Casuals Erklärung ist ganz richtig. Das Gehirn bekommt über den Vestibularapparat  im Innenohr die Information, dass sich dein Körper durch leichte „Schwank- und Wackelbewegungen“ im Ungleichgewicht befindet, während du gleichzeitig versuchst, mit den Augen die geraden Zeilen im anscheinend stabil gehaltenen Buch zu fixieren. Die unterschiedlichen Sinneseindrücke kann das Gehirn nicht sinnvoll miteinander in Einklang bringen, sie lösen ein Schwindelgefühl aus und dir wird schlecht. 
Es ist individuell sehr verschieden, wie Menschen diese gegensätzlichen Sinneseindrücke verknüpfen und verarbeiten können. Die Empfindlichkeit ist in der Kindheit häufiger, verliert sich dann oft durch Adaptation und Konzentration auf Wesentliches (bei Selbststeuerung des Autos wird dem Fahrer beispielsweise nicht übel).  
Bei manchen Betroffenen bleibt aber durch zusätzliche psychosomatische Beteiligung eine Reizschwellenerniedrigung bestehen. Dies kann die Folge früherer sehr negativer körperlicher Erfahrungen infolge des Reizmomentes sein, häufig verbunden mit Erinnerungen an „peinliche“ Situationen. 
Manche Patienten erzählen, schon vor Beginn der Fahrt in einem öffentlichen Verkehrsmittel die Angst davor zu spüren, dass ihnen wieder „die Spucke im Mund zusammenfließt“ (gemeint ist Speichel) und wie sie sich daran erinnern, dass wenn sie den Speichel dann runterschlucken, sofort der Brechreiz kommt. Zugrunde liegt oft ein schambesetztes Erlebnis aus der Kindheit, wie etwa eine Reise in einem rammvollen Bus, bei der sie noch versuchten, in elendstem Zustand rechtzeitig rauszukommen, sich aber mitten im Gang oder über die Hose des Sitznachbarn übergeben mussten…
Aus lauter „Erwartungsangst“ vor der willentlich nicht zu regulierenden Befindlichkeitsstörung versuchen sie eine Menge Ablenkungsmanöver, wie in den Daumenballen kneifen, starr geradeaus schauen, sich auf Musik übers iPod konzentrieren, etc. 
Andere meiden öffentliche Verkehrsmittel ganz oder nehmen Dimenhydrinat-Dragees, Kaugummis gegen Reiseübelkeit etc., was du dir aber bei täglicher Belastung wirklich nicht zur Gewohnheit machen solltest. Die meisten Präparate gegen Kinetosen machen nämlich müde.
Was also tun?
Ich würde dir raten, in der Freizeit, also Stress unbesetzten Momenten, das Gehirn an die unterschiedlichen Reize zu adaptieren. Erfolgreich kann ein „Schaukeltraining“ sein. Falls es bei dir in der Nähe einen Abenteuerspielplatz gibt, an dem es als Schaukel frei montierte Autoreifen gibt, die in der Ebene in verschiedenste Richtungen schwingen können, dann wäre dies ein geeigneter Simulator. 
Du musst natürlich nur leichte Bewegungen induzieren, wenn du dabei liest. 
Auch eine normale Gartenschaukel, Hängematte, Hollywoodschaukel oder eine Luftmatratze im Pool oder ufernah auf dem See sind gute Trainingsgeräte.  Wichtig ist, dass du keinen Termindruck hast, unbeobachtet bist und jederzeit deinen Adaptationsversuch abbrechen kannst, wenn du dich mulmig fühlst. Es darf sich kein Druck aufbauen. Sitzend auf dem Surfbrett oder in einem kleinen Boot lesen (beim Fahren und Wackeln) ist dann die Königsdisziplin. Laminiere dir einen möglichst klein geschriebenen Text vorher ein…
Wenn du dann glaubst, einen Trainingserfolg zu verspüren, dann unternimm einen Expositionsversuch an einem Wochenende wenn du frei hast und notfalls beim nächsten Halt aus dem Zug aussteigen kannst, wenn es eng wird. Versuch es nicht an einem Werktag, bei dem du pünktlich bei der Arbeit sein musst. Du wirst sehen, auf die Dauer wird es immer besser gehen. Dein Gehirn wird lernen, die unterschiedlichen Reize zu verknüpfen und gewöhnt sich daran, Lesen mit Wackeln zu verbilden.
edit : Wir arbeiten mit solchen Therapieschaukeln : 
http://www.mercateo.com/p/479-611745304/Movivit_Plattformschaukel_.html