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Zwangsgedanken / Negative Erwartungen

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Hallo,

seit einiger Zeit habe ich die Kontrolle über meine Gedankenwelt verloren. Bei nahezu jedem erdenklichen Thema, womit ich mich beschäftige gehe, ich vom worst case aus und versuche zwanghaft eine Lösung zu finden, was meistens nicht klappt, wodurch ich noch schlechtere Laune bekomme. Ein Teufelskreis, der mich seit Monaten herumtreibt und mir quasi keine Möglichkeit bietet, mich abzulenken (außer durch Arbeiten).

Hier Beispiele:
1. Meine Mutter geht in Rente: Ich kann nur noch daran denken, wie sie Pflegefall wird und die Pflegemafia mein Konto plündert, wodurch meine Kinder zur Armut verdammt sind.
2. Neue Stelle auf der Arbeit wird frei: Ich fürchte, dass mir böse gesonnene Kollegen versuchen werden, meinen Namen in den Dreck zu ziehen, damit ich die Stelle nicht bekomme.
3. Ich sehe in die Zukunft und sehe meinen Tod.
4. Ich will in den Urlaub fliegen und erwarte einen Flugzeugabsturz.

Jemand, was ähnliches durchgemacht? Erfahrungen, wie man da durchkommt oder woran es liegen könnte? Midlife-Crisis? Bin 27. Bisschen früh, oder?

Gespräche mit einem Psychologen wären denkbar, aber was will der tun? Mich Hypnotisieren oder verborgende Erinnerungen finden, die die Ursache dafür sind? Alles Schwachsinn. Ich kann mich außerdem an alles erinnern.

P.S. Auf meine Arbeit, etc. hat das keine Auswirkungen. Erbringe immer noch Top-Leistungen im Kerngeschäft, mache nebenbei Weiterbildungen, gehe regelmäßig zum Sport. Manchmal hab ich keine Bock auf Sex, aber wohl eher weil meine Ische immer nur so rumliegt und auf meine Initiative wartet. Dann kann ich aber auch alles mit ihr machen. Dumme Gans.
 
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Kenne die Situation als solche nicht, kann dir professionelle Hilfe aber nur wärmstens empfehlen.

Bin selber seit ein paar Wochen bei einem Psychiater und war extrem positiv überrascht (bin da ohne grosse Erwartungen hin, konnte mir absolut nicht vorstellen, wie das wird und ob und was mir das was bringt).
Es war aber sehr beeindruckend, wie er mit simplen Fragestellungen Denkprozesse anstossen kann und wie er einem auf Situationen und Anschauung, die man seit Jahren gepflegt hat (und die man für normal gehalten hat) völlig neue Blickwinkel geben kann.

Natürlich verpuffen die Probleme dabei nicht einfach und man ist nach 3 Sessions geheilt. Schlussendlich ist man immernoch der, der sich selber im Wege steht und man muss aktiv Initiative erbringen, um seine Situation zu verbessern. Manche Probleme lassen sich auch nicht einfach von heute auf Morgen lösen, schon gar nicht mit einem blossen Fingerschnippen.

Aber gerade wenn du selber keine Kontrolle mehr zu haben scheinst über deine Gedanken und dich das alles runterzieht, scheint externe Hilfe ratsam. Du bist da aber noch etwas misstrauisch und das hängt sicher stark vom jeweiligen Psychiater/Psychologen ab. Ich kenne meinen Hausarzt schon seit Ewigkeiten und er konnte mir zwei gute Adressen geben von Psychiatern (Psychiater deshalb, weil die auch Medikamente einsetzen).
Bin also zum einen hin und der hat gleich klargemacht, dass er hauptsächlich mit Gesprächen arbeitet und primär am Hier und Jetzt interessiert ist. Also nix mit Hypnose, Familienaufstellung, Vergangenheitsbewältigung.
Und in den den Gesprächen versuchte er primär den Problemen auf einer ganz elementaren Basis auf den Grund zu gehen (Freud?) und mir zu zeigen, woher denn diese Ängste eigentlich kommen.
Bei einer anderen Problemstellung ging es auch fast ein bisschen in ein Coaching rein. Einmal sind wir auch in die Vergangenheit abgetaucht, weil er da eine Ursache vermutete, die mir zu wenig bewusst war.

Ich würds auf jeden Fall wieder so machen. Und wenn dir der Typ/die Typin nach der ersten Sitzung überhaupt nicht passt - manche Leute probieren erst 2-3 Therapeuten durch, bevors passt.
 
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Zwangsgedanken, sich im Kreis drehende Gedanken etc sind Bestandteil einer depressiven Verstimmung. Ist ähnlich wie mit Angsstörungen das geht Hand in Hand. So wie das klingt schrammst du da gerade ran, was nix ungewöhnliches ist, nur eben stigmatisiert in unserer Gesellschaft - ändert sich aber zunehmends weil Volkskrankheit.

