Abschaffund des "Siezen"

Siezen abschaffen?

  • Ja. Erlaeutert mal euren Standpunkt.

    Stimmen: 20 23,0%
  • Nein. Gruende bitte nennen

    Stimmen: 67 77,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    87
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Original geschrieben von DickerDinosaurier
Du behauptest schlichtweg falsche Dinge und stellst sie als Wahrheit hin, auf sowas gehe ich gar nicht erst näher ein.

so wirds gemacht :top2:

aus welchem grund ist das "Sie" denn bitte unnütz oder sogar wichtiger als das "du"?

pro abschaffen des "duzens"

:)
 

Leinad

Sport-Forum
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man muss das "Siezen" ja nicht abschaffen, aber ich hätte nichts dagegen, wenn das "Dutzen" die normale Anredeweise wäre.
Das "Siezen" dann halt nur noch bei hochoffiziellen Anlässen.

Das "Siezen" bringt unserer Sprache nun nicht auch so enorm viel. Natürlich ist es richtig, dass wir so den Beziehung zu einer Person einfacher bestimmen können, aber meistens ist es eher eine Höflichkeitsfloskel als das es etwas über die Art der Beziehung aussagt.
Das könnte genauso gut mit "Herr XY" oder "Mr. XY", wie es halt im engl. gemacht wird, getan werden.
Zudem ist dieses ganze "Respektszeug" wieder so eine typische deutsche Sache.
Dies stammt aus dem alten Denken von Obrigkeit und denen darunter. Ich weiss nicht, ob es wirklich für eine Sprache spricht die künstlich und zwanghaft Distanz schafft. Wenn man das haben will, dann sollte man es gezielt zu formulieren (die Anrede "Sir" gibts im engl. z.b. auch nicht umsonst), aber wenn man zu jemanden Unbekannten "du" sagt ist das im deutschen direkt eine Unhöflichkeit.
Unsere Gesellschaft ist distanziert genug, mehr Lockerheit im Umgang miteinander würde sicherlich nicht schaden.
Ich bin für Vielfalt, aber man muss sich schon fragen wieso die distanzschaffende Anrede und nicht die persönliche Standard ist.
Für mich ist das ein Relikt der Vergangenheit. Ich dachte immer wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft in der jeder gleich ist.
Daher finde ich Anredeformeln und Titel sowieso sehr rückständig, aber damit kann man sich abfinden, fände es dennoch angemessener, wenn es anders wäre.
Auffällig ist doch auch, dass im Inet das Siezen gar nicht gebraucht wird. Daran erkennt man doch, dass wenn die Leute nicht unter dem gesellschaftlichen Zwang stehen es bevorzugen eine persönlichere Anredeweise zu nutzen (und habt ihr euch deswegen schonmal weniger respektiert gefühlt?).
Mir scheint das vor allem eine Gewöhnungssache zu sein, aber das "Siezen" ist für mich keine Stärke der deutschen Sprache.

edit: der poll ist scheisse, wie gesagt, lieber danach fragen, ob das Dutzen die Standardanrede werden soll, gibt keinen Grund da Siezen ganz abzuschaffen.
 
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Gießem
lies doch mal im tagesschauforum, oder generell foren mit einer enorm älteren userschicht... da wird nur gesiezt...

persönlich bin ich auch für das siezen. es ist einfach höflichkeit und verschafft klarheit über beziehungen zu personen. wurde ja schon gesagt.
 
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Original geschrieben von FA_Leinad
man muss das "Siezen" ja nicht abschaffen, aber ich hätte nichts dagegen, wenn das "Dutzen" die normale Anredeweise wäre.
Das "Siezen" dann halt nur noch bei hochoffiziellen Anlässen.

