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Sucht

Quint

,
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Das Thema Alkohol, Drogen oder Sucht im Allgemeinen wurde hier in der Vergangenheit schon mehrmals kontrovers diskutiert. Einige User vertreten diesbezüglich sehr starke Meinungen, die zum Teil sehr weit auseinandergehen, und haben mit der Materie die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Meiner Meinung nach wäre es interessant, diese hier in einem Thread zu sammeln.

Erfahrungsberichte und Meinungen sollen also der Schwerpunkt dieses Topics sein. Es geht hier nicht darum, ob etwas richtig oder falsch ist, sondern um eure Entscheidungen zum Thema Sucht, wie ihr damit umgeht/umgegangen seid, was ihr damit erlebt habt und wie ihr heute darüber denkt.

Ich fange an:

Ich habe noch nie Alkohol oder Drogen jeglicher Art konsumiert. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich beides mit starken negativen Gefühlen verbinde bzw. in der Vergangenheit ausschließlich Negativbeispiele an Dritten gesehen habe. Ich habe hier schon mal die Geschichte erzählt, wie ein Bekannter von mir als Teenager Engelstrompete in Teeform zu sich genommen hat und seitdem dauerhaft geschädigt ist. Er lebt heute in einer Behindertenwerkstatt und ist, wenn ich 100% ehrlich bin, nicht mehr als menschliches Gemüse, das noch immer Angst vor den "kleinen, schwarzen Männchen" hat. Mit Alkohol assoziiere ich nahezu reflexartig eine Reihe von negativen Gefühlen und Bildern, sodass der eigene Konsum für mich fast nie in Frage kam. Was Gras angeht, erlebe ich seit ca. zehn Jahren beinahe täglich den langsamen Verfall eines ehemaligen BW Clanmkollegens mit, der dadurch erst seine Beziehung, dann seine WG verloren hat, nach dem dritten gescheiterten Studium eine Ausbildung angefangen hat und jetzt auch da langsam die Kontrolle verliert.

Was bei mir der Sucht noch am nähesten kam war Online Schach. Man kann im Netz neben Blitzschach (z. B. fünf Minuten pro Spieler und Partie) auch sogenanntes Bulletschach (eine Minute pro Spieler und Partie) spielen, was sehr schnell sehr süchtig machen kann. Eine Partie ist sehr schnell vorbei, und wenn man will, kann man 24h am Tag ununterbrochen durchzocken. Weil Glück und Zufall im Bullet eine wichtige Rolle spielen, kann man viel öfters als in langsamen Partien stärkere Spieler schlagen, was einem dann umso mehr motiviert. Ich habe festgestellt, dass ich zumindest leicht süchtig danach war, als ich nur noch sehr schwer aus dem "Nur noch eine Partie" Teufelskreislauf rauskam und ich statt wichtigen Dingen Bullet den Vorzug gegeben habe. Schließlich ist mir dann klar geworden, dass es nur eine Spielerei ist und ich dadurch mehr negative denn positive Erfahrungen mache. So habe ich dann von einem auf dem anderen Tag komplett damit aufgehört. Die Phase ging ca. drei Monate. Heute spiele ich nur noch selten Bullet und habe nie wieder diesen Drang wie damals gespürt.

Stand ich Alkohol und Drogen früher noch sehr kritisch gegenüber, bedauere ich es heute, einige Erfahrungen nicht gemacht zu haben. Gerade während meiner Zeit in England habe ich mich wegen meiner Alkoholabstinenz oft als Außenseiter gefühlt, "leichte" Drogen wie Weed hätte ich zumindest einmal ausprobieren können. Ich bin allerdings auch die Art von Mensch, die noch nie WoW gespielt hat, weil ich Angst habe, dass ich nicht mehr davon loskomme (auch hier habe ich im Laufe der Jahre mehrere Horrorstories mitbekommen).

Für "härtere" Sachen hingegen wie z. B. LSD, Pilze etc. habe ich immer noch Null Toleranz. Ich frage Leute immer, warum sie das Zeug nehmen. Bei der einen Hälfte ist es schlichtweg Realitätsflucht, bei der anderen so ein pseudo-intellektuelles Wischi-Waschi à la "Man sieht die Dinge dann anders", "Du hast dann eine komplett andere Sichtweise aufs Leben" usw. Fragt man nach, bekommt man aber nie eine konkrete Antwort darüber, was sich denn wirklich geändert hat oder wie man denn bestimmte Dinge jetzt sieht - "Das musst du selbst ausprobieren!".

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Thema Sucht gemacht?
 

Deleted_504925

Guest
ganz allgemein: ist so ein thread nicht im ot besser aufgehoben? einfach damit es aus dem öffentlich zugänglichen bereich raus ist.
 
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Im OT wird es nur zugespammt

Interessanter Thread, bzw. interessanter Ausgangspost.
Mich würde interessieren, welche negativen Gefühle/Erfahrungen du zum Thema Alkohol hast.
Dass es dort natürlich extrem viele Negativbeispiele gibt, ist mir klar, allerdings zählt es ja zu den weichen Drogen und ist auch hier in DE die einzig legale auf diesem Niveau.
Klar, kenn ich auch viele negative Seiten, wie natürlich etliche Abschisse(=Erbrechen) von Kollegen (was ja aber noch harmlos ist), aber ich verbinde mit Alkohol natürlich auch viele lustige Abende mit bekloppten Aktionen, an die wir uns immer wieder zurückerinnern. Ich muss aber auch sagen, dass es in meinem kompletten Freundeskreis eigentlich niemanden gibt, der wirklich Alkoholprobleme hat.

Zum Rest kann ich nur sagen, sehe ich das alles so wie du. Ich hab mit 16 mal an einem Joint gezogen (war da aber auch betrunken und hab dadurch davon nichts gemerkt) und dass war es bei mir auch abseits von Alkohol mit Drogenerfahrungen. An dieser Stelle auch zu 100% so gewollt!
Ich hasse Drogen und kann die Leute einfach nicht verstehen, die so etwas freiwillig nehmen. Ich möchte mit solchen Leuten auch nichts zu tun haben.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
Zweispältige Sache insgesamt. Ab und zu ein Rausch, egal mit was, ist ab und zu ist völlig in Ordnung, einfach um etwas Stress abzulassen. Zumindest die soften Drogen, Alkohol und Gras, sehe ich daher relativ harmlos - auch wenn mich Gras null bockt: spüre entweder nix, schlafe direkt ein oder kotze, weil es mit Akohol in Verbindung geschah. Daher auch kein gesteigertes Interesse.

Alles andere - LSD & co. - ist auch nix für mich. Der ständige Gedanke einen schlechten Trip zu schieben muss nicht sein. Ich habe leider in meinem Leben genügend "Opfer" von Kräutermischungen und Pilzen erlebt. Selbst Schuld, muss ich nicht selbst probieren, egal wie sicher es angeblich sein kann.
Härtere Drogen: keine Ahnung wie man diese freiwillig nehmen kann, wenn man weiß, wie stark abhängig diese machen und welche Auswirkungen auf den Körper kommen werden. Geht imo nur in Kombination mit psychischen Störungen/Belastungen im Vorfeld. Wer in der Kombination mit psychischer Belastung Drogen nimmt, sollte das sowieso ganz lassen.
 

parats'

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Ich selbst habe früber relativ häufig gras konsumiert, wobei häufig sicherlich auslegungssache ist (meist 2g die Woche verteilt auf mehrere Tage).
Das hat sich eigentlich erst dann etwas geändert, als sich die wirklich krassen negativ Beispiele aufgetan haben. So richtig Abstand genommen habe ich aber dann auch dennoch nicht. Das ganze ist aber auch schon über 10 Jahre her und mittlerweile trinke ich nicht mal mehr wirklich Alkohol. Dieses Jahr kann ich es an einer Hand abzählen und mit eigenen Kids ändern sich einfach die Prioritäten.
 
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[...]

Für "härtere" Sachen hingegen wie z. B. LSD, Pilze etc. habe ich immer noch Null Toleranz. Ich frage Leute immer, warum sie das Zeug nehmen. Bei der einen Hälfte ist es schlichtweg Realitätsflucht, bei der anderen so ein pseudo-intellektuelles Wischi-Waschi à la "Man sieht die Dinge dann anders", "Du hast dann eine komplett andere Sichtweise aufs Leben" usw. Fragt man nach, bekommt man aber nie eine konkrete Antwort darüber, was sich denn wirklich geändert hat oder wie man denn bestimmte Dinge jetzt sieht - "Das musst du selbst ausprobieren!".

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Thema Sucht gemacht?
Da würde ich gerne drauf eingehen :)

Vorweg Psychedelika machen nicht körperlich abhängig aber ich möchte sie auch nicht verharmlosen auch wenn gleich eine Aneinanderreihung von positiven Einsatzmöglichkeiten folgt.

Vorweg: ob etwas ein Medikament ist oder eine Droge ist eine zu großen Teilen willkürliche rechtliche Einordnung. Warum sind Benzodiazepine ein Medikament und Gamma-Hydroxybuttersäure bei uns eine Droge aber in den USA auch ein Medikament (Xyrem) ?

Jetzt zu den besagten Veränderungen in der Persönlichkeit durch Psychedelika, aktuell laufen US Studien zum Einsatz von MDMA zur Behandlung von PTSD bei zurückgekehrten Veteranen begleitend zur Psychotherapie mit recht erfolgsversprechenden Ergebnissen.

