Zu Punkt 1: vor 12/13 hat man auch über Jahre extrem viel Potential verschenkt und war international nicht konkurrenzfähig. Das macht man aktuell nicht und heraus kommt 9x Punkte Saison nach 9x Punkte Saison. Das Bayern in den 0er Jahren nur jede 2. Meisterschaft gewonnen hat war absolut lächerlich. Bei dem wirtschaftlichen Vorsprung hätten sie eigentlich mindestens 9/10 gewinnen müssen. Und davon abgesehen: es hat sich im Laufe der Bundesligageschichte nie ein dauerhafter Bayern-Konkurrent etablieren können. Wenn nicht grade von außen sehr viel Geld reingeschoben wird (Red Bull und VW als einzige aktuelle Optionen) wird sich das auch nicht ändern mMn. Ne Möglichkeit wäre da nur durch das (kommende) Ende von 50+1 gegeben, dann aber zu Konditionen, auf die ich gt verzichten könnte. Die Folgen der Durchkommerzilaisierung kann man ja in der PL wunderbar sehen, inklusive komplett toter Fankultur
Zu Punkt 2: Wo denn? Bayern dominiert hinsichtlich Standing und Finanzmitteln nach Belieben. Die absolute Umsatzsteigerung von Bayern ist größer als die von jedem anderen Club. Der Unterschied wird also nicht kleiner, sondern größer.
Die Stellung Bayerns als Nummer 1 des deutschen Fußballs wird auf absehbare Zeit niemand erfolgreich angreifen können, auch RBL meiner Meinung nach nicht. Selbst wenn die schon diese Saison aufsteigen, werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht innerhalb kürzester Zeit ihren Kader finanziell so aufrüsten, wie das nötig wäre, um das auch nur ansatzweise zu tun. Das ist auch gar nicht die Strategie, die RBL bisher unter Rangnick verfolgt hat. Perspektivisch gesehen, d. h. über die nächsten paar Jahre, werden die sich deshalb wohl auch höchstens als einer der Kandidaten für die EL bzw. eventuell für die CL etablieren.
Dass jemand die Stellung der Bayern wirklich nachhaltig angreifen könnte, habe ich aber erstens auch nicht behauptet und zweitens war das auch vor 12/13 nie wirklich der Fall. Wie du richtigerweise anführst, konnte sich kein Konkurrent jemals dauerhaft neben den Bayern etablieren.
Aber diese absolute Dominanz der letzten zwei Saisons ohne jegliche Konkurrenz in die Liga - also die nochmalige Steigerung der Dominanz, die eh schon seit Jahren vorhanden ist - ist doch nicht in Stein gemeißelt. Die finanziellen Abstände innerhalb der Liga werden sich zwar weiter vergrößern, aber erstens nicht so sehr zwischen Bayern und dem Rest, sondern zwischen der Spitzengruppe der Liga, in der es nochmal Abstufungen gibt, und dem Rest. Von den CL-Millionen profitiert ja nicht nur Bayern, sondern im Idealfall profitieren davon jede Saison auch 3 weitere deutsche Klubs, die dort spielen und die sich wiederum aus einem Kandidatenpool eines erweiterten Spitzenkreises rekrutieren. Zweitens ist das wachsende Gefälle zwischen Ligaspitze und dem Rest doch kein isoliertes deutsches "Problem", sondern das ist in allen Ligen in Europa so, teilweise noch stark verstärkt durch die Oligarchen und Scheichs. Wenn man da ran will, muss man entweder das Spiel voll mitspielen, d. h. 50+1 abschaffen und/oder das komplette Finanzierungsystem über die CL ändern und europaweit kräftig umverteilen, was in Bezug auf die Realisierungschancen aber etwas fraglich erscheint.
Klar führt die jetzige Entwicklung so zu mehr Ungleichheit in der Liga, sich aber als Konsequenz nur darauf zu beschränken über die Dominanz der Bayern "rumzuheulen" und die Langeweile der Liga zu beklagen, die abseits der Meisterschaftsfrage, die wohl auch diese Saison an die Bayern geht, eigentlich doch sehr spannend ist, kann es doch wohl nicht sein. Ja, Bayern wird höchstwahrscheinlich auch in der Zukunft im Regelfall Meister, aber das ist doch eigentlich spätestens seit Mitte der 90er Jahre so und nicht erst seit gestern, auch wenn die letzten beiden Meisterschaften mit viel Abstand eingefahren wurden.
Wie gesagt, wenn bei Dortmund das Verletzungspech endlich mal ein Ende hat, das Leverkusener Team etwas mehr Erfahrung hat und besser auf das System von Schmidt eingestellt ist, und Schalke endlich mehr Konstanz ins Spiel bekommt (durch einen Trainerwechsel vielleicht), dann sieht die Sache doch schon wieder etwas besser aus als Stand heute nach dem 7(!). Spieltag einer Saison... Teams, die Bayern perspektivisch hin und wieder ein Bein stellen könnten, existieren doch durchaus... Neben den genannten gibts außerdem z. B. auch noch Wolfsburg und auch Klubs wie Frankfurt, Stuttgart und Hamburg (
) müssten langfristig eigentlich viel mehr aus ihren Möglichkeiten machen bzw. haben zumindest sehr viel Luft nach oben.
Bzw. muss es Bayern auch erstmal hinbekommen, wenn man die Altersstruktur des Kaders in Betracht zieht, innerhalb der nächsten Jahre Lahm (30), Schweinsteiger (30), Ribery (31) und Robben (30) zu ersetzen und gleichzeitig das jetzige Niveau zu halten... Der aktuell "groß" aufspielende Alonso ist mit 32 auch nur eine Übergangslösung und ob z. B. Thiago seine ganze Karriere bzw. allzu lange über den Verbleib von Guardiola (dessen Vertrag auch schon nach der nächsten Saison endet, wobei es bisher unklar ist, ob er verlängern wird oder nicht) hinaus in München bleiben möchte ist auch fraglich.
Also bei aller aktuellen Dominanz der Bayern finde ich dieses fatalistische Rumgeheule einfach übertrieben.