Das "Siezen" bringt unserer Sprache nun nicht auch so enorm viel. Natürlich ist es richtig, dass wir so den Beziehung zu einer Person einfacher bestimmen können, aber meistens ist es eher eine Höflichkeitsfloskel als das es etwas über die Art der Beziehung aussagt.
Das könnte genauso gut mit "Herr XY" oder "Mr. XY", wie es halt im engl. gemacht wird, getan werden.
Zudem ist dieses ganze "Respektszeug" wieder so eine typische deutsche Sache.
Dies stammt aus dem alten Denken von Obrigkeit und denen darunter. Ich weiss nicht, ob es wirklich für eine Sprache spricht die künstlich und zwanghaft Distanz schafft. Wenn man das haben will, dann sollte man es gezielt zu formulieren (die Anrede "Sir" gibts im engl. z.b. auch nicht umsonst), aber wenn man zu jemanden Unbekannten "du" sagt ist das im deutschen direkt eine Unhöflichkeit.
Unsere Gesellschaft ist distanziert genug, mehr Lockerheit im Umgang miteinander würde sicherlich nicht schaden.
Ich bin für Vielfalt, aber man muss sich schon fragen wieso die distanzschaffende Anrede und nicht die persönliche Standard ist.
Für mich ist das ein Relikt der Vergangenheit. Ich dachte immer wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft in der jeder gleich ist.
Daher finde ich Anredeformeln und Titel sowieso sehr rückständig, aber damit kann man sich abfinden, fände es dennoch angemessener, wenn es anders wäre.
Auffällig ist doch auch, dass im Inet das Siezen gar nicht gebraucht wird. Daran erkennt man doch, dass wenn die Leute nicht unter dem gesellschaftlichen Zwang stehen es bevorzugen eine persönlichere Anredeweise zu nutzen (und habt ihr euch deswegen schonmal weniger respektiert gefühlt?).
Mir scheint das vor allem eine Gewöhnungssache zu sein, aber das "Siezen" ist für mich keine Stärke der deutschen Sprache.
#2, besser kann mans nicht ausdrücken
 

Kalash

Guest
Mit dem Abschaffen des Siezen nimmt man uns eine Möglichkeit diskret unhöfflich zu sein!
Klar dagegen.
 
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Original geschrieben von FA_Leinad
man muss das "Siezen" ja nicht abschaffen, aber ich hätte nichts dagegen, wenn das "Dutzen" die normale Anredeweise wäre.
Das "Siezen" dann halt nur noch bei hochoffiziellen Anlässen.

Das "Siezen" bringt unserer Sprache nun nicht auch so enorm viel. Natürlich ist es richtig, dass wir so den Beziehung zu einer Person einfacher bestimmen können, aber meistens ist es eher eine Höflichkeitsfloskel als das es etwas über die Art der Beziehung aussagt.
Das könnte genauso gut mit "Herr XY" oder "Mr. XY", wie es halt im engl. gemacht wird, getan werden.
Zudem ist dieses ganze "Respektszeug" wieder so eine typische deutsche Sache.
Dies stammt aus dem alten Denken von Obrigkeit und denen darunter. Ich weiss nicht, ob es wirklich für eine Sprache spricht die künstlich und zwanghaft Distanz schafft. Wenn man das haben will, dann sollte man es gezielt zu formulieren (die Anrede "Sir" gibts im engl. z.b. auch nicht umsonst), aber wenn man zu jemanden Unbekannten "du" sagt ist das im deutschen direkt eine Unhöflichkeit.
Unsere Gesellschaft ist distanziert genug, mehr Lockerheit im Umgang miteinander würde sicherlich nicht schaden.
Ich bin für Vielfalt, aber man muss sich schon fragen wieso die distanzschaffende Anrede und nicht die persönliche Standard ist.
Für mich ist das ein Relikt der Vergangenheit. Ich dachte immer wir leben in einer aufgeklärten Gesellschaft in der jeder gleich ist.
Daher finde ich Anredeformeln und Titel sowieso sehr rückständig, aber damit kann man sich abfinden, fände es dennoch angemessener, wenn es anders wäre.
Auffällig ist doch auch, dass im Inet das Siezen gar nicht gebraucht wird. Daran erkennt man doch, dass wenn die Leute nicht unter dem gesellschaftlichen Zwang stehen es bevorzugen eine persönlichere Anredeweise zu nutzen (und habt ihr euch deswegen schonmal weniger respektiert gefühlt?).
Mir scheint das vor allem eine Gewöhnungssache zu sein, aber das "Siezen" ist für mich keine Stärke der deutschen Sprache.

edit: der poll ist scheisse, wie gesagt, lieber danach fragen, ob das Dutzen die Standardanrede werden soll, gibt keinen Grund da Siezen ganz abzuschaffen.
Von mir gibts ebenfalls ne Raute. Sehr schön dargestellt. Eine konservative Grundhaltung und das Festhalten an Gewohnheiten aus eigentlich nichtigen Gründen ist ja bei vielen Menschen nicht nur bei diesem Thema zu beobachten.
 