Die Behandlung von Depressionen mittels Ketamin wird als der Erste erfolgsversprechende Durchbruch seit einer Dekade im Bereich Depressionen bezeichnet und die Ergebnisse sprechen für sich, im Gegensatz zu den klassischen SSRI beträgt hier die Responsrate 60-80% im Vergleich zu 20-30 der SSRI als Beispiel.

Dann gibt es mehrere erfolgreiche Studien zu Psilocybin, das begleitend zur Psychotherapie in der Palliativmedizin eingesetzt wird, irgendwie sind die Auswirkungen so zu beschreiben, die Betroffen berichten von einem Verbundenheitsgefühl mit dem Universum oder Gott was ihnen die Angst vorm Sterben nimmt und sie auf die letzten Wochen oder Monate nicht nur depressiv dahinvegetieren sondern irgendwie damit klar kommen zu sterben.

Also Veränderungen können hier auch positiv sein.

Jetzt der zweite Punkt, will etwas für die Betroffenen werben, nehmen wir als Beispiel unseren Fitmachkönig pd2, der hat regelmäßig DXM konsumiert was ähnlich wie Ketamin antidepressive Eigenschaften aufweist, also klarer Fall von Selbstmedikamentation und genau das ist der springende Punkt - die Betroffenen werden durch ein psychisches oder körperliches (Schmerz) Leiden in die Sucht getrieben und Sucht ist eben auch eine Krankheit, es gibt immer das Argument von Selbstkontrolle und freiem Willen aber sorry das ist eine Illusion.

Ansonsten waren meine persönlichen einzigen Süchte: BW nerden, Klub Mate und Rauchen, hab aber auch immer höllisch drauf geachtet die Finger von Sachen zu lassen die schnell körperlich abhängig machen. Aber auch ich bin nicht davor gefeit über eine Selbstmedikamentation da rein zu schlittern, wenn ich mir vorstelle wie es ist chronische Schmerzen zu haben.... wüsste ich nicht wie lange ich das aushalten wyrde.
 
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Da hier oft von den "harten" Drogen gesprochen wird wenn es um LSD usw. geht wollte ich nur einmal kurz dieses weitverbreitete Schaubild in den Raum schmeißen um diese Drogen mal einzuordnen, was physische und psychische Abhängigkeit angeht, da ich vermute, dass hier das ein oder andere aus reiner Unwissenheit massiv verteufelt wird.
500px-Rational_scale_to_assess_the_harm_of_drugs_%28mean_physical_harm_and_mean_dependence%29_de.svg.png

Reddy hat ja auch schon die ein oder andere positive Wirkung diverser Substanzen in der Medizin erläutert. Wie mit allem macht es am Ende immer Dosis + (eigenes) Setting obs gut oder schlecht ist.

Zum Thema Sucht selber kann ich leider nichts sagen, da ich weder selbst irgendwann mal süchtig war, noch jemanden persönlich kenne, der durch eine Sucht komplett abgedriftet ist.

Ich freue mich aber auf einen spannenden Thread und werde absofort still mitlesen :)
 
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Im OT wird es nur zugespammt

Interessanter Thread, bzw. interessanter Ausgangspost.
Mich würde interessieren, welche negativen Gefühle/Erfahrungen du zum Thema Alkohol hast.
Dass es dort natürlich extrem viele Negativbeispiele gibt, ist mir klar, allerdings zählt es ja zu den weichen Drogen und ist auch hier in DE die einzig legale auf diesem Niveau.
Klar, kenn ich auch viele negative Seiten, wie natürlich etliche Abschisse(=Erbrechen) von Kollegen (was ja aber noch harmlos ist), aber ich verbinde mit Alkohol natürlich auch viele lustige Abende mit bekloppten Aktionen, an die wir uns immer wieder zurückerinnern. Ich muss aber auch sagen, dass es in meinem kompletten Freundeskreis eigentlich niemanden gibt, der wirklich Alkoholprobleme hat.

Zum Rest kann ich nur sagen, sehe ich das alles so wie du. Ich hab mit 16 mal an einem Joint gezogen (war da aber auch betrunken und hab dadurch davon nichts gemerkt) und dass war es bei mir auch abseits von Alkohol mit Drogenerfahrungen. An dieser Stelle auch zu 100% so gewollt!
Ich hasse Drogen und kann die Leute einfach nicht verstehen, die so etwas freiwillig nehmen. Ich möchte mit solchen Leuten auch nichts zu tun haben.

was für eine bescheuerte doppelmoral. und das ganze verfasst in 5 minuten und es dabei nicht gemerkt. es macht _überhaupt_ keinen sinn zwischen alkohol und "härteren drogen" zu unterscheiden. alkohol ist a hell of a drug und mit deinem verharmlosen trägst du eigentlich mit dazu bei.
genauso würde ich aber niemals mehr den film wie mit 16 fahren, dass weed eine "harmlose droge" ist. ich hab definitiv zu früh zuviel gekifft.
benzos ist auch so ein thema. der einzige entzug den ich gemacht hab /machen musste. hab die damals vom arzt verschrieben kommen, auch immer mehr und regelmässig. bis ich irgendwann gemerkt hab, wie abhängig ich von dem scheiss eigentlich bin. der entzug war eine verdammte hölle. 2 wochen gliederschmerzen, fieber und nicht klarkommen. dann lieber niedrigpotente neuroleptika verschreiben, ist zwar nicht so "schön", macht aber nicht abhängig. allgemein sollten die ganzen benzos nur bei wirklich extremen angst-/schlafstörungen verschrieben werden.
 
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die ersten posts erinnern mich ein bisschen an die argumentation der netten frau drogenbeauftragten des bundes frau mortler, die in etwa so lautet "illegale drogen sind schlecht weil sie illegal sind". setzt man sich ein bisschen mit der thematik und vor allem der geschichte von suchtmitteln auseinander wird man möglicherweise feststellen, dass, wie hier bereits schon erwähnt wurde, die grenze zwischen illegalen und legalen drogen teilweise scheinbar willkürlich gezogen ist und sich die gesellschaftliche akzeptanz von (harten) drogen nicht zuletzt wegen des von den USA lancierten und vor allem durch wirtschaftliche und/oder politische gründen motivierten war on drugs in den letzten 50 jahren massiv verändert hat.
der rausch spielt in der geschichte des menschen in ausnahmslos jeder zivilisation eine rolle. man könnte fast meinen, der wunsch sich kurzzeitig zu verändern ist tief in uns verankert. alkohol ist dabei, warum auch immer, hierzulande gesellschaftlich akzeptiert und in nicht wenigen situationen sogar erwünscht und erwartet. auch das war es nicht immer, wir erinnern uns an die prohobation. das ist nicht nur angesichts der wirkung von alkohol bemerkenswert. bei einem bestimmten pegel hat alkohol übrigens eine ähnliche wirkung wie kokain, man ist euphorisch, motiviert, selbstbewusst, ungehemmt. nur ist dieser effekt nun leider nicht auf abruf und auch leicht zu verpassen. im gegensatz zu kokain hat alkohol soger ein körperliches abhängigkeitspotenzial. trotzdem gilt kokain als eine harte droge, die extrem kriminalisiert wird, wobei zu den konsumenten wahrscheinlich genauso wie vor ein paar jahrzehnten immer noch ein beachtlichler teil der mitglieder der oberen 5% gehören. der michel empört sich währenddessen über die unsägliche drogenkriminalität und trifft aussagen wie "diese junkies werde ich nie verstehen", während er sich im gleichen atemzug seinen venti frappuccino mit karamellsirup und extra zucker gönnt, um nach der durchzechten nacht gestern nicht im büro einzuschlafen. achja, die sinnloseste aller drogen ballert er sich natürlich auch noch in form einer stinkenden zigarette.

was will ich damit sagen? "sucht" ist allgegenwärtig, bestimmte substanzen per se zu verteufeln ist meines erachtens ignorant und verkennt die vielschichtigen gründe für die differenzierung zwischen illegalen und legalen drogen. natürlich darf man dabei nicht übersehen, dass es anfälligere menschen für süchte gibt und bestimmte substanzen aufgrund ihrer wirkung extrem anziehend sind. scheinheilig ist es gleichwohl zu behaupten, man könne konsumenten illegaler drogen überhaupt nicht verstehen, nur weil es für einen selbst aus respektabler selbsteinschätzung nicht in frage kommt.
die einzige erfahrung mit sucht, die ich am ehesten als solche kategorisieren würde, dürfte wohl in der jugend computerspiele, insbesondere diablo 2 gewesen sein. ich habe fast rund um die uhr an das spiel gedacht. hatte auch sicherlich auswirkungen auf meine schulnoten. irgendwann wurde es aber langweilig, der belohnungsfaktor ging verloren. und ne tödliche überdosis gibts bei spielen halt nicht.

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Ansonsten waren meine persönlichen einzigen Süchte: BW nerden, Klub Mate und Rauchen

Ich bin vor kurzem vorübergehend ausgewandert (Master) und hier gibts das Zeug nicht. Hab vorher im Schnitt knapp zwei Flaschen am Tag getrunken und gelegentlich versucht das zu reduzieren, aber völlig unterschätzt wie sehr ich an das Koffein gewöhnt war. Kalter Entzug hier war dann mit Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen verbunden.
Mittlerweile trinke ich relativ viel grünen Tee, aber bilde mir ein das ist gesünder. Also gekochten Tee, nicht sowas wie den Pfanner grünen Eistee den sich manche literweise reinstellen und dann wundern wenn sie sablöse Körpermaße ansteuern.

