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Unmoralisches Verhalten an Uni oder im Job

Quint

,
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Auslöser für das Topic war folgender Beitrag auf Zeit Online:

800€ für meine Bachelorarbeit

TLDR: Zwei Studenten haben sich ihre Hausarbeiten von einem Ghostwriter schreiben lassen, einer zudem seine Bachelorarbeit. "Johannes" sagt dazu folgendes:

Johannes: Was bringt es mir, eine Leistung zu erbringen, die nicht richtig gemessen wird, weil der Professor die Arbeit nicht liest? Da verschwende ich doch meine Zeit und mein Wissen. Klar steckt auch ein pädagogischer Wert dahinter, wenn du lernst, dich mit einem Thema auseinanderzusetzen und darüber zu schreiben. Aber meine Leistung war zu der Zeit schon viel höher, nämlich in dem Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe.

Johannes: Nein, ich wurde in dem Unternehmen übernommen, mit dem ich damals zusammengearbeitet habe. Dort wird meine Leistungsfähigkeit wirtschaftlich gemessen. Dieser Leistungsgedanke hat mir an der Uni immer gefehlt. Da hatte ich manchmal Trottel neben mir sitzen, die wussten noch nicht mal, wie man Nudelwasser zum Kochen bringt. Und dann schreiben die eine 1,0 in der Klausur, weil sie einen Leitz-Ordner mit Textmarkern vollgemalt und alles auswendig gelernt haben. Das ist doch keine Leistung! Wo ist da der Leistungsgedanke?

Auch wenn ich diese und andere Aussagen von ihm für moralisch verwerflich halte, muss ich bei einigen Punkten doch zustimmen. In meiner Studienzeit kannte ich zwei Kommilitonen, die bei Prüfungen zum Teil sehr dreist und plump (Handy auf Toilette versteckt) betrogen haben - und nicht erwischt worden sind. Der Spruch "Früher oder später rächt sich das" hat sich nie bewahrheitet, beide arbeiten heute in Großunternehmen und haben Personalverantwortung.

Ein ähnliches Beispiel kenne ich auch im Bereich Bewerbung. Eine Bekannte von mir hat ihre Noten mit Photoshop geändert und sich selbst eine Praktikumsstelle bei einer bekannten Agentur bescheinigt. Das fiel ebenfalls nie auf. Kommentar: "Wenn man es nicht zu dreist macht, merkt der Personaler das sowieso nicht". Bisher hat sie mit der Aussage recht behalten.

Wie steht ihr zum Thema Betrügen an der Uni oder im Job? Würde ich nochmal studieren, würde ich es mir ehrlich gesagt sehr lange überlegen, noch einmal x-Stunden Aufwand für ein Fach zu investieren, das für mich null Relevanz haben wird und bei dem der ehrliche Weg mir Nachteile einbringt. Bei einer Bewerbung würde ich keine Noten fälschen, hätte da zuviel Angst vor den Konsequenzen. Andererseits habe ich nach diversen Erfahrungen im Berufsleben (Versprechungen im Vorstellungsgespräch vs. Realität) bedeutend weniger Skrupel, Erfahrungen, Kenntnisse oder Fähigkeiten positiver herauszustellen als sie tatsächlich sind bzw. diese auf ein entsprechendes Profil anzupassen.

Was haltet ihr von den Aussagen von Johannes? Habt ihr selbst betrogen bzw. tut es? Wenn ja: Bereut ihr es? Was wäre für euch die moralische Grenze?
 

ex'ratt

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Ich halte sein Verhalten und seine Aussage für Bullshit. Wenn er schon in einem Unternehmen arbeitet und dieses voranbringt, und er Noten von der Uni keine Bedeutung beimisst, wieso hat er es dann nötig, sich tolle Noten zu ercheaten? Soll er halt das allernötigste für 'ne vier machen und gut. Sein Verhalten passt so aber überhaupt nicht zur Aussage.

Unser Bildungssystem ist scheiße, keine Frage. Zeug auswendig lernen für die Prüfung und anschließend direkt wieder vergessen, weil man es nicht anwendet und die nächste Prüfung reingeprügelt werden will. Deswegen ist Berufserfahrung meistens auch wichtiger - welche Praktika habe ich gemacht, an welchen Projekten habe ich mitgearbeitet etc. pp.

Aber deswegen tolle Noten herbeischummeln halte ich für verantwortungslos. Und wenn das Wissen, das du dir damit selbst bescheinigst, tatsächlich von der Firma, in der du arbeitest, gebraucht wird, dann tust du deiner Firma damit halt keinen Gefallen. Ich halte das für egoistisches Verhalten. Wöllte mit so jemandem nicht zusammenarbeiten wollen. Wer weiß, welche Dinge er sonst noch so fälscht oder Verantwortung abschiebt. Beschissener Charakterzug.

