Ich hab ihn gesehen und bin leider etwas enttäuscht worden.
Die Inszenierung hat ein technisch sehr hohes Niveau. Wirklich positiv hervorzuheben sind die beeindruckenden Bilder Kambodschas. Ansonsten kann ich viel des Lobes, das man über den Film hört, nicht teilen. Der Soundtrack ist nur über weite Strecken gelungen. Die Chemie zwischen den Hauptfiguren stimmt zwar, doch wirklich mitreißend fand ich die schauspielerischen Leistungen nicht. David Kross spielt zwar solide, wirkt allerdings in einigen Szenen überfordert und verpasst den Sprung zur Identifikationsfigur. Seine Leinwandliebe zeigt sich souveräner, braucht dazu aber auch nicht viel mehr als zwei Gesichtsausdrücke.
Die größte Schwäche des Films ist sein Mangel an Glaubwürdigkeit. Eine gewisse Verliebtheit kauft man den Hauptfiguren ja noch mühelos ab, es wird jedoch niemals deutlich, worin die tiefe Bindung besteht, die das Handeln des Protagonisten motiviert - die Motive seiner Herzensdame leuchten dagegen durchaus ein, nur ohne dabei romantisch zu wirken. Die Gespräche der beiden sind zu oberflächlich, als dass man so etwas wie eine Seelenverwandtschaft vermuten könnte. Das Spannungsverhältnis zwischen verzweifelt anmutender Aufopferungsbereitschaft und entschlossenem Tatendrang des Helden bleibt in großen Teilen unerschlossen.
Die Filmemacher haben sich sichtlich bemüht, eine echte, greifbare Liebesgeschichte zu erzählen. Aber um wirklich authentisch zu wirken, fehlt es dem Werk an emotionaler Dichte und die Figuren sind in letzter Konsequenz zu eindimensional gezeichnet. Womöglich ist diese dramaturgische Zurückhaltung dem Willen geschuldet, nicht einem klischeebeladenen Pathos zu erliegen. Doch mit einer Fehlervermeidungsstrategie ist großes Drama eben nicht zu machen.
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Sry fürs Rumeditiere.