marine4fun
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in chemie musste für die organikprüfungen z.b. hardcore auswendig lernen.
und selbst in mathe sollte man wichtige sätze und definitionen nicht immer nachschlagen müssen.
bei mathe gibts aber sehr oft keine allgemeinen lösungskonzepte die du nach schema F durchrattern oder sogar auswendig lernen kannst. der unterschied zu auswendiglernfächern ist, dass man bei jenen sich sicher sein kann, irgendwann mal fertig zu werden mit dem stoff den man lernen muss. aber wenn du bei ner matheaufgabe nicht clever genug bist um auf die lösung zu kommen, hilft dir noch so viel zeit nichts. okay, stimmt natürlich nicht ganz, mit unendlich viel zeit könnte man wohl die meisten menschen für die matheübungsaufgaben fit machen, aber ich denke es ist klar was gemeint ist. es sind halt unterschiedliche frustrationstoleranzen und vielleicht auch mentalitäten für "okay, das ist zwar viel stoff zum auswendiglernen, aber alles nicht sonderlich schwer" und "werde ich das jemals verstehen?" gefragt.ob ich meine zeit nun verwende um begriffe für eine anatomieprüfung auswendig zu lernen oder um lösungskonzepte für mathematikaufgaben durch bearbeiten derselben zu verinnerlichen ist doch total egal, zeitaufwand bleibt zeitaufwand.
dann bist du aber auch bei den "Auswendiglernfächern" bei einer nötigen Cleverness...denn ja, du wirst es schaffen, dass für die Klausur der Stoff drinbleibt, nur wenn du dann 2 Klausuren später davon nix mehr parat hast, hast du genauso wenig erfolgreich studiertaber unter erfolgreich studieren verstehe ich was anderes als einfach nur die Klausuren bestehen wollen und die Übungszettel vorm Abgabekasten abschreiben...
wofür denn das gedächnis? dachte es gibt kein auswendiglernen wie.... hmm.... z.B. ... Bwl
Ich weiß nicht, was in BWL so an Mathe gemacht wird, aber ich rate dir dringend, dir ausführlich(!) vorher klarzumachen, woraus ein Mathe-Studium besteht. Ich vermute, dass das nochmal was ganz anderes ist als das, was ihr in BWL macht.
Basierend auf 1 Semester Physik und 7 Semester Mathematik kann ich zu den Anforderungen eines Mathe-Studiums folgendes sagen.
Jeder durchschnittlich begabte Mensch ist intellektuell fähig, so ein Studium zu absolvieren. Höhere Begabung hilft immer, ist aber weder notwendig noch hinreichend.
Was du unbednigt mitbringen solltest, sind Interesse, Motivation und Disziplin.
Denn gerade in den ersten drei, vier (oder fünf, sechs) Semestern wirst du oft kämpfen müssen. Die Schmerzgrenze beim mathematischen Arbeiten liegt allgemein höher als in "weichen" Studienfächern. Das liegt am Formalismus und der Abstraktheit des Stoffs. Du triffst in schneller Abfolge auf neue, anspruchsvolle Konzepte und arbeitest quasi permanent außerhalb deiner Komfortzone.
Eine weitere Hürde für die Motivation ist die Nichtlinearität des Lernprozesses. In vielen Fächern, deren Medium die natürliche Sprache ist, kannst du damit rechnen, pro Zeiteinheit einen ähnlichen Lernfortschritt zu erzielen. In Mathe ist das nicht der Fall. Du kannst über Stunden an einem Problem verzweifeln oder innerhalb weniger Minuten Klarheit erlangen.
Dieser Effekt lässt sich durch eine gute Lernstrategie abmildern, aber nicht ausschalten.
Womit du rechnen musst:
In quasi jedem Mathe-Studiengang verbringst du deine ersten beiden Studienjahre damit, dir die Grundlagen der höheren Mathematik anzueignen.
Dieses Programm besteht bei geringen Abweichungen aus folgenden Vorlesungen:
Analysis 1 bis 3
Lineare Algebra 1 bis 2
Computerorientierte Mathematik 1 bis 2
Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheotie/Stochastik
Einführung in die numerische Mathematik
Diese neun Vorlesungen bilden das Fundament einer mathematischen Ausbildung. Jede Vorlesung besteht pro Woche normalerweise aus 4h Vorlesung, 2h Übung, 2h Tutorium und einem Übungsblatt pro Woche. Dafür kriegst du üblicherweise 10LP, musst also drei Vorlesungen pro Semester besuchen, um "planmäßig" voranzuschreiten (das tut tatsächlich nur eine kleine Minderheit).
Das ergibt als wöchentliche Arbeitszeit:
Präsenzzeit netto: 8x45min=6h
Präsenzzeit brutto: 8x60min=8h
Dazu sollte man für Vor- und Nachbereitung des Vorlesungsstoffs mit demselben (Netto-)Zeitaufwand wie für die VL selbst rechnen, also weitere 3h pro Woche. Für die Übungsblätter kann man durchschnittlich vielleicht mit 5h pro Woche rechnen.
Das ergibt zusammen 16h, das ganze dreimal, also 48h die Woche. Das sind jetzt natürlich sehr grobe Schätzungen. In Wirklichkeit hängt das stark von der Veranstaltung ab: wie straff ist das Skript, wie schwer und umfangreich die Hausaufgaben, wie groß das didaktische Geschick des Professors und seiner Helfer? Man selbst bringt weitere Variablen rein usw.
Ich bin bei allen Schätzungen davon ausgegangen, dass man sich nicht nur irgendwie durchwurschteln will - das geht mit viel weniger Aufwand -, sondern eine solide Grundlage anstrebt.
Und in diesem Fall halte ich diese Schätzungen für konservativ.
Überleg dir, was du davon hältst. Geh in die nächste Bib und hol dir ein paar Bücher zu den oben genannten Bereichen und schaue mal, wie dir gefällt, was drinsteht. (Auf Wunsch geb ich Buchempfehlungen.)
ziemlich viel text. mit deinen 7 semestern stehst du ja sicher am ende deines mathematischen studiums.
wäre an buchempfehlungen für die grundvorlesungen interessiert.
Kaufen würd ich die ganzen Fachbücher eh nicht. Dafür ist mir keins universal genug. Die einzigen Ausnahmen wären für mich Wüst - aber die beiden Bände kosten zusammen 100€ - und das Gelbe Rechenbuch, weil man das wirklich immer und immer wieder gebrauchen kann, aber die drei Bände zusammen kosten auch 45€ und jede ordentliche Uni-Bib hat ca. 10.000 Exemplare vorrätig.Bücher sind doch völlig überbewertet, hab im Verlauf des Studiums keine handvoll gekauft.
Für die Prüfungen lernen wirst du zu 95% sowieso aus Vorlesungsskripten/-mitschriften, einzig bei VLs die komplett auf einem Buch basieren macht es Sinn sich das mal auszuleihen.
genau die. Wurde aber auch gesagt dass es nicht für prüfungen ist sondern eher für hausübungen als nachshclagewerk.Schwarze Formelsammlung? Das dürfte die vom Binomi-Verlag sein - die Repetitorien desselben Verlags haben übrigens einen sehr guten Ruf.
Aber das Gelbe Rechenbuch ist keine Formelsammlung, sondern mehr ein mathematischer Werkzeugkasten und eine Formelsammlung brauchst du als Mathe-Student nicht.
Ja, kenn ich, ein trauriger Zustand.Wenn in einer ersten Vorlesung gefragt wird "Gibts ein Skript?" bekommt man bei uns oft die Antwort "Ihr Skript ist das, was sie sich hier mitschreiben". 8[