Aber wenn du was kannst und an deine Fähigkeiten glaubst (Persönlichkeitsentwicklung, Selbstwertgefühl steigern, eigene Stärken und Schwächen kennen) und das kongruent rüberbringst, dann brauchst du vielleicht auch keine irre großen bekannten Firmen in deinem Lebenslauf. Oder einsen in jedem irrelevanten Fach. Hilft sicherlich, eingeladen zu werden, aber das wäre es mir ehrlich gesagt nicht wert. Und spätestens im Gespräch kann man dann überzeugen, wenn man es wirklich drauf hat. Nur wenn man nichts drauf hat oder ein geringes Selbstwertgefühl besitzt, dann muss man halt schummeln...
 
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Ich kann dazu nur sagen: bei mir wäre das gar nicht gegangen. Ich stand bei meinen Abschlussarbeiten im Labor und habe Versuche durchgeführt. Ich war regelmäßig an der Uni, ich habe die Ergebnisse schon während meiner Arbeit mit meinem Betreuer diskutiert, da er diese zum Teil auch für eigene Vorträge o.ä. benötigte.
Vielleicht ist einfach nicht jeder Studiengang für das universitäre "Ausbildungsraster" geeignet, nicht jede Fachrichtung wissenschaftlich. Meines Wissens gibt es in Deutschland mehrere Tausend Studiengänge, vielleicht sollte man da einfach mal wieder ausmisten und akzeptieren, dass Leute, die "irgendwas mit Medien" machen, keine zukünftigen Akademiker sind.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
Solche Leute sind eigentlich immer extrem peinlich und meist auch sehr dumm. Gerade der BWL-Justus ist der Vorzeigestudent, den die Welt nicht braucht. Entweder er ist wirklich so gut und so zielstrebig, dann wäre die Schiene Ausbildung->Fachwirt->externes Studium effektiver, oder er ist einfach nicht intelligent genug um mit wenig Aufwand zu erreichen was er will (siehe ex'ratt). Ein Überflieger ist er damit auf keinen Fall.

Durch Zufall bin ich im Studium tatsächlich mehrmals in die Lage gekommen, in der ich gefragt wurde, ob ich paar Arbeiten schreiben konnte. Hab das ein paar Mal angenomen, war zu einfach verdientes Geld, da man im Endeffekt häufig einfach eigenes nur leicht Umschreiben musste, wenn es wirklich nur eine Hausarbeit, oder so ein laufzettelartiges Konstrukt war.
Das erste Mal kam nach einer "Unterhaltung" in einer Kneipe raus: Suche jemanden der Hausarbeit (15 Seiten) für soz-päd Studium an Fernuni für mich macht. Die anderen Male war es Freunde der Freunde, die für irgendwelche Seminare zu faul waren 2* 4-5 Seiten Projektberichte / Mini-Statistiken zu machen. Aufwand jeweils vllt. 5 Stunden, verlangt zwischen 150 und 300€. Deppen, die das auch noch zahlen.

Unterm Strich ist die Grundproblematik eher das, was das Bolognasystem so toll mitbringt, bzw. die ganze Geisteshaltung im Bildungssystem: Schnell und sicher in den Arbeitsmarkt, egal ob man die Zertifikate überhaupt noch bewerten kann. Mit diesem Aspekt im Hintergrund ein Verhalten, das ich irgendwo keinem mehr vorwerfen kann, ist das System mehr oder weniger Schuld daran. Besser sieben, höhere Ansprüche und gut ist. Nicht jeder braucht einen Bachelor, das Schulsystem insgesamt könnte universeller aufgestellt sein und mehr von der Mentalität des dualen Systems zurückgerudert werden. Ist in unserem Zeitalter sowieso völlig überholt. Deswegen gehören die beiden Fische aus dem Artikel auch überhaupt nicht an eine Universität/FH. Gottseidank ist das hoffentlich in MINT-Fächern noch weniger denkbar, als in diesen Pseudofächern der Irgendwasmitmedienpostmodernallesundso.

Was allerdings Bewerbung & co. angeht war ich maximal vorsichtig in den Angaben. Egal ob oder wann es auffliegt, es ist immer direkt mit Kündigung verbunden, zumindest in den Fällen, die ich kenne. Abhängig von den Stellen und der Karriereentscheidung ist das sehr endgültig, gerade im ÖD für gehobenere Positionen hat man das echt nicht nötig.
 

ReVenger!

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Die Diskussion hatten wir ja so ähnlich schon einmal mit der Frage, wie sehr man in welchen Fächern an der Uni eigentlich bescheißen könnte. In der Chemie ging das eigentlich nie sehr gut und ich kenne auch niemand, der da wirklich viel damit gerissen hat. Bei einer entfernten Bekannten weiß ich allerdings, dass sie sich quasi durch alle Prüfungen gemogelt hat. Ich habe selbst nie beschissen, habe es nicht vor zu tun und wünsche jeden, der er es macht, dass er damit ordentlich auf die Fresse fliegt.
 
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Aber wenn du was kannst und an deine Fähigkeiten glaubst (Persönlichkeitsentwicklung, Selbstwertgefühl steigern, eigene Stärken und Schwächen kennen) und das kongruent rüberbringst, dann brauchst du vielleicht auch keine irre großen bekannten Firmen in deinem Lebenslauf. Oder einsen in jedem irrelevanten Fach. Hilft sicherlich, eingeladen zu werden, aber das wäre es mir ehrlich gesagt nicht wert. Und spätestens im Gespräch kann man dann überzeugen, wenn man es wirklich drauf hat. Nur wenn man nichts drauf hat oder ein geringes Selbstwertgefühl besitzt, dann muss man halt schummeln...

