Wirkung von räumlicher Nähe auf Bekanntschaften

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Ich bezweifel dass der Steinmeier seine Popularität halten kann, wenn er sich mit seinem eulenahnlichem Verhalten in den Niederungen des Wahlkampfes behaupten muss.

Der Sozialpsychologe Bibb Latané hält die Wirkung von räumlicher Nähe auf Bekanntschaften sogar für ein bezifferbares Naturgesetz. Er glaubt, dass der Einfluss, den Menschen auf andere haben, mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt
http://www.zeit.de/2008/37/PS-Freundschaften?page=1
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Wie gut, dass Psychologen nun auch endlich herausgefunden haben, was jedem denkenden Menschen vorher schon vollauf bewusst war. ;)

Nun ja, so ganz offensichtlich ist die Erkenntnis ja scheinbar nicht.
Und zudem ist es Aufgabe der Psychologie den gesellschaftlichen "common sense" empirisch zu wiederlegen oder zu bestätigen?!
 

Clawg

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Kommt wohl darauf an, wie man Freundschaften definiert. Offensichtlich sind die ortsgebundenen Freundschaften Zweckfreundschaften. Einzige Gemeinsamkeit, falls der Zweck wegfällt, ist das durch das Zusammenleben gewonnene Vertrauen.

Auch müsste man aus dem Experiment gemeinsame Werte entfernen. Menschen die gemeinsam die selbe Vorlesung besuchen bilden natürlich eine viel homogenere Menge, weshalb die Freundschaften auf Basis dieser Werte austauschbar sind und natürlich der Zufall eine größere Rolle spielt. Es war jedenfalls nicht Zufall, dass sie die Vorlesug besucht haben, das haben alle auf Basis ihrer Vorstellungen vom Leben und Beruf getan.
 
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Wenn du eine andere Definition von Freundschaft zugrunde legen willst, dann erstellt du am besten deine eigene Studie.
Über die Aussagekraft der vorliegenden sagst du damit wenig aus, oder auch: Du diskutierst mal wieder gekonnt am Thema vorbei.
 

shaoling

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Original geschrieben von K a
Nun ja, so ganz offensichtlich ist die Erkenntnis ja scheinbar nicht.
Für einen Psychologen scheinbar nicht, ja. Woran das liegt, darüber mag man spekulieren, dazu kenn ich mich auf diesem Feld zu wenig aus.
Aber wenn ich Sätze lese wie:
Über diese Frage zerbrechen sich Philosophen schon seit langer Zeit die Köpfe. Eine im wahrsten Sinn naheliegende Erklärung geben sie allerdings selten: dass Freunde Personen sind, die praktischerweise gerade in der Nähe waren, als man sie kennenlernte.
dann drängt sich mir schon die Frage auf, wo Psychologen außerhalb ihrer "Labors" eigentlich ihre Augen haben, obwohl sie doch eigentlich die Experten in Bezug auf menschliches Verhalten sein müssten.

Denn eigentlich braucht man sich doch nur einmal gut umzuschauen und stellt fest: Die meisten (es gibt hier durchaus viele Ausnahmen) zwischenmenschlichen Beziehungen basieren weder auf gegenseitig erkannten charakterlichen Vorzügen noch sonst irgendwelchen messbaren Eigenschaften, sondern sind halt irgendwie mal zustande gekommen.
In Wahrheit können die meisten Menschen auf die Frage, warum sie denn gerade mit dieser Person befreundet seien, nicht mal gescheit antworten. Klar, es bringt einen auch in eine gewisse Verlegenheit: Man gesteht sich ungern ein, dass die Menschen, die man mag und womögliche Freunde nennt, sich objektiv so gut wie gar nicht von anderen unterscheiden.

Noch ein paar Sätze hierzu:
Warum aber fühlen wir uns zu Menschen hingezogen, die zufällig neben uns sitzen oder in der Nachbarschaft wohnen? Psychologen vermuten, dass es sich dabei um eine subtile Form von Selbstverliebtheit handeln könnte. Eine Vielzahl von Experimenten hat offenbart, dass man Dinge bevorzugt, die eine Beziehung zur eigenen Person haben; Zahlen, die im Geburtsdatum vorkommen, oder die Buchstaben der eigenen Initialen.
Diese Interpretation möchte ich mal ganz stark anzweifeln.
Dass Ähnlichkeit instinktiv positiv wahrgenommen wird, stimmt zwar. Aber man wird mir wohl darin zustimmen, dass wir jemanden nicht als sympathisch empfinden, nur weil er neben uns sitzt.
Vielmehr ist es so, dass uns die Tatsache, dass er neben uns sitzt, überhaupt erst die Möglichkeit gibt, ihn sympathisch zu finden bzw. kennenzulernen.
Anders ausgedrückt: Zwar braucht man bei potentieller Sympathie trotzdem die zufällige Gelegenheit, damit sich die Freundschaft materialisiert. Das bedeutet aber keineswegs, dass zufällige Nähe selbst einen schon zu Menschen hinzieht.