Zur Thematik:
finde interessant wie oft der Vergleich mit Alkohol und Tabak bemüht wird um für Entstigmatisierung anderer Drogen zu werben, es sich dann aber oft so liest als sollte man eher Alk und Kippen ebenfalls regulieren. Absolut nicht meine Meinung, aber ich glaube manche erweisen sich einen Bärendienst damit ständig zu betonen wie verbreitet und schädlich andere Suchtmittel wie die genannten oder Zucker und Koffein sind.
Klar ist es heuchlerisch sich täglich einen Popcorn-Eimer Frappuccino ins Kuchenloch zu schütten und dann über Dauerkiffer zu lästern, aber ich glaube man erreicht tatsächlich mehr damit die Vorteile zu betonen als mit der fast-alles-kann-Suchtmittel-sein line. CSU-Wähler hören dann nur " der Idiot denkt ich wär nicht besser als ein Junkie nur weil ich in der Mittagspause 19 Weizenbier trinke. Auf den Scheiterhaufen mit ihm!"
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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finde interessant wie oft der Vergleich mit Alkohol und Tabak bemüht wird um für Entstigmatisierung anderer Drogen zu werben, es sich dann aber oft so liest als sollte man eher Alk und Kippen ebenfalls regulieren.

reguliert sind sie ja schon, allein durch die altersbeschränkung und notwendige lizensierung zB für alkoholausschank. der punkt ist, dass willkür in einem rechtsstaat immer scheisse ist und es keinen logischen, naturwissenschaftlichen grund gibt alkohol und zigaretten legal zu halten, andere stoffe dagegen zu kriminalisieren. es gibt dafür schlichtweg keinen grund, das BverfG hat sich auch redlich einen abgebrochen als es um den vergleich von cannabis und alkohol ging und konnte letztlich auch nichts anderes sagen als "joa aber alkohol gehört halt zu unserer kultur und gras nicht, deswegen ist das halt so". eines der schwächsten urteile ind er geschichte des gerichts mE.

zum thema aus persönlicher sicht. kenne durchaus einige, die zB auf gras richtig hängengeblieben sind. einer hat seinen gesamten studienkredit verkifft und dann das studium geschmissen. ist glaub ich immer noch hauptberuflich kiffer. dasselbe gilt auch für alkohol und da hab ich wesentlich mehr leute gesehen, die wegen des alkohols ihr leben/studium außer kontrolle geraten haben lassen. insbesondere in verbindung mit einem bestimmten setting (zB feiern gehen und alkohol) kann sich da sehr schnell ein suchtverhalten entwickeln. also, natürllich ist keine art von droge ein kindergeburtstag.

aber was ich absolut nicht verstehen kann ist sowas:
Ich hasse Drogen und kann die Leute einfach nicht verstehen, die so etwas freiwillig nehmen. Ich möchte mit solchen Leuten auch nichts zu tun haben.
wie kann man ein derartiges gefühl für eine sache haben? zweitens ist, wie bereits gesagt, die definition von droge vollkommen willkürlich und DANN so ein hartes urteil über dir völlig unbekannte menschen zu treffen. verstehen ich nicht. warum willst du mit "solchen" leuten nichts zu tun haben? und ist dir bewusst, wie verbreitet cannabis, mdma und co sind? ich kenne WESENTLICH mehr menschen, die drogen ausprobiert oder mehr oder regelmäßig nutzen, als menschen die gar keine "drogen" nutzen. die chancen stehen mehr als gut, dass dein arzt, dein anwalt, dein gärtner und der lehrer deiner kinder alles "drogenkonsumenten" sind. ehrlichgesagt kenne ich keine gruppe von menschen, die mehr schmeissen als mediziner. macht ja auch sinn, wenn man sich etwas auskennt, versteht man, dass das kein dämon in pillenform ist, sondern ein einfacher wirkstoff, so wie alles ein wirkstoff ist, der wirkungen und nebenwirkungen hat. aber kein grund für hysterie.
 
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es macht _überhaupt_ keinen sinn zwischen alkohol und "härteren drogen" zu unterscheiden. alkohol ist a hell of a drug und mit deinem verharmlosen trägst du eigentlich mit dazu bei.

Schwachsinn. Natürlich ist Alkohol eine höllische Droge, wenn man seine Sucht nicht mehr unter Kontrolle hat (genauso wie alles andere, womit man es übertreiben kann), aber im Gegensatz zu den illegalen Drogen, wird Bier/Schnapps/ect. aber unter strengen Auflagen hergestellt und kontrolliert, während man sich bei illegalen Drogen nie sicher sein kann, was drin ist, weil irgendein Freak dass in seiner privaten Drogenküche zusammengemischt hat. Daher ist das noch ein massiver Unterschied und dass ist auch der Hauptgrund, warum ich Drogenkonsumenten niemals verstehen werde, weil die im Endeffekt gar nicht wissen, was sie sich da wirklich einschmeissen und ob der nächste Trip nicht massive Schäden verursacht, abseits von denen, die einem im Vorfeld bewusst sind. Siehe Quints Beispiel mit diesem komischen Tee.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Natürlich ist Alkohol eine höllische Droge, wenn man seine Sucht nicht mehr unter Kontrolle hat (genauso wie alles andere, womit man es übertreiben kann), aber im Gegensatz zu den illegalen Drogen, wird Bier/Schnapps/ect. aber unter strengen Auflagen hergestellt und kontrolliert, während man sich bei illegalen Drogen nie sicher sein kann, was drin ist, weil irgendein Freak dass in seiner privaten Drogenküche zusammengemischt hat.

äh ja, das ist einer der wichtigsten gründe für die legalisierung von drogen. davon abgesehen, trifft das mit alkohol vielleicht auf deutschland zu. in osteuropa sterben jährlich tausende menschen an selbstgebranntem alkohol.

Daher ist das noch ein massiver Unterschied und dass ist auch der Hauptgrund, warum ich Drogenkonsumenten niemals verstehen werde, weil die im Endeffekt gar nicht wissen, was sie sich da wirklich einschmeissen und ob der nächste Trip nicht massive Schäden verursacht, abseits von denen, die einem im Vorfeld bewusst sind.

auch ein komisches argument. 1. kann man seine drogen testen lassen, was natürlich ein bisschen aufwendig ist, aber es geht. 2. sind nicht alle illegalen drogen chemisch. bei gras gibt es zwar ab und zu fiese dinge wie diese bleigeschichte, aber das ist so dermaßen selten, dass es im grunde irrelevant ist. und wenn dir das zu gefährlich ist, ziehst du dir deine eigene pflanze.
 

ReVenger!

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Zu Beginn möchte ich auch, obwohl es andere schon getan haben, ein paar Dinge richtig stellen. Zur kurzen Übersicht über die Gefahren gängiger Drogen kann ich einfach die Sammlung an Graphen auf Wikipedia empfehlen.

Gerade der Suchtfaktor wird bei Psychedelika in der Öffentlichkeit total überschätzt. Von den meisten Psychedelika wird man schlichtweg kaum abhängig und die Abhängigkeit ist maximal eine psychische. Auch die körperlichen Schäden sind, im Vergleich mit anderen Substanzen, kaum vorhanden und bei LSD ist aufgrund der geringen Menge, die man konsumiert, überhaupt fraglich, ob es den Körper schädigt. Bei diesen Stoffen sind die psychischen Nachwirkungen das Problem und wen man einen Bad Trip hatte, kann es durchaus sein, dass man damit lange kämpfen muss. Bei Opiaten, um mal ein Beispiel zu nennen, sieht die Suchtgefahr deutlich anders aus, man wird sehr schnell psychisch und auch körperlich abhängig. Bei Herion ist es wiederum so, dass die körperlichen Schäden ebenso recht gering ausfallen. Die körperlichen Probleme rühren eher von Streckmitteln, eigener Verwahrlosung, Erkrankungen durch Spritzen, den Folgen assoziiert mit der Beschaffungskriminalität oder der Selbstprostitution. In der Folge birgt natürlich alles ein Risiko, aber die Folgen liegen meilenweit auseinander. Der Fall mit der Engelstrompete ist wahrlich ein schlechtes, weil Skopolamin, das Gift der Engelstrompete, wirklich verdammt gefährlich ist. Man kann es leicht überdosieren, die körperliche Belastung ist enorm und ich habe noch nie einen Bericht darüber gefunden, dass dabei ein guter Trip herauskam.

Dann zu der Sache mit der Legalität: Die Grenzen sind hier in der Vergangenheit mehr aus politischen und wirtschaftlichen Gründen relativ willkürlich gezogen worden. Warum sind psylocibinhaltige Pilze in Deutschland verboten, aber den Fliegenpilz darf man einfach handeln und konsumieren, nur um mal ein relativ prominentes Beispiel aus der Pflanzenwelt zu nennen. Wenn es Richtung Medikamente geht, wird das ganze noch wirrer, wie Reddy ja auch schon angedeutet hat. Hier wäre es halt wirklich nötig, dass man darüber ehrlich informiert und eigentlich die Leute selbst entscheiden lässt, was sie konsumieren möchten oder nicht. Die Beurteilung von Drogen durch die breite Masse fundiert nunmal nicht auf wissenschaftlichen Fakten, sondern mehr auf Negativbeispielen und Bauchgefühl. Darum wird er auch gerne von den Konsumenten anderer Drogen herangezogen. Er ist relativ gefährlich und dennoch ist geradezu heroisch ihn zu trinken, während Abstinenzler oftmals ausgegrenzt werden.

