Amazon zahlt keine Steuern

Benrath

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Genau, weil es dazwischen natürlich keinerlei Abstufungen geben kann. Wie groß, mit wie viel drumherum etc. man so etwas baut kann natürlich auf keinen Fall von dem Deal mit der Kommune abhängen. Was und wie es ohne Deal gebaut worden wäre kannst du tatsächlich nicht wissen, fang doch einfach mal an ein bischen mitzudenken dann kommst du da auch selbst drauf. Sich bei so viel Kurzsichtigkeit und dem massiven Logikdefizit auch noch auf die universitäre Forschung zu berufen macht einfach nur betroffen. Aber Universitäten bezahlen ja heutzutage auch Gender Studies, anscheinend kommen irgendwelche Simpel mittlerweile viel zu einfach in Lehrstühlen unter.

Mei wie Heator, nie einsehen, wenn man sich verrannt hat.
Die Wettbewerb der Kommunen ist ein Nullsummenspiel für das ganze Land, wenn es um ein Projekt geht, was in dem Land realisiert werden muss .PUNKT. Das ganze ist skalierbar auf Land und Welt. Deswegen profitierten beim Wettbewerb der Steuersätze in erster Linie die Unternehmen/das Kapital und die Länder schauen in die Röhre. Der gemeine, kapitallose, Bürger auch, weil er nicht mal eben seine Arbeitskraft ins nächste Land umzieht, wenn sein Steuersatz um paar Prozentpunkt ansteigt.

Das ist keine Ideologie sondern Empirie.

Du kannst halt nicht beides haben. Entweder gibt es die Möglichkeiten der Steuervorteile, dann ist es vollkommen legitim dass ein Unternehmen sie nutzt, oder du willst sie abschaffen. Irgendetwas von politischer und wirtschaftlicher Macht zu faseln, ohne hier Farbe zu bekennen, lenkt (wie üblich) mal wieder einfach nur vom Kernpunkt des Themas ab.

Er sprach davon, dass die Kommunen die Steuervorteile gewähren können....
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Genau, weil es dazwischen natürlich keinerlei Abstufungen geben kann. Wie groß, mit wie viel drumherum etc. man so etwas baut kann natürlich auf keinen Fall von dem Deal mit der Kommune abhängen. Was und wie es ohne Deal gebaut worden wäre kannst du tatsächlich nicht wissen, fang doch einfach mal an ein bischen mitzudenken dann kommst du da auch selbst drauf. Sich bei so viel Kurzsichtigkeit und dem massiven Logikdefizit auch noch auf die universitäre Forschung zu berufen macht einfach nur betroffen. Aber Universitäten bezahlen ja heutzutage auch Gender Studies, anscheinend kommen irgendwelche Simpel mittlerweile viel zu einfach in Lehrstühlen unter.


Warum fragst du nicht einfach mal jemanden, der sich tatsächlich mit diesem Thema beschäftigt hat, anstatt mal wieder lediglich danach zu gehen, was sich für dich richtig anfühlt? Niemand glaubt, dass die Steuervorteile an sich einen entscheidenden Einfluss auf die Größe haben: Unternehmen investieren, wenn es sich für sie lohnt. Das Maximum an Nutzen, das sie dank Steuervorteile mehr schaffen, ist in den allermeisten Fällen dadurch gedeckelt, wie hoch die Steuervorteile ausfallen. Irgendetwas anderes als Normalfall anzunehmen zeugt von ökonomischem Analphabetismus und magischem Denken, aber das ist bei dir ja keine bahnbrechende Erkenntnis.

Und zu dem konkreten Fall: Amazon will ein zweites Headquarter bauen. Anhand der Kenndaten, die sie dazu rausgegeben haben, und der Größe, die Amazon als Unternehmen hat, wirst du wohl relativ eindeutig sagen können, dass Amazon eine klare Vorstellungen davon hat, was sie bauen wollen. Wenn du glaubst, dass Amazon lieber ein halbes zweites Headquarter baut, wenn man nicht nett genug zu ihnen ist, würde ich gerne sehen, wie du diese Ansicht rechtfertigst. Ich nehme an: Ziemlich schlecht.