Halte ich für sehr gewagt. Gerade die, die etwas drauf haben und zudem sehr opportunistisch eingestellt sind dürften im haifischbecken am weitesten kommen. Außerdem sehe ich keine korrelation zwischen unmoralischem handeln und geringem selbstwertgefühl.
 
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Die meisten können maximal über 2-3 verschieden Studiengänge mitreden was die ganze Thematik betrifft. Ich kann es über 2 oder ehrlicherweise 1 1/2 und muss sagen:

Wer die Zeit & Lust nicht hat seine eigenen Hausarbeiten oder seine Bachelorarbeit zu schreiben ist ne arme Wurst und eines Studiums nicht würdig. Habe selbst nie beschissen im Studium. Finde nach wie vor jedoch traurig, dass tendenziell stupides auswendig lernen auch nach der Schule im Studium nicht unwichtig ist.

Wie gesagt kann jetzt nur von philosophie & Sozialpädagoikg/ Soziale Arbeit sprechen.


Spätestens nach 1-2 Semestern hat man als halbwegs intelligenter Mensch auch raus wie das mit Hausarbeiten läuft und kann die ohne große Probleme hinrotzen. Bachelorarbeit schreiben lassen finde ich einfach nur arm und echt erbärmlich.
 

General Mengsk

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Vielleicht ist einfach nicht jeder Studiengang für das universitäre "Ausbildungsraster" geeignet, nicht jede Fachrichtung wissenschaftlich. Meines Wissens gibt es in Deutschland mehrere Tausend Studiengänge, vielleicht sollte man da einfach mal wieder ausmisten und akzeptieren, dass Leute, die "irgendwas mit Medien" machen, keine zukünftigen Akademiker sind.

Das ist wohl der eigentliche Knackpunkt hier. Es ist einfach Blödsinn alles mögliche an die Unis zu bringen. Je nach Thematik ist das entweder ein FH-Studiengang oder eine klassische Ausbildung. So hat man am Ende einfach eine Entwertung des Studiums und der Abschlüsse. Selbst unter Gleichheitsaspekten ist das völlig absurd, denn am Ende verschafft dann nicht Intelligenz oder Anstrengung einen Vorteil, sondern schlicht Geld. Sei es wie im Artikel durch das Kaufen der Arbeiten oder eben über andere Vorteile wie eine bessere Vorbereitung auf ein Assessmentcenter o.ä. (Wobei letztere wiederum erst richtig nötig sind, weil u.a. eben Abschlüsse nicht mehr aussagekräftig genug sind.)

Effizient studieren ist das eine. Ich kann jeden verstehen, der zu Veranstaltungen, die nichts bringen, nicht regelmäßig hingeht, das ist völlig in Ordnung. Auch wer sich informiert, wo vielleicht die Bedingungen für die Bachelor-/Masterarbeit leichter sind und dann danach entscheidet statt nach Themeninteresse, handelt völlig legitim. Aber Ghostwriter geht einfach gar nicht, wobei die Einstellung, die gerade aus dem zweiten Typen spricht, eigentlich noch schlimmer ist.
 
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Ein ähnliches Beispiel kenne ich auch im Bereich Bewerbung. Eine Bekannte von mir hat ihre Noten mit Photoshop geändert und sich selbst eine Praktikumsstelle bei einer bekannten Agentur bescheinigt. Das fiel ebenfalls nie auf. Kommentar: "Wenn man es nicht zu dreist macht, merkt der Personaler das sowieso nicht". Bisher hat sie mit der Aussage recht behalten.

da sind wir dann aber schon beim tatbestand der urkundenfälschung.
 

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Es ist einfach Blödsinn alles mögliche an die Unis zu bringen.

Und dennoch wollen alle studieren, weil "ohne Studium ist man ja nichts mehr". Dass man teilweise mit einer klassischen Ausbildung + Weiterbildungen (Techniker, Meister, etc.) schon mehr verdient als so manch studierter Sozialwissenschaftler oder Xy"designer", fällt anscheinend keinem auf. Mein liebstes Beispiel: Theaterwissenschaften
War mal einige Monate beruflich in Dresden unterwegs und habe dementsprechend oft Mitfahrgelegenheiten angeboten. Ich hatte mehrere Mitfahrerinnen, die Theaterwissenschaften studiert haben bzw. hatten. Die eine, Masterabschluss, hat sich gefreut dass sie für 800€ netto Vollzeit am Dresdner Theater arbeitet. Ihr Wunsch war jedoch der Broadway. :rolleyes:
 
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Dieser ganze "mimimi Bulimielernen" Blödsinn ist doch klassisches Selbstschutzverhalten um nicht das eigene "ich bin eh besser als der Rest" Ego zurechtstutzen zu müssen.

Und das Thema "Leistung zählt in der freien Wirtschaft" ist auch extremes Blendwerk. Nichts was ich jetzt im Berufsleben zu tun habe, ist von der Komplexität auch nur im Ansatz mit meinem Studium zu vergleichen.
 