So viel vorweg, nun zu den persönlichen Erfahrungen:
Da ich ländlich aufgewachsen bin, war Alkohol schon ein relativ früher begleiter, wobei ich nie zu denen gehörte, die sich komplett die Kante gegeben haben. Zwischen sechszehn und achtzehn war der Konsum dann schon ziemlich hoch, wobei ich ein einer Partietrinker war, das hielt sich auch die ersten Jahre des Studiums so durch. Da fing ich dann aber an mehr und mehr Sport zu machen, sodass ich irgendwann das Trinken komplett sein lies und sechs oder sieben Monate lang keinen Tropfen anrührte. Danach ging es zwar wieder los, aber wirklich viel getrunken habe ich danach nur noch selten. Ich denke Alkohol ist die einzige Sache, die ich so regelmäßig konsumiert habe, dass die Gefahr für eine Sucht bestand. Heute habe ich ein sehr ambivalentes Verhältnis dazu. Ich trinke zwar gerne Bier und beschwipst zu sein ist sogar ganz angenehm, aber alles was darüber hinausgeht, vor allem das Runterkommen nach dem Trinken finde ich wirklich widerlich. Dennoch passiert es, gerade aus sozialem Druck und durch den Einfluss der ersten Getränke, dass ich mehr trinke, als ich eigentlich wollte, wobei es nicht soweit geht, dass ich mich übergeben müsste oder sogar einen Filmriss habe. Dennoch merkt man die körperliche Beanspruchung dann schon genug. Was mich an Alkohol wirklich nervt, ist dieser soziale Druck, der jeden Nichtrinker immer sofort ins Abseits stellt. Der Konsum wird oft glorifiziert und natürlich habe ich mich da genauso schuldig gemacht, obwohl die Auswüchse davon alles andere als schön sind. Da bin ich wohl etwas zerissen zwischen eigener Prägung, sozialem Gefilde und der Unlust auf die Substanz selbst.

Die ganzen anderen Dinge fingen bei mir eher spät an. Ich weiß nicht, wann ich das erste mal Gras geraucht habe, aber ich war schon über zwanzig. Bis heute habe ich das aber auch nie wirklich regelmäßig konsumiert, ich den Konsum auch oft eher anstrengend als entspannend empfinde. Mit Gras hatte ich auch einen meiner unangenehmsten Trips, weil ich einiges an nicht decarboxyliertem THC oral konsumiert habe, was die Wirkung durch den First-Pass-Effekt auf über vierundzwanzig Stunden ausgedehnte und die Dosis hoch genung für Pseudohalluzinationen* war. Es war sicher auch eine meiner eher dümmsten Ideen, weil es das einzige mal war, dass ich die Dosis nicht wirklich abschätzen konnte, zumal ich durch den seltenen Konsum auch keinerlei Toleranz entwickelt habe.

Nach Alkohol ist die am meisten von mir konsumierte Substanz sicher LSD, beziehungsweise andere Psychedelika. Die Wahrnehmung, das Körpergefühl und die Gedankengänge sind stark verändert. Generell fühle ich zu Beginn auch immer eine starke Euphorie. Es ist schwer zu beschreiben, weil es eine unvergleichliche Erfahrung ist, wenn man keine anderen Substanzen kennt. Der Zustand ist durch das eigene Gemüt und die Umgebung, abhängig von Helligkeit, den umgebenen Gegenständen, den Personen und der Musik die läuft, stark beeinflusst. Man merkt oft ein gewisses Ziehen im Körper und es fällt schwer ruhig liegen zu bleiben. Farben erscheinen fast schon zu leuchten. Gerade weißes Licht spaltet sich regenbogenartig auf. Auf Oberflächen erkennt man reguläre Muster. Die kannten und Linien von Gegenständen fangen sich zu bewegen an. Gesichter wirken oft stark verzerrt. Porträts wirken oft, als wären sie gewissermaßen lebendig und würden lächeln und ähnliches. Die Gedanken sind wie in einem wirren Traum und das ist auch der Part der sehr individuell und jedes mal unterschiedlich ist. Dennoch verliert man, zumindest in eher geringen Dosen, nicht den Bezug zur Realität. Man weiß, dass man drauf ist und man kann das alles noch klar mitverfolgen, auch wenn die Eindrücke oft vielfältig und geradezu überwältigen sind. Durch die genannte Euphorie nimmt man das alles auch in der Regel positiv auf. Gerade die veränderte Gedankenwelt ist das, was viele als heilsam empfinden. Ich hoffe mal, dass diese Kurzbeschreibung, denjenigen etwas davon vermittelt, wie sich das Ganze anfühlt. Für mich konnte ich aus diesen irgendwie abstrusen Erlebnissen doch immer etwas wertvolles ziehen, selbst wenn der Trip mal schlecht lief, darum mag ich die Substanz auch gerne. Dennoch ermüden die Trips auch sehr, einfach weil man wirklich ein paar Stunden lang damit zurecht kommen muss und danach viel zu verarbeitn hat, weshalb schlafen danach kaum funktioniert. Mal abgesehen von den Statistiken habe ich selbst noch nie ein Verlangen danach gespürt, das mich irgendwie dazu getrieben hätte mehr zu nehmen. Der Konsum ist auch immer im Vorraus geplant und es kostet mich auch immer etwas Überwindung, weil ich natürlich weiß, dass es nachher auch geistig anstrengend wird. Das ist etwas, was ich bei Alkohol nicht empfinde, obwohl ich dort das herunterkommen deutlich unangenehmer finde.

Zum Ende noch ein paar Dinge zur persönlichen Einstellung.
Ich mache mir, gerade bei den Sachen, die ich konsumiere, keine Sorgen um eine mögliche Sucht, weil das einfach sehr unwahrscheinlich ist. Die Sorge ist eher, dass ich mir doch einmal die Psyche mit einem Bad Trip zerschieße, weil ich mehr wage, als es vernünftig wäre. Mir ist das auch bewusst, deshalb versuche ich zumindest, mich ausreichend zu informieren und alles möglichst gut zu planen. Ich weiß zumindest welche Dosen ich vertrage und was ich alleine konsumieren kann und wann ich besser jemand bei mir haben sollte. Das schützt natürlich im Zweifel auch nicht komplett, aber ich bin bereit das Risiko einzugehen, was ich mit meiner Einstellung zu Risiken im generellen zu tun hat.

Ich interessiere mich auch für die Erfahrungen anderer und gerade bei aufgeschlosseneren Leuten frage ich schon, warum sie dieses oder jenes nicht versuchen und was sie darüber denken, während ich dann auch von meinen doch positiven Erfahrungen berichte. Ich weiß schon, dass das auch einen gewissen Druck aufbaut, dass mein Gegenüber es auch probiert und ich sehe die Sache nicht als unproblematisch an. Jeder soll das machen, was er selbst für vertretbar hält und ich will sicher niemanden dazu zwingen etwas zu tun, was ihm am Ende schadet. Und ich würde es mir wohl auch nicht verzeihen, wenn ich jemand zu einem Trip überrede und er dann Schäden davonträgt. Gleichzeitig kann ich nicht ausstehen, wenn mich jemand über Drogen belehren will oder mit erhobenen Finger auf mich zeigt, der keine Ahnung von der Materie hat.

Die Beschreibungen sind natürlich alle sehr verkürzt und der Beitrag richtet sich auch mehr an Leute, die keine Erfahrungen oder Wissen in dem Bereich haben. Ich bin auch gerne bereit Unklarheiten zur Seite zu räumen, wenn jemand noch Fragen dazu hat.


*Pseudohalluzinationen: Stark veränderte Wahrnehmungen. Distanzen und Farben werden verändert wahrgenommen, Erkennen von Mustern auf relativ regemäßig rauen Oberflächen, Umrisse von Objekten scheinen sich zu bewegen, allerdings keine Hinzuerfinden von Dingen, die nicht da sind. Man nimmt schon nur das wahr, was auch wirklich da ist, auch wenn es stark verzerrt ist.
 
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Schwachsinn. Natürlich ist Alkohol eine höllische Droge, wenn man seine Sucht nicht mehr unter Kontrolle hat (genauso wie alles andere, womit man es übertreiben kann), aber im Gegensatz zu den illegalen Drogen, wird Bier/Schnapps/ect. aber unter strengen Auflagen hergestellt und kontrolliert, während man sich bei illegalen Drogen nie sicher sein kann, was drin ist, weil irgendein Freak dass in seiner privaten Drogenküche zusammengemischt hat.

BtM sind BtM, weil sie im BtMG als BtM gelistet sind, es gibt hunderte "legal highs" bei denen man keinen Plan hat wie sie wirken, aber sie sind legal, weil sie nicht im BtM stehen, dieses Argument ist einfach völlig invalid.

Es ist das leichteste der Welt alle verschreibungspflichtigen Medikamente ovp zu beziehen, ich bekomme Ketamin in versiegelten Ampullen, Benzos, Amphetamine etc. diese "Drogen" sind nicht irgendwo von Junkies entwickelt worden, das sind Medikamente, Heroin ist von Bayer entwickelt worden...

Solche Beiträge stammen leider v.a. von Leuten die sich wirklich absolut Null mit der Materie befasst haben.
 