Man sollte hier auch nicht die Aussagekraft des Experiments überspannen. Es lag eine spezielle Situation vor: Uni, erste Vorlesung.
Menschen sind nun mal Opportunisten und sie sind soziale Tiere, die nach sozialem Anschluss suchen, wo sie ihn finden können.
Da ist man gerade in solchen Situationen besonders darauf bedacht, einen guten ersten Eindruck zu erwecken und erste Bekanntschaften zu schließen, um nicht allein zu sein.
Das setzt sich dann fort: Man sieht sich am zweiten Tag um und sucht nach Anschluss und hält sich an denen, zu denen man schon eine gewisse Verbindung geknüpft hat, nämlich den Bekanntschaften (Sitznachbarn) des ersten Tages.
Dann kommt es daran, die ersten Arbeits- und Lerngruppen zu bilden und wieder greift man auf die Leute zurück, die man schon am besten kennt.
Schließlich sehen sich die meisten Menschen nicht dauerhaft nach "besseren" Bekanntschaften um. Sie wünschen sie sich zwar und sind, wenn sie die Gelegenheit bekommen, in der Regel sehr schnell bereit, alte Bekanntschaften den neuen, besseren Optionen unterzuordnen. Aber das sind für die Mehrzahl der Menschen eher passive Operationen.
Sie suchen nicht wirklich aktiv danach, ihre aktuellen Bekanntschaften durch neue, bessere zu ersetzen, sondern lassen das eher auf sich zukommen und greifen hier und da (meist unbewusst) ein, um dem ganzen eine Richtung zu geben.
Original geschrieben von Clawg
Kommt wohl darauf an, wie man Freundschaften definiert. Offensichtlich sind die ortsgebundenen Freundschaften Zweckfreundschaften. Einzige Gemeinsamkeit, falls der Zweck wegfällt, ist das durch das Zusammenleben gewonnene Vertrauen.
Welche ist denn bitte keine Zweckfreundschaft, eine Freundschaft, die keinem Zweck dient?
Und wozu sollte ich so eine Freundschaften haben?

Jede Freundschaft dient einem Zweck. Was wir tun können, ist, nach höheren und niederen Zwecken zu unterscheiden.

Nun impliziert der Begriff der Zweckfreundschaft im alltäglichen Sprachgebrauch wohl eher die niederen Zwecke.
 
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LÖL :rofl2:

Wie sich der eine oder andere möchtegernelitäre anhand eines populärwissenschaftlichen artikels wieder dazu aufschwingt einen ganzen wissenschaftszweig zu diskreditieren und dabei mal eben sein eigenes unverständis für wissenschaftliches arbeiten zur schau stellt ist einfach köstlich. :top2:


"Einfach mal vor die tür gehen und sich umsehen, ist doch offensichtlich!!!" Jo, hat ungefähr so viel wissenschaftlichen gehalt, wie wenn claw sich selbst beobachtet und davon dann auf den rest der menschheit schließt. Man kann sich ja den Freudianern anschließen, die stehen auf so einen "sich selbst beobachten und daraus allgemeingültige gesetzmäßigkeiten ableiten" müll. Mit wissenschaft hat das nur leider nichts zu tun...
Ausserdem tut ihr so als hätten die da jetzt ein mords experiment draus gemacht, dabei haben sie nur ein paar nummern verteilt und ein halbes jahr später ein paar fragebögen ausfüllen lassen, der ganze spass hat wahrscheinlich 4-5 tage arbeit gekostet und ist für die neuen studenten einfach ein interessanter einstieg ins studienfach und hat vermutlich zusätzlich noch die persönliche neugier des einen oder anderen befriedigt. ABER NEIN! Man muss ja immer gleich alles überbewerten, man weiss es ja besser und so ein quatsch etc. absolut lächerlich... :rofl2:
 

Amad3us

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Man kann sich ja den Freudianern anschließen, die stehen auf so einen "sich selbst beobachten und daraus allgemeingültige gesetzmäßigkeiten ableiten" müll. Mit wissenschaft hat das nur leider nichts zu tun...

Du hättest besser hinzugefügt: Mit meinem Verständnis von Wissenschaft hat das nichts zu tun. Es gibt nämlich, nur so eine Anmerkung, verschiedene Wissenschaftsbegriffe.
 
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Jo, wenn du wieder wissenschaft wie im 19. jahrhundert betreiben willst wo jeder aufschreibt was er denkt und der der am lautesten schreit und am meisten anhänger um sich schaart dann recht bekommt schön.
Dann kann man sich aber auch gleich den creationsiten anschliessen, das hat auch nichts mit naturwissenschaft zu tun. (Und darum geht es hier ja schließlich.)
 

shaoling

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Wieviel du von wissenschaftlichem und logischem Vorgehen hältst, sieht man ja an deiner Postweise hier: dahingerotzte geistige Ausscheidungen ohne Sinn und Verstand, wo immer Outsider23 drübersteht.
Es lohnt sich hier nicht mal mehr, deine Fehler noch zu demonstrieren, weil du an einer Diskussion eh nicht interessiert bist.
 
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Ja doch bitte zeig mir meine fehler auf, ich bin schon ganz gespannt, erleuchte mich, du bist dir doch sonst nicht zu schade 9834657938753897 seiten lange die posts deiner diskussionsspartner in infinitesimalteilchen zu zerbrechen und deine meinung kund zu tun. Also los, zeigs mir ich bin gespannt...
 

shaoling

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Aus dem Brei da oben geht nicht mal hervor, was genau du eigentlich sagen wolltest.
Ich mache mir jetzt sicherlich nicht die Mühe, irgendetwas zu mutmaßen, damit du dich dann doch mit irgendwelchen Ausflüchten der Art "meint ich ja gar nicht" herauswindest.
 
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Ach bitte, ich bin doch nicht claw.

Aber gut noch einmal klar und deutlich für dich im claw-ling stil der bw.de schule:

Selbstvertsändlich handelt es sich hier um naturwissenschaaften und um diese geht es hier audch nur.