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Und dennoch wollen alle studieren, weil "ohne Studium ist man ja nichts mehr". Dass man teilweise mit einer klassischen Ausbildung + Weiterbildungen (Techniker, Meister, etc.) schon mehr verdient als so manch studierter Sozialwissenschaftler oder Xy"designer", fällt anscheinend keinem auf. Mein liebstes Beispiel: Theaterwissenschaften
War mal einige Monate beruflich in Dresden unterwegs und habe dementsprechend oft Mitfahrgelegenheiten angeboten. Ich hatte mehrere Mitfahrerinnen, die Theaterwissenschaften studiert haben bzw. hatten. Die eine, Masterabschluss, hat sich gefreut dass sie für 800€ netto Vollzeit am Dresdner Theater arbeitet. Ihr Wunsch war jedoch der Broadway. :rolleyes:

Das ist jetzt aber auch ein Äpfel Birnen Vergleich. Das studierte Gegenstück zum Techniker wäre der Ingenieur. Und der verdient dann oft doch noch ein bisschen mehr/hat bessere Aufstiegschancen bei gleichzeitig weniger anstrengender Ausbildung, da der Techniker neben der Arbeit gemacht werden muss.
 
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Unlautere Methoden gibt es überall, da mag jeder selber schon mal geschummelt haben oder das bei Kollegen mitbekommen haben. Manches im Kleinen, manches landet vor Gericht.

Man würde sich dabei natürlich nach Gerechtigkeit sehnen (und andere anschwärzen macht man dann eben auch selten bis nie), aber vieles davon bleibt ungesühnt (oder kommt 30 Jahre später per Twitter raus :lol: ). Ich glaube in der Hinsicht quasi an Karma. Nicht, dass ich wirklich an eine ausgleichende Kraft glaube, aber dass irgendwie doch noch was dabei rumkommt. Wenn ich mich durchs Leben bescheisse, kommt das früher oder später auf mich zurück. Vielelicht stehe ich bis 40 als der totale Hengst da, aber alles Wahrscheinlichkeit nach wäre ich dann noch mal in einer Situation, wo dann irgendwie doch keiner Bock hat, dem ewigen Bescheisser aus der Patsche zu helfen.
Gleichwohl wenn ich mich respektvoll und hilfreich gegenüber meinen Mitmenschen verhalte, dann tun sich auch da immer mal wieder unverhofft Türchen auf, weil sich irgendwer an mich erinnert.
 
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Wüsste nicht wo ich in meinem Studium groß hätte bescheissen sollen... war eigentlich so nicht richtig möglich. Arbeiten sich schreiben lassen würde wohl problemlos gehen, wenn man bereit ist das GEld in die Hand zu nehmen, so what. Ich fand es toll bei meiner Abschlussarbeit dann endlich mal "wissenschaftlich" arbeiten zu können (ging in meinem Studiengang vorher total an mir vorbei) und war dann doch froh als es rum war. War aber eine Erfahrung die ich nicht missen möchte. Ich war dann auch von dem Gedanken geheilt einen Doktor machen zu wollen. Wenn das jemand wegrationalisieren will meinetwegen, der hat dann aber auch nicht verstanden warum er studiert. Aber machen ja nicht alle wegen dem Fach, viele wollen im Studium nur eine gute Zeit haben. Ist aber vielleicht auch die Konsequenz aus dieser studentischen Verschulung. Ich bin froh noch ein Diplom gemacht zu haben.

Praktika fälschen geht aber gar nicht und selbst wenn es nie raus kommt bleibt für Dich für immer die Angst: was wenn das mal jemand nachprüft. Gerade wenn man offenbar mal darüber erzählt hat. Mit wem auch immer. Passiert beim 3ten Bier ja mal schnell. Ausserdem: ein Anruf bei der Firma und man ist raus. Oder schlimmeres. Ich habe das als ich noch Interviews gemacht habe durchaus mal getan.
 
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ich gehöre zu denen, die nie beschissen haben. ich glaube, dass es in den MINT fächern tatsächlicher recht schwer geht und der gewinn recht überschaubar ist.

das thema bescheißen bei unterlagen hatten wir letztens im bekanntenkreis. zugegeben hat es keiner, aber wir waren uns einig, dass es, wenn man es geschickt macht, sehr sehr wahrscheinlich nicht auffliegt und einem aber schon drastisch weiterbringen kann. das hängt damit zusammen, dass kein mensch einen CV verifiziert und dann die 1. runde von nicht-fachpersonal durchgeführt werden, die entsprechend nur auf keywords und noten/leistungen gehen können. besonders kritisch sehe ich das bei "großen namen" im lebenslauf, bei "nächsten notenstufen" (sehr gut/gut, summa cum laude, ...) und in fächer, in dem es viele mit der gleichen prüfung gibt, z.b. juristen. da entscheidet halt schon 1 notenpunkt ob man in frage kommt oder nicht.

da fällt mir ein erlebnis aus einem kamingespräch ein, bei dem ein mitstreiter während des gesprächs, ohne direkten druck, erzählt hat, dass er entgegen seines lebenslaufs schon ein anderes studium angefangen und abgebrochen hatte. als ich das hörte, war er sofort bei mir untendurch - der "chef" im raum ist aber überhaupt nicht darauf eingegangen.
 