Vom Alter bist du auch genau prädestiniert, nennt sich Quarterlife Crisis ( No Joke :D) gibt viele vermutete Gründe aber trifft genau das Alter zwischen 26 und 29. Umbruch im Leben weil man dann ins Arbeitsleben startet etc blah blah, meine persönliche Theorie ist, dass es ähnlich wie bei der Midlifecrises in dem Alter zu Hormonumstellungen im Körper kommt und das eben bestimmte Neurotransmitter beinflusst (neuere Forschungsergebnisse stützen btw. Dr. Prof. Reddys Quacksalber Theorie :troll:)

Was haben wir jetzt für Möglichkeiten Dir zu helfen, Verhaltensthreapie wäre hier das Mittel der Wahl, da sie vermutlich für dich am besten passt (diese Ferndiagnose ist rein subjektiv) und leichter zu beschaffen ist als tiefenpsychologische Ansätze bzw. Therapeuten. Ansonsten würde ich natürlich noch mit mit dem Psychiater meines Vertrauens ein paar leichtere Antidepressiver durchprobieren, hier bleibt aber nur Trial & Error weil jeder anders auf diese kleinen Wundermittel reagiert ist ne bunte Tüte schöner Überraschungen.

Jetzt meine absolut subjektive und persönliche Meinung, für die mich Outsider sicher wieder komplett zerfickt, ich frage also vorher. Du bist erwachsen und nicht zufällig ein 18 Monate altes Baby mit Höchstbegabung, dass sich im Internet als Starficker (Erst mal ficken & saufen dann ALFA Beitritt) ausgibt? Wenn nein, hier dein persönlicher Stack wo wir die nächsten Wochen etwas rum probieren können, solltest du in der Zeit unkontrolliert Amoklaufen äh ich bins nicht gewesen.

Starficker Stack:
5 htp 200mg daily
l-tyrosin 1,4g daily
meriva 1 g daily (depressionen sind oft Entzündungs related)
ashwagandha 500mg abends
Leichter ausdauersport 45 minuten dauerlauf alle 2 tage
Probiotics als tablett und joghurt etc the gut is teh answer my friend
Sauerkraut nich pasteurisiert
Gutes algen supplement claw hatte nämlich immer recht
Ernährung umstellen!

und du bist ein neuer Mensch :troll:
 
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Quint

,
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Hallo,

seit einiger Zeit habe ich die Kontrolle über meine Gedankenwelt verloren. Bei nahezu jedem erdenklichen Thema, womit ich mich beschäftige gehe, ich vom worst case aus und versuche zwanghaft eine Lösung zu finden, was meistens nicht klappt, wodurch ich noch schlechtere Laune bekomme. Ein Teufelskreis, der mich seit Monaten herumtreibt und mir quasi keine Möglichkeit bietet, mich abzulenken (außer durch Arbeiten).

So wie du die Situation beschreibst, würde ich mir definitiv professionelle Hilfe suchen. Momentan scheinst du ja noch alles im Griff zu haben, was sich lang/kurzfristig aber auch ändern kann. Lieber jetzt die Sache angehen und nicht zu lange warten.

Gespräche mit einem Psychologen wären denkbar, aber was will der tun? Mich Hypnotisieren oder verborgende Erinnerungen finden, die die Ursache dafür sind? Alles Schwachsinn. Ich kann mich außerdem an alles erinnern.

Zuallererst: Du wirst nicht einmal unbedingt zu einem Psychologen gehen müssen, ein Psychothreapeut wäre in deinem Fall wahrscheinlicher. Hypnotisieren wird dich auch niemand, du hast da dieses (inkorrekte) Bild der Tiefenpsychologie mit Couch etc. im Kopf. Wie Zweifeuerkraut bereits erwähnte, wird es vermutlich auf kognitive Verhaltenstherapie hinauslaufen, dein Therapeut wird dir also Denkanstöße und neue Perspektiven geben. Du wirst dafür aber offen sein und auch täglich daran üben müssen, mit deiner jetzigen Einstellung à la "Alles Schwachsinn" wirst du nicht weit kommen. Und natürlich kannst du dich nicht an alles erinnern bzw. wärst schockiert darüber, was du in der Vergangenheit verdrängt oder in deiner Erinnerung verändert hast.

Du kannst aber schon jetzt versuchen, an deiner Einstellung zu deinen Zwangsgedanken zu arbeiten. Zunächst haben diese immer eine positive Absicht: Sie wollen dich vor Schaden bewahren bzw. davor warnen, nur tun sie das auf eine übertriebene Art und Weise. Deswegen kannst du diesen Gedanken zum einen immer mit Dankbarkeit begegnen - denn ohne sie würden die von dir beschriebenen Horrorszenarien vielleicht tatsächlich eintreffen, falls du nichts tust - und zum anderen gleichzeitig belächeln. Denn auf der logisch-rationalen Ebene weißt du, dass sie extrem unwahrscheinlich sind und deswegen jetzt deine Emotionen hochkochen. Diese Emotionen kannst du aber immer ohne Widerstand annehmen - dann fühlst du dich jetzt eben mies wegen diesen Gedanken, aber auch das wird vorübergehen.

In der klassischen (westlichen) kognitiven Verhaltenstherapie begegnet man Zwangsgedanken unter anderem mit Gegengedanken. Du hast null Einfluß darauf, ob deine Mutter später ein Pflegefall wird oder nicht, jeglicher Gedanke daran ist also verschwendet. Wenn der Zwangsgedanke (was mir btw bei dir schon eher als ziemlich detaillierter Film und entsprechend fortgeschritten vorkommt) also wieder auftaucht, ist deine Antwort darauf immer "Darauf habe ich keinen Einfluß".