Original geschrieben von sHaO-LiNg
Original geschrieben von K a
Nun ja, so ganz offensichtlich ist die Erkenntnis ja scheinbar nicht.
Für einen Psychologen scheinbar nicht, ja. Woran das liegt, darüber mag man spekulieren, dazu kenn ich mich auf diesem Feld zu wenig aus.
Aber wenn ich Sätze lese wie:

Über diese Frage zerbrechen sich Philosophen schon seit langer Zeit die Köpfe. Eine im wahrsten Sinn naheliegende Erklärung geben sie allerdings selten: dass Freunde Personen sind, die praktischerweise gerade in der Nähe waren, als man sie kennenlernte.
dann drängt sich mir schon die Frage auf, wo Psychologen außerhalb ihrer "Labors" eigentlich ihre Augen haben, obwohl sie doch eigentlich die Experten in Bezug auf menschliches Verhalten sein müssten.

Denn eigentlich braucht man sich doch nur einmal gut umzuschauen und stellt fest: Die meisten (es gibt hier durchaus viele Ausnahmen) zwischenmenschlichen Beziehungen basieren weder auf gegenseitig erkannten charakterlichen Vorzügen noch sonst irgendwelchen messbaren Eigenschaften, sondern sind halt irgendwie mal zustande gekommen.

Wow shao-ling hat festgestellt, dass sich naturwissenschaft auf die beobachtung der natur stützt. Da wandert also so ein psychologe durch die gegend und überlegt sich:"Hey wie kommen freundschaften eigentlich zu stande? Das ist sicherlich so und so und so...", da der psychologe pech gehabt hat, weil er nicht shao-ling ist und einfach sagen kann "Ist doch offensichtlich ey!", da er naturwissenschaftler ist, muss er sich nun ein experiment überlegen mit dessen ergebnissen er seine theorie empirisch beweisen kann, oder eben auch wiederlegen falls sie nicht stimmen sollte.
Aber shao-ling braucht sowas nicht und findet das lächerlich, weil:"Ist doch offensichtlich ey! Mal ausm labor raus wandern du geek! Psychologen sollten sich doch mit menschen auskennen, voll doof die leute."

Noch ein paar Sätze hierzu:
Warum aber fühlen wir uns zu Menschen hingezogen, die zufällig neben uns sitzen oder in der Nachbarschaft wohnen? Psychologen vermuten, dass es sich dabei um eine subtile Form von Selbstverliebtheit handeln könnte. Eine Vielzahl von Experimenten hat offenbart, dass man Dinge bevorzugt, die eine Beziehung zur eigenen Person haben; Zahlen, die im Geburtsdatum vorkommen, oder die Buchstaben der eigenen Initialen.
Diese Interpretation möchte ich mal ganz stark anzweifeln.

Tja dann überleg dir ein experiment mit dem du empirisch belegen kannst, dass deine meinung tatsächlich der wahrheit entspricht und, dass die "vielzahl vonn experimenten" von denen hier die rede ist alle mist sind.
Wenn du das aber nicht tust hat deine meinung so viel wissenschaftlichen wert wie die ansicht von bauer Huber am stammtisch, dass er mal wieder die dicksten kartoffeln geerntet hat und das sicherlich an der dummheit seiner alten liegt.
Erinnere dich es geht hier um naturwissenschaften, nicht um philosophie.

Man sollte hier auch nicht die Aussagekraft des Experiments überspannen. Es lag eine spezielle Situation vor: Uni, erste Vorlesung.
Menschen sind nun mal Opportunisten und sie sind soziale Tiere, die nach sozialem Anschluss suchen, wo sie ihn finden können.
Da ist man gerade in solchen Situationen besonders darauf bedacht, einen guten ersten Eindruck zu erwecken und erste Bekanntschaften zu schließen, um nicht allein zu sein.
Das setzt sich dann fort: Man sieht sich am zweiten Tag um und sucht nach Anschluss und hält sich an denen, zu denen man schon eine gewisse Verbindung geknüpft hat, nämlich den Bekanntschaften (Sitznachbarn) des ersten Tages.

Stell dir vor, das ist den beteiligten psychologen und den leuten die die publikation lesen durchaus bewusst.
Hier können jetzt andere wissenschaftler ansetzen, die parameter des experiments variieren und das hier entstandene wissen erweitern. So funktioniert das nun mal, man will schliesslich möglichst gesicherte erkenntnisse haben und nicht jemanden der einem sagt:"Ist doch offensichtlich man braucht sich nur mal umschauen!"
Es gibt millionen beispiele in der menschheitsgeschichte bei denen sich das "Ist doch offensichtlich!" bei genauerer wissenschaftlicher betrachtung dann im nachhinein als "Ups stimmt doch nicht." herausgestellt hat. Und nur weil man sich heute als aufgeklärten menschen ansieht ist dieser sachverhalt noch lange nicht behoben, er hat sich vieleicht verbessert, mehr aber nicht.


Du siehst also den großteil dieser aussagen hätte man auch aus dem "brei" da oben rauslesen können, diese quotebattles gehen mir tierisch auf den sack und sind mir zu aufwendig um mich jedesmal so durch zu ackern.
Aber für leute die ein bischen langsamer sind bin ich gerne bereit ein bischen mehr aufwand zu betreiben. Ich will ja nicht, dass missverständnisse entstehen.
 