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da fällt mir ein erlebnis aus einem kamingespräch ein, bei dem ein mitstreiter während des gesprächs, ohne direkten druck, erzählt hat, dass er entgegen seines lebenslaufs schon ein anderes studium angefangen und abgebrochen hatte. als ich das hörte, war er sofort bei mir untendurch - der "chef" im raum ist aber überhaupt nicht darauf eingegangen.

und, wer hat den job bekommen?
 
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Es ging nicht um einen Job sondern um "besondere Förderung". Mal sehen, ob er im Januar in der nächsten Runde dabei ist. Wobei ich befürchte, dass der "chef" selbst nicht immer fair kämpft und damit so ein Verhalten zumindest toleriert.
 

General Mengsk

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da fällt mir ein erlebnis aus einem kamingespräch ein, bei dem ein mitstreiter während des gesprächs, ohne direkten druck, erzählt hat, dass er entgegen seines lebenslaufs schon ein anderes studium angefangen und abgebrochen hatte. als ich das hörte, war er sofort bei mir untendurch - der "chef" im raum ist aber überhaupt nicht darauf eingegangen.

Wobei dieser Fall eigentlich schon wieder etwas ganz anderes ist, als Noten nach oben zu manipulieren. Noten verändern ist ganz klar Täuschung. Wer ein weiteres Studium anfängt, nicht zuende bringt, das dann aber nicht in den Lebenslauf schreibt, betrügt oder täuscht ja nur dann, wenn er versichert, dass der "lückenlos" wäre. Wenn das gefordert war, ist das natürlich ein Problem. Aber dieser Wunsch nach lückenlosen Lebensläufen ist natürlich eine gewisse deutsche Eigenart. Bei den wissenschaftlichen Bewerbungen beispielsweise wird in der Regel auch nur der für die Stelle relevante Teil angegeben. Da wird auch Schulbildung oder Zivi in der Regel weggelassen, weil man halt davon ausgeht, dass man das wohl absolviert hat, wenn man Diplom, Master oder Promotion hat. Ein zweiter Studiengang in einem anderen Fach, der aber für die Stelle nicht relevant wäre, würde dann auch nur ggf. irgendwo als Nebenbemerkung gelistet oder - gerade bei strikter Seitenbeschränkung - eben gar nicht gelistet.
 
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Aber dieser Wunsch nach lückenlosen Lebensläufen ist natürlich eine gewisse deutsche Eigenart. Bei den wissenschaftlichen Bewerbungen beispielsweise wird in der Regel auch nur der für die Stelle relevante Teil angegeben. Da wird auch Schulbildung oder Zivi in der Regel weggelassen, weil man halt davon ausgeht, dass man das wohl absolviert hat, wenn man Diplom, Master oder Promotion hat.

Das machst Du doch überall so... ich habe '94 mittlere Reife und '98 :ugly: Abitur gemacht, glaubst das interessiert nun noch irgend jemanden? Ich fände das eher peinlich wenn jemand da mehr als eine Zeile im Lebenslauf zu braucht.
Das mit dem angefangenes Studium weglassen ist so eine Sache. Wenn er es ganz selbstbewusst im CV weglässt und darauf vertraut das da schon jemand wegen der 2 Jahres Lücke fragen wird ok, aber meist steht da ja was anderes drinnen, was auch nicht ganz gelogen ist (Selbstständig mit Minifirma, auch wenn man sie nur angemeldet und quasi keinen Umsatz hatte, Auslandszeit mit Sprachreise, blablabla) aber eben nur die halbe Wahrheit. Das muss der Kandidat schon eine Bombenerklärung haben...
 

TheGreatEisen

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Diese Fixierung in der Wirtschaft auf den CV und auf Noten finde ich albern. Klar lassen die Examensnoten Rückschlüsse auf die fachlichen Qualitäten zu. Und ein sehr langes Studium (ich selbst hab circa 16 Semester zusammenbekommen, von denen ich 6 Semester nur noch formal immatrikuliert war und mich erfolgreich vor dem Examen drückte) kann ein Anzeichen für mangelnde Disziplin, Unvermögen oder gar Feigheit vor dem Feind sein. Oder es können andere Gründe oder ein Bündel unterschiedlicher Motive und Gründe ursächlich sein. Entscheidend ist, wie man mit diesen Themen umgeht. In fünf Bewerbungsgesprächen bei Großkanzleien wurde ich nur ein einziges Mal nach meinem langen Studium gefragt. Ich antwortete, dass ich 3 Jahre lang untätig war und meinen Hobbys nachging, darunter etwa die Haltung von 17 Tierarten in meiner Studentenwohnung. Die Reaktion des promovierten Kollegen ließ eher vermuten, dass er mich insgeheim um diese Zeit beneidete. Ein Tag später erhielt ich dann das Angebot.

