Arabische Clans in Deutschland

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Was ich nicht verstehe ist, warum man im Hintergrund nicht versucht, das Problem viel stärker mit dem einzigen Hebel anzupacken, den man TATSÄCHLICH hat: Die Anreize für kriminelle Vereinigungen senken, indem man viel rigider Gewinne aus krimineller Tätigkeit abschöpft.
Afaik ist das seit Jahren Strategie in Berlin. Hört man halt nur von, wenn was sichtbares passiert - aus offensichtlichen Gründen.

Trotzdem - auch wenn ich mir denke lol Nancy - ist dieser Wahlkampfmove etwas in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, was ich selten sehe: überhaupt mal anzusprechen, dass diese Clans ein Problem sind und Gegner des Rechtsstaats sind. Auf lokalpolitischer Ebene ist das verständlicherweise eher selten der Fall, keiner hat Lust, das Wohl seiner Familie zu riskieren, aber bundesweit könnten da ruhig mal mehr Parteien öffentlich Stellung beziehen.
 
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@Gustavo man muss noch hinzufügen: Deutschland hat auch null Bock auf diese Menschen. Patriarchal geprägte, gewaltbereite Machos die dieses Land und seine Einwohner verachten. No thx.
Da kann man noch so häufig sagen "aber die bösen Umstände" … am Ende sind Erwachsene Menschen selbst dafür verantwortlich wenn sie kriminell werden oder Arschlöcher sind.
Ich weiß, dass diese Menschen in ihrer überragenden Mehrheit hierbleiben werden, aber dieses sich in Selbstmitleid suhlende Gejammer, welches man ständig aus dieser Ecke, von den genau oben beschriebenen Menschen hört/liest, ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Buhuuuu die bösen Umstände sind an allem Schuld, ich bin eigentlich Nobelpreisträgermaterial, aber die bösen Deutschen und ihr Rassismus ist daran schuld, dass ich ein dummes Arschloch bin. Srsly, give me a break.
Es ist unbestritten, dass diese Menschen es nicht einfach hatten, aber es besteht schon ein gewisser Unterschied zwischen "schlechte Rahmenbedingungen und Potential nicht ausgeschöpft" und "hupsi, jeden Tag eine Straftat, keine Ahnung wie das passieren konnte".
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Afaik ist das seit Jahren Strategie in Berlin. Hört man halt nur von, wenn was sichtbares passiert - aus offensichtlichen Gründen.

Na ja, gleichzeitig wird das jedes Mal als großer Erfolg in der Presse ventiliert wenn etwas passiert. Aber als Außenstehender ist es natürlich auch schwer zu sagen, was genau Sache ist. Wie viel Besitz haben die großen Clans mittlerweile angehäuft, wie schwer ist es aktuell ihnen den wegzunehmen, wie sehr sind die Behörden durch die Gesetze behindert vs. wie sehr fehlt ihnen einfach die manpower etc. Ich würde gerne mal einen Vergleich mit anderen kriminellen Organisationen sehen: Sowas wie die deutschen Strukturen der italienischen Mafia, Rockerclubs etc. Mir persönlich ist trotz einiger Berichte in der Presse immer noch ziemlich unklar, auf was für einem Niveau diese Clans sich eigentlich bewegen.
 
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Aber wie immer ist es im Grunde keine große Sache, richtig?

Gib ein Prise Gustavo-Rhetorik auf einen moderaten Wahlbezirk und nach paar Monaten is afd am rise
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Aber wie immer ist es im Grunde keine große Sache, richtig?

Gib ein Prise Gustavo-Rhetorik auf einen moderaten Wahlbezirk und nach paar Monaten is afd am rise

Dein Argument ist also, dass wir in einem privaten Forum so tun sollen als ob Clans in jedem Fall ein großes Problem sind, unabhängig davon ob wir das wissen oder nicht, weil sonst profitiert die AfD? Ist dir in letzter Zeit irgendwas Schweres auf den Kopf gefallen?
 
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Dein Argument ist also, dass wir in einem privaten Forum so tun sollen als ob Clans in jedem Fall ein großes Problem sind, unabhängig davon ob wir das wissen oder nicht, weil sonst profitiert die AfD? Ist dir in letzter Zeit irgendwas Schweres auf den Kopf gefallen?
Kein Argument, eine Beobachtung. Vor deiner Einlassung war hier jedem klar, dass du in diesem Themenfeld kein "echtes" Problem sehen wirst
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Kein Argument, eine Beobachtung. Vor deiner Einlassung war hier jedem klar, dass du in diesem Themenfeld kein "echtes" Problem sehen wirst

Das ist halt nicht, was ich geschrieben habe. Aber du kannst uns ja gerne erleuchten: Wie groß sind denn die gesellschaftlichen Schäden im Vergleich zu Clans oder Rockerbanden?
 
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@Gustavo Ich denke das ist ein ziemlich identisch großes Problem wie die andere OK, nur mit dem Vorteil/Nachteil, dass sie durch die Familienbande nach außen geschlossener ist. In den besonders betroffenen Städten wie Berlin, Bremen und Essen/Ruhrgebiet ist das lokal schon nicht schön. Zwanzig Kilometer weiter wird es wahrscheinlich meistens schon keinen mehr interessieren.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es nur so ein semi-gutes Gefühl ist wenn man weiß, dass man sich in einem Bezirk bewegt in dem jedes zweite Geschäft eigentlich nur Geldwaschanlage ist, wo neben tristen angegrauten Wohngebäuden dann Bugattis und Audi R8 quer auf den Gehweg geparkt stehen. Jede Menge Shishabars die mit finster blickenden Typen voll sind. Hubschrauber die nachts stundenlang über den Häusern kreisen. Gebrüll und Aufläufe auf der Straße, ab und an mal Schießereien (meistens nur Schreckschuss-Imponiergehabe, aber hey, es nervt trotzdem).

