Quint
,
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Das Thema Alkohol, Drogen oder Sucht im Allgemeinen wurde hier in der Vergangenheit schon mehrmals kontrovers diskutiert. Einige User vertreten diesbezüglich sehr starke Meinungen, die zum Teil sehr weit auseinandergehen, und haben mit der Materie die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Meiner Meinung nach wäre es interessant, diese hier in einem Thread zu sammeln.
Erfahrungsberichte und Meinungen sollen also der Schwerpunkt dieses Topics sein. Es geht hier nicht darum, ob etwas richtig oder falsch ist, sondern um eure Entscheidungen zum Thema Sucht, wie ihr damit umgeht/umgegangen seid, was ihr damit erlebt habt und wie ihr heute darüber denkt.
Ich fange an:
Ich habe noch nie Alkohol oder Drogen jeglicher Art konsumiert. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich beides mit starken negativen Gefühlen verbinde bzw. in der Vergangenheit ausschließlich Negativbeispiele an Dritten gesehen habe. Ich habe hier schon mal die Geschichte erzählt, wie ein Bekannter von mir als Teenager Engelstrompete in Teeform zu sich genommen hat und seitdem dauerhaft geschädigt ist. Er lebt heute in einer Behindertenwerkstatt und ist, wenn ich 100% ehrlich bin, nicht mehr als menschliches Gemüse, das noch immer Angst vor den "kleinen, schwarzen Männchen" hat. Mit Alkohol assoziiere ich nahezu reflexartig eine Reihe von negativen Gefühlen und Bildern, sodass der eigene Konsum für mich fast nie in Frage kam. Was Gras angeht, erlebe ich seit ca. zehn Jahren beinahe täglich den langsamen Verfall eines ehemaligen BW Clanmkollegens mit, der dadurch erst seine Beziehung, dann seine WG verloren hat, nach dem dritten gescheiterten Studium eine Ausbildung angefangen hat und jetzt auch da langsam die Kontrolle verliert.
Was bei mir der Sucht noch am nähesten kam war Online Schach. Man kann im Netz neben Blitzschach (z. B. fünf Minuten pro Spieler und Partie) auch sogenanntes Bulletschach (eine Minute pro Spieler und Partie) spielen, was sehr schnell sehr süchtig machen kann. Eine Partie ist sehr schnell vorbei, und wenn man will, kann man 24h am Tag ununterbrochen durchzocken. Weil Glück und Zufall im Bullet eine wichtige Rolle spielen, kann man viel öfters als in langsamen Partien stärkere Spieler schlagen, was einem dann umso mehr motiviert. Ich habe festgestellt, dass ich zumindest leicht süchtig danach war, als ich nur noch sehr schwer aus dem "Nur noch eine Partie" Teufelskreislauf rauskam und ich statt wichtigen Dingen Bullet den Vorzug gegeben habe. Schließlich ist mir dann klar geworden, dass es nur eine Spielerei ist und ich dadurch mehr negative denn positive Erfahrungen mache. So habe ich dann von einem auf dem anderen Tag komplett damit aufgehört. Die Phase ging ca. drei Monate. Heute spiele ich nur noch selten Bullet und habe nie wieder diesen Drang wie damals gespürt.
Stand ich Alkohol und Drogen früher noch sehr kritisch gegenüber, bedauere ich es heute, einige Erfahrungen nicht gemacht zu haben. Gerade während meiner Zeit in England habe ich mich wegen meiner Alkoholabstinenz oft als Außenseiter gefühlt, "leichte" Drogen wie Weed hätte ich zumindest einmal ausprobieren können. Ich bin allerdings auch die Art von Mensch, die noch nie WoW gespielt hat, weil ich Angst habe, dass ich nicht mehr davon loskomme (auch hier habe ich im Laufe der Jahre mehrere Horrorstories mitbekommen).
Für "härtere" Sachen hingegen wie z. B. LSD, Pilze etc. habe ich immer noch Null Toleranz. Ich frage Leute immer, warum sie das Zeug nehmen. Bei der einen Hälfte ist es schlichtweg Realitätsflucht, bei der anderen so ein pseudo-intellektuelles Wischi-Waschi à la "Man sieht die Dinge dann anders", "Du hast dann eine komplett andere Sichtweise aufs Leben" usw. Fragt man nach, bekommt man aber nie eine konkrete Antwort darüber, was sich denn wirklich geändert hat oder wie man denn bestimmte Dinge jetzt sieht - "Das musst du selbst ausprobieren!".