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Schwachsinn. Natürlich ist Alkohol eine höllische Droge, wenn man seine Sucht nicht mehr unter Kontrolle hat (genauso wie alles andere, womit man es übertreiben kann), aber im Gegensatz zu den illegalen Drogen, wird Bier/Schnapps/ect. aber unter strengen Auflagen hergestellt und kontrolliert, während man sich bei illegalen Drogen nie sicher sein kann, was drin ist, weil irgendein Freak dass in seiner privaten Drogenküche zusammengemischt hat. Daher ist das noch ein massiver Unterschied und dass ist auch der Hauptgrund, warum ich Drogenkonsumenten niemals verstehen werde, weil die im Endeffekt gar nicht wissen, was sie sich da wirklich einschmeissen und ob der nächste Trip nicht massive Schäden verursacht, abseits von denen, die einem im Vorfeld bewusst sind. Siehe Quints Beispiel mit diesem komischen Tee.

alkohol ist nicht "eine" höllische droge, sondern bringt jedes jahr ca. 75.000 menschen um; im gegensatz zu den ungefähr 2000 die sich durch alle illegalen suchtmittel zusammen aus dem leben kegeln, womit er nach zigaretten das mit abstand tödlichstes suchtmittel überhaupt bei uns ist. und das obwohl alle wissen, was drin ist in ihrem bier etc. wenn man sich informiert und seine pillen/pulver nicht auf dem diskoscheißhaus kauft, ist drogenkonsum nicht annähernd so ein glücksspiel, wie du es hier darstellst. überhaupt lässt jeder konsument mit bisschen resthirn z.b. die finger von engelstrompeten und nachtschattengewächsen allgemein, eben weil die so leicht toxisch werden können (und weil sie wohl auch ziemlich höllische trips auslösen). ganz davon abgesehen, dass sich das problem unsauberer/gestreckter drogen durch eine entkriminalisierung und staatliche kontrolle des betäubungsmittelmarktes leicht aus der welt schaffen oder zumindest in den griff kriegen lassen würde.

drogenkonsum sollte man natürlich mit sinn und verstand betreiben, weil er einen sonst schädigen oder umbringen kann. aber das ist auch ganz grundsätzlich das, was man als erwachsener mensch im leben so macht: risiken abwägen und entscheidungen treffen, dabei versuchen zu tun, was gut für einen ist und daraus nach möglichkeit etwas für die zukunft zu lernen. natürlich wird es da immer welche geben, die sich falsch entscheiden und abkacken, so ist das leben. und ob dann drogen der entscheidende katalysator sind, oder sie sich mit ihrem auto um irgendeinen baum wickeln, macht da mMn nicht wirklich einen entscheidenden unterschied. wer nicht in der lage ist mit den ihm gegebenen umweltbedingungen umzugehen, wird mit höherer wahrscheinlichkeit aus dem genpool aussortiert, so sind die spielregeln. wenn wir also menschen von der selbstzerstörung abhalten wollen, wäre es wesentlich zielführender, ihnen zu helfen mit dieser verantwortung vernünftig umzugehen, anstatt zu versuchen risiken allgemein zu vermeiden und um alle ecken und kanten des lebens schaumstoffpolster zu wickeln.

persönlich habe ich recht gute erfahrungen mit den bewusstseinsverändernden substanzen gemacht, die ich bisher probiert habe (wie die meisten natürlich zuallererst alkohol, die "einstiegsdroge" nr. 1): psychedelika/dissoziativa haben mir eine andere perspektive auf die welt eröffnet, mdma hat mir gezeigt, zu wieviel liebe ich fähig bin, benzodiazepane haben mit geholfen mit akuten angstproblemen umzugehen, usw. ganz davon abgesehen, dass geselliges drauf sein mir unglaublich viel spaß bereitet hat. ich kiffe auch recht regelmäßig, was aber mit etwas selbstkontrolle betrieben für mich bisher auch nicht zum problem geworden ist (ich kann jederzeit aufhören!). ich habe aber natürlich auch schon menschen dabei abschmieren sehen, hatte aber immer das gefühl, dass daran vor allem ihre psychische konstitution schuld war und die drogen eher symptom und eventuell beschleuniger. daher würde ich niemandem pauschal zum drogenkonsum raten, aber nicht weil drogen so ein unkalkulierbares risiko darstellen, sondern jeder konsument sich selbst fragen muss, ob er die psychische stabilität besitzt, mit den kalkulierbaren risiken des drogenkonsums umgehen zu können.
 

Shihatsu

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Ich würde gerne darauf hinweisen, das eine "lgalize it" Diskussion diesem thread imho eine falsche Richtung geben würde, daher sollten wir imho davon absehen - Quint? Your call!

Zur Sucht allgemein: Sucht ist nach Fortpflanzung die stärkste Motivation des Menschen - nichts anderes löst so starke Belohnungszyklen im Gehirn aus wie die Befriedigung einer Sucht (nach Sex). Je höher entwickelt ein Lebewesen, desto stärker die Warscheinlichkeit das sein Belohnungsapparat das Thema "Sucht" bedient. Insofern ist eine negative Betrachtung des Themas Sucht imho der falsche Weg - embrace it, dude.

Zur persönlichen Erfahrungen könnt ich Romane schreiben, werde ich aber nicht tun, da hier in letzter Zeit zuviele Leute falschen Umgang mit solchen Infos "for the lulz" gezeigt haben. Gerne mal bei nem Bier oder ner Apfelschorle :love:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich glaub ohne vernünftige definition von "sucht" kommen wir auch nicht weiter. sucht als reine abhängigkeit in welchem sinne auch immer greift mE zu kurz.
 
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Zur Sucht allgemein: Sucht ist nach Fortpflanzung die stärkste Motivation des Menschen - nichts anderes löst so starke Belohnungszyklen im Gehirn aus wie die Befriedigung einer Sucht (nach Sex).

Zum einen ist Sex und Sucht trennen Unsinn, weil Sex bloß eine Aktivität unter vielen ist, die durch entsprechende Hormonvorgänge Suchtverhalten erzeugen kann, zum anderen stimmt die Aussage mit den Belohnungszyklen auch nicht. Im Gegenteil wird durch häufiges Wiederholen der ursprüngliche "Rauschzustand" das neue normal und alles andere wird im Vergleich einfach scheisse. Die anfängliche Achterbahn taugt eher dazu, überhaupt potentielle Suchtauslöser zu finden. Je fieser es hoch und runter geht, desto eher eignet es sich als Suchtmittel.
 
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Shihatsu

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Doch, das zu trennen macht durchaus Sinn - Sex ist eben nicht nur "eine Aktivität unter vielen", sondern die einzige Aktivität die bestimmte Hormonvorgänge zusätzlich triggert, die wiederum massivst auf den Dopaminhaushalt einwirken. Das ist beim Mann nicht so stark ausgeprägt wie bei einer Frau, und bei dieser auch je nach Zyklus unterschiedlich stark, aber messbar und nicht wirklich diskutabel. Eher so common sense.
Was deine Meinung zum Belohnungszyklus angeht: Du hast völlig Recht, aber das widerspricht meiner Aussage null. Natürlich wird das weniger, gerade bei den Bodydrugs teilweise massiv. Ändert aber nichts daran das es verdammt wenig gibt das da mithalten kann. Sex halt. Extremsport. Adrenalin-Spitzen ala Bungee-Jumping. Das wars dann aber im grossen und ganzen auch.
 
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Gutes Topic.

War selber noch von keiner Droge im gängigen Sinne süchtig. Wenn, dann Computer- und Zuckersüchtig. Bei ersterem hatte ich aber eigentlich nie Probleme auf Entzug zu sein (z.B. in den Ferien), aber zuhause eigentlich pausenlos dran gesessen. Die macht der Gelegen- und Gewohnheit.

Geraucht hab ich nie, fand ich immer dumm. Habe auch versucht, Kaffee nicht zur Gewohnheit werden zu lassen bei Müdigkeit. Alkohol war ab nem gewissen Alter schon immer bei Feiern oder sozialen Anlässen zugegen und hab auch schon mal über den Durst getrunken, kotzen und üble Kater inklusive (nie bis zum Gedächtnisverlust). Die letzten Jahre aber immer weniger und die letzten zwei Jahre bedingt durch Antidepressiva eigentlich fast gar nix mehr.
Gekifft hab ich nie, auch wenn ich von vielen Kiffern umgeben war. War auch so schon verhängt genug und hatte immer das Gefühl, dass mein Körper bereits ein natürlicher THC Produzent war. Kiffen hätte das sicherlich noch um einiges verschlimmert. So richtig abgestürzt ist aber eigentlich keiner der Kollegen, die einen haben aufgehört, die andern kiffen immer noch regelmässig, gehen aber einer geregelten Arbeit nach und haben auch keine Psychosen entwickelt. Was härteres hab ich nie probiert, hatte immer zu viel Respekt davor und im Freundeskreis war davon nie etwas im Umlauf.

