interpretation gibt.

Jetzt klar?
 
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ich finde ja die logik von megavolt bestechend, wonach man keine behauptungen basierend auf einem durchschnittswert machen darf weil es ja immer fälle gibt die aus der mitte rausfallen. leinad darf seiner meinung nach nicht sagen das "viele viele" (sic von leinad) arm sind obwohl sie arbeiten, weil es ja welche gibt die schwarz arbeiten / schmarotzen.

es ist übrigens schade, dass auch in diesem punkt absolut keine staatliche transparenz über die genauen ausgaben der steuer/sozialversicherungsgelder vorliegt, wieviel geld wandert in die verwaltung der arbeitslosen, wieviel bekommen die aufstocker, wieviele und was für welche aufstocker gibt es, wieviel geld geht drauf für widerspruchs- und sozialgerichtsverfahren, wieviel geld wird eventuell ausgegeben / quergerechnet für pensionierte arbeitsamtmitarbeiter etc pp.
 
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ich finde ja die logik von megavolt bestechend, wonach man keine behauptungen basierend auf einem durchschnittswert machen darf weil es ja immer fälle gibt die aus der mitte rausfallen. leinad darf seiner meinung nach nicht sagen das "viele viele" (sic von leinad) arm sind obwohl sie arbeiten, weil es ja welche gibt die schwarz arbeiten / schmarotzen.

Hätte Leinad gesagt, dass seine Interpretation (d.h. dass Menschen arm sind, nur Arbeit im Niedriglohn-Sektor finden und davon nicht überleben können und das Gehalt deshalb vom Staat aufgestockt werden muss) eine unter vielen ist und er nicht weiß, welchen Anteil diese wirklich an den 1.3m hat dann hätte ich kein Problem mit seiner Aussage.
Er hat diesen Zustand allerdings als das ultimative Problem dargestellt. Damit impliziert er, dass er den Hauptgrund für die Lohnaufstockung identifiziert hat. Dies wird durch die von ihm zitierte Statistik aber in keiner Weise belegt.
Seine Aussage ist natürlich sehr schön und jeder Politiker könnte stolz darauf sein, seine eigene subjektive und unbegründete Meinung derart geschickt mit einer objektiven Statistik zu verweben, so dass es dem unaufmerksamen Leser gar nicht auffällt, wie sehr er hier an der Nase herumgeführt wird. Aber ich bin eben kein unaufmerksamer Leser ;)
 

Leinad

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Sry MV, aber du kannst hier auch keine Doktorarbeit erwarten, ich habe keine Lust hier ewig lange Texte zu verfassen.
Meine Hauptaussage ist einfach, dass "Arbeitsunwillige" in der Realität ein sehr, sehr kleines Problem sind, während es gleichzeitig oft in den Medien, vor allem durch Politiker, als eines der wichtigsten Themen dargestellt wird. Das ist dann einfach unverhältnismässig und lenkt von den echten Probleme ab, die wie ich sagte zu 90% aus zu niedrigen Löhnen einerseits und zu geringer Qualifikation andererseits bestehen.

Ich kann auch nur nochmal betonen, dass man sich erstmal mit der Thematik beschäftigen sollte bevor man damit anfängt noch stärkere Sanktionen und ähnliches gegen Arbeitslose zu fordern.

Eigentlich vermeide ich Beispiele aus meinen persönlichen Erfahrung, weil sie nie ein komplettes Bild zeigen können, aber eine gute Freundin ist Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt in Gelsenkirchen und sie betont selbst immer wieder wie enorm verbesserungswürdig das Arbeitsamt an sich wäre. Das fängt schon mit der mangelnden Ausbildung der Mitarbeiter an was dazu führt (darauf wurde hier im thread u.a. schon eingegangen), dass es sehr viele Widersprüche gibt und zusätzlichen Papierkram, weil die Arbeit einfach nicht sachgemäß gemacht wird.
Hier kann ich jetzt zwar keine genauen Zahlen nennen (die kann man aber auch finden), aber der Großteil der Widersprüche in Deutschland hat Erfolg.
Dazu sollte man nie vergessen, dass es eine große Dunkelziffer an Menschen gibt die eigentlich einen Anspruch hätten, aber davon keinen Gebrauch machen.
Gab da mal einen interessanten Artikel der aufzeigte, dass wenn jeder mit einem Anspruch diesen auch zu 100% ausnutzen würde (selbst die die Leistungen beziehen machen nicht immer von ihrem vollen Recht gebrauch, meist natürlich aus Unwissenheit) der Staat schon jetzt finanziell am Ende wäre.