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Thema Sucht gemacht?
Erfahrungsberichte und Meinungen sollen also der Schwerpunkt dieses Topics sein. Es geht hier nicht darum, ob etwas richtig oder falsch ist, sondern um eure Entscheidungen zum Thema Sucht, wie ihr damit umgeht/umgegangen seid, was ihr damit erlebt habt und wie ihr heute darüber denkt.
Ich fange an:
Ich habe noch nie Alkohol oder Drogen jeglicher Art konsumiert. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich beides mit starken negativen Gefühlen verbinde bzw. in der Vergangenheit ausschließlich Negativbeispiele an Dritten gesehen habe. Ich habe hier schon mal die Geschichte erzählt, wie ein Bekannter von mir als Teenager Engelstrompete in Teeform zu sich genommen hat und seitdem dauerhaft geschädigt ist. Er lebt heute in einer Behindertenwerkstatt und ist, wenn ich 100% ehrlich bin, nicht mehr als menschliches Gemüse, das noch immer Angst vor den "kleinen, schwarzen Männchen" hat. Mit Alkohol assoziiere ich nahezu reflexartig eine Reihe von negativen Gefühlen und Bildern, sodass der eigene Konsum für mich fast nie in Frage kam. Was Gras angeht, erlebe ich seit ca. zehn Jahren beinahe täglich den langsamen Verfall eines ehemaligen BW Clanmkollegens mit, der dadurch erst seine Beziehung, dann seine WG verloren hat, nach dem dritten gescheiterten Studium eine Ausbildung angefangen hat und jetzt auch da langsam die Kontrolle verliert.
Was bei mir der Sucht noch am nähesten kam war Online Schach. Man kann im Netz neben Blitzschach (z. B. fünf Minuten pro Spieler und Partie) auch sogenanntes Bulletschach (eine Minute pro Spieler und Partie) spielen, was sehr schnell sehr süchtig machen kann. Eine Partie ist sehr schnell vorbei, und wenn man will, kann man 24h am Tag ununterbrochen durchzocken. Weil Glück und Zufall im Bullet eine wichtige Rolle spielen, kann man viel öfters als in langsamen Partien stärkere Spieler schlagen, was einem dann umso mehr motiviert. Ich habe festgestellt, dass ich zumindest leicht süchtig danach war, als ich nur noch sehr schwer aus dem "Nur noch eine Partie" Teufelskreislauf rauskam und ich statt wichtigen Dingen Bullet den Vorzug gegeben habe. Schließlich ist mir dann klar geworden, dass es nur eine Spielerei ist und ich dadurch mehr negative denn positive Erfahrungen mache. So habe ich dann von einem auf dem anderen Tag komplett damit aufgehört. Die Phase ging ca. drei Monate. Heute spiele ich nur noch selten Bullet und habe nie wieder diesen Drang wie damals gespürt.
Stand ich Alkohol und Drogen früher noch sehr kritisch gegenüber, bedauere ich es heute, einige Erfahrungen nicht gemacht zu haben. Gerade während meiner Zeit in England habe ich mich wegen meiner Alkoholabstinenz oft als Außenseiter gefühlt, "leichte" Drogen wie Weed hätte ich zumindest einmal ausprobieren können. Ich bin allerdings auch die Art von Mensch, die noch nie WoW gespielt hat, weil ich Angst habe, dass ich nicht mehr davon loskomme (auch hier habe ich im Laufe der Jahre mehrere Horrorstories mitbekommen).
Für "härtere" Sachen hingegen wie z. B. LSD, Pilze etc. habe ich immer noch Null Toleranz. Ich frage Leute immer, warum sie das Zeug nehmen. Bei der einen Hälfte ist es schlichtweg Realitätsflucht, bei der anderen so ein pseudo-intellektuelles Wischi-Waschi à la "Man sieht die Dinge dann anders", "Du hast dann eine komplett andere Sichtweise aufs Leben" usw. Fragt man nach, bekommt man aber nie eine konkrete Antwort darüber, was sich denn wirklich geändert hat oder wie man denn bestimmte Dinge jetzt sieht - "Das musst du selbst ausprobieren!".
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Thema Sucht gemacht?