Du kannst halt nicht beides haben. Entweder gibt es die Möglichkeiten der Steuervorteile, dann ist es vollkommen legitim dass ein Unternehmen sie nutzt, oder du willst sie abschaffen. Irgendetwas von politischer und wirtschaftlicher Macht zu faseln, ohne hier Farbe zu bekennen, lenkt (wie üblich) mal wieder einfach nur vom Kernpunkt des Themas ab.


Wie kannst du ernsthaft zu dumm sein um zu begreifen, dass die Konzentration von Unternehmen einen entscheidenden Einfluss darauf hat, wie die von dir genannten "Möglichkeiten" aussehen? Was legal ist entscheidet die Politik, was legitim ist, ist normativ eine völlig offene Frage.

Im Übrigen gibt es natürlich sinnvolle Abstufungen, nur sind sie sicherlich nicht "wie groß sollten sie sein", sondern "wer darf sie anbieten": Du kannst bspw. vorschreiben, wer welche Steuervorteile anbieten kann. In der Theorie kann ich mir bspw. gut vorstellen, wie es Sinn ergibt, ökonomisch schwachen Regionen zusätzliche Anreize zu erlauben, damit sie nicht dauerhaft immer weiter abgehängt werden. Aber jedem alles zu erlauben ist natürlich Schwachsinn und wenn man nicht völlig naiv ist (oder sich mehr als absolut minimal mit der Thematik beschäftigt hat), ist es geradezu schwer NICHT zu erkennen, dass der Nutzen eines solchen Systems für die Republikaner nicht primär darin liegt, gesamtwirtschaftlichen Nutzen zu schaffen, sondern darin, die Steuersätze für die Wirtschaft möglichst gering zu halten.
 
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passt hier wohl am besten rein:

Deutschland blockiert Steuertransparenz in der EU

Ein Gesetzesvorschlag der EU-Kommission soll für mehr Transparenz in der Steuerpolitik sorgen, indem Unternehmen ihre Daten aufgeschlüsselt nach Staaten vorlegen müssen.
Finanzminister Scholz befürwortet zwar diese Berichterstattungspflicht, will aber nicht, dass die Informationen veröffentlicht werden - und blockiert somit den Gesetzesvorschlag erneut, wie interne Dokumente zeigen.
Bereits im Juni vergangenen Jahres war eine Entscheidung vertagt worden, weil Deutschland einen sogenannten Prüfvorbehalt eingelegt hatte.

Und mit Scholz will sich die SPD also erneuern, ich bin gespannt :rofl:

https://www.sueddeutsche.de/wirtsch...PJ5u_FUYgPaOIn_j1363q4gukiyCqR4f6-6lkd0Ecrpy4
 

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Mal ein bisschen truthtalk: man kann Steuergesetze machen wie man will, man kann regulieren wie man will, Unternehmen werden IMMER die besseren Anwälte und Ökonomen haben und jede Lücke finden, die es gibt. In so einem Wettrennen wird der Staat IMMER verlieren, Unternehmen denken sich bisweilen Lösungen und Konstruktionen aus, an die kein Gesetzgeber der Welt jemals gedacht hat - und dieses Rennen kann der Staat nicht gewinnen. Außerdem wäre für ein internationales System ohne Schlupflöcher eine globale Zusammenarbeit nötig. Nur werden die Steuerparadies den Teufel tun die Drecksarbeit für Deutschland oder die USA zu ihrem eigenen Nachteil zu erledigen. Was hätten sie bitte davon? Wo es also unterschiedliche Interessen gibt, wird es nie Kooperation geben.

Entweder man findet sich damit ab oder man schafft Unternehmenssteuern komplett ab. Ich muss mal in meinen alten Unterlagen suchen, aber während meiner Oxford Zeit habe ich ein paar Vorlesungen besucht, die exakt das vorgeschlagen und vorgerechnet haben und mE hörte sich das ganz überzeugend an aka besser fürs Gemeinwohl als der aktuelle Zustand.
 
