Als Astrophysiker muss ich natürlich darauf hinweisen, dass das nicht der Mount Sharp ist. Die NASA hält sich hier nicht an die IAU, die den Berg Aeolis Mons getauft hat.
Wirklich gut vergleichen lassen sich ja ohnehin nur Gesteinsplaneten und zwar auch nur "sauber definierte" Planeten, d.h. die nach der IAU-Defintion von 2006 auch Kugelgestalt haben. Bei einem irregulär geformten Körper kann man zwar versuchen irgendwelche Konstrukte zu finden, aber das ist dann wenig anschaulich. Zum Glück gibts das hydrostatische Gleichgewicht und daher haben alle größeren, gravitativ gebundenen Himmelskörper annähernd eine Kugelgestalt.
Das unterschiedliche Schwerebeschleunigung auf dem Mars ist dagegen gar kein Problem für die Höhenbestimmung, da kennt man zumindest den Mittelwert ja sofort, wenn man Masse und Radius des Planeten hat. Den Radius kann man einfach messen, die Masse - zumindest beim Mars - auch. Falls du darauf hinaus willst, dass die Oberflächenschwerebeschleunigung ja deutlich kleiner (rund 1/3 g) ist als auch der Erde und daher sozusagen "weniger nach unten zieht", was den reinen Höhenvergleich nicht ganz fair macht, so hättest du da sicher Recht.
Wie genau so ein Berg entsteht, ist im Detail noch gar nicht klar. Überhaupt sind viele Dinge da nicht abschließend verstanden, sondern es gibt allenfalls gängige Modelle. Klar, hier sieht man einen Krater und einen Berg in der Mitte und da liegt die Ursache nahe, aber zwischen "Erklärungskonzept" und "das können wir genau simulieren und kriegen auch das Ergebnis raus" liegen häufig nochmal Welten. So gibt es für den Sonnenfleckenzyklus z.B. ein Konzept, aber wirklich im Detail erklären und simulieren kann man das bis heute nicht. Oder man hatte wie bei der Entstehung des Sonnensystems ein schlüssiges Konzept, aber das wurde plötzlich durch die Realität zerstört, als man extrasolare Planeten fand, die diesem so überhaupt nicht entsprachen. Das ist halt Wissenschaft und so manches was einem in einer Doku oder auf einer Webseite als "Wahrheit" präsentiert wird, ist eben nur das gängige Erklärungsmuster.
Auch wenn ich selbst Sterne und nicht Planeten analysiere, kann ich glaube ich allgemein sagen, dass diese Hochglanzfotos der NASA eher PR als Forschung sind. Natürlich sind das tolle Bilder und die werden auch gerne in Vorträgen oder für Öffentlichkeitsarbeit benutzt, aber direkt in der Forschung nutzt man dann doch die Rohdaten aus denen solche schicken Bilder entstehen. In den Rohdaten hat man nämlich weder JPEG-Kompression noch Bildbearbeitungseffekte, die natürlich die Auswertung verfälschen würden.