Dasselbe ist beim Fliegen der Fall; alternativ könntest du dir natürlich vorstellen, nie wieder zu fliegen. Dann müsstest du aber auch aufhören, mit dem Auto zu fahren, da dich jederzeit jemand in einen Unfall verwickeln könnte. Aus dem Haus gehen könntest du dann natürlich auch nicht mehr, weil dir vielleicht ein Blumentopf auf den Kopf fällt. Und in deiner Wohnung könntest du möglicherweise über deine herumliegende Ische stolpern und dir so das Genick brechen.

Natürlich wirst du in der Zukunft sterben, darauf hast du ebenfalls keinen Einfluß. Das wäre im Übrigen ein brauchbarer Zwangsgedanke den du dir ins Gedächtnis rufen solltest, wenn du zuviel Zeit im Forum verbringst.

Und im Szenario mit dem neuen Job hast du insofern Einfluß darauf, als dass du dein Bestes geben kannst, damit genau das nicht eintrifft. Und danach hast du wieder keinen Einfluß mehr auf die Situation, denn deine Kollegen könnten sich dann theoretisch trotzdem dazu entscheiden, deinen Namen in den Dreck zu ziehen. Nur ist dies dann um einiges unwahrscheinlicher.

TLDR: Besorg dir professionelle Hilfe und arbeite dann täglich an/mit deinen Zwangsgedanken. Und versuch es vielleicht erstmal ohne diverse Mittelchen.
 
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Ok sorry ich werde den Leute nicht mehr effektive Nahrungsergänzungsmittel empfehlen, weil Shimilhasu sagt, lass die Finger von L-Tyrosin (Ohne Begründung wohlgemerkt :dead: ) Aber wir sind hier ja wirklich kein Medizinforum und nur weil ich Nahrungsergänzungsmittel abfeier muss das ja nicht jeder so sehen und ungefährlich sind diese natürlich nicht.


Anyway alles Einzelfälle:
http://www.webmd.com/vitamins-suppl...7-TYROSINE.aspx?drugid=1037&drugname=TYROSINE

Aber für mich gibt es hier nix zu gewinnen, Nahrungsergänzungsmittel sind eben nicht ungefährlich oder ein Allheilmittel aber ich habe die Erwartung, dass man sich damit auseinandersetzt und zumindest Begründung oder Argumente darf man bringen. Nehm dir gefälligst nen Beispiel an Outsider der hat mich nach allen Regeln der Flamekunst sauber mit Argumenten zerlegt :top:
Ob man sich jetzt die lustigen Smarties vom Psychodoc schmeißt oder mit Supplements arbeitet hat alles seine positiven wie negativen Seiten. Aber ja mit Selbstmedikamentation sollten dann wirklich nur aufgeklärte und informierte Brudis arbeiten. Over & out. :troll:
 
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WebMDs persönliche Befindlichkeitsberichte sind auch ungefähr der Level an Forschung, den ich dir zugetraut hätte :deliver:

Ich nehme an der Rest waren Nootropicforen?
 
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Göttchen Lorias, Depression sind ne Neurotransmitter Unterversorgung im Gehirn, Supplements die genau auf diese Neurotransmitter wirken zu nehmen ist dann natürlich HEXENWERK :D

Na egal, ich hab gar keine Lust den Kampf hier zu führen, da kommen aus jeder Ecke Dudes die meinen sie haben wie Weisheit erfunden. Ich hab mich lediglich viel mit dem Thema beschäftigt und lese viel in entsprechenden Kanälen - das ist alles. Ausgemachter Experte mit nem wissenschaftlichen Hintergrund Fehlanzeige. Aber natürlich bin ich Höchstbegabt und verdammt kluk daher brauch ich nur kurz ein Buch lesen und weiß bescheid und meine Meinung eh immer höherwertig.

Würde mich ja freuen, wenn hier nen Dude vorbei schneit der nen Doktor in Humanbiologie hat oder Ernährungswissenschaften der mich dann schön argumentativ rann nimmt aber hier kommen nur Lorias und Shis die nix delivern :troll:


Darfst gerne selber die entsprechenden Studien droppen, ich mach mir die Arbeit nicht, da sinn frei:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=tyrosine+depression

Ich versuch mich ab jetzt auch wirklich zu zwingen nicht mehr drauf einzusteigen.
 
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reddy ich möchte dir keine bösen absichten unterstellen, aber ich halte diese selbstmedikation & rumgedoktere über das forum schon für bedenklich.
es hat schon seinen sinn warum ein pharmaziestudium 4 jahre+ dauert, bockschwer ist und staatlich geprüft wird. auch wenn ein medikament isoliert betrachtet keine nebenwirkungen hat, heißt das nicht, dass es in kombination mit anderen wirkstoffen oder unter bestimmten allergien, unverträglichkeiten etc. keine negative wirkungen haben kann.
die 'entsprechenden kanäle' sind mit sicherheit auch hart biased in der hinsicht. sich einzelne isolierte studien wie rosinen rauszupicken ist auch kein beweis (note: wirkstoffe bei denen der konsens ist, dass sie wirksam & unbedenklich sind, meine ich damit nicht.)
aber sich im selbstversuch/anhand von erfahrungsberichten von gleichgesinnten durch die unmengen an scheiß durchprobieren der eventuell funktioniert? no way. man selbst ist doch viel zu biased als dass man da irgendein vernünftiges urteil fällen könnte. ist imo eine illusion sich einzubilden dass man das unglaublich komplexe system, was der menschliche körper nunmal ist, mit einem medikamentencocktail nach seiner vorstellung feinjustieren könnte.