Die Verharmlosung von Alkohol in unserer Gesellschaft verstehe ich aber nicht. Was da alles für schlimme Dinge täglich passieren aufgrund von Alkoholeinwirkung und dann gleichzeitig das Trinken auch noch sozial gefördert wird, halte ich für sehr bedenklich. Gerade wenn die selben Leute dann das THC geradezu verteufeln.
Klar, Schüler die morgens eins Kiffen sind durchaus häufiger als Schüler, welche sich morgens Vodka reinkippen, aber das Thema ist dann noch nochmal etwas komplexer. Überhaupt denke ich, dass Alkohol noch nicht das Problem ist vor, sagen wir, 35. Auch wenn es natürlich bedenklich ist, wenn man ohne Alkohol nicht Party machen kann (man halte mal einen Augenblick inne und reflektiere über diesen Fakt).
Die Gefahr in eine "richtige" Alkoholsucht zu kommen kommt imho erst später, wenn man mal die jugendliche Unschuld verloren hat und in eine Lebenskrise kommt, wie sie einfach jeden treffen kann. Und wenn man sich dan gewohnt ist, eh schon sein abendliches Grosses zu kippen zum entspannen, dann denke ich ist auch der Schritt nicht mehr weit, halt noch ein bisschen mehr zu trinken oder eben zu härterem Alk zu greifen, einfach um die Sorgen zu vergessen...
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Auch wenn es natürlich bedenklich ist, wenn man ohne Alkohol nicht Party machen kann (man halte mal einen Augenblick inne und reflektiere über diesen Fakt).

weil "party machen" halt auch einfach eine bescheuerte tätigkeit ist und menschen sich dafür mE völlig verständlich ein bisschen den verstand ruhigtrinken müssen, um daran gefallen zu finden. ich bin sehr froh, dass ich mittlerweile so alt bin, dass es diesen feierzwang nicht mehr gibt. hab aber auch schon mit 16 discos und später "clubs" verabscheut es natürlich aber nie gesagt, sondern schön mitgelaufen, weil man sonst der uncoole stubenhocker wäre. und da ist alkohol halt ne super sache, besoffen kann man sich auch beim kloputzen amüsieren.

gras hat ebenso dieses potential zum "kopf abstellen". einem wird alles ziemlich schnell ziemlich egal und soalnge mein sein weed und einen ordentlichen internetanschluss hat, kann auch die welt drumrum verbrennen. jetzt kann man sagen, dass beides sehr ungesunde verhaltensweisen sind, wiel man mit der droge irgend ein defizit kompensiert bzw. einen anderen zweck verfolgt. aber wenn man ehrlich ist, dann tut man das doch bei jeder konsumhandlung, abseits der erfüllung von grundbedürfnissen.
 
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Eure authentischen Ichs sind nunmal zu langweilig/schüchtern/vernünftig/vorsichtig, um mit ihnen Spaß zu haben und deswegen werden auf Parties Drogen konsumiert. Sonst kannst du auch einfach auf ein Meeting gehen. Grundsätzlich wäre meine Frage, was denn nun so schlimm sein soll an einer Sucht? Voraussetzung: Ich habe die Sucht soweit unter Kontrolle, dass die anderen wichtigen Aspekt meines Lebens nicht dadrunter leiden.

PS: der Post wurde unter Alkoholkonsum verfasst
 
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ich würde da entgegen dem üblichen sprachgebrauch nochmal zwischen sucht und abhängigkeit unterscheiden. sucht bedeutet dem ursprünglichen wortsinn nach, dass man an etwas erkrankt ist und ich finde, man kann durchaus von etwas abhängig sein, ohne dass es einen krank macht. wir alle hier sind ja z.b. durchaus vom internet abhängig, weil wir nicht mehr ohne leben könnten, aber unser nutzungsverhalten macht uns nicht krank, in den meisten fällen jedensfalls.
 

Zsasor

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Nachträgliche Raute an brulu.
Sucht und Abhängigkeit sollte man nicht gleichbedeutend verwenden. In Fachkreisen spricht man zar traditionell noch von Sucht, gemeint ist medizinischen aber die Abhängigkeit.
Grundsätzlich wäre meine Frage, was denn nun so schlimm sein soll an einer Sucht? Voraussetzung: Ich habe die Sucht soweit unter Kontrolle, dass die anderen wichtigen Aspekt meines Lebens nicht dadrunter leiden.
Kontrollverlust und Vernachlässigung sind eben zwei Kriterien der Abhängigkeit. Es müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein um davon zu sprechen, aber teilweise führt ausgiebiger Konsum über einen längeren Zeitraum dazu, dass man bei allen einen Haken machen kann und dann kann das auch gut und gerne derbe vor die Hunde gehen.
Hier mal die klassischen Kriterien einer Abhängigkeit:

  • Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren.
  • Verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums.
  • Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums, nachgewiesen durch substanzspezifische Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der gleichen oder nahe verwandter Substanzen, um Entzugssymptome zu vermindern oder zu vermeiden.
  • Nachweis einer Toleranz gegenüber der Substanz, im Sinne von erhöhten Dosen, die erforderlich sind, um die ursprüngliche durch niedrigere Dosen erreichte Wirkung hervorzurufen.
  • Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums sowie ein erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
  • Anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Konsum bedeutet nicht Abhängigkeit. Konsum ist nicht unbedingt gleich schlimm, kann es aber eben schnell werden. Kontrollierter Konsum ist meiner Meinung nach völlig ok.

Zu mir und meiner Einstellung schreibe ich mal as sobald ich Zeit habe.
 
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ich glaub ohne vernünftige definition von "sucht" kommen wir auch nicht weiter. sucht als reine abhängigkeit in welchem sinne auch immer greift mE zu kurz.

Sehr schwieriges Vorhaben. Ich habe in meiner Abschlussarbeit mal versucht gehabt,
den Suchtbegriff fassbarer zu machen, bzw. zu definieren.
Ich könnte den Abschnitt hier im Spoiler posten, bin mir nur nicht sicher, ob und welche Probleme ich bekommen könnte. Aber eigentlich dürfte mir doch nix passieren, oder?

:confused:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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wenn es deine eigene masterarbeit ist, why not? musst halt mal in den richtlinien deiner uni gucken, inwiefern eine publikation von prüfungsleistungen ausgeschlossen sein könnte.
 
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der punkt ist, dass willkür in einem rechtsstaat immer scheisse ist und es keinen logischen, naturwissenschaftlichen grund gibt alkohol und zigaretten legal zu halten, andere stoffe dagegen zu kriminalisieren. es gibt dafür schlichtweg keinen grund

natürlich gibt es gründe für alkohol. das sind halt vorallem soziale gründe, weil der suff die menschen geselliger macht. das ist ein riesiger grund, den man gerade in der immer digitaler werdenden gesellschaft nicht unterschätzen sollte. desweiteren offenbart alkohol einen blick in den kern eines menschen. die fassade fällt und es zeigt sich, was wirklich in jemandem vorgeht. leute, die im suff zu frauenschlägern werden, haben das nicht erst durch den suff draufbekommen. das war schon immer in der person, nur halt unterdrückt. und der alkohol lässt es raus. das gilt aber eben auch für die guten dinge. leute, die sonst zu ängstlich für gewisse dinge sind, können plötzlich das sein, was sie eigentlich immer gerne sein wollten, und das sind halt vorallem soziale dinge, weil wir soziale wesen sind. der alkohol bringt den menschen näher an das heran, was er eigentlich gerne sein würde. ohne alkohol hast du halt ne spießergesellschaft, wo sich die leute ständig zurüchkhalten und aus ängsten der bloßstellung nicht ihr wahres ich rauslassen. alkohol ist eine brücke. sie ist gefährlich und es fallen ständig leute runter, aber ohne diese brücke ist es halt erst recht scheiße.
 
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Ich muss hier gar nicht mehr viel schreiben, reddy, Revenger und brulu haben im Wesentlichen auch meine Sicht auf das Thema wiedergegeben.

@eigener konsum: Habe Erfahrungen mit den Substanzen gesammelt, die mich interessiert haben und bereue davon keine einzige. Es gab natürllich auch negative Erlebnisse, aus denen habe ich aber gelernt und lasse z.B. die Finger von bestimmtem Zeug oder passe beim Setting mehr auf. In Sachen Abhängigkeit gestehe ich, dass ich vom Rauchen nicht wirklich loskommen will. Das wird mich sicher ein paar Jahre Lebenszeit kosten. Muss ich eben damit Handel betreiben. In Sachen Sauferei bin ich so ein typischer On/Off-Konsument. Es gibt Phasen, in denen ich über Wochen quasi nix Alkoholisches trinke, es gibt aber auch Phasen, in denen ich sehr regelmäßig viel reinschütte. Insgesamt ist die Sauferei aber weniger geworden, am meisten habe ich mit Anfang 20 konsumiert.

Bevor ich hier jetzt aufzähle, was ich ansonsten schon so gemacht habe, nur das: LSD hatte als bisher einzige Substanz ausschließlich positive Effekte auf meine Selbstwahrnehmung, allerdings habe ich das Zeug auch erst dann konsumiert, als ich als Persönlichkeit gefestigt war. Ich kenne meine Schattenseiten und Schwächen ganz gut, weil ich mich recht mühselig in "das Leben" hineinwursteln musste. Drogen - und dazu gehören auch die legalen Substanzen - mMn wirklich nur in die Hände von Erwachsenen, was natürlich nicht heißt, dass Leute ihren eigenen Absturz durch Selbstmedikation noch beschleunigen können. Sucht ist niemals monokausal, eine Substanzabhängigkeit kann aber ein böser Brandbeschleuniger sein. Verantwortungsbewusster Umgang mit Drogen heißt für mich, dass man sich informiert, austauscht und den eigenen Konsum überdenkt und überwacht.

Das Schöne an psychedelischen Substanzen ist, dass sie körperlich nicht abhängig machen und man nach nem Trip überhaupt erstmal ne Weile überhaupt keinen Bock auf ne erneute Reise hat. Gibt natürlich Leute, die ihr Glück herausfordern, die zahlen dann aber auch recht häufig dafür.

Was Nicht-substanzbezogene Sucht angeht: War definitiv mal Starcraft-süchtig. Ansonsten verbringe ich auch zu viel Zeit am Rechner, was aber auch an meiner Persönlichkeit liegt. Ich bin schon seit Kindestagen stinkefaul, was Sport angeht, und verbringe meine Zeit am liebsten mit Schreiben, Lesen, Musik hören / machen und Zocken.
 