Achja nochmal eine Sache zu den "working poor", ich zitiere hier mal aus dem wiki artikel, da es dort schon gut zusammengeasst ist:
Die Bundesregierung gibt das soziokulturelle Existenzminimum ("sächliches Existenzminimum") im Jahr 2005 für Alleinstehende mit insgesamt 7.356 Euro jährlich an (Fünfter Existenzminimumbericht). Für Ehepaare wird das Existenzminimum auf 12.240 Euro und für Kinder auf 3.648 Euro beziffert. Das einkommensteuerliche Existenzminimum beläuft sich für Alleinstehende auf 7.664 Euro, für Ehepaare auf 15.328 Euro und für Kinder auf 5.808 Euro (Freibeträge für Kinder).

Von den Working Poor sind die Niedriglöhner abzugrenzen (siehe oben). 1994 waren 15,9% und 2003 18,6% der Vollzeitbeschäftigten Niedriglöhner. 2006 arbeiteten 4,6 Mio. für einen Stundenlohn unter 7,50€.

In den alten Bundesländern arbeitete im Herbst 2004 etwa ein Drittel aller abhängigvollzeitlich Beschäftigten sowohl in Niedrig- als auch in Armutslohnbereichen, verdiente also weniger als 75 bzw. 50 Prozent des „durchschnittlichen effektiven Vollzeitverdienstes“ (im Herbst 2004 waren dies etwa 2.884 € brutto monatlich).
Im Jahr 2006 gab es bereits ca. 300.000 Vollzeit-Erwerbstätige mit ergänzendem ALG II-Bezug, die trotz ihres Erwerbseinkommens offiziell als bedürftig gelten. Dazu kämen mehrere hunderttausend Menschen, die neben einem Teilzeit- oder Minijob ALG II bekommen. Die Anzahl dieser arbeitenden Armen ist weiterhin steigend. Insofern übernimmt ergänzendes ALG II bereits heute faktisch die Funktion eines gesetzlichen bundesweiten Kombilohnes.

http://de.wikipedia.org/wiki/Working_Poor


Dabei werden hier noch ältere Zahlen genutzt, aber dieser Trend hat sich nur noch verstärkt.
Wir sind hier auf dem besten Weg die Arbeitnehmerschaft in Deutschland in zwei Klassen zu spalten.
Die Eine die sich ein "normales" Leben mit Arbeit sichern kann und die Andere bei der Arbeit nur noch ausreicht, um völlige Armut zu verhindern.
Klar von uns hier wird es wohl keinen betreffen, hier laufen ja nur ausgebildete/studierte Leute rum, die natürlich auch die Möglichkeiten dazu hatten, aber man sollte sich schon die Situation seiner Mitmenschen bewusst machen.
Man hat im Bildungssystem schon diese Klassengesellschaft mit Gymnasiasten (+Realschule mit Einschränkung) gegenüber Haupt- und Gesamtschülern.
Wir sind auf dem besten Weg, dass diese sozialen Unterschiede sich auch immer mehr auf den Arbeitsmarkt niederschlagen.
Die einstige soziale Durchlässigkeit (eine Errungenschaft der Moderne) geht dabei immer mehr verloren und letztlich ist das nicht nur zum Nachteil der direkt Betroffenen, denn solch eine Unausgewogenheit belastet eine Gesellschaft und das das Kapital in immer weniger Händen liegt kann keine Entwicklung mit Perspektive sein.
 