Amad3us

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- Das die Psychologie eine "Naturwissenschaft" ist mag dein Verständnis sein. Ist aber sicher nicht gott-gegeben. Historisch betrachtet hatte sie wesentlich mehr Nähe zur Philosophie und Hermeneutik.
- Imo folgst du mit deiner Ansicht was "Wissenschaft" ist nur dem momentanen (quantitativen) Trend. Reiht sich nahtlos ein in die
heutige "Verachtung" von nicht-technischen Studiengängen.
 
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Original geschrieben von Amad3us
- Das die Psychologie eine "Naturwissenschaft" ist mag dein Verständnis sein. Ist aber sicher nicht gott-gegeben. Historisch betrachtet hatte sie wesentlich mehr Nähe zur Philosophie und Hermeneutik.
- Imo folgst du mit deiner Ansicht was "Wissenschaft" ist nur dem momentanen (quantitativen) Trend. Reiht sich nahtlos ein in die
heutige "Verachtung" von nicht-technischen Studiengängen.

Die moderne psychologie ist eine naturwissenschaft. Einerseits muss man leuten wie Freud danken, dass sie die psychologie überhaupt erst so bekannt gemacht haben andererseits muss die psychologie die noch eine sehr junge wissenschaft ist jetzt stark damit kämpfen, dass in ihrer anfangszeit sehr viel unwissenschaftlich gearbeitet wurde und persönliche erfahrungen und ansichten als allgemeingültig verkauft wurden.
Das was du ansprichst ist der unterschied zwischen der psychologie, wie sie im studium und in der wissenschaft betrieben wird und Alltagspsychologie.

Btw. verachte ich keine nicht-technischen studiengänge. Ich denke, dass z.B. Philosophie ein sehr anspruchsvolles studienfach sein kann, wobei es leider viele leute schlicht als "parkstudium" misbrauchen, die Mathematik als reine geisteswissenschaft ist auch ein sehr anspruchsvolles fach... Die liste lässt sich vermutlich beliebig fortsetzen.
 

shaoling

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Du beherrscht die Form ja, ich bin entzückt. Vielleicht hättest du dich zusätzlich etwas besser auf den Inhalt konzentrieren sollen.

Um adäquat auf die Aussagen meines Gegenübers einzugehen, sollte ich sicherstellen, dass mein Gegenüber die von mir aufgenommenen Aussagen auch wirklich gemacht hat.
Hättest du das getan, dann hättest du ebenso festgestellt, dass ich niemals die Notwendigkeit von Experimenten in der empirischen Wissenschaft im Allgemeinen bezweifelt oder das konkrete Experiment hier kritisiert habe. Demnach habe ich auch nicht, wie du mir unterstellst, versucht, einen gesamten Wissenschaftszweig zu diskreditieren.
Im Gegenteil, ich habe die Erkenntnis sogar frohlockend aufgenommen: Es wurde experimentell bestätigt, was vorher schon durch scharfe Beobachtung zu vermuten war.
Was ich kritisiert habe, und dabei bezog ich mich selbstverständlich nur auf die Darstellung in der vorliegenden Quelle, nicht auf die allgemeine Sachlage, von der ich, wie von mir selbst ausgesagt, keine Ahnung habe: "dazu kenn ich mich auf diesem Feld zu wenig aus", war die Tatsache, dass diese Erkenntnis für Menschen, die sich vermutlich schon eine ganze Weile mit derartigen Phänomenen befassen, neu oder überraschend kommt bzw. nicht bereits vorher vermutet und experimentell zu bestätigen versucht wurde.
Inwieweit das überhaupt stimmt, kann ich wiederum nicht sagen, da ich mich, wie mehrfach betont, nur auf den Artikel beziehe. Darum beziehe ich mich auch nur auf die Aussagen, die ich dort vorfinde, wie sich das gehört.

Und zu guter Letzt argumentierst du auch einigermaßen krumm, wenn du mich hier aufforderst, meine Vermutungen experimentell zu bestätigen.
Das hier ist nämlich ein Diskussionsforum. Hier geht es gerade darum, Meinungen auszutauschen und ja, dabei geht es in der Regel mehr im Philosophie als um empirische Wissenschaft, was völlig legitim ist.
Schließlich handelt es sich bei den Aussagen, die ich angezweifelt habe, ja auch nur um Vermutungen: "Psychologen vermuten".
Was heißt eigentlich "nur Vermutungen"? Ist nicht jede empirisch bestätigte Erkenntnis letztlich die Folge einer Vermutung?
Und selbstverständlich ergibt es häufig sehr viel Sinn, sich zuerst über Vermutungen zu unterhalten, bevor man sich an Experimente wagt. Und anschließend unterhält man sich, wie ich es getan habe, wieder über Vermutungen bezüglich der Aussagekraft des vorliegenden Experiments, dem dann unter Umständen weitere folgen, wie du ganz richtig beschrieben hast.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Du beherrscht die Form ja, ich bin entzückt. Vielleicht hättest du dich zusätzlich etwas besser auf den Inhalt konzentrieren sollen.