Das sind die sichtbaren Nebeneffekte wenn ein Bezirk von Clankriminalität durchsetzt ist.

Brauch ich nicht in meiner unmittelbaren Umgebung.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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@Gustavo Ich denke das ist ein ziemlich identisch großes Problem wie die andere OK, nur mit dem Vorteil/Nachteil, dass sie durch die Familienbande nach außen geschlossener ist. In den besonders betroffenen Städten wie Berlin, Bremen und Essen/Ruhrgebiet ist das lokal schon nicht schön. Zwanzig Kilometer weiter wird es wahrscheinlich meistens schon keinen mehr interessieren.

Na ja, mir ging es ja erst mal nur darum, dass ich wissen wollte wie groß das Problem ist, weil ich gerne wüsste wie stark die Anstrengungen sind, die der Staat momentan unternimmt, das kriminell erworbene Vermögen abzuschöpfen. Mein völlig subjektiver Eindruck aus Presseberichten ist, dass da lange Zeit quasi gar nix passiert ist. Irgendwann hat man dann damit angefangen, aber es ist halt über Presseberichte quasi unmöglich einzuschätzen, wie rigide sie mittlerweile gegen Clanvermögen vorgehen. Denkbar wäre jeder Zustand von "sie schöpfen jetzt schon genug ab, aber wir hören bisher nicht viel davon" (halte ich für unwahrscheinlich, kann es aber nicht ausschließen) über "sie schöpfen nicht viel ab, aber insgesamt gibt es halt auch nicht wahnsinnig viel abzuschöpfen" (denkbar, aber unklar) bis hin zu "sie schöpfen immer noch viel zu wenig ab" (denkbar, genauso unklar).
Mein Hauptinteresse in der Frage: Falls sie immer noch nicht genug abschöpfen, um diese Art von Verbrechen vergleichsweise unlukrativ werden zu lassen, warum? Ich vermute politisch wäre es relativ heikel, sich gegen eine Reform zu positionieren, die das als Ziel hat, aber in Deutschland weiß man nie. Am Ende geht es leider aus Datenschutzgründen nicht. :mond:
 
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Also … lange war das Thema sehr unbeliebt weil Nazi/Sippenhaft/#clans_ist_ein_diskriminierender_begriff. Die Reflexe sieht man ja heute immer noch. Siehe oben.
Das ist hauptsächlich Ländersache, entsprechend vermute ich, dass Du da starke Länderunterschiede sehen wirst. Gerade bei Regierungswechseln von RG/R2G Richtung irgendwas mit Union konnte man da ja erhöhtes Engagement betrachten, weil sich SPD, Grüne (und Linke), wenn sie allein in einem Raum sind, meistens sehr schnell drauf einigen können dieses Thema nicht anzufassen weil es für Teile ihrer Peergroups ein Reizthema ist.
 

Benrath

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Also … lange war das Thema sehr unbeliebt weil Nazi/Sippenhaft/#clans_ist_ein_diskriminierender_begriff. Die Reflexe sieht man ja heute immer noch. Siehe oben.
Das ist hauptsächlich Ländersache, entsprechend vermute ich, dass Du da starke Länderunterschiede sehen wirst. Gerade bei Regierungswechseln von RG/R2G Richtung irgendwas mit Union konnte man da ja erhöhtes Engagement betrachten, weil sich SPD, Grüne (und Linke), wenn sie allein in einem Raum sind, meistens sehr schnell drauf einigen können dieses Thema nicht anzufassen weil es für Teile ihrer Peergroups ein Reizthema ist.

Was beobachtest du denn da?
 

Celetuiw

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Kein Argument, eine Beobachtung. Vor deiner Einlassung war hier jedem klar, dass du in diesem Themenfeld kein "echtes" Problem sehen wirst
Und vor deiner Einlassung war jedem klar, dass du ein Problem sehen wirst und keine Argumente gelten lässt die es entkräften. Und nu?
 

Gustavo

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Also … lange war das Thema sehr unbeliebt weil Nazi/Sippenhaft/#clans_ist_ein_diskriminierender_begriff. Die Reflexe sieht man ja heute immer noch. Siehe oben.
Das ist hauptsächlich Ländersache, entsprechend vermute ich, dass Du da starke Länderunterschiede sehen wirst. Gerade bei Regierungswechseln von RG/R2G Richtung irgendwas mit Union konnte man da ja erhöhtes Engagement betrachten, weil sich SPD, Grüne (und Linke), wenn sie allein in einem Raum sind, meistens sehr schnell drauf einigen können dieses Thema nicht anzufassen weil es für Teile ihrer Peergroups ein Reizthema ist.

Weiß ja nicht. Für "härteres Vorgehen" im Sinne von längeren Haftstrafen oder Abschiebung mag das stimmen, aber dass das für Abschöpfung von durch Kriminalität abgehäuftes Vermögen genauso stimmt erscheint mir das ziemlich unplausibel.
 
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Was beobachtest du denn da?
Erinnerungen an mein semi-erfolgloses und sehr frustrierendes kommunalpolitisches Engagement sowie Gespräche mit Freunden die für die Grünen und die SPD im Stadtrat saßen/sitzen. Etwas länger her auch noch Gespräche mit einem Bekannten der beim LKA (Wirtschaftskriminalität) war/ist.

@Gustavo da magst du Recht haben. Daran hatte ich bei der Antwort nur mit einer halben Gehirnzelle gedacht. Könnte mir vorstellen, dass es da auch einfach an Personal mangelt. Datenschutz kann ich mir aber auch ganz lebhaft vorstellen :mond:
 
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