Wenn ich mich so in meinem Umfeld und Netzwerk umsehe, dann kann ich nur feststellen, dass der stringente CV oder Topnoten ein Baustein für einen zukünftigen Highperformer sein können, mehr aber auch nicht. Ein Indikator für beruflichen Erfolg sind sie, mit Ausnahme der reinen fachlichen Karriere im Labor oder stillen Kämmerlein, überhaupt nicht. Für alle, die keine Topnoten von Eliteunis mitbringen, sollte das ein Ansporn sein. Ein Mittagessen mit Geschäftskontakten unterhaltsam zu gestalten ist bei mir die halbe Miete. Denn gerade in den beratenden Berufen gilt: Der Mandant/Kunde ist überhaupt nicht in der Lage, den Unterschied zwischen einem brillianten und schlicht guten Berater zu erkennen. Selbst der eigentlich fachlich schlechte Berater ist dick im Geschäft, wenn er es nur schafft, sich gut zu verkaufen.
 
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Du hast 100 Bewerber auf dem Tisch für 1 Stelle. Davon kannst Du vom Zeitbudget her 10 in ein Telefoninterview nehmen und im Anschluss 5 einladen.
Wie selektierst Du vor? Dafür braucht es formale Kriterien. Und da hast Du Deinen CV. Easy as that.

Hat die Person es erstmal ins Vorstellungsgespräch geschafft, dann ist das mit Sicherheit nicht mehr so wichtig, davor aber sehr wohl. Gilt jetzt natürlich nicht für Stellen bei denen Du händeringend Bewerber suchst... da musstest Du aus Mangel an Alternativen auch mal echte Graupen einladen bei denen Du beim betrachten der Bewerbund schon Krebs bekommen hast, aber wenn Du Einstellquoten zu erfüllen hast weil sonst Aufträge verloren gehen...
 
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mir ging es offensichtlich nicht um seinen lebenslauf, sondern, dass er ein 2jährigen studienbeginn unterschlagen hat. und wie elbollo meinte wird da kaum abi 2000, beginn studium 2002 gestanden haben sondern irgendwelche pseudo-wichtige kacke.

was ich wirklich bezeichnend finde ist, dass du die fixierung auf CVs und noten lächerlich findest gleichzeitig aber zu bewerbungsgesprächen in großkanzleinen eingeladen wurdest. also entweder ist dein daddy ein großer fisch oder du hattest extrem gute noten.

dabei unterstütze ich den letzten absatz zu 100%, aber das vorherige filtern über noten vermindert doch etwas die stärke der aussage.

zusatz: natürlich werden hard-worker über selbständigkeit, risikobereitschaft und hartnäckigkeit auch seitlich in dieses system als ausnahmen kommen.
 

TheGreatEisen

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was ich wirklich bezeichnend finde ist, dass du die fixierung auf CVs und noten lächerlich findest gleichzeitig aber zu bewerbungsgesprächen in großkanzleinen eingeladen wurdest. also entweder ist dein daddy ein großer fisch oder du hattest extrem gute noten.

Natürlich waren die Examensnoten gut genug, um eingeladen zu werden. Dennoch war ich seinerzeit über die Einladungen überrascht. Inzwischen weiß ich aber auch, dass die Anforderungen der Top-Kanzleien bei weitem nicht so hoch sind, wie sie es selbst gerne darstellen. Sie tun das auch, um die hohen Stundensätze rechtfertigen zu können. Bei mir war die Besonderheit, dass ich nur ein mittelmäßiges Abi gemacht habe, aus dem die mangelnde Einsatzbereitschaft offen zutage tritt. Gepaart mit einer langen Studiendauer ging ich immer davon aus, für die großen Kanzleien uninteressant zu sein. Hat sich aber auch am Ende bewahrheitet, da ich schnell bemerkte, dass ich für diese Knochenmühlen nicht gemacht bin.

Und zum Abschluss: Stimmt, die Noten sind wichtig, um eingeladen zu werden, da der potentielle Arbeitgeber nach irgendwelchen Kriterien selektieren muss. Sehe ich ein.
 
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Und zum Abschluss: Stimmt, die Noten sind wichtig, um eingeladen zu werden, da der potentielle Arbeitgeber nach irgendwelchen Kriterien selektieren muss. Sehe ich ein.
Bei Junioreinsteiger:
Ich habe immer x nach CV fürs Telefoninterview genommen (Kriterien nach Wichtigkeit: Studiendauer, Qualifikationen/Zertifikate, Praktika, Sprachen über englisch und deutsch hinaus, Noten; Abwertung aus dem Bauch gab es für Rechtschreibfehler (sofern sie mir aufgefallen sind, darf da keinen Stein werfen), Formatierungsprobleme). Was grob die Regeln verletzt hat (fehlende Nachweise z. B.) flog eh schon aus dem Raster bei der Personalabteilung.
1-2 Wildcards habe ich dann immer offen gehalten für CVs die ich ansprechend fand und meine Neugier geweckt haben.
 