Um adäquat auf die Aussagen meines Gegenübers einzugehen, sollte ich sicherstellen, dass mein Gegenüber die von mir aufgenommenen Aussagen auch wirklich gemacht hat.
Hättest du das getan, dann hättest du ebenso festgestellt, dass ich niemals die Notwendigkeit von Experimenten in der empirischen Wissenschaft im Allgemeinen bezweifelt oder das konkrete Experiment hier kritisiert habe. Demnach habe ich auch nicht, wie du mir unterstellst, versucht, einen gesamten Wissenschaftszweig zu diskreditieren.
Im Gegenteil, ich habe die Erkenntnis sogar frohlockend aufgenommen: Es wurde experimentell bestätigt, was vorher schon durch scharfe Beobachtung zu vermuten war.
Was ich kritisiert habe, und dabei bezog ich mich selbstverständlich nur auf die Darstellung in der vorliegenden Quelle, nicht auf die allgemeine Sachlage, von der ich, wie von mir selbst ausgesagt, keine Ahnung habe: "dazu kenn ich mich auf diesem Feld zu wenig aus", war die Tatsache, dass diese Erkenntnis für Menschen, die sich vermutlich schon eine ganze Weile mit derartigen Phänomenen befassen, neu oder überraschend kommt bzw. nicht bereits vorher vermutet und experimentell zu bestätigen versucht wurde.
Inwieweit das überhaupt stimmt, kann ich wiederum nicht sagen, da ich mich, wie mehrfach betont, nur auf den Artikel beziehe. Darum beziehe ich mich auch nur auf die Aussagen, die ich dort vorfinde, wie sich das gehört.

Und zu guter Letzt argumentierst du auch einigermaßen krumm, wenn du mich hier aufforderst, meine Vermutungen experimentell zu bestätigen.
Das hier ist nämlich ein Diskussionsforum. Hier geht es gerade darum, Meinungen auszutauschen und ja, dabei geht es in der Regel mehr im Philosophie als um empirische Wissenschaft, was völlig legitim ist.
Schließlich handelt es sich bei den Aussagen, die ich angezweifelt habe, ja auch nur um Vermutungen: "Psychologen vermuten".
Was heißt eigentlich "nur Vermutungen"? Ist nicht jede empirisch bestätigte Erkenntnis letztlich die Folge einer Vermutung?
Und selbstverständlich ergibt es häufig sehr viel Sinn, sich zuerst über Vermutungen zu unterhalten, bevor man sich an Experimente wagt. Und anschließend unterhält man sich, wie ich es getan habe, wieder über Vermutungen bezüglich der Aussagekraft des vorliegenden Experiments, dem dann unter Umständen weitere folgen, wie du ganz richtig beschrieben hast.

LOL ja wer macht denn jetzt einen auf "Das hab ich doch nie gesagt!"?

Was du gesagt hast:
"dann drängt sich mir schon die Frage auf, wo Psychologen außerhalb ihrer "Labors" eigentlich ihre Augen haben, obwohl sie doch eigentlich die Experten in Bezug auf menschliches Verhalten sein müssten.

Denn eigentlich braucht man sich doch nur einmal gut umzuschauen und stellt fest:"

Was du angeblich gesagt haben willst:
"Das habe ich ja schon immer vermutet, toll dass das jetzt jemand empirisch belegt hat."
Frohlockend usw.

Vielleicht solltest du selbst dich auch ein bischen besser auf den inhalt konzentrieren bei dem von dir gequoteten abschnitt des artikels ist nämlich von Philosophen die rede:
"Über diese Frage zerbrechen sich Philosophen schon seit langer Zeit die Köpfe. Eine im wahrsten Sinn naheliegende Erklärung geben sie allerdings selten: dass Freunde Personen sind, die praktischerweise gerade in der Nähe waren, als man sie kennenlernte."

Und du stellst dich dann hin und sagst es ist ja unglaublich, dass die psychologen da schon so lange nicht drauf gekommen sind da es doch so offensichtlich und einfach ist. Vieleicht hat's bisher einfach keinen interessiert das zu belegen.

Mit deinem rumphilosophieren habe ich kein problem, nur sollte man dabei nicht so arrogant rüber kommen und sich so hinstellen als sei das alles ja ganz klar offensichtlich und die leute die das jetzt rausgefunden haben dumm weil sie's ja nicht schon vor 82347598357 jahren gecheckt haben.

Lieber erst mal vor der eigenen tür kehren, bevor man einen auf saubermann macht.
 

shaoling

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Ich habe nicht behauptet, dass noch kein Psychologe vorher drauf gekommen wäre, sondern lediglich die Merkwürdigkeit kritisiert, dass diese Erkenntnis (Experimente dazu gab es ja laut Artikel schon in den 50ern) immernoch als neu oder spektakulär gelten kann, da sie sich offenbar noch nicht durchgesetzt hatte: "Trotzdem haben Psychologen meist lieber auf psychische denn auf körperliche Nähe geschaut, um Vertrautheit zu erklären."
Hier hast du deine Psychologen, wenn dich das andere Zitat nicht glücklich macht.

Und ich betone nochmal: Ob es wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kommentierte den Artikel, nichts weiter.
 

shaoling

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Du kannst deine Vorwürfe, wie erwartet, nicht begründen.

In dem Artikel steht, dass es unter vielen Psychologen bisher nicht anerkannt war, dass Freundschaften zu einem großen Teil auf Zufall basieren.
Ich habe diese Psychologen dafür kritisiert.

Willkommen auf dem Boden der Tatsachen.
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Du kannst deine Vorwürfe, wie erwartet, nicht begründen.

In dem Artikel steht, dass es unter vielen Psychologen bisher nicht anerkannt war, dass Freundschaften zu einem großen Teil auf Zufall basieren.
Ich habe diese Psychologen dafür kritisiert.

Willkommen auf dem Boden der Tatsachen.