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natürlich gibt es gründe für ghb. das sind halt vorallem soziale gründe, weil der rausch die menschen geselliger macht. das ist ein riesiger grund, den man gerade in der immer digitaler werdenden gesellschaft nicht unterschätzen sollte. desweiteren offenbart ghb einen blick in den kern eines menschen. die fassade fällt und es zeigt sich, was wirklich in jemandem vorgeht. leute, die im rausch zu frauenschlägern werden, haben das nicht erst durch den stoff draufbekommen. das war schon immer in der person, nur halt unterdrückt. und ghb lässt es raus. das gilt aber eben auch für die guten dinge. leute, die sonst zu ängstlich für gewisse dinge sind, können plötzlich das sein, was sie eigentlich immer gerne sein wollten, und das sind halt vorallem soziale dinge, weil wir soziale wesen sind. ghb bringt den menschen näher an das heran, was er eigentlich gerne sein würde. ohne ghb hast du halt ne spießergesellschaft, wo sich die leute ständig zurüchkhalten und aus ängsten der bloßstellung nicht ihr wahres ich rauslassen. ghb ist eine brücke. sie ist gefährlich und es fallen ständig leute runter, aber ohne diese brücke ist es halt erst recht scheiße.
 
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Bin in Punkto Sucht ein Langeweiler - außer Gras und Alk nichts probiert.
Das erste Mal Cannabis in Verbindung mit Alkohol war eher ungut, da habe ich erstmal den Porzellangott angebetet, das zweite Mal irgendwie gemerkt, dass es nicht so meins ist.

In Punkto Alkohol bin ich durch einen saufenden, aggressiven Stiefvater vorbelastet, wo zum Glück gewalttätig nichts groß passiert ist - aber die psychische Seite reicht schon, und andere Menschen als Partner in einer Beziehung (meist Frauen) haben es leider wesentlich schlimmer.

Allerdings verteufele ich Alkohol deswegen nun nicht. Ja, es ist ein Nervengift, eine Frage der Konsumhäufigkeit, dem Umfeld und so weiter. Will nicht päpstllicher als der Papst sein.
Ich trinke schlichtweg nur wenig. Bei Family ab und an (alle paar Wochen) einen Sljivovic oder Kruskovac, wenn sie aus Kroatien von Verwandten was Selbstgemachtes mitgebracht haben. Aber dann in so geringen Mengen, dass man dann nicht wirklich von "regelmäßig" sprechen kann, Bei Freunden ab und an mal ein Bier - und vielleicht einmal im Jahr oder so kippe ich mir 5-6 Bier hinter die Binde, entsprechende Nahrungsgrundlage vorausgesetzt.
Alleine trinke fast gar nichts, wobei ich im Sommer schon mehr konsumiere als sonst.

Wovon ich auf jeden Fall die Finger lassen werde, sind Pilze und alles andere, vor allem Drogen wie Crack, Heroin (und auch Nikotin). Wenn man im Fall von Crack so liest, wie extrem hoch das Abhängigkeitspotential schon ist, reicht mir das als Information schon aus.
 
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wie man pilze mit crack und heroin in einen topf werfen kann, ist mir schleierhaft. sowohl vom suchtpotential, von der wirkung als auch von den konsequenzen auf das eigene gesellschatliche leben zwei völlig verschiedene schuhe: pilze machen nicht abhängig, erweitern das bewusstsein und eröffnen dir neue perspektiven auf dich und die welt (das ist beileibe kein klischee) - was natürlich auch unliebsam sein kann - aber heroin und crack haben hohes abhängigkeitspotential und auch keine andere psychologische funktion als selbstflucht; was ich nicht verteufeln will, aber ein entscheidender unterschied ists halt schon.

@zsasor: ich meinte eigentlich, dass in meinem verstande abhängigkeit das weniger problematische konsumverhalten ist, da ne sucht halt für mich eine krankhafte abhängigkeit darstellt. im ersten fall will ich nicht ohne, weil es mein leben/mein wohlbefinden einschränken würde, im zweiten kann ich nicht ohne, weil die suchtbefriedigung mehr oder minder die einzige bedeutsame tätigkeit in meinem leben darstellt.
 

Quint

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Pilze machen nicht abhängig, erweitern das bewusstsein und eröffnen dir neue perspektiven auf dich und die welt (das ist beileibe kein klischee)

Kannst du dazu ein Beispiel geben, welche Perspektiven du daraus gewonnen hast?
 

Zsasor

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so jetzt noch mal meine sicht der dinge:
drogen gehören legalisiert und durch staatlich kontrollierte und lizensierte hersteller und händler an den volljährigen kunden gebracht.
natürlich haben drogen vor- und nachteile und wirkungen und nebenwirkungen die bedacht werden müssen. man sollte sich informieren bevor man etwas konsumiert. ob es sich jetzt um alkohol, nikotin, thc, lsd, mdma, keta oder auch heroin handelt ist völlig egal. bewusster konsum ist das wichtigste.

ich selbst habe definitiv zu früh angefangen und wenn ich die wahl hätte würde ich das ändern.
thc, alkohol und nikotin begleiten mich seit nunmehr knapp 17 jahren durch mein leben und das ist eine eigentlich viel zu lange zeit.
alles fing harmlos an mit 13 und dem ausprobieren. zwischenzeitlich ist das ganze enorm eskaliert und hat mich diverse dinge gekostet.
trotzdem würde ich jede einzelne substanz wieder konsumieren nur eben vielleicht nicht in der menge und zu dem zeitpunkt.
drogen die ich nicht ausprobiert habe fallen mir bis auf abgefuckte scheisse wie engelstrompeten, crack, krokodil und heroin i.v. spontan nicht ein.
einen entzug habe ich auch hinter mir und begleite diese tagtäglich auf der arbeit. ich kenne also beide seiten und weiß wovon ich rede wenn ich sage, dass das eine harte nummer sein kann.

ich bin niemand der behauptet man kann nicht für sich ablehnen was man nicht kennt, aber anderen leuten vorschreiben zu wollen wie sie sich zu verhalten und was sie zu konsumieren haben ist absoluter bullshit. wenn jemand sich berauschen möchte soll er das tun. von mir aus auch völlig verantwortunglos und übertrieben. sicher finde ich es auch scheisse wenn schwangere frauen sich vollballern und somit ihrem kind schaden, leute besoffen mit dem auto andere umnieten oder freunde und bekannte an drogen zu grunde gehen, aber ein generelles verbot rechtfertigt das jedoch nicht.
es gibt einfach dumme menschen und die tun gerne mal dumme dinge.
die ganzen verantwortungsbewussten konsumenten wie sie z.b. hier in der regel zu finden sind zu verteufeln ist einfach absurd.

desweiteren möchte ich hier einige user gerne rautieren und andere erkläre ich aus meiner perspektive für vollidioten.
wer wer ist kann sich jeder vermutlich ganz gut selbst denken.
 
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natürlich gibt es gründe für ghb. das sind halt vorallem soziale gründe, weil der rausch die menschen geselliger macht. das ist ein riesiger grund, den man gerade in der immer digitaler werdenden gesellschaft nicht unterschätzen sollte. desweiteren offenbart ghb einen blick in den kern eines menschen. die fassade fällt und es zeigt sich, was wirklich in jemandem vorgeht. leute, die im rausch zu frauenschlägern werden, haben das nicht erst durch den stoff draufbekommen. das war schon immer in der person, nur halt unterdrückt. und ghb lässt es raus. das gilt aber eben auch für die guten dinge. leute, die sonst zu ängstlich für gewisse dinge sind, können plötzlich das sein, was sie eigentlich immer gerne sein wollten, und das sind halt vorallem soziale dinge, weil wir soziale wesen sind. ghb bringt den menschen näher an das heran, was er eigentlich gerne sein würde. ohne ghb hast du halt ne spießergesellschaft, wo sich die leute ständig zurüchkhalten und aus ängsten der bloßstellung nicht ihr wahres ich rauslassen. ghb ist eine brücke. sie ist gefährlich und es fallen ständig leute runter, aber ohne diese brücke ist es halt erst recht scheiße.

ghb scheint ja ziemlich assige nebenwirkungen zu haben. wenn das harmloser als alk wäre, wär der post auch legitim.

drogen gehören legalisiert und durch staatlich kontrollierte und lizensierte hersteller und händler an den volljährigen kunden gebracht.
ob es sich jetzt um alkohol, nikotin, thc, lsd, mdma, keta oder auch heroin handelt ist völlig egal. bewusster konsum ist das wichtigste.

bewusster konsum mit nikotin und heroin? das ist doch käse. gewisse dinge sind einfach zu bescheuert, als dass sie sinn machen würden. und die beiden drogen gehören auf jeden fall dazu.

man muss einfach die positiven mit den negativen dingen abwägen und dann entscheidet man darüber, ob etwas einen platz in der gesellschaft haben sollte oder nicht. und heroin braucht einfach keine gesellschaft. ich hoffe das war also nicht dein ernst.
 
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wohingegen sich die Nebenwirkungen von Alkohol total easy lesen:

Es können Gedächtnisverlust (»Black Out«, »Filmriss«), Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Die Körpertemperatur sinkt ab, trotzdem kommt es auf Grund einer Erweiterung der Blutgefäße der Haut zu einem Wärmegefühl – Erfrierungsgefahr!
Zunehmende starke Schläfrigkeit bzw. plötzliches Einschlafen (an gefährlichen Orten) möglich – Unfallgefahr!
Bei sehr hohen oder Überdosierungen ist eine Atemlähmung bzw. Tod durch Atemstillstand möglich! Eine tödliche Blutalkoholkonzentration (BAK) wird zwischen 3 und 4 Promille verortet, kann bei Gewöhnung aber auch höher liegen.