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MV, du bist nicht nur ein unaufmerksamer Leser, du bist auch einer der dümmsten Leser!
Bezüglich fehlenden Beispielen lese dir bitte meinen Link durch:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/52/496368/text/
Da hast du _ein_ Beispiel. Und damit direkt mehrere Tausend betroffene Arbeitnehmer. Wie viele Hartz4-Familien kennst du? Arbeitest du in einer Arge? Natürlich nicht, du kennst ein paar Familien das ist alles.
Bezüglich meinem Beispiel: Ich bin näher dran als du glaubst, und natürlich sagen die Eltern einem nicht ob man schwarz arbeitet, aber wenn man Menschen besucht merkt man wie sie leben. Wenn du es so viel besser weißt dann enthülle doch deine so tolle Quelle. Die vier Familien mit denen deine damals im Plattenbau gewohnt hat?
 
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MV, du bist nicht nur ein unaufmerksamer Leser, du bist auch einer der dümmsten Leser!
Bezüglich fehlenden Beispielen lese dir bitte meinen Link durch:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/52/496368/text/
Du solltest deinen eigenen Artikel mal lesen. Dort steht etwas von massiven Lohnkürzungen, in echte Armut fällt dabei aber niemand. Eine einfache 35-Stunden-Woche (was ja nun wirklich nicht viel ist, ein motivierter Mitarbeiter könnte deutlich mehr leisten) bei 7€/Stunde (der in deinem Artikel genannte Lohn) liefert rund 13.000€ Jahreseinkommen ohne Weihnachtsgeld. Also weit über dem Existenzminimum. Das sind immernoch über 1000€ monatlich, verhungern muss man damit sicherlich nicht. Lies deine eigenen Quellen bitte etwas aufmerksamer, so ist das echt etwas lächerlich.

@Leinad: Deine "90%" und die Aussage, dass Arbeitsunwillige "in der Realität ein sehr, sehr kleines Problem sind" wird von deiner Statistik in absolut keiner Weise unterstützt. Deine Statistik beschäftigt sich mit etwas vollkommen anderem und hat keinen Bezug zu diesen (vollkommen aus der Luft gegriffenen) Aussagen.

Zudem ist die Definition von "Armut" in Deutschland einfach lächerlich. 50% des durchschnittlichen Volksverdienstes wären nach deinen Zahlen 1.442€ monatlich, im Jahr also 17.304€. Das ist mehr als das doppelte als das, was nach deinen eigenen Zahlen als Existenzminimum (7.356€, durchaus vernünftig) angesehen wird.
Anders ausgedrückt: Menschen, die das doppelte des Existenzminimums verdienen werden in deiner Statistik schon zu den "Armutsarbeitern" gezählt. Das macht einfach keinen Sinn und jede Aussage, die aufgrund von "Armutsarbeit" in Deutschland gemacht wird, ist somit bedeutungslos.

Und du willst mir ernsthaft erzählen, dass diese Zahlen dir in irgendeiner Weise sagen, dass Arbeitsunwilligkeit in der Realität kein Problem ist?!
 
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Rechne bitte nochmal nach, notfalls mit nem Taschenrechner.

€: Der Fakt ist doch der, du behauptest es wäre ein großes Problem, hast aber selber noch keine einzige Quelle dazu gepostet. Also dann her damit wenn du ernst genommen werden möchtest.
 
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Rechne bitte nochmal nach, notfalls mit nem Taschenrechner.

€: Der Fakt ist doch der, du behauptest es wäre ein großes Problem, hast aber selber noch keine einzige Quelle dazu gepostet. Also dann her damit wenn du ernst genommen werden möchtest.

35*7*52 ~ 13k
Da ist nichtmal Weihnachtsgeld eingerechnet, genausowenig wie Überstunden.

Ich habe nicht behauptet, dass es ein großes Problem sei.
Ich habe lediglich aufgezeigt, dass die Behauptung, dass es ein kleines Problem sei, vollkommen unbegründet ist.