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Niemand glaubt, dass die Steuervorteile an sich einen entscheidenden Einfluss auf die Größe haben: Unternehmen investieren, wenn es sich für sie lohnt. Das Maximum an Nutzen, das sie dank Steuervorteile mehr schaffen, ist in den allermeisten Fällen dadurch gedeckelt, wie hoch die Steuervorteile ausfallen.

Immerhin mal ein halbwegs vernünftiger Satz in dem ganzen Geschwätz. Und mal wieder etwas, das, wie du auch selbst erkennen würdest, wenn du auch nur mal kurz selbst etwas nachdenken würdest anstatt nur ad-hominem herumzugeifern, absolut nicht im Widerspruch zu meinem Beitrag steht.
Steuervorteile sind allgemein an viele Bedingungen geknüpft, ganz populär ist z.B. die Arbeitsplatzsicherheit. Standorte werden - staatlich erzwungen - durch den Steuervorteil oft größer oder längerfristiger gebaut als eigentlich ökonomisch sinnvoll, weil der Steuervorteil die Anreize verschiebt. Ob das nun gut oder schlecht ist sei mal dahin gestellt, aber es ist ein Effekt der nicht zu vernachlässigen ist. Damit bestätigst du die Aussage, dass wir nicht genau wissen können, wie in diesem konkreten Fall das Amazon Headquarter ohne Steuervorteil ausgesehen hätte.

Dazu kommt, dass die Effekte von so einem Ding je nach Region, in der es gebaut wird, durchaus unterschiedlich sind. Du hast ja selbst geschrieben, dass du strukturschwachen Regionen tendenziell zugestehen würdest, Industrie mit solchen Steuererleichterungen "anzulocken". Es ist eben nicht egal, wo in den USA das Ding gebaut wird, aufgrund der möglicherweise sehr unterschiedlich ausfallenden Sekundäreffekte ist es nicht unbeingt ein Nullsummenspiel (auch @Benrath). Auch hier gilt wieder: Keiner von uns weiß es genau. Dass die Kommunen hier gesamtwirtschaftlich den Nutzen maximieren ist natürlich prinzipiell eher nicht anzunehmen aber das ist dann wieder eine ganz andere Diskussion.

Wie kannst du ernsthaft zu dumm sein um zu begreifen, dass die Konzentration von Unternehmen einen entscheidenden Einfluss darauf hat, wie die von dir genannten "Möglichkeiten" aussehen? Was legal ist entscheidet die Politik, was legitim ist, ist normativ eine völlig offene Frage.

Wie kannst du ernsthaft zu dumm sein um zu begreifen, dass du mal wieder komplett am Thema vorbei redest und schwachsinnige Strohmänner aufstellst?

dass der Nutzen eines solchen Systems für die Republikaner nicht primär darin liegt, gesamtwirtschaftlichen Nutzen zu schaffen, sondern darin, die Steuersätze für die Wirtschaft möglichst gering zu halten.

Was auch wiederum vollkommen legitim und positiv sein kann.
 

Benrath

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ALso sich hinzustellen zu sagen.

Dont hate the Player hate the game ist ja fine.

Dann aber kein Problem dabei zu sehen, dass die Player zu sehr die Schiedsrichter und Regelmacher beeinflussen schaffst auch nur du.

Ich freue mich weiter auf eine Seite Luft von dir, um das irgendwie zu rationalisieren.

Was ich dir gönne ist, dass die Steuervorteile eventuell kein Nullsummenspiel sind, sondern sogar Inneffizienzen befördern, weil die Allokation der Standorte oder andere Wahlentscheidungen davon beeinflusst würden. Zur Förderung struktuschwacher Regionen ist man bereit, dass in Kauf zu nehmen. Wenig Sinnvoll ist es aber, wenn der Wettbewerb der strukturschwachen Regionen dazu führt, dass die Unternehmen einfach nur noch die maximale Steuererleichertung mitnehmen und der Wohlfahrtsüberschuss komplett vom Unternehmen mitgenommen wird. Noch schlimmer wird das, wenn nicht nur die strukturschwachen Regionen mitmachen, sondern alle und der Standort dort gebaut wird, wo er wahrscheinlich eh schon hingepasst hätte plus Steuervorteil, siehe Amazon in New YOrk und Arlington.
 
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Ich finde es ja köstlich wie MV es gerade halt auch stets besser weiß als Benrath :rolleyes:
 

Benrath

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Jungs wir wollen doch nicht übertrieben Privatinfos streuen...
Muss das sein?
 

Benrath

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Fast schon ein bisschen Selbstironie. Aufs inhaltliche willst du aber wohl nicht mehr eingehen.
 
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Hab ich was übersehen? Das Ineffizienzen gefördert werden können hatte ich ja auch geschrieben, d.h. da sind wir uns einig, inhaltlich ist also "nur" das hier offen, oder?

Dann aber kein Problem dabei zu sehen, dass die Player zu sehr die Schiedsrichter und Regelmacher beeinflussen schaffst auch nur du.

Bitte korrigier mich falls ich mich da nicht ganz richtig erinnere aber ich wüsste nicht, wo ich hier geschrieben haben sollte, dass das kein Problem sein könnte. Ich hatte lediglich Gustavos wischiwaschi "irgendwas mit Macht"-Pseudoargumentation gerechtfertigt zerrissen, weil er sich über Amazon aufgeregt hat ohne zur Legitimität von solchen Steuererleichterungen Stellung zu beziehen. Ob man es gut findet, dass auch Unternehmen hier etwas Einfluss nehmen können oder nicht sei mal dahin gestellt, aber wir sind uns doch sicherlich einig, dass gleiches Recht für alle gelten sollte, oder? Und Amazon hat diese Gesetze ganz sicher nicht gemacht, die gibt es nämlich schon länger als das Unternehmen.

Ganz konkret bei den Steuererleichterungen würde es mich allerdings tatsächlich sehr wundern, wenn da wirklich primär die große böse Wirtschafts-Lobby hinter den Kulissen gestalterisch ihre Fäden zieht wenn die Erklärung doch viel einfacher ist: Der Lokalpolitiker will sich seine Freiheit, für sein Gebiet entscheiden zu können, ganz sicher nicht nehmen lassen. Da braucht es keine Lobby, das gebietet schon der ganz normale menschliche Politiker-Größenwahn. Ist aber natürlich nur eine persönliche Einschätzung, hast du Zahlen dazu?
 

Benrath

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Zahlen, dass die Unternehmenssteuersätz und Kapitalsteuersätz seit Jahren runter gehen und den Einkommenssteuersätzen liegen?

WIr führen hier in erster Linie eine normative Situation darüber, ob der Steuersatz für Amazon und ähnliche Unternehmen zu niedrig ist.
Rein normativ findest du ihn scheinbar ok. Das hat wahrscheinlich eher mehr damit zu tun, dass du generell nichts von Steuern hälst. Daher macht die Diskussion mit dir darüber wenig Sinn. Findest du es denn fair, dass Einkommensteuersätze höher sind?

Sonst shiftest du mal wieder die Diskussionseben. Natürlich versteht man individuell den Wunsch des Lokalpolitker. Das heißt jedoch nicht, dass ich das von Bundeseben aus zulassen sollen oder es ökonomisch Sinn macht. Welche Zahlen soll ich denn dafür präsentieren können?

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/09692290.2010.481921
der abstract stüzt eher mich
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/0969229042000279801
da gehts wohl um die geschichte
https://heinonline.org/HOL/LandingPage?handle=hein.journals/frdint33&div=20&id=&page=
leider paywall aber geht eher in mein richtung


Das führt uns alle wieder zur Tragik der Allmende und ähnlichen spieltheoretischen Problemen.
 

Gustavo

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Steuervorteile sind allgemein an viele Bedingungen geknüpft, ganz populär ist z.B. die Arbeitsplatzsicherheit. Standorte werden - staatlich erzwungen - durch den Steuervorteil oft größer oder längerfristiger gebaut als eigentlich ökonomisch sinnvoll, weil der Steuervorteil die Anreize verschiebt. Ob das nun gut oder schlecht ist sei mal dahin gestellt, aber es ist ein Effekt der nicht zu vernachlässigen ist. Damit bestätigst du die Aussage, dass wir nicht genau wissen können, wie in diesem konkreten Fall das Amazon Headquarter ohne Steuervorteil ausgesehen hätte.