Dauerhafter starker Alkoholgebrauch schädigt die Leber (Leberzirrhose, Fettleber möglich), das Nervensystem, den Magen-Darm-Trakt, das Herz sowie die Bauchspeicheldrüse und kann bei Männern zu Impotenz und bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen.

Durch häufigen Konsum werden Hungergefühle unterdrückt und durch die entwässernde Wirkung des Alkohols Nährstoffe schneller aus dem Körper gespült. Das Körperabwehrsystem wird dadurch (stark) geschwächt. Alkohol selbst enthält jedoch sehr viele Kalorien und verlangsamt zusätzlich den Fettstoffwechsel des Körpers. Dies kann auf Dauer zu gesundheitsbeeinträchtigendem Übergewicht führen.

Das Risiko von Krebserkrankungen der Leber, des Magens, der Speiseröhre, des Kehlkopfes sowie im Bereich der Mund- und Rachenhöhle steigt mit andauerndem, hohem Alkoholkonsum.

Weiterhin sind vorzeitiges Altern, Hautveränderungen sowie Schlafstörungen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen/Depressionen möglich. Die geistige Leistungsfähigkeit sinkt; bei jahre- bzw. jahrzehntelangem häufigem und hochdosiertem Alkoholkonsum kann es zum Korsakow-Syndrom (u.a. schwere Gedächtnisstörungen und Persönlichkeitsveränderungen) kommen.

Bei dauerhaftem Konsum nimmt die Wirkintensität kontinuierlich ab – die Dosis muss erhöht werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen (Toleranzentwicklung).
Es besteht das Risiko einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit!

Ein Alkoholentzug sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da schwerwiegende, zum Teil lebensgefährliche körperliche Entzugserscheinungen wie Krampfanfälle, Schweißausbrüche, Zittern, akustische und optische Halluzinationen (»weiße Mäuse«) sowie Unruhe, Gereiztheit, Ängste und depressive Verstimmungen bis hin zu Selbstmordgedanken auftreten können (vgl. DHS (link is external)).
 
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alk scheint im direkten vergleich trotzdem harmloser zu sein. bin kein experte von ghb, aber es scheint doch mehr unerwartbare nebenwirkungen zu geben. alk ist da eigentlich relativ verlässlich. wenn man zu viel trinkt, geht es einem schlecht. wenn man wenig trinkt, kann eigentlich nichts unerwartbares passieren.

sollte ghb insgesamt trotzdem harmloser sein, geb ich dir ja recht. du hast da ja auch gott sei dank das richtige beispiel genommen und eben nicht sowas wie thc, was eben eine ganz andere wirkung auf das soziale leben hat.
 
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bewusster konsum mit nikotin und heroin? das ist doch käse. gewisse dinge sind einfach zu bescheuert, als dass sie sinn machen würden. und die beiden drogen gehören auf jeden fall dazu.

man muss einfach die positiven mit den negativen dingen abwägen und dann entscheidet man darüber, ob etwas einen platz in der gesellschaft haben sollte oder nicht. und heroin braucht einfach keine gesellschaft. ich hoffe das war also nicht dein ernst.

heroin ist ein sehr effektiver und auch für kinder gut verträglicher hustenstiller:

488515.jpg


spaß beiseite:
heroin ist ein starkes opiat. opiate haben in verschiedenen kulturen seit jeher eine große rolle gespielt und spielen sie auch noch heute. ich kann mir vorstellen, dass man auch mit sauberem und kontrolliertem heroinkonsum ein langes und erfülltes leben führen kann. wiki: "Der Hauptgrund für die Illegalisierung von Heroin ist jedoch in der damaligen Stigmatisierung chinesischer Einwanderer zu finden, die häufig Opium rauchten und später auch Heroin konsumierten. Dadurch wurden diese Substanzen vermutlich mit den ohnehin unliebsamen Chinesen assoziiert, weswegen zuerst einzelne Bundesstaaten der USA verschiedene Gesetze zwecks Verbot einführten. Später, auf der ersten Opiumkonferenz 1912, wurde zum ersten Mal ein staatenübergreifendes Verbot diskutiert, welches ausschließlich politisch und nicht medizinisch motiviert war." interessant in diesem zusammenhang ist auch, dass die zahl der heroinabhängigen trotz verbote anscheinend trotzdem stetig gestiegen sind. aber die legalize it debatte wollten wir hier ja nicht aufmachen.

heroin ist übrigens laut wiki wieder in deutschland zu medizinischen zwecken, vermutlich zu ähnlichen wie die übrigen opiate auch, zugelassen.
 
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alk scheint im direkten vergleich trotzdem harmloser zu sein. bin kein experte von ghb, aber es scheint doch mehr unerwartbare nebenwirkungen zu geben. alk ist da eigentlich relativ verlässlich. wenn man zu viel trinkt, geht es einem schlecht. wenn man wenig trinkt, kann eigentlich nichts unerwartbares passieren.

sollte ghb insgesamt trotzdem harmloser sein, geb ich dir ja recht. du hast da ja auch gott sei dank das richtige beispiel genommen und eben nicht sowas wie thc, was eben eine ganz andere wirkung auf das soziale leben hat.


welche "unerwarteten" nebenwirkungen hat es denn?
wenn du zu viel davon ballerst kollabiert dein kreislauf, wenn du viel zu viel ballerst narkotisiert es und du kratzt ab.

aus dem wiki artikel:
"Das Gefahrenpotential von GHB wird – zumindest im Vergleich mit anderen Drogen – bei freiwilligem und richtig dosiertem Konsum als eher gering eingeschätzt. So landete GHB beispielsweise in einer im März 2007 in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichten Studie eines Forscherteams um David Nutt noch hinter Cannabis auf Platz 9 der 20 verglichenen Substanzen, wobei Alkohol und Heroin auf Platz eins und zwei zu den gefährlichsten Drogen gezählt wurden (siehe hierzu Droge: Klassifizierung nach Schadenspotenzial).[21][25] Diese Einschätzung lässt sich allerdings nur bei einem sehr disziplinierten Konsum, d. h. Verzicht auf Mischkonsum (insbesondere mit Alkohol) und exakter Dosierung, halten (s. Abschnitt Risiken)."

ghb anhängigkeit ist aber in der tat kein spaß, weil man den scheiss alle 2 stunden konsumieren muss und der entzug ziemlich eklig ist, von den körperlichen folgen von "alle 2 stunden lösungsmittel in den rachen kippen" ganz zu schweigen...

Kannst du dazu ein Beispiel geben, welche Perspektiven du daraus gewonnen hast?

Halluzinogene verändern das Denken und die Wahrnemung, sowohl die Sinneswahrnehmung, als auch die Emotionale, sehr verinfach kann man sagen, dass sie Barrieren & Filter entfernen.
Das beginnt idR bei sehr banalen Dingen, z.B. werden Farben intensiver Wahrgenommen, Berührungen fühlen sich anders oder intensiver an, ich hatte mal den Fall, dass sich das Kaugummi in meinem Mund wie Zuckerwatte anfühlte und ich es nicht ausspucken konnte, weil es "so groß war", generell macht der Tastsinn krasse dinge, ich gehe z.B. enorm auf Teppiche oder Kuscheltiere ab, die sich einfach unerklärlich geil anfühlen. zwischenmenschlicher kontakt und gefühle werden auch potenziert, sex ist auf niedrigen/mittleren dosen lsd ziemlich abgefahren, aber es ist relativ kompliziert, weil man sich extrem schnell von anderen dingen ablenken lässt und teilweise arg verpeilt ist, ich habe mehrere anläufe gebraucht, bis es mal funktioniert hat, aber es war eine der besten sachen die ich je gemacht habe, nicht mal unbedingt der akt an sich, den habe ich v.a. umständlich in erinnerung, aber als ich gekommen bin konnte ich mich danach eine gefühlte ewigkeit nicht mehr bewegen, weil ich von der extase einfach überwältigt war, das vorspiel fühlte sich auch absurd intensiv an.

ich persöhnlich höre z.b. ziemlich gerne (vertaute) musik wenn der trip beginnt nachzulassen und höre viel mehr details, die musik bewegt mich auch viel mehr und ich entwickle einen engeren bezug der auch im nüchternen zustand anhält, außerdem habe ich oft "optische halluzinationen" wenn ich die augen schließe an die ich mich teilweise 10 jahre später noch relativ genau erinnern kann, zwischen tanzenden noten und völlig weirden sachen ist da so ziemlich alles dabei.

was die meisten als "bewusstseinserweiternd" wahrnehmen ist denke ich v.a. der fakt, dass die grenzen zwischen bewusster und unbewusster wahrnehmung und bewussten und unbewussten denkprozessen verschwimmt oder verschwindet und so viele sehnsüchte/wünsche aber auch ängste die man unterschwellig hatte oder hat in den vordergrund treten, das muss nicht unbedingt positiv sein.

dabei ist es nicht so, dass man irgendwelche bahnbrechenden Erkenntnisse frei haus geliefert bekommt, es ist eher so, dass man 5 paar arme hat und gegen sich selbst gedankenpingpog spielt, dabei bleiben einige gedanken und eindrücke eher hängen und andere weniger, man setzt sich dann in der folge damit auseinander, generell würde ich das als "freieres denken", beschreiben mir persöhnlich hat es z.b. geholfen viel liberaler mit meinen eigenen bedürfnissen umzugehen und häufiger kontrolle abzugeben.

fun fact bzgl. heroin & aspirin:
aspirin wurde ursprünglich nicht zugelassen, heroin schon.
 
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