Wie groß das Problem genau ist kann man nunmal nicht wissen. Der Sinn der ganzen Sache ist ja, dass man die eigene Arbeitsunwilligkeit so gut wie möglich versteckt so dass man schön weiter Geld geschenkt bekommt. Du wirst wohl kaum eine Statistik finden die genau listet, welcher der Hartz4-Empfänger denn wirklich arbeitsunwillig ist.

Man kann allerdings eine grobe Schätzung machen. Es gibt verschiedene Indikatoren, beispielsweise kann man sich anschauen, wieviele ehemalige ALG-Empfänger ganz plötzlich doch eine Arbeit gefunden haben, als Hartz4 eingeführt (d.h. ihr "Lohnniveau" stark gesenkt) wurde. Ich bin mir sicher du findest die entsprechende Statistik selbst.
Was man sich auch anschauen kann ist die mittlere Dauer der Arbeitslosigkeit. Diese kann man dann mit der Dauer der Auszahlung des ALG I vergleichen. Auch hier bin ich mir sicher, dass du die Statistik selbst findest, ich bin gerade wirklich etwas faul. Aber ein Geheimnis verrate ich dir schonmal: Es gibt eine (nicht wirklich überraschende) Korrelation zwischen bald auslaufendem ALG und einer neuen Arbeitsstelle. Nun bedingt Korrelation natürlich noch keine Kausalität, d.h. man kann keine absolut sicheren Aussagen machen aber die Kausalität ist dann doch naheliegend genug so dass die Basisvermuting, dass Arbeitsunwilligkeit kein vernachlässigbares Problem ist, durchaus glaubwürdig erscheint.
Nochmal ganz deutlich: Ich sage nicht, dass die absolute Mehrheit aller Hartz4-Empfänger arbeitsunwillig ist. Ich sage lediglich, dass die Behauptung, dass Arbeitsunwilligkeit vollkommen irrelevant und kaum verbreitet ist, hier in diesem Thread in absolut keiner Weise ausreichend begründet wurde und aufgrund von sehr groben Schätzungen zunächst wenig plausibel erscheint.

weil du davon redest, sie "irgendwas" machen zu lassen. betreuung kostet geld. und "irgendwas" koennen keine bereits existenten aber nicht genutzten arbeitsplaetze sein.

Dieses "irgendwas" sollte natürlich produktiv sein. Löcher graben und wieder zuschütten ist nur der letzte Ausweg. Es werden sich sicherlich produktive Einsatzgebiete finden lassen die die Ausgaben für Löchergräber kompensieren.
Und selbst wenn nicht, langfristig ist jemand, der eine 35-Stunden-Woche gewohnt ist und jeden Tag freiwillig aus dem Haus geht eben deutlich einfacher zu vermitteln als jemand, der nichtmal weiß was ein Wecker ist. Selbst wenn wir annehmen, dass dieses "irgendwas" Kosten verursacht denke ich dennoch, dass es sich langfristig lohnt. Natürlich ist das ziemlich unmöglich mit exakten Zahlen zu belegen also bleibt nur ein Ausweg: Ausprobieren und sehen, ob es funktioniert. Wenn es das nicht tut können wir ja immer wieder zurück, die Arbeitslosen werden sich sicher nicht darüber beschweren keine Löcher mehr graben zu müssen ;)
 
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Wie immer wirft megavolt mal wieder wild mit behauptungen um sich ohne bisher auch nur eine einzige quelle genannt zu haben.

Wie immer alles nur heisse luft. Sonst nichts. Danke für die erneute demonstration deiner absoluten unfähigkeit konstruktiv zu argumentieren.
 
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ich weiß nicht wehalb ihr hier ständig mit irgendwelchen zweizeilern megavolt persönlich angreift, denn ich finde seine argumente gut und rautiere sie

so denke ich auf jeden fall auch, dass ein aufgezwungener wochen- und tagesrhythmus große vorteile hat
 
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