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Man sollte vielmehr das "Erzen" wieder einführen, damit man Arroganz und Geringschätzung wieder besser ausdrücken kann -.-
 
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Duisburg
Original geschrieben von FA_Leinad
...
#2

Glaube auch kaum, das sich sowas so einfach abschaffen ließe, das sitzt halt sehr tief in den Köpfen der Leute drin. Bei manchen Leuten finde ich ein du auch komisch, Profs. z.B.
 

TheRine

Guest
ganz klasse, vergewaltigt unsere sprache doch noch mehr.

erst die tolle neue rechtschreibreform mit tollen wörtern wie schifffahrt und nun der nächste mögliche geniestreich das siezen abzuschaffen.

grandios!
 
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Schifffahrt macht deutlich mehr Sinn, wie die ganze Rechtschreibreform im Grunde eigentlich ne gute Sache ist, in nahezu allen Fällen wird mehr zum Wortstamm zurückgekehrt. Leider machen überflüssig viele Ausnahmen und einige Unklarheiten die ganze Geschichte ziemlich kaputt.
 

TheRine

Guest
schifffahrt macht überhaupt keinen sinn. seit wann muss sprache ausnahmslos logisch sein?
in dem fall geht es einfach um ästhetik und deswegen schreib ich keine 3 gleiche konsonanten hintereinander.
 
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Ästhetik ist persönliche Ansicht, Schiff+Fahrt ergibt jedenfalls eine Schifffahrt wenn man dem Sinn nach geht. Und eine Sprache muss zwar nicht ausnahmslos logisch sein, sie sollte es aber, das macht das Erlernen deutlich leichter. An der Rechtschreibreform kann man sicher so einiges kritisieren, die Schifffahrt gehört objektiv betrachtet aber wohl kaum dazu.
 
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So siehts wohl aus. Also an dem Beispiel hab ich auch noch niemanden die Rechtschreibreform kritisieren hören.
 
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es gibt auch genug sprachen, die wesentlich komplexere höflichkeitsfloskeln haben. ein Sie ist da nichts, was man nicht verkraften könnte.
außerdem kann man es als leicht sichtbare mauer nehmen, die es auf dem weg zur intimität zwischen 2 menschen einzureißen gilt. es ist schon eine sehr bequeme angelegenheit.
eine erzwungene abschaffung dessen ließe sich erstens niemals durchsetzen und zweitens würde sich eine gesellschaft andere mittel suchen, sich auch sprachlich von einander abzugrenzen..
 
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Aber wozu diese ganzen erzwungenen Änderungen?
Sprache entwickelt sich natürlich; durch die Nutzung und den Umgang damit. Wieso muss daran andauernd rumgewerkelt werden?
 
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Original geschrieben von Dr. OhnE
Wenn ich mir das vorstelle, zu nem Prof.

"Hey, kannst du mir das mal erklaeren.." etc.

sagst du "hey, können sie mir das mal erklären?"

eher sagt man wohl:

"(entschuldigung), kannst du mir das bitte erläutern?"

oder halt ähnlich, du weisst was ich meine


mir ist es ganz egal.
 

shaoling

Guest
Leinad,
danke für deine Einlassung. Ich sehe das nicht nur ein wenig anders, sondern finde auch, dass du an einigen Stellen die Verhältnisse ganz gehörig verdrehst, was deinem Beitrag leider einen guten Teil seines sachlichen Gehalts nimmt.

Dein Verweis auf das frühere Obrigkeitsdenken ist mir etwas zu kurz gedacht. Grundsätzlich ist erstmal wertungsfrei feststellen, dass die Beziehung der Sprecher im Deutschen eine direkte Entsprechung in der sprachlichen Form gefunden hat.
Das geschah im Wesentlichen auf zwei Achsen: einer für die Beschaffenheit der persönliche Beziehung (zweite oder dritte Person) sowie einer für die Stellung in der gesellschaftlichen Rangordnung (Singular oder Plural). Nehmen wir zusätzlich noch die Abwandlungen der ersten Person hinzu, erhalten wir eine erkleckliche Auswahl an möglichen Abtönungen für die verschiedensten Situationen.
Diese Vielfalt bedeutet sprachlich erstmal einen Reichtum. Über die gesellschaftlichen Verhältnisse, die sich in dieser sprachlichen Selektion widerspiegeln, wird man wohl eher gegenteiliger Meinung sein. Darum ist es auch folgerichtig, dass sie im Zuge einer Individualisierung und Liberalisierung der Gesellschaft nicht aufrechterhalten werden konnte.

Dein Bestreben, Höflichkeitsformeln als unnützes Relikt dieser vergangenen Zeit abzustempeln, hält einem genaueren Hinsehen nicht stand. Der angebliche Widerspruch zur Gleichheitsgesellschaft ist überhaupt nicht gegeben.
Denn nicht die gesellschaftliche Stellung der Sprecher, sondern die persönliche Beziehung, in der sie zueinander stehen, ist heute des ausschlaggebende Unterscheidungsmerkmal. Die Abgrenzung einer Autorität ist dagegen bis auf wenige Ausnahmen (z.B. zwischen Erwachsenen und Kindern) als Zweck der sprachlichen Form obsolet geworden.
Und inwiefern es den aufklärerischen Gleichheitsgedanken tangiert, dass nicht alle Menschen sich gleich vertraut sind, wäre noch darzulegen, bevor man es als Argument anführen könnte. Ansonsten beinhaltet die Wahl der Anrede keine absolute, sondern nur eine relative Wertung des Gegenübers, nämlich über die jeweilige Beziehung der Sprechenden. Und diese Art der Einteilung und Zuordnung ist eine dem Menschen höchst eigene.

Es ist ja bezeichnend, dass du dich zwar für ihre Abschaffung aussprichst, im gleichen Atemzug aber Alternativen der Umsetzung vorschlägst, da man sie ja auch anders ausdrücken könne. Warum man auf eine anerkannte, althergebrachte Form der Abgrenzung verzichten sollte, nur um neue, künstlich geschaffene dafür einzusetzen, hast du nicht gesagt.
Ebenso unschlüssig erscheint mir, dass du einerseits die Höflichkeitsform als bloße Floskel diffamierst, andererseits aber die durch sie verschuldete gesellschaftliche Distanziertheit beklagst. Hat diese Floskel für die Menschen nun eine, wenn auch unbewusste Bedeutung oder ist sie nur eine formlose Hülle? Beides zusammen kann schlecht als glaubhaftes Argument herangezogen werden.

Die Frage, weshalb die distanzschaffende statt der persönlichen Anrede normal sei, ist leicht zu beantworten: weil die dadurch ausgedrückte Distanz normal ist. Eine persönliche Anrede kann Vertrautheit, Nähe, in speziellen Situationen Dominanz, eine höfliche Anrede Distanz und Förmlichkeit ausdrücken. Letztere sind für die meisten Erwachsenen wesentlich alltäglicher, da die meisten zwischenmenschlichen Kontakte nun mal keine originären Wahlbeziehungen sind.
Ob im Berufsleben, beim Einkaufen, beim Behördengang, Nach-dem-Weg-Fragen oder sonstigen alltäglichen Besorgungen: Die Sprache dient der Kommunikation, und die Kommunikation ist Mittel zum Zweck. Wir sprechen mit diesen Personen nicht in erster Linie, weil wir es gerne tun, sondern weil es nötig ist, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen - und sei es nur ein gedeckter Tisch.
Außerdem kommt es natürlich auch auf das Umfeld an, in dem man sich bewegt. Gerade unter jungen Leuten dominiert meiner Erfahrung nach eher die persönliche Anrede.

Ich finde es geradezu scheinheilig, wie du unter dem Deckmantel des egalitären Aktionismus an der Wirklichkeit vorbei argumentierst. Wenn wir uns der Sprache bedienen, um die Nähe oder Distanz zu anderen Menschen anzuzeigen, dann ist das weder rückständig noch gezwungen oder künstlich. Der Mensch verbringt den Großteil seines Lebens damit, sich über seine Beziehung zu anderen Menschen zu definieren. In unseren Gesten, unserer Körperhaltung, unserem Tonfall, der Art, wie wir sprechen, dem, was wir sagen, in unserem gesamten Verhalten spiegeln sich Verhältnisse wieder - am allermeisten die Verhältnisse zu anderen Menschen. Und diese Verhältnisse sind eben einfach alles andere als gleich.
Begrüßt du denn alle Menschen gleich? Willst du jedem die Hand schütteln, jeden umarmen, jeden küssen? Genau wie jeder Mensch denkst und fühlst du nicht, sprichst du nicht und verhältst du dich nicht gegenüber jedem anderen gleich. Du unterscheidest zwischen den Menschen, wie es jeder tut. Diese Unterscheidung durch sprachliche Gleischschaltung zu unterwandern könnte man ebenso gut als Heuchelei interpretieren.
Die Mittel, die uns gegeben sind, diese Unterschiede auszudrücken, sind unermesslich. Wir können gegen einen Menschen formal Distanz wahren und uns ihm dennoch tief verbinden, ebenso können wir jede formale Distanz überwinden und uns dennoch unendlich weit voneinander entfernen. Einige der besten Mittel dazu gibt uns die Sprache. Wieso sollten wir uns selbst auferlegen, einen Teil dieser Vielfalt aufzugeben?
Ich für meinen Teil denke gar nicht daran.

Was die Umsetzung angeht, so sind wir uns wohl wenigstens soweit einig, dass man so etwas nicht von oben herab diktieren kann.
Sollte es wirklich so kommen, dass ein offizieller Anspruch auf das Siezen nicht mehr zeitgemäßig erscheint, wären die entsprechenden Konsequenzen auch angebracht.
Aber soweit sind wir noch nicht, und ich hoffe, das wird noch sehr lange so sein.
 
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Danke sHaO, ich glaube damit sprichst du jedem, der gegen eine Abschaffung argumentiert, voll und ganz aus der Seele.
Damit ist, so finde ich, auch alles zu diesem Thema gesagt. :D
 
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Hmm, mir total egal. Ich bin aber eh Rheinländer, da sind die Grenzen seit jeher fließend.
 
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Ich arbeite in Starbucks und da wird jeder geduzt (gäste, chef, mitarbeiter, sogar der chef von ganz deutschland hier^^). wäre dafür, pro abschaffung. ist aber trotzdem so, dass man mit dem "du" hier eine nähe vereinbaren will. wenn es nicht das "sie" gäbe, gäbe es nicht das "du" indem sinne, eine nähe zu schaffen. aber trotzdem pro.

btw: das abschaffen von groß- und kleinschreibung ist nice, eben nur das namen bleiben, wie es hier auch erwähnt wurde.
 
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Wieso nicht das duzen abschaffen? Wir siezen uns alle noch, wie wärs?

"Ey Sie Proll, hauen Sie mal ab da!"
 

Clawg

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Original geschrieben von Keyser_Soze
btw: das abschaffen von groß- und kleinschreibung ist nice, eben nur das namen bleiben, wie es hier auch erwähnt wurde.

Inwiefern soll das die Lesbarkeit erhoehen?
 
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Original geschrieben von Trollwarlord
Warum sollte man eine Sprache reduzieren? Es wäre zwar leichter jeden zu duzen, aber es nimmt uns auch Möglichkeiten. Ein Sie schafft einfach auch eine gewisse Distanz, die man vllt in anderen Sprachen nicht so ausdrücken kann.In der Arbeitswelt ist man nunmal gezwungen mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man nicht kennt und manchmal auch garnicht kennenlernen will und diese Höflichkeitsform trägt imho dazu bei, dass man diese Distanz halten kann. Auch ist der Übergang vom Sie zum Du eine schöne Möglichkeit um Sympathie zu zeigen, wenn man sich mit nem Kollegen versteht.

Ich mag die Höflichkeitsform =)

#2
 
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Original geschrieben von Clawg


Inwiefern soll das die Lesbarkeit erhoehen?

hat er doch garnicht behauptet. es ist schlicht einfacher und bequemer. nachteile für den leser sind mir nicht bekannt.

ich halte das im internet seit jahren exakt so. alles klein, namen groß.

@ topic: dagegen, da ich denke, dass uns mit dem "Sie" bzw. "Du" eine detailliertere ausdrucksform zur verfügung steht. der "inhalt" meiner nachricht an den emfänger ändert sich, je nach dem was ich benutze, und genau das ist beabsichtigt. ich kann mit einem "Sie" oder "Du" unausgesprochene dinge übermitteln.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Ich sehe keinen Grund für eine solche Reduktion. Die jetzige Verwendung ist allgemein akzeptiert, einfach und zweckmäßig.

Ich sieze alle Personen, die älter als ich sind, ausgenommen Verwandte und enge Bekannte. Die einzige mir bekannte Situation, in der ich mit den bestehenden Mitteln etwas in die Bredouille komme, ist die, wenn ich die Eltern meiner Freunde schon sehr lange kenne. Dann kommt es schon mal vor, dass weder das eine noch das andere so wirklich angemessen klingen will.

Bis auf das ich auch Personen, die ich nicht als Verwandte und enge Bekannte bezeichne, nicht sieze, kann ich dem voll und ganz zustimmen.

edit: "Ich soll keine doppelte Verneinung nicht benutzen" :x
 

shuuk.eXce.

Guest
Sehr geiles Thema, habe ich letztens erst drüber diskutiert.

Natürlich ist es absolut idiotisch, bewusst unsere Möglichkeiten einzuschränken, wir sollten froh sein, dass wir so eine Vielfalt besitzen. Das gibt uns schließlich die Möglichkeit, uns genauer auszudrücken.

Aber es sorgt sozial nicht nur für eine gewollte Distanz, sondern auch für sinnlos aufrechterhaltene Distanz.

Ich meine wie oft wird jahrelang gesietzt, nur weil aus "Faulheit" kein "du" angeboten wird?
Wie oft ich schon Leute gesehen habe, die sich in unvollständigen Sätzen und künstlichen, alternativen Formulierungen versucht haben, nur um ein"Sie" zu vermeiden, dass in diesen Situationen unnötige Distanz schaffen würde? (z.B. in Gruppen wo sich bis auf 1-2 Personen alle dutzen)
Achtet mal drauf, das passiert ziemlich häufig.

In Südamerika z.B. wird die Höflichkeitsform des Spanischen auch viel wählerischer benutzt als bei uns, obwohl die die gleichen Möglichkeiten haben.
Ich fiinde das macht herzlich und daran könnte man sich ein Beispiel nehmen.
 

Azrael[EVA]

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ich bin für abschaffung des siezen und für die anschaffung der Höflichkeits Endungen

also -kun -san -senpai -chan usw.

somit können wir noch viel besser höflich sein
 
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Sehr realistische Vorschläge, die hier gebracht werden ..
 
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Original geschrieben von Azrael[EVA]
ich bin für abschaffung des siezen und für die anschaffung der Höflichkeits Endungen

also -kun -san -senpai -chan usw.

somit können wir noch viel besser höflich sein

zieh doch nach Japan wenn du es so geil findest
dann wirst du feststellen das Leben in Japan (zumindest als Japaner) sicher nicht so geil ist wie in Animes dargestellt.

Schüler stehen unter Streß bis zum Selbstmord, Arbeiter müssen ihren Chef behandeln als wäre er der Kaiser, scheiß Wohnraumsitutation in den Großstädten und zum Essen gibts auch nur Reis und Fisch
(ok das mim Essen war übertrieben)

und ich find die Japanischen Höflichkeitsfloskeln bis zum erbrechen doch etwas lächerlich
 

Azrael[EVA]

Guest
:ugly:

zum glück versteht hier keiner ironie

:ugly:




Im ernst wer siezen will soll siezen wer nicht der nicht über eine Abschaffung sollte man nicht diskutieren.

Wenn ich bock hab meinen Respekt mit Yo Motherfucker auszudrücken tue ich das.

Siezen wird sterben wenn die Menschen es nicht mehr brauchen und deswegen aufhören es zu benutzen. Vielleicht wird es durch etwas anderes ersetzt
 
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