generell finde ich diesen trend für alles ne pille einzuschmeißen um immer 120% geben zu können hart beschissen. kein wunder dass immer mehr leute depressiv werden wenn unrealistische standards als maßstab genommen werden.
also nicht dass ich das leid vom OP hier irgendwie kleinreden möchte. man darf sich nicht dafür schämen hilfe zu holen, wenn man sich einen knochen bricht geht man doch auch zum arzt.
 

Shihatsu

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Begründen warum ich davon abrate anderen dazu zuraten sich selbst zu medikamentieren? Nicht wirklich nötig oder? Und L-Tyro habe ich beispielhaft genommen weil ich weiß das es funktioniert - und genau das wäre der falsche Ansatz...
 
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Das ist nen gutes Argument :top: und nicht von der Hand zu weisen. Darauf ein Like.
 
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Star-Lord, ich finds gut, dass Du das als Situation wahrnimmst in der Du handeln solltest/möchtest. Quint hat denke ich alles gut abgedeckt. Es lohnt seinen Ratschlag bzgl. eines Therapeuten anzunehmen. Du bist damit nicht allein; es geht vielen Menschen wie Dir. Wünsche Dir viel Kraft und Ausdauer um Dich da wieder rauszuholen. Sei zuversichtlich! Das schaffst Du!
 
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TLDR: Besorg dir professionelle Hilfe und arbeite dann täglich an/mit deinen Zwangsgedanken. Und versuch es vielleicht erstmal ohne diverse Mittelchen.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass so einer mit helfen kann. Ich kenne mich doch am besten und bin wahrscheinlich auch schlauer als der. Andererseits kann man es ja mal probieren. Wie gehe ich da als gesetzlich krankenversicherte Person am besten vor? Die in meiner Nähe anrufen und Termin vereinbaren? Möchte da für einen Versuch ungern 2000€ aus dem Fenster werfen.

Gegengedanken habe ich ausprobiert. Ich weiß, dass es Quatsch ist. Es geht nur nicht aus der Birne raus, solange ich keien Lösung gefunden habe, was ja unmöglich ist.

Für passende Medikamente spreche ich wohl lieber meinen Hausarzt an, damit der mich zu einem Facharzt schickt?

Meine Mutter hat zugestimmt, dass sie eine Pflegeversicherung abschließt. Da ist auch schon fast alles durch. Wenn sie vor mir keine schwerwiegenden Erkrankungen verschwiegen hat (traue ich ihr sofort zu), ist das Problem schon mal aus der Welt.
 
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Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass so einer mit helfen kann. Ich kenne mich doch am besten und bin wahrscheinlich auch schlauer als der.

Das solltest du am besten dann auch direkt mal behandeln lassen. Mal ehrlich - du weißt nichts über die andere Person aber denkst mal direkt du bist schlauer? Sowas habe ich bisher nur bei narzisstischen oder selbstüberschätzten Personen erlebt.

Zu Deinen anderen Punkten mal (nachdem 1 ja angeleiert ist):

2. Neue Stelle auf der Arbeit wird frei: Ich fürchte, dass mir böse gesonnene Kollegen versuchen werden, meinen Namen in den Dreck zu ziehen, damit ich die Stelle nicht bekomme.
3. Ich sehe in die Zukunft und sehe meinen Tod.
4. Ich will in den Urlaub fliegen und erwarte einen Flugzeugabsturz.

2.: So wie du dich hier im Forum gibst wundert es mich erstmal nicht, dass du anscheinend böse gesonnene Kollegen hast. Man kann sein Job auch machen und trotzdem mit den allermeisten Kollegen zurecht kommen... Ansonsten - mal als Lösungsansatz: die meisten Kollegen sind nicht böse sondern haben vielleicht andere Hintergründe (z.B. eigenes Interesse an der Stelle? Oder sehen jemand anderes als besser an auf der Stelle?)
3. In der Zukunft wirst Du sterben. Das ist also kein Worst Case. Damit musst Du dich also wohl abfinden. Wenn Dich sowas mit Ende 20 aber schon herunterzieht, dann wäre vielleicht doch professionelle Hilfe angesagt...
4. Um die negative Gedankenspirale zu durchbrechen solltest Du einfach mal in den Urlaub fliegen. Du wirst sehen: vorraussichtlich überlebst du den Flug... Was meinst Du wie gut der Urlaub wird wenn Du mit deinem Tod rechnest und stattdessen überlebst?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass so einer mit helfen kann. Ich kenne mich doch am besten und bin wahrscheinlich auch schlauer als der.

ich verwechsel das immer, weil ich mir keine namen von niemandem merke, aber arbeitest du nicht am flughafen oder sowas?
 

Moranthir

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Nein, das ist Gashawk. Der TE ist der Schlauere der beiden. :top2:
Wobei diese Aussage echt pures Gold ist.

Psychopharmaka bzw Psychiater einem Termin beim Psychotherapeuten vorzuziehen, halte ich ja für mäßig klug (akute Notfälle außen vor). Wo ist Smarty, wenn man ihn braucht?
 
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Das solltest du am besten dann auch direkt mal behandeln lassen. Mal ehrlich - du weißt nichts über die andere Person aber denkst mal direkt du bist schlauer? Sowas habe ich bisher nur bei narzisstischen oder selbstüberschätzten Personen erlebt.
Ich frage mich auch gerade, wie man sich von vornherein schlauer fühlen kann als jemand, der ein Medizinisches Studium abgeschlossen hat und seit Jahren auf diesem Beruf arbeitet.

@Starlord: Sieh es mal so: Du hast keine Kontrolle über deine eigenen Gedanken. Wenn du dich selber so gut kennst, und so viel über deinen eigenen Geistz weisst (mehr, als andere jemals könnten!), wieso hast du dann nicht schon lange eine Lösung für dein Problem gefunden?
 
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Man "kennt" sich selbst nur bis zu dem Grad, bis Verdrängungsmechanismen greifen. Und die greifen teilweise verdammt früh. Gerade wenn man sein Selbstbild extrem übersteigert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man etwaige Schwächen und Traumata gut verschüttet.

@TE: Geh zum Arzt. Und davor setzt du dich hin, und versuchst mal über deinen Tellerrand hinaus zu denken. So im Sinne von: Was mache ich da eigentlich und was bedeutet mir mein eigenes Leben. Die größte Hürde hierbei: Außerhalb des bisherigen Koordinatensystems denken. Die Ängste, die du schilderst, sind primär Verlustängste. Aus dem Bauch heraus interpretiere ich, dass du dein Dasein hauptsächlich über das Haben und Darstellen definierst. Daraus speisen sich dann deine Ängste.
 
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Die größte Ironie ist ja, dass die Idee hier irgendeine Form von Tipp für die Situation abgreifen zu können zumindest in Betracht gezogen wird. Eine Person, die dafür studiert hat und danach noch eine fachspezifische Ausbildung gemacht hat, ihm aber offenbar komplett abwegig erscheint. Das zeigt eigentlich nur Klischees über Psychotherapeuten und wohl noch viel mehr über deren Patienten.

PS: Da es hier so munter von einigen durch einander geworfen wird. Die meisten Therapeuten mit kassenärztlicher Zulassung sind psychologische Psychotherapeuten, sprich haben mal Dipl. Psychologie abgeschlossen (ein paar frischere halt Master) und danach eben eine Ausbildung zum Psychotherapeut gemacht. Deren Pendant sind die medizinischen Psychotherapeuten.
 
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Danke für die vielen Antworten. Ich versuche das mal zu ordnen.

Das solltest du am besten dann auch direkt mal behandeln lassen. Mal ehrlich - du weißt nichts über die andere Person aber denkst mal direkt du bist schlauer? Sowas habe ich bisher nur bei narzisstischen oder selbstüberschätzten Personen erlebt.

Ich kenne mich selbst seit 27 Jahren. Der redet mit mir eine Stunde die Woche und versucht seine Modelle auf mich anzuwenden. (Oder um es in deinen Worten zu sagen: "Der weiß nichts über mich, aber denkt er könne mir helfen?") Ja, ich zweifel sehr, dass da was Tolles bei rauskommt. Trotzdem habe ich in meinem letzten Post bereits erwähnt, dass ich bereit bin, mir das mal anzusehen.

2.: So wie du dich hier im Forum gibst wundert es mich erstmal nicht, dass du anscheinend böse gesonnene Kollegen hast. Man kann sein Job auch machen und trotzdem mit den allermeisten Kollegen zurecht kommen... Ansonsten - mal als Lösungsansatz: die meisten Kollegen sind nicht böse sondern haben vielleicht andere Hintergründe (z.B. eigenes Interesse an der Stelle? Oder sehen jemand anderes als besser an auf der Stelle?)

Mensch, genau solche Motive vermute ich doch auch. Als ob ich glaube, dass die das Hitler-Gen haben und einfach andere leiden sehen wollen :rolleyes: Natürlich würde da Neid, Missgunst, oder Ähnliches dahinterstecken!

4. Um die negative Gedankenspirale zu durchbrechen solltest Du einfach mal in den Urlaub fliegen. Du wirst sehen: vorraussichtlich überlebst du den Flug... Was meinst Du wie gut der Urlaub wird wenn Du mit deinem Tod rechnest und stattdessen überlebst?

Ich bin in den letzten zwei Jahren vier mal geflogen. Ich habe mich überwunden. Die Gedanken bleiben und quälen mich besonders die Nächte vor dem Flug.

ich verwechsel das immer, weil ich mir keine namen von niemandem merke, aber arbeitest du nicht am flughafen oder sowas?

Nein. Und mein Vater war auch keine Stewardess :deliver:

Ich frage mich auch gerade, wie man sich von vornherein schlauer fühlen kann als jemand, der ein Medizinisches Studium abgeschlossen hat und seit Jahren auf diesem Beruf arbeitet.

Offensichtlich meine ich nicht, dass ich seinen Job besser kann als er, sondern dass ich mich selbst besser kenne als er es bei einer Stunde die Woche jemals wird.

Man "kennt" sich selbst nur bis zu dem Grad, bis Verdrängungsmechanismen greifen. Und die greifen teilweise verdammt früh. Gerade wenn man sein Selbstbild extrem übersteigert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man etwaige Schwächen und Traumata gut verschüttet.

Das ist interessant, weil ich es selbst nicht nachprüfen kann, weil es ja nicht mehr im Hirn ist. Ich frage mich nur, wie dann der Doc das herausbekommen möchte oder ist es noch im Hirn, aber für mich nicht zugänglich. Das wäre ja was! Wer weiß, was sich da dann noch alles verbirgt!

Die Ängste, die du schilderst, sind primär Verlustängste. Aus dem Bauch heraus interpretiere ich, dass du dein Dasein hauptsächlich über das Haben und Darstellen definierst. Daraus speisen sich dann deine Ängste.

Darüber habe ich nachgedacht. Trifft sicherlich in einer Weise zu. Aber ist das so unnatürlich, dass ich mich übers Haben definiere?

- Ich habe einen guten Job oder nicht
- Ich habe eine Familie oder nicht
- Ich habe Geld auf der Bank oder nicht
- Ich habe tolle Freunde mit denen ich jedes Wochenende z.B. geile Fick-Partys feiern kann oder nicht

Was gibt es denn noch? Oder wie kann man sich und sein Leben noch definieren? Ernsthafte Frage, ich bitte um Anregungen.

Meine letzte Frage wurde leider noch nicht beantwortet:
Jemand echte Erfahrungen mit Psycho-Therapeuten, deren Arbeit und wie man das vernünftig in Anspruch nehmen kann ohne abgezockt zu werden? (Wenn ich einem von denen privat 2000€ überweise, werden die sich schon mit mir hinsetzen, schon klar!)
 
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Du lässt dir halt von deinem Hausarzt ne Überweisung geben und dann heißt es abtelefonieren. In der Regel wirst du bei der kassenärztlichen Vereinigung für deine Region eine Liste kriegen, fällt manchmal auch einfach unter "Arztsuche" auf der HP. Dann musst du halt ein paar Monate bis zum 1. Termin warten.

Das relevante ist ja auch nicht das er dich kennt, sondern einem Denkmuster klar macht und wie man diese vielleicht aufbricht. Denn auch wenn man sich sehr gut kennt, hat man genügend Kleinigkeiten die einem nicht so bewusst sind.
 
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Ich selbst bin derzeit in Therapie bei einem psychologischen Psychotherapeuten. Die Suche danach ist wirklich nicht so schwer. Das einzig Schwere ist es, einen Therapeuten zu finden, der für dich in absehbarer Zeit einen Platz frei hat. Du kannst dich bei der Suche jederzeit an deine Krankenkasse wenden. Diese haben einige Telefonnummern parat. Dazu kannst du, wie Btah bereits geschrieben, hat im Internet die kassenärztliche Vereinigung aufrufen. Dort erhälst du auch weiteren Therapeuten.
Wenn du einen Therapeuten gefunden hast (einen kassenärztlichen), dann gehst du mit deiner Überweisung dorthin. Bei mir war es so, dass es dann erst einmal 5 Sitzungen zum "Kennen lernen" hatte. Für diese Sitzungen musst du nichts bezahlen oder etwas ausfüllen. Nach den 5 Sitzungen hat mein Therapeut dann einen Konsiliarbericht erstellt mit dem Antrag auf 25 weitere Sitzungen. Die Abrechnung erfolgt dann über die Krankenkasse und du musst nichts weiter tun, als dort hinzugehen.

Du musst dir für dich im Voraus die Frage stellen, was du erreichen willst.

Psychologische Psychotherapeuten haben kein medizinisches Grundstudium absolviert. Das bedeutet, dass sie dir keine Antipsychotika oder Antidepressiva verschreiben dürfen um deine Behandlung damit zu begleiten. Ich rate grundsätzlich auch davon ab, Medikamente einzunehmen, wenn es nicht unbedingt nötig ist, du deinen Alltag also nicht mehr meistern kannst.

Psychologische Psychotherapeuten streben in der Regel (Was natürlich immer vom Krankheitsbild des Patienten abhängt) eine tiefenpsychologische Therapie an. Man kann quasi sagen, dass hier im Urschleim nach verdrängten Emotionen, und traumatischen Ereignissen gesucht wird, welche sich im Unterbewusstsein verankert haben und diese Gedanken und Ängste in dir auslösen. Das ist in der Regel eine relativ langwierige Therapie.

Psychotherapeuten hingegen versuchen (in der Regel) deine Verhaltensmuster und deine Einstellung in gewissen Situationen "umzubauen".
Sie zeigen dir auf, dass du in solchen Situationen deinen Gedanken nicht hilflos ausgeliefert bist, sondern du direkt dagegen ansteuern kannst. Fraglich ist hier aber, ob die Ursache des Problemes damit beseitigt wird.
In meinen Augen ist das eher eine Symptombekämpfung. Das Thema ist natürlich unglaublich komplex und niemand kann dir per Ferndiagnose DEN Tip geben damit du dich in Zukunft wieder wohl fühlst. Den gibt es auch nicht. Es ist in jedem Fall ein langwieriger Prozess, den du alleine aber nur schwer gehen kannst.

Ich kann dir nur raten, den Weg über einen Psychologen / Psychotherapeuten zu gehen. Dir geht es offenbar nicht gut und du kommst damit alleine auch nicht sehr gut zu recht. Was hast du zu verlieren, wenn du dich jemanden anvertraust, der jahrelang die Psyche des Menschen studiert hat? Ich jedenfalls würde alles versuchen um wieder gesund zu werden.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück auf deinem Weg.
 
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Ich kenne mich selbst seit 27 Jahren. Der redet mit mir eine Stunde die Woche und versucht seine Modelle auf mich anzuwenden. (Oder um es in deinen Worten zu sagen: "Der weiß nichts über mich, aber denkt er könne mir helfen?") Ja, ich zweifel sehr, dass da was Tolles bei rauskommt. Trotzdem habe ich in meinem letzten Post bereits erwähnt, dass ich bereit bin, mir das mal anzusehen.
[...]Das ist interessant, weil ich es selbst nicht nachprüfen kann, weil es ja nicht mehr im Hirn ist. Ich frage mich nur, wie dann der Doc das herausbekommen möchte oder ist es noch im Hirn, aber für mich nicht zugänglich. Das wäre ja was! Wer weiß, was sich da dann noch alles verbirgt!
Das sind zwei paar Schuhe: Es gibt so traumatische Erlebnisse, die der Mensch verdrängt, sich erstmal also nicht mehr daran erinnern kann. Trotzdem sind die Erlebnisse im Unterbewusstsein und können ausgegraben werden. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass dies aber eher seltener passiert.
Aber auch ohne solche Traumata und ohne 27 Jahre Kenntnis von deinem Leben kann dir der Therapeut helfen. Denn es läuft nicht so ab, dass du beim Therapeuten sitzt und er dir erklärt wie du funktionierst. Letztlich erklärt er ein paar Mechanismen oder weist dich auf ein paar Sachen hin; hauptsächlich gibt er aber deinen Gedanken Struktur, die restliche Arbeit musst du machen. Dein Blick auf dein Leben und deine Entscheidungen ist ja nicht objektiv sondern, logischerweise, eingefärbt von deiner Erziehung und deinem Entwicklungsstand.
Darüber habe ich nachgedacht. Trifft sicherlich in einer Weise zu. Aber ist das so unnatürlich, dass ich mich übers Haben definiere?

- Ich habe einen guten Job oder nicht
- Ich habe eine Familie oder nicht
- Ich habe Geld auf der Bank oder nicht
- Ich habe tolle Freunde mit denen ich jedes Wochenende z.B. geile Fick-Partys feiern kann oder nicht

Was gibt es denn noch? Oder wie kann man sich und sein Leben noch definieren? Ernsthafte Frage, ich bitte um Anregungen.
Natürlich sind Beruf und Familie unheimlich wichtige Pfeiler in jedermanns Leben, aber wie piko schon sagt, drehen sich deine Zwangsgedanken hauptsächlich um Verlust und dein Fokus auf Besitz ist insofern nachvollziehbar, aber schon pathologisch. Ich mein was wäre denn wenn du die Stelle nicht kriegst? Es gibt so viel, was reinen Besitz übersteigt und das weißt du auch, Familie und Freundschaft gehört nämlich auch dazu. Du räumst ihm nur teilweise nicht den Stellenwert ein, den es verdient.
 
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Danke für die vielen Antworten. Ich versuche das mal zu ordnen.


Ich kenne mich selbst seit 27 Jahren. Der redet mit mir eine Stunde die Woche und versucht seine Modelle auf mich anzuwenden. (Oder um es in deinen Worten zu sagen: "Der weiß nichts über mich, aber denkt er könne mir helfen?") Ja, ich zweifel sehr, dass da was Tolles bei rauskommt. Trotzdem habe ich in meinem letzten Post bereits erwähnt, dass ich bereit bin, mir das mal anzusehen.

...

Mensch, genau solche Motive vermute ich doch auch. Als ob ich glaube, dass die das Hitler-Gen haben und einfach andere leiden sehen wollen :rolleyes: Natürlich würde da Neid, Missgunst, oder Ähnliches dahinterstecken!

...

Ich bin in den letzten zwei Jahren vier mal geflogen. Ich habe mich überwunden. Die Gedanken bleiben und quälen mich besonders die Nächte vor dem Flug.

zum 1.: haben ja andere auch schon gesagt: du denkst du kennst dich mit 27 Jahren besser selbst als jemand anderes das in ein paar Stunden herausbekommen kann. Aber man selber ist bei sowas üblicherweise "betriebsblind" und der Psychologe genau dafür ausgebildet die Punkte die dir selber nicht so bewusst sind (oder aber du nicht so stark einschätzt) herauszusuchen, damit du für Dich eine Lösung finden kannst.
Du hast ja gesagt Du gehst hin, wenn du aber von vornherein ablehnst was er da sagt dann kannst Du es Dir auch sparen. Heißt, Du musst schon offen sein für das, was er Dir erzählen wird.

zum 2.: Du redest von Neid, Missgunst, ... das ist alles sehr negativ besetzt. In der Arbeitswelt ist es aber doch oft so, dass andere Menschen eigene Interessen haben. Z.B. sehe ich meinen Kollegen, mit dem ich mit gut verstehe und den ich seit 10 Jahren kenne lieber auf einem "höheren" Posten als jemanden der noch frischer ist und den ich kaum kenne.
Beides hat dann nichts mit Dir zu tun und richtet sich auch nicht gegen Dich. Das war, was ich meinte. Du siehst es immer sehr "ich" bezogen - versuche doch einfach mal die Positionen deiner Kollegen dazu herauszufinden.

zum 3.: klingt für mich wie eine Flugangst. Ich vermute jetzt mal, dass ist etwas, was du früher nicht hattest und sich entwickelt hat? Wäre sicher ein Punkt, den man sehr gut mit einem Psychologen bereden könnte.
 
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Darüber habe ich nachgedacht. Trifft sicherlich in einer Weise zu. Aber ist das so unnatürlich, dass ich mich übers Haben definiere?

- Ich habe einen guten Job oder nicht
- Ich habe eine Familie oder nicht
- Ich habe Geld auf der Bank oder nicht
- Ich habe tolle Freunde mit denen ich jedes Wochenende z.B. geile Fick-Partys feiern kann oder nicht

Was gibt es denn noch? Oder wie kann man sich und sein Leben noch definieren? Ernsthafte Frage, ich bitte um Anregungen.
Ich hab auch tolle Freunde, bin mit meinem Job zufrieden, habe mehr als genug Geld für meine Bedürfnisse, und viele Hobbies / Interessen, denen ich gerne nachgehe. Familie ist mir persönlich unwichtig, aber die engste Verwandtschaft weiß ich zu schätzen.

Definiere ich mich über diese Dinge? Eher nicht. Ich definiere mich primär über das, was ich tue. Da spielen natürlich Freunde, Geld und der Job ne Rolle, aber ich sehe das eher ganzheitlich. Der Job bringt mir das Geld, um überleben zu können und den Rest in Unsinn zu investieren. Und Unsinn mache ich am liebsten mit meinen Freunden. (Wobei ich "Unsinn" hier wirklich ironisch meine. Ich denke, dass alles, was einem Freude bereitet, erstmal "sinnvoll" ist, solange man damit nicht anderen schadet.) Habe ich Angst, irgendwas zu verlieren? Natürlich. Diese Angst lähmt mich aber nicht. Ich habe Dinge erlebt, die in Sachen existenzieller Bedrohung weit über diese Ebene hinausreichen.

In diesen Zeiten habe ich gelernt, dass das wichtigste Netz das der sozialen Beziehungen ist. Auf Geld, nen Job, Luxusgüter, usw. kann ich, wenn es sein muss, verzichten. So sehr ich es liebe, allein zu sein und meinen Interessen nachzugehen, so sehr weiß ich auch, dass alles, was man tut wertlos ist, wenn man seine Erfahrungen und Interessen nicht mit Menschen teilt, die einem etwas bedeuten.

Man muss sich imho auch darüber im Klaren sein, dass man immer mit einem Bein über dem "Abgrund" hängt. Haste nen Unfall, zack, Rollstuhl, Lebensentwurf fürn Arsch. Stirbt die Freundin / Frau, siehts genauso aus. Firmen können pleite gehen, usw. usf.
Vermeidungsverhalten ist unsinnig. Leben angehen, evtl. auf die Schnauze fallen, weitermachen. Möglichst viel von dem, was man gut findet, vor dem Tod erreichen.
 
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Den letzten Absatz finde ich besonders wertvoll: im Prinzip ist es eben genau so! Man darf sich nicht davor fürchten im Zweifelsfall wieder bei null anzufangen! Herausforderungen dürfen einen nicht schrecken!

Um Rocky (:ugly:) zu zitieren: "Im Leben geht es nur darum wieviel man einstecken kann und trotzdem weiter macht! (...) So werden Sieger gemacht!"
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
philosophie für helden :deliver:
weiß zwar nicht was daran falsch ist sich davor zu fürchten alles zu verlieren, was einem wichtig ist, aber hört sich natürlich toll an so ne sonntagsrede.
 
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philosophie für helden
weiß zwar nicht was daran falsch ist sich davor zu fürchten alles zu verlieren, was einem wichtig ist, aber hört sich natürlich toll an so ne sonntagsrede.

Es ist dann falsch, wenn es kreisende Zwangsgedanken zu diesem Thema sind, die die Lebensqualität einschränken.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
dinge die mit "zwangs-" anfangen, sind selten gut. aber kains "im leben gehts darum, wie doll du auf die fresse kriegen kannst" ist halt auch blanker blödsinn. im leben gehts natürlich darum möglichst smooth zu segeln und im besten fall fällt man nie auf die fresse, bzw. versucht es bestmöglich zu vermeiden.
 
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Aber falls man doch auf die Fresse kriegt, darf man den Kopf natürlich nicht in den Sand stecken.
 

Quint

,
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Ban für den nächsten Spampost in diesem Topic :)
 
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