Im Grunde zweifelt keiner (auch die Republikaner) nicht wirklich an der Richtigkeit der Studien, allerdings würden sie gerne zwei bestimmte Studien, die besonders häufig genutzt werden, als Rechtsgrundlage für Regulierung loswerden.
Wie gesagt, wieso etwas gutes gemacht wird ist doch irrelevant dafür, ob es gut oder schlecht ist. Mehr Offenheit bzgl. der Datengrundlagen ist prinzipiell gut.
Beide Studien sind bereits zig Mal überprüft worden, eine unter anderem von einem Panel das von EPA und Autoindustrie (!) gemeinsam finanziert wurde und niemand zweifelt ernsthaft an der Richtigkeit der Studien. [...] Das Problem ist, dass bei beiden Studien Vertraulichkeitsklauseln unterschrieben werden mussten, um die Daten überhaupt erheben zu können, die man im Nachhinein höchstwahrscheinlich nicht mehr umgehen kann, auch nicht durch Randomisierung.
Prima, dann gibt es doch fast kein Problem. Wenn die Studien so wasserdicht sind dann muss man nicht vor der Veröffentlichung der Daten zurückschrecken.
Hast du Quellen dafür die belegen, dass dies rechtlich aufgrund von Datenschutz unmöglich sein soll? Dass so etwas aufwändig sein kann, okay, geschenkt, aber unmöglich?
Randomisierung ist in diesem Zusammenhang übrigens nicht ganz der richtige Begriff. Dass eine Pseudonymisierung nicht ausreicht kann ich noch glauben, macht man sich die Mühe eine echte Anonymisierung durchzuführen dann stellt man damit sogar die deutsche DSGVO zufrieden, mir wäre es neu dass die USA da strengere Maßstäbe anlegen würde.
Wie gesagt, falls du eine Quelle hast um diese Behauptung zu belegen lasse ich mich da gerne belehren, ohne eine solche würde ich es allerdings nicht glauben.
Beide Studien gingen durch peer review.
Damit machst du es dir auch etwas zu einfach. Das peer review ist wichtig und gut aber nicht perfekt. Es gab schon diverse Fälle in denen es der größte Unfug durch das peer review schaffte (diese "fake paper" gingen ja durchaus durch die Presse, ich nehme an du erinnerst dich?). Da diese Studien nochmal explizit geprüft wurden mag das für diese nicht der Fall sein, aber eine wirkliche Veröffentlichung der Daten ist viel, viel besser als "nur" auf das peer review zu vertrauen.
Das ist mit Sicherheit kein guter Grund, diese Studien nicht als Grundlagen zuzulassen.
Da bin ich sogar bei dir. Wenn es letztendlich nur daran scheitert, dass die rechtlichen Bedenken bzgl. der Daten nicht ausgeräumt werden können dann wäre das sehr bedauerlich. Aber selbst dann würde ich lieber 2 Studien opfern um endlich mal die Veröffentlichung von Rohdaten im Wissenschaftsbetrieb zu etablieren. Davon haben wir alle langfristig sehr viel, insb. mehr Transparenz.
Generell halte ich es für fragwürdig, wenn man peer review Studien jetzt per se keine Glaubwürdigkeit mehr zugesteht, außer die Datensätze werden veröffentlicht: Dann werden manche Studien quasi nicht mehr durchführbar. Dadurch ist der Wissenschaft keineswegs geholfen.
Eine Veröffentlichung der Daten bedeutet natürlich nicht, dass man dem peer review "keine Glaubwürdigkeit mehr zugesteht", aber zusätzlich zu diesem noch mehr Möglichkeiten zur Falsifizierung zu schaffen kann doch gar nicht schlecht sein.
Für die Behauptung, dass dadurch tatsächlich eine relevante Zahl von Studien nicht mehr möglich sein sollte würde ich auch gerne erst mal Belege sehen. Das mag deine persönliche Meinung sein aber ich sehe keine Rechtfertigung, diese hier so als Tatsache hinzustellen.
In der Praxis sehen wir, insb. mit dem Datenschutz in Deutschland bzw. der EU, dass Anonymisierungen in der Regel sehr gut funktionieren um Datensätze rechtlich sauber zu erheben und auch nutzen zu können. Das mag mit Aufwand verbunden sein, meiner Meinung nach ist die gewonnene Transparenz diesen Aufwand allerdings auf jeden Fall wert.
Abgesehen davon schafft dies noch viele weitere Möglichkeiten: Veröffentliche Datensätze können auch für weiterführende Forschung genutzt werden. Teilen von Informationen schafft Innovation, belastbare offen verfügbare Datensätze können eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse generieren an die diejenigen, die die Daten erhoben haben, noch gar nicht dachten. Das ist das beste, was der Wissenschaft insgesamt passieren kann.
Das ist reine Lobbyarbeit, die Sorge um die Wissenschaftlichkeit ist rein vorgeschoben. Sowas sollte man nicht noch verteidigen. Einen ähnlichen Plan hat übrigens die Tabakindustrie auch verfolgt in den 1990ern.
Auch hier gilt wieder: Wer es aus welchen Gründen verfolgt ist irrelevant. Offenheit und Transparenz im Wissenschaftsbetrieb ist gut, und wenn die falschen Leute aus den falschen Gründen dafür sorgen, dass diese gefördert wird, dann ist das immer noch gut. Am Ende des Tages zählt was dabei herauskommt.
Ich habe lediglich erklärt wieso man so eine Regel missbrauchen kann um Umweltschutzstandards abzubauen, und wieso die Ansicht "alle Fehler müssen korrigiert sein bevor man darauf eine Regulierung basieren lässt" noch viel gefährlicher und missbräuchlicher ist.
Und im Hinblick darauf wie wissenschaftsfeindlich und allgemein kriminell die Trump Regierung ist, ist praktisch mit Sicherheit damit zu rechnen dass es missbraucht werden soll.
Da würde ich dir auch zustimmen. Ich denke allerdings, dass die Befürchtung, dass die EPA selbst kleinste irrelevante Kleinigkeiten als Aufhänger nutzten könnte, nicht gerechtfertigt ist. Bzw. diese sehr unwahrscheinliche Möglichkeit durch die Vorteile stark überkompensiert wird.
Wie gesagt: Geht es um Fehler in der Analyse der Daten dann ist es gut, wenn diese hinterfragt/korrigiert werden.
Geht es um vernachlässigbare Kleinigkeiten dann werden diese sicherlich nicht ausreichen, um die Studien zu diskreditieren, selbst wenn man davon ausgeht dass dies politisch gewollt sei.
Letztendlich ist das aber eine eher subjektive Einschätzung. Wer von uns beiden Recht hat werden wir aber ja dann bald herausfinden, mal schauen was bei dem Thema noch so alles passiert
Ich finde übrigens die Vorverurteilung von Trump bzw. seiner Regierung sehr bedenklich. Diese Übertreibung ist nicht zielführend. Bei Flüchtlingen beschwerst du dich doch auch, wenn man sie pauschal verurteilt ohne dass ihre Schuld nachgewiesen wurde, das gleiche Recht solltest du auch Trump zugestehen.