Jajaja ich kann meine vorwürfe nicht begründen, weil eigentlich hast du ja eigentlich was ganz anderes gemeint als du eigentlich ursprünglich geschrieben hast und eigentlich wolltest du ja eigentlich was ganz anderes quoten als du eigentlich geqotet hast und eigentlich war der tonfall ja eigentlich "frohlockend" und eigentlich nicht arrogant und besserwisserisch, eigentlich.
Eigentlich solltest du dich dann auch mit aussagen wie dieser zurückhalten:
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Aus dem Brei da oben geht nicht mal hervor, was genau du eigentlich sagen wolltest.
Da du ja dann offensichtlich selber nicht in der lage bist einen post so zu verfassen, dass heraus kommt, was du eigentlich sagen wolltest.
Solche aussagen solltest du auch vermeiden:
Ich mache mir jetzt sicherlich nicht die Mühe, irgendetwas zu mutmaßen, damit du dich dann doch mit irgendwelchen Ausflüchten der Art "meint ich ja gar nicht" herauswindest.
wenn du vor hast die nächste seite mit posts zu verbringen in denen du "meinte ich ja garnicht" als hauptargument anführst.
Sich sehr viel mehr selbst zu ownen geht schon fast garnicht mehr. :rofl2:
 
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Euer kleiner Privatkrieg ist zwar sehr erheiternd und ich stell mich auch mal ganz platt auf Outsiders Seite.
Aber könnten wir dann doch mal zum Thema zurückkommen?

Weiß jemand, ob den Studenten dann dauerhaft diesen Plätzen zugeordnet wurden?

€: Frage geklärt, es wurde nur diese eine Stunde getauscht...hmm..

Wenn ja, wage ich mal zu behaupten, dass die Cliquenbildung auch gehemmt wurde. Betrachte ich mal meinen Studiengang, so gibt es da einige Cliquen, die sich vom 1.Semester an zusammengetan haben, zusammensitzen, rumnerven etc., jedenfalls sind diese Gruppe recht homogen vom Gebaren her etc. und schotten sich nach aussen hin mehr oder weniger effektiv ab.

Ich finde den Aspekt der Studie, das räumliche Nähe und die zufällige Assoziationen durchaus nicht selbstverständliches sind, ich glaube bzw. habe immer geglaubt, dass man sich eher die Leute als Freunde sucht, die persönlich zu einem passen bzw. mit den man einfach gut klarkommt, auch wenn der oder diejenige in der nächsten Stadt lebt...

Bevor Shao oder sonstwer ankommt, dass betrachte ich jetzt ganz laienhaft völlig unwissenschaftlich, ich kann dass ausser durch mein persönliches Gefühl nicht belegen.^^
 

shaoling

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Natürlich sucht man sich Freunde, mit denen man gut klarkommt. Aber gerade dieses "gut klarkommen" basiert ja in der Regel auf relativ willkürlichen Aspekten: Wie verhält sich jemand mir gegenüber in gerade dieser Situation?
Wer ignoriert das und entscheidet lieber anhand einer sorgfältigen Bewertung des Charakters, wen er sich zu Freunden wählt? So gut wie niemand.
Wie von mir angesprochen, handelte es sich ja durchaus um eine besondere Situation, nämlich die erste Uni-Vorlesung. In dieser Situation sind die meisten Menschen besonders enthusiastisch, schnell Freundschaften zu schließen.

Du kannst ja mal herumfragen, warum Menschen "gerade mit ihm/ihr" befreundet sind. Die wenigsten wissen darauf eine bessere Antwort als "keine Ahnung", "ich mag ihn", "die is nett" oder "is halt so".

Original geschrieben von Outsider23
Jajaja ich kann meine vorwürfe nicht begründen [...]
Richtig, angeblich habe ich versucht, "einen ganzen Wissenschaftszweig zu diskreditieren", Experimente für lächerlich und unnötig erachtet und mein "Unverständnis für wissenschaftliches Arbeiten zur Schau gestellt".
Nichts davon trifft zu, weil ich nichts davon gesagt habe.

Original geschrieben von Outsider23
Da du ja dann offensichtlich selber nicht in der lage bist einen post so zu verfassen, dass heraus kommt, was du eigentlich sagen wolltest.
Wieso? Es kam doch perfekt heraus, dass ich über die Einfalt von Psychologen (soweit im Artikel bezeichnet) die Nase rümpfe.
Wenn du aus der Aussage: "Ich frage mich, warum Psychologen sowas jetzt erst auffällt, obwohl sie es eigentlich am besten wissen müssten" oben genannte Vorwürfe ableitest, kann ich da nichts für.

Original geschrieben von Outsider23
Solche aussagen solltest du auch vermeiden:
[...]
wenn du vor hast die nächste seite mit posts zu verbringen in denen du "meinte ich ja garnicht" als hauptargument anführst.
Sich sehr viel mehr selbst zu ownen geht schon fast garnicht mehr.
Mein Hauptargument besteht darin, dass du mir unbegründete Vorwürfe machst (siebe oben).
Dass ich etwas anders meinte, als ich es geschrieben habe, denkst du dir grad wieder aus.

Original geschrieben von Outsider23
Jajaja ich kann meine vorwürfe nicht begründen, weil eigentlich hast du ja eigentlich was ganz anderes gemeint als du eigentlich ursprünglich geschrieben hast und eigentlich wolltest du ja eigentlich was ganz anderes quoten als du eigentlich geqotet hast und eigentlich war der tonfall ja eigentlich "frohlockend" und eigentlich nicht arrogant und besserwisserisch, eigentlich.
Wenn du mich schon quotest, bezieh dich auch auf das, was drinsteht.
Ich habe nie abgestritten, dass mein Tonfall besserwisserisch war und nie auch nur im Ansatz behauptet, er sei "frohlockend" gewesen, wo ziehst du das bitte heraus?
Dass ich in dem einen Quote ein Wort vertauscht habe, ändert ja nichts an meiner Aussage über den Artikel. Dass diese dennoch zutrifft habe ich durch ein anderes Zitat belegt.