TheGreatEisen

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Dann hättest du Drecksack mich ja niemals eingeladen :deliver:
 
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Möglich, aber kommt drauf an. Dieses Konstrukt schrumpft schnell zusammen wenn Du eben nur noch wenig Bewerber hast. Vielleicht war das eben auch Deine Chance bei der Großkanzlei. Vielleicht hättest ja auch eine Wildcard bekommen als Lumpenhafener :D

Die offene, direkte Antwort hätte mir auf jeden Fall in dem Moment auch imponiert. Hatte mal einen Bewerber, angesprochen auf die lange Studiendauer grinste der nur kurz und meinte dann auch: "Wissen Sie, ich könnte ihnen da jetzt was weiß ich erzählen, aber wir waren doch alle mal jung. Und es gab eine Zeit da hab' ich halt gerne gefeiert."

Finde ich deutlich angenehmer als den Kandidaten, der auf der selben Uni wie ich war, da saß und angesprochen auf die klassischen 6 Semester Grundstudium Mathematik/Informatik mit folgenden Studienfachwechsel mit "neee, das war dann doch nicht meins, das hab ich dann gemerkt und wollte dann doch was anderes machen..." geantwortet hat. Ich meinte daraufhin, dass ich gerne einen Leistungsauszug aus dieser Zeit sehen würde damit man feststellen kann ob es wirklich seine Entscheidung war das Fach zu wechseln oder ihm einfach nur die Semster Grundstudium ausgegangen sind. Darauf hin ist er rot angelaufen.
Das kommt dann halt deutlich blöder rüber...
 

TheGreatEisen

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Ich wiederhole: Ich bin kein Lumpenhafener. Mein Tipp Altrip!
 

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mir ging es offensichtlich nicht um seinen lebenslauf, sondern, dass er ein 2jährigen studienbeginn unterschlagen hat. und wie elbollo meinte wird da kaum abi 2000, beginn studium 2002 gestanden haben sondern irgendwelche pseudo-wichtige kacke.
Das Problem ist dann aber doch, dass diese "pseudo-wichtige kacke" offenbar bei der Erstfilterung als echtes Kriterium benutzt wird, oder nicht? Nur deshalb lohnt sich das doch.

Zum Thema lange Studienzeiten würde ich aus meiner Erfahrung (Physik Diplom) noch sagen, dass - bei gleicher Note - jemand, der in Regelstudienzeit nicht unbedingt besser ist als jemand, der länger gebraucht hat. Es gab damals eine Menge interessanter, aber fakultativer Veranstaltungen, die den Horizont ziemlich erweitern konnten. Wer schnell fertig werden wollte, konnte (und kann vermutlich auch heute noch im BaMa) mit dem nötigen Minimum und geschickter Themenwahl für die Arbeiten auf "effiziente" Weise einen guten Abschluss erreichen. Der wäre aber meistens jemandem vom fachlichen Horizont unterlegen, der zwei Jahre länger studiert hat, weil er in zusätzliche Themen eingetaucht ist und/oder ein anspruchsvolleres Thema in seiner Arbeit hatte.
 
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Das mag zwar in manchen Fällen stimmen, aber ich habe für meinen Teil die Erfahrung gemacht das die Studiendauer grundsätzlich ein ziemlich guter Gradmesser für das Leistungspotential des Kandidaten ist. Der Tatsache das die längere Studiendauer durchaus auch in Qualifikationen umgesetzt wurde trage ich ja auch Rechnung. Wenn mir jemand für 2 Semester länger eine Mitarbeit an kritischen Developer Projekten glaubhaft belegen kann, dann kann das natürlich die 2 Semester mehr als wett machen. Wenn mir ein anderer allerdings erzählt das er ein Semester länger gebraucht hat weil er Kassenwart im Kegelclub "Dumm Sau" war siehts schon anders aus.

Ich würde eher das Kriterium Note hinten an stellen. Ich finde Noten sind immer eine Momentaufnahme und sagen nicht viel aus.
 
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Ging bisher eigentlich immer davon aus die studiendauer wäre für die personaler nahezu irrelevant, solange es sich nur um 1-2 zusätzliche semester handelt.

Ist das dann doch etwas anders?
 
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Ich bin kein Personaler und rede nur aus meinen Erfahrungen. Und wenn ich aus Bewerbungen filtern muss und nur die Bewerbungen habe muss ich mit irgendeinem Verfahren filtern. Mit meinem bin ich imho gut gefahren, aber natürlich extrem subjektiv.

Du kannst dir aber sicher sein, wenn Du eingeladen wirst, dann wirst Du sicher nicht mehr wegen 1-2 Semestern zu viel rausfliegen. Dann hat das andere Gründe.
 
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Wenn ich das hier so lese, bin ich echt über meine Berufswahl froh. Ich bekam bei der Jobsuche Angebote von Schulen, an die ich nicht mal Bewerbungen geschickt hatte. :deliver:
 
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Das sagt über Deinen Beruf mehr aus als Dir gerade bewusst war... :deliver:
 
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Das sagt über Deinen Beruf mehr aus als Dir gerade bewusst war... :deliver:
Ist mir voll bewusst. Den Job macht auch keiner freiwillig. :troll:

Wobei es bei meinem Job bzgl. der Vergabe von Planstellen z.B. sehr simpel ist. Notenschnitt zählt, alles andere ist vollkommen egal. Es herrscht offiziell in Bayern natürlich kein Mangel, aber in realiter fehlts an allen Ecken und Enden.
Ich hatte und habe keinen Bock, mich für eine "Karriere" in permanentes Schwanzmessen zu begeben. Hab im Leben andere Prioritäten.

Um noch was zum Tehmer beizusteuern:
Ich sehe das Ghostwriting von Arbeiten sehr kritisch, v.a., wenns um Abschlussarbeiten geht. Natürlich sagt so ne Arbeit nicht direkt aus, ob man in einem bestimmten Berufsfeld Erfolg haben wird oder nicht, aber wenn man sich Akademiker schimpfen möchte, ist das Verfassen einer vernünftigen Abschlussarbeit das Mindeste, was man verlangen kann. Die meisten Studiengänge sind ohnehin hoffnungslos verschult und auf schnelle Abschlüsse ausgerichtet. Wobei man Erwachsene nicht zur Bildung zwingen kann. Wenn jemand sich breitgefächert aufstellen will, bzw. Spezialthemen vertiefen möchte, kann er das immer tun. Und ich bezweifle, dass man auf dem Arbeitsmarkt Nachteile hat, wenn man z.B. ein paar Semester an nem Projekt beteiligt war oder sich zusätzliche Qualifikationen erworben hat.

Andererseits gilt: Was möglich ist, wird gemacht. Und Bescheißen gehört zum Geschäft dazu. Ich kann damit leben, wenn andere Leute ihr Leben auf Lügen aufbauen, gutheißen muss ich es deswegen aber nicht. #magiephilipp
 
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Ich hatte und habe keinen Bock, mich für eine "Karriere" in permanentes Schwanzmessen zu begeben. Hab im Leben andere Prioritäten.

Als ob Du das als Lehrer nicht auch müsstest, gerade wenn Du voran kommen willst. Leistung zählt da ja nur am Rande. Viel spass beim Ärsche lecken oder resignieren.
Warum sind wohl die meisten Lehrkräfte mit 50-55 desillusioniert von der ganzen Scheisse?

Nervige Kinder denen man nicht mehr ordentlich beikommt, nervige Helikoptereltern, marode Schulen, Eigeninitiative versickert im Apparat ohne erkennbaren nutzen... nene... dann lieber täglicher Schwanzvergleich. Solange man gewinnt ist das besser :P
 

Asel

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Naja, die Aufstiegsmöglichkeiten für Lehrer sind auch eher begrenzt. Da hat man nach der Beförderung zum OStR - die wirklich jeder packt, der kein kompletter Soziopath ist - eigentlich nur noch Aussicht auf eine sehr begrenzte Zahl von Dienstposten (Oberstufenkoordinator etc.), für die es dann eine Zulage gibt. Ob man an einen solchen Posten kommt, hängt aber eigentlich mehr mit Glück als mit erfolgreichem Schwanzmessen zusammen, da die Posten gerne mal ein ganzes Berufsleben belegt werden und damit alle 30 Jahre frei sind. Vorausgesetzt natürlich, man will tatsächlich als Lehrer tätig bleiben. Ansonsten kann man natürlich auch noch zum Verwaltungsbeamten zweiter Klasse aufsteigen, indem man Direktor wird oder zur Schulaufsicht geht. Man kann allerdings auch auf all diese Dinge scheißen und einfach sein Leben lang StR mit entsprechendem Aufwand bleiben.

Ich glaube es gibt kein entspannteres Berufsleben, als das des Lehrers an einer normalen Schule.
 
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Ich glaube es gibt kein entspannteres Berufsleben, als das des Lehrers an einer normalen Schule.

Absoluter Blödsinn. Ich hab hier "nur" 24 Grundschüler in der 4. Klasse an ner Problemschule in Berlin. Die reißen dir sowas von den Arsch auf wenn du nicht ganz genau weißt was du tust. Imho zählt Lehrer mit zu den stressigsten Berufen in der heutigen Zeit. Wenn es "nur" Unterricht wäre, wäre es wahrlich einfach. Zur Zeit habe ich von Mo - Mi quasi jede Woche bis 17:00 Konferenzen, Elterngespräche und Co. Danach geht erst die Vorbereitung/Nachbereitung/Korrektur/Telefonate und so weiter los. Von der ganzen Bürokratie (schulinternes Curriculum schreiben, Förder- und Forderpläne entwickeln, Differenzierung, Diagnostik wie LRS und Co.) noch gar nicht zu sprechen.
 
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Mo-Mi bis 17Uhr??? Man, das schafft aus der Wirtschaft keiner!

Ne, Spaß beiseite. Das Ding beim Lehrerjob ist imo, dass es kein Qualitätsmanagement und keine ordentliche Belohnung für gute Arbeit gibt. Nimmst du deinen Job ernst und musst vor allem noch ordentlich Vor- und Nachbereiten dann kannst du dich ordentlich kaputtarbeiten. Andererseits kann man sich genauso nen faulen Lenz machen und auf viele dieser Dinge scheißen und ist dann imo komplett überbezahlt.
Ich finde Schüler sollten mehr zur Evaluierung der Lehrer rangezogen werden. Klar muss man das intelligent lösen, damit die nicht einfach nur ihren Frust ablassen können. Aber imo könnte man Tendenzen bei einer ausreichenden Stichprobe schon sinnvoll auswerten.
 
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