Ok, ich versuche es mit der Handpuppe, weil alles andere offensichtlich für dich nicht funktioniert: Sagen wir in einer Welt ohne jegliche Reibungseffekte außer denen durch einen einzelnen Steuersatz will Firma A idealiter einen Standort aufziehen, der der Kommune einen Nutzen von 100 (zusätzliche Einnahmen minus zusätzliche Ausgaben in einer ceteris paribus Welt) bringt. Mein Punkt: Wenn die Kommune versucht, den Standort zu vergrößern, indem sie auf einen bestimmten Teil des Nutzens verzichtet, ist der Multiplikatoreffekt in so gut wie jedem Fall geringer als 1, d.h. wenn die Kommune bereit ist, auf 10 Nutzenpunkte zu verzichten (entweder durch Kürzung des Steuersatzes), ist der zusätzliche Nutzen durch einen größeren Standort, den Firma A für die Kommune schafft, auf diese 10 Punkte gedeckelt (und wird in aller Regel deutlich darunter liegen). Irgendwas anderes als Normalfall anzunehmen ist ökonomisch unsinnig. Die letzte Behauptung in diesem Teil ist dementsprechend lächerlich.




Dazu kommt, dass die Effekte von so einem Ding je nach Region, in der es gebaut wird, durchaus unterschiedlich sind. Du hast ja selbst geschrieben, dass du strukturschwachen Regionen tendenziell zugestehen würdest, Industrie mit solchen Steuererleichterungen "anzulocken". Es ist eben nicht egal, wo in den USA das Ding gebaut wird, aufgrund der möglicherweise sehr unterschiedlich ausfallenden Sekundäreffekte ist es nicht unbeingt ein Nullsummenspiel (auch @Benrath). Auch hier gilt wieder: Keiner von uns weiß es genau. Dass die Kommunen hier gesamtwirtschaftlich den Nutzen maximieren ist natürlich prinzipiell eher nicht anzunehmen aber das ist dann wieder eine ganz andere Diskussion.


Und was genau wird dadurch erreicht, dieses Werkzeug einer Kommune wie Queens zuzugestehen?



Bitte korrigier mich falls ich mich da nicht ganz richtig erinnere aber ich wüsste nicht, wo ich hier geschrieben haben sollte, dass das kein Problem sein könnte. Ich hatte lediglich Gustavos wischiwaschi "irgendwas mit Macht"-Pseudoargumentation gerechtfertigt zerrissen, weil er sich über Amazon aufgeregt hat ohne zur Legitimität von solchen Steuererleichterungen Stellung zu beziehen.


Lol.
 
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[blah blah]Handpuppe[blah blah]

Das Thema ist doch schon längst gekärt, alle sind sich einig dass solche Steuererleichterungen durchaus Ineffizienzen fördern können, du argumentierst mal wieder sinnlos am Thema vorbei gegen Windmühlen.

Das Beispiel ist aber lustigerweise trotzdem falsch, weil du a priori nicht davon ausgehen kannst, dass der eine existierende Steuersatz tatsächlich nutzenmaximierend ist :Prost:

Mein letzter Satz ist übrigens absolut korrekt und eigentlich sogar ziemlich trivial wahr, das müsstest doch selbst du einsehen.

Zahlen, dass die Unternehmenssteuersätz und Kapitalsteuersätz seit Jahren runter gehen und den Einkommenssteuersätzen liegen?

Nein, ich meinte Zahlen/Hintergrundinfos dazu, wie genau die Steuergesetzgebung und die Kompetenzverteilung zwischen den Regionen in den USA ausgestaltet wurde. Denn wenn man hier "die Lobby" als primären Treiber sieht müsste das irgendwie belegbar sein, oder? Ich sehe "die Lobby" durchaus bei vielen Themen, aber Kompetenz von Lokalpolitikern hätte ich jetzt nicht unbedingt als primäres Betätigungsfeld großer Lobbyvereine gesehen. Das war aber wie gesagt eher so ein Bauchgefühl, weshalb ich mich über mehr Infos dazu natürlich freuen würde. Die Links sind prima, danke! Da sehe ich prinzipiell eine Kombination aus "Firmen freuen sich drüber" und "Steuerparadise finden es auch ganz toll und wollen es deshalb". So wirklich eine Antwort auf den primären Treiber sehe ich da aber nicht, oder? Aber das ist vielleicht auch gar nicht so wirklich zu beantworten.

WIr führen hier in erster Linie eine normative Situation darüber, ob der Steuersatz für Amazon und ähnliche Unternehmen zu niedrig ist.
Rein normativ findest du ihn scheinbar ok. Das hat wahrscheinlich eher mehr damit zu tun, dass du generell nichts von Steuern hälst. Daher macht die Diskussion mit dir darüber wenig Sinn. Findest du es denn fair, dass Einkommensteuersätze höher sind?

In der Tat, das finde ich fair. Ich würde es sogar fair finden, wenn juristische Personen gar keine Steuern zahlen müssten. Denn wieso genau sollte eine juristische Person überhaupt steuerpflichtig sein? Bei einer natürlichen Person sehe ich es ja noch halbwegs ein, auch wenn ich generell wenig von Steuern halte, aber eine juristische Person kann mit dem Geld doch erst mal gar nichts anfangen außer es zu investieren bzw. für den Betrieb zu nutzen - was dann aber ja sowieso steuerfrei ist, das sind ja ganz normale Betriebsausgaben.
Erst wenn eine juristische Person mit dem Geld etwas anderes macht als es zu investieren entsteht überhaupt der Anlass einer Besteuerung. "Etwas anderes als investieren" wäre dann im Regelfall die Ausschüttung an die Eigner, d.h. den Übertrag von Vermögen von der juristischen an eine natürliche Person. Wieso sollte es dann also nicht ausreichen, nur die natürliche Person zu besteuern, die das Vermögen (dann als Einkommen) erhält? Was sollte daran ungerecht sein?
Ich sehe durchaus das Praktikabilitätsargument: Der Gewinn wird in Deutschland erwirtschaftet, der Eigner sitzt nicht in Deutschland, da will der deutsche Staat natürlich etwas vom Kuchen abhaben und besteuert lieber die juristische als die natürliche Person, weil er an letztere nicht rankommt. Geschenkt, aber für eine normative Diskussion über gerechte Steuerarten würde ich so ein Argument erst mal ausklammern wollen.
Das ganze hat dann allerdings absolut gar nichts mehr mit Amazon zu tun.
 
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Endlich sind wir wieder im MV-Land angekommen. Immerhin sind dort Steuern für natürliche Personen inzwischen halbwegs Konsens.
 

Benrath

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Erst wenn eine juristische Person mit dem Geld etwas anderes macht als es zu investieren entsteht überhaupt der Anlass einer Besteuerung. "Etwas anderes als investieren" wäre dann im Regelfall die Ausschüttung an die Eigner, d.h. den Übertrag von Vermögen von der juristischen an eine natürliche Person. Wieso sollte es dann also nicht ausreichen, nur die natürliche Person zu besteuern, die das Vermögen (dann als Einkommen) erhält? Was sollte daran ungerecht sein?

Ja und darauf zahl die natürliche Person wesentlich niedrigere Steuer als auf Einkommen aus ihrer Arbeit. Fair?

Einen für dich ausreichenden Beleg, dass eher wirtschaftlicher Lobbyismus als regionale vs. federale Politk für die niedrigen Steuersätze verantwortlich ist, kann ich dir eh nicht bringen. Mal darüber hinaus das Lobbyismus dabei sogar auch die regionale Politik beeinflussen kann, so dass eine recht vertrackte empirische Frage ist.

Deine Position wird btw immer hässlicher. Du bist eigentlich generell gegen Steuern, aber dann ist halt ok, dass sich einzelnen Kommunen/Länder/Staaten bei den Steuern unterbieten, was im Extremfall zu einer Subvention führt, nur weil halt Steuer schlecht sind. Bravo.
 

Gustavo

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Das Thema ist doch schon längst gekärt, alle sind sich einig dass solche Steuererleichterungen durchaus Ineffizienzen fördern können, du argumentierst mal wieder sinnlos am Thema vorbei gegen Windmühlen.

Das Beispiel ist aber lustigerweise trotzdem falsch, weil du a priori nicht davon ausgehen kannst, dass der eine existierende Steuersatz tatsächlich nutzenmaximierend ist :Prost:


Du hast behauptet, das sei ein Effekt, der nicht zu vernachlässigen sei (wie in meinem Post sogar zitiert). Wenn das in irgendeiner Form geklärt ist, dann maximal dahingehend, dass du Unrecht hast: Der Effekt IST zu vernachlässigen. Der Reiz dieser Steuervorteile für Kommunen ist eben nicht der Multiplikatoreffekt, sondern die Tatsache, dass man sich selbst innerhalb eines Nullsummenspiels (!) Vorteile verschafft, weil 90% von "etwas" eben immer mehr ist als 100% von nichts.

Ironischerweise ist übrigens dein zweiter Satz hier weitestgehend geklärt, weil er nur wieder sinnloserweise implizit die Lafferkurve ins Spiel bringt: Absolut niemand hier interessiert sich für den Gesamtnutzen unabhängig von seiner Verteilung. Wie Benrath dir bereits versucht zu erklären und wie für jeden offensichtlich sind diese Anreize vorteilhaft für die Kapitalseite und bestenfalls ein Nullsummenspiel für die Arbeiter. Außer natürlich du argumentierst wie folgt:


Mein letzter Satz ist übrigens absolut korrekt und eigentlich sogar ziemlich trivial wahr, das müsstest doch selbst du einsehen.


Was ökonomischer Analphabetismus ist. Ja, es ist "trivial wahr", dass ich nicht weiß, ob Amazon in einer Welt ohne Steuervorteile sein Nordamerika-Headquarter nicht in einem anderen Land gebaut hätte, genau wie es "trivial wahr" ist, dass ich nicht weiß, dass es keinen Ort namens Rand McNally gibt, an dem Hamburger Menschen essen und nicht umgekehrt.



Übrigens: Mal abgesehen davon, dass ich mich nicht "über Amazon aufgeregt habe", gäbe es dazu allen Grund. Du redest nämlich auch groben Unfug, wenn du so tust, als wären Amazons "Verluste" der Ausschlag für das geringe Steueraufkommen der Vorjahre gewesen: Die "Verluste" waren Buchverluste. Amazon war nur deshalb nicht profitabel, weil es neben Investitionskapital eine ENORME Steuersubvention bekam, über die hier noch überhaupt niemand gesprochen hat, und die genommen wurde um konstant zu expandieren. Die Lage sah bis 2012 (und in einigen Staaten deutlich länger) nämlich so aus: Wenn man bei einem Buchhändler in der Mall ein Buch kauft, berechnet der die bundesstaatliche Umsatzsteuer direkt mit. Wenn man bei Amazon kaufte, musste man in der Theorie am Ende des Jahres die Umsatzsteuer für die eigenen Einkäufe mit der Steuererklärung einreichen, Amazon blieb davon völlig verschont. Da das aber niemand getan hat, hat man effektiv Amazon einen riesigen Vorteil gewährt, der sachlich in keiner Weise gerechtfertigt war. Nur dass das halt nicht nur für Bücher galt, sondern alles was man so bei Amazon kaufen kann.
 
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Die Lage sah bis 2012 (und in einigen Staaten deutlich länger) nämlich so aus: Wenn man bei einem Buchhändler in der Mall ein Buch kauft, berechnet der die bundesstaatliche Umsatzsteuer direkt mit. Wenn man bei Amazon kaufte, musste man in der Theorie am Ende des Jahres die Umsatzsteuer für die eigenen Einkäufe mit der Steuererklärung einreichen, Amazon blieb davon völlig verschont. Da das aber niemand getan hat, hat man effektiv Amazon einen riesigen Vorteil gewährt, der sachlich in keiner Weise gerechtfertigt war. Nur dass das halt nicht nur für Bücher galt, sondern alles was man so bei Amazon kaufen kann.


Klingt ehrlich gesagt ziemlich falsch. Erstens frage ich mich welche Steuerentlastung Amazon hier bekommen haben soll? Ich habe noch nie von einer derartigen Steuerentlastung bei umsatzsteuerlichen Unternehmern gehört.

Darüber hinaus muss ein Nichtunternehmer (also eine Privatperson) niemals eine Umsatzsteuererklärung einreichen (insbesondere nicht "in der Theorie") und schuldet auch niemals Umsatzsteuer. Die Steuer wird ausschließlich von umsatzsteuerlichen Unternehmern geschuldet und die sind, soweit sie nicht selbst Letztverbraucher der bezogenen Waren und Dienstleistungen sind, auch niemals durch die Steuer belastet (wegen des Vorsteuerabzugs). Insofern macht es keinen Sinn zu sagen Amazon bleibt verschont, weil die Umsatzsteuer für Unternehmer sowieso nur ein durchlaufender Posten ist (insbesondere für Wiederverkäufer wie Amazon).
 

Gustavo

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Klingt ehrlich gesagt ziemlich falsch. Erstens frage ich mich welche Steuerentlastung Amazon hier bekommen haben soll? Ich habe noch nie von einer derartigen Steuerentlastung bei umsatzsteuerlichen Unternehmern gehört.


Kannst du problemlos nachlesen: https://www.nber.org/papers/w20052

Inwiefern ist es keine Steuersubvention, wenn Amazon seine Waren verkaufen kann, ohne eine Umsatzsteuer zu erheben, die dann später von niemandem gezahlt wird? Das war hier fast 20 Jahre lang so.
 
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Kannst du problemlos nachlesen: https://www.nber.org/papers/w20052

Inwiefern ist es keine Steuersubvention, wenn Amazon seine Waren verkaufen kann, ohne eine Umsatzsteuer zu erheben, die dann später von niemandem gezahlt wird? Das war hier fast 20 Jahre lang so.


Das Paper was du zitierst bezieht sich auf die US-Amerikanische Sales Tax, die sich systematisch grundlegend von der Umsatzsteuer unterscheidet. Sales Tax wird ausschließlich auf Ebene des Endkonsumenten (egal ob Unternehmer oder Nichtunternehmer) erhoben. Insofern kennt man natürlich auch keinen Vorsteuerabzug, woraus dann tatsächlich der Vorteil für Amazon resultiert, wenn man die Waren einfach um den Satz der Sales Tax vergünstigt anbieten kann. Darüber hinaus gibt es übrigens keine bundeseinheitliche (in den USA) Steuer die der Umsatzsteuer ähnlich wäre. Die Sales Tax wird uneinheitlich für jeden Bundesstaat festgelegt.
Mag also sein, dass es eine Steuerbegünstigung hinsichtlich Sales Tax in den USA für Amazon gab. Das europäische Mehrwertsteuersystem betrifft das allerdings nicht.
 
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Und da das keiner behauptet hat, könnt ihr die Diskussion dann wohl abschließen
 
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Mag also sein, dass es eine Steuerbegünstigung hinsichtlich Sales Tax in den USA für Amazon gab. Das europäische Mehrwertsteuersystem betrifft das allerdings nicht.
Jein. Versuch mal a) was von Amazon zu kaufen was irgendein chinesischer Laden anbietet und dann b) eine Rechnung mit ausgewiesener USt./MWSt. dafür zu bekommen. Das ist schon recht kriminell und geht klar auf Kosten lokaler Anbieter.
 

Gustavo

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Der letzte Post hier ist jetzt eine Woche alt und ich habe immer noch nichts von MV gehört. Was ist jetzt dein Standpunkt zu Steuervorteilen für Amazon? Kommt da einfach gar nichts mehr oder was?
 
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