Alles in allem recht verzweifelt, was du hier abziehst...
 
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rofl, Shao, du bist so ein unglaubliches Würstchen, welches meint, dass es die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, aber alle Nase lang eine Scheiße verzapft, die bis zum Himmel und weiter stinkt. Wenn ich sowas schon lese:
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Wie gut, dass Psychologen nun auch endlich herausgefunden haben, was jedem denkenden Menschen vorher schon vollauf bewusst war. ;)
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Aber wenn ich Sätze lese wie:dann drängt sich mir schon die Frage auf, wo Psychologen außerhalb ihrer "Labors" eigentlich ihre Augen haben, obwohl sie doch eigentlich die Experten in Bezug auf menschliches Verhalten sein müssten.

Denn eigentlich braucht man sich doch nur einmal gut umzuschauen und stellt fest: ...
:rofl2:

Wie kann man nur so ein hochnäsiger Wicht sein.

Um mal vom eigentlichen Thema wegzugehen und dir ein bisschen Metakompetenz zu vermitteln:

Zur Frage der Trivialität von Forschungsergebnissen.
Holz-Ebeling, Friederike
Zeitschrift für Sozialpsychologie, Vol 20(3), 1989. pp. 141-156.
[...] Erschwerend kommt hinzu, dass der Vorwurf der Trivialität sprachlich so formuliert ist, dass man dem dahinterliegenden Bewertungskriterium eigentlich nur zustimmen kann. Wenn ein Ergebnis, das gut prognostizierbar ist, als "trivial" bezeichnet wird, resultiert aus den wachgerufenen Konnotationen relativ automatisch, dass dieses Ergebnis die Mühen der Forschung nicht gelohnt hat. Geht man allerdings sokratisch vor und formuliert anders herum, dass nur solche Ergebnisse die Mühen der Forschung lohnen, die völlig Überraschendes und Unplausibles oder zumindest eher schwer Prognostizierbares zutage fordern, so wird vielleicht selbst derjenige, der eben noch von Trivialität sprach, hellhörig; und sei es nur deshalb, weil eine solche Forderung den Auftrag impliziert, unserem intuitiven alltagspsychologischen Denken möglich ständig grobe Irrtümer nachzuweisen.[...]

Man fragt sich entweder, ob dieser Vorwurf im konkreten Fall tatsächlich berechtigt ist oder ob er prinzipiell überhaupt berechtigt sein kann. Während man im ersten Fall nach der tatsächlichen Prognostizierbarkeit des Ergebnisses fragt, fragt man im zweiten Fall nach der grundsätzlichen Schlüssigkeit der Folgerung, dass ein gut prognostizierbares Ergebnis ein banales und mithin vernachlässigbares Ergebnis ist. [...] Die Frage, ob der Vorwurf hinsichtlich des gerade diskutierten Ergebnisses berechtigt ist, ist empirischer Natur und lässt sich nur bei Vorliegen entsprechender Datenbeantworten. Die Frage ob der Einwand der Trivialität prinzipiell überhaupt berecht sein kann, ist eine theoretische Frage, die sich auf jeden Fall beantworten lässt und keiner speziellen empirischen Befunde bedarf.
Ersteres zeigt der Text sehr schön - Alltagstheorien halten Erklärungen für alle möglichen Erkenntnisse der Psychologie bereit. Bei einer Untersuchung zu Ähnlichkeit bzw. Unterschiedlichkeit von Freunden oder Partnern ist jedes Ergebnis im Nachhinein plausibel zu erklären ("das hätte ja schon meine Oma gewusst...") - "Gleich und Gleich gesellt sich gern" oder "Gegensätze ziehen sich an"? Auch bei Freundschaft und Entfernung (Thema dieses Threads) hätte man beide Richtungen ja schon im Vorhinein prognostizieren können - "aus den Augen, aus dem Sinn" oder "mit der Entfernung wächst die Liebe"? Gerade psychologische Forschung sieht sich (nachvollziehbarerweise) desöfteren mit dem Vorwurf der Trivialität konfrontiert. Auch dazu gibt es Forschung - warum neigen Menschen dazu, im Nachhinein gerade immer das, was sie gehört haben als logisch und klar darzustellen, unabhängig davon, ob sie es im Vorhinein gewusst hätten oder nicht? Such mal ein bisschen nach dem Hindsight-Bias oder dem "I knew it all along"-Effekt. Dem bist du wahrscheinlich auch nicht gefeit, auch wenn du versuchst, so zu tun, als ob du über allem stehen würdest.


Auch zur theoretischen Frage, ob ein solcher Einwand überhaupt berechtigt sein kann, gibt der Text eine klare Antwort: natürlich NICHT.

Erstens - nur, weil etwas im Alltagswissen fest verankert ist, heißt das nicht, dass es stimmt. Da wir aber gerade nicht wissen, wann das Alltagswissen richtig oder falsch ist, müssen selbst alltagspsychologische Annahmen empirisch geprüft werden. Oftmals stößt man dabei sogar auf abweichende Erkenntnisse, die der Alltagspsychologie zuwider laufen. Damit ist auch eine Bestätigung von dem, "was du sowieso schon wusstest, weil du ja mit offenen Augen durch die Welt läufst", ein Erkenntnisgewinn.

Zweitens - Meist sind solcherlei Effekte viel eingegrenzter als im alltagspsychologischen Verständnis angenommen. Gerade WENN etwas "ja schon bekannt ist", ist anzunehmen, dass Bedingungsspezifikationen für einen Effekt nicht bekannt sind und somit der eigentliche Effekt deutlich übergeneralisiert wird. Hier ist es die Aufgabe der Psychologie, nach moderierenden Einflüssen zu suchen, unter denen ein Effekt auftritt oder eben auch nicht. Der Erkenntnisgewinn besteht dann eben in der Spezifikation von Auftretensbedingungen.

Drittens - Psychologische Forschung konzentriert sich mitnichten auf das Zeigen bloßer Effekte, sondern versucht immer, Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu ergründen. Dass solche natürlich in Laien-Artikeln nicht großartig ausgebreitet werden (oder sehr vereinfacht), mag verständlich sein. Nur, weil die Alltagspsychologie suggeriert, dass "etwas so ist", heißt das nicht, dass a) alle Leute die gleichen oder b) irgendjemand die richtigen Theorien darüber kennt, welche vermittelnden Mechanismen beim jeweiligen Effekt wirken. Gerade diese sind es aber, die die Erklärung menschlichen Verhaltens und den "großen Rahmen" möglich machen. Damit ist, wie Outsider schon richtig schrieb, jedes Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie Ausgangspunkt für weitere Studien, die nach einschränkenden Bedingungen und daraus evtl ableitbaren Ursache-Wirkungs-Beziehungen suchen.


Fakt ist, dass es sich einfach nicht gehört, so hochnäsig von einem Wissenschaftsgebiet zu sprechen, von dem man - wie du sogar selbst zugibst - keine Ahnung hat. Wenn ich mir deine Posts über die Wirkungsweise des Menschen durchlese (wo ist nochmal im Gehirn verankert, dass Frauen auf hunks stehen und nicht auf verweichlichte Ja-Sager?) oder selbst über Methoden des Erkenntnisgewinns (Doppelblindstudie zu den Einflüssen von zu wenig Schlaf - was hab ich damals gelacht), dann frage ich mich, woher du die Arroganz nimmst, die einem aus jedem zweiten deiner Posts förmlich ins Gesicht springt (gepaart mit "das hab ich ja nie gesagt"-Lächerlichkeiten). Gerade du als großer Theoretiker solltest da doch manchmal etwas vorsichtiger sein.
 

shaoling

Guest
Tja, vielleicht solltest du dir bezüglich der Arroganz mal dieselbe Frage stellen.
Es ist eine Tatsache, dass meine Posts desöfteren arrogant und provokant wirken. Das geschieht häufig gewollt und aus Berechnung, manchmal einfach aus Unachtsamkeit. Auch ich bin nur ein Mensch, der sich bei jedem Post in einer bestimmten Stimmung befindet, und auch ich prüfe nicht jeden meiner Beiträge sorgfältig auf die mögliche Wirkung, die er hervorrufen könnte.
Wenn du es ganz offiziell willst: Ich bereue bereits, mich hier zu diesem Thema so ausgedrückt zu haben und würde es nicht wieder tun. Es bringt nur herzlich wenig, sich über Ausdrucksformen mit jemandem zu streiten, desjenige mindestens ebenso zu wünschen übrig lassen wie die eigenen, oder?

Womit wir bei deinem Gebaren wären (trifft aber auf Outsider genauso zu).
Es ist sehr leicht, jemanden zu kritisieren, der zu unterschiedlichsten Themen exponiert und offensiv seine Meinung vertritt, was auf mich zweifellos zutrifft. Ich befinde mich wie jeder Mensch in der misslichen Lage, nicht bezüglich jedes Themas Experte sein zu können. Dennoch halte ich es sowohl aus persönlichem Interesse als auch aus Pflicht für unabdingbar, mir zu sehr vielen verschiedenen Themen eine Meinung zu bilden.
Ein probates Mittel dazu ist, seine Meinung in Diskussionen mit anderen zu messen, zu vertreten, zu verteidigen und zu ändern, wenn es erforderlich ist. Darauf läuft es hinaus.
Nun mag dir das nicht viel sagen, weil du deine Tätigkeit in den allermeisten Fällen auf spöttische Zwischenrufe und Verhöhnungen beschränkst, besonders wenn es um mich geht.
Ich weiß nicht, warum du dich so verhältst, und werde hier auch nicht darüber spekulieren - der Psychologe scheinst du zu sein. Aber wirf mir nicht Arroganz oder Vermessenheit vor, während deine Engstirnigkeit keine Grenzen kennt.
Ich habe es noch (fast) immer für geboten befunden, meine Ansichten zu rechtfertigen, zu erklären und zu begründen, wann immer ich danach gefragt wurde. Und das tue ich nicht aus Großmut, sondern in der bescheidenen Erwartung, dafür Einsichten in die Gründe eines andern zu erhalten.
Zu diesem Ende diskutiert man schließlich.
 
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Das hört sich oben aber noch ganz, ganz anders an. (wo Outsider schon viele der von mir benannten Punkte angesprochen hatte)

Leider kann man bei manchen Leuten nur Feuer mit Feuer bekämpfen. Deine Rechtfertigungen klingen mir leider wiederum zu berechnend. Sowas hört man wirklich nur dann, wenn man an der Wand steht (wobei du hier immerhin Claw was voraus hast). Und jemanden an die Wand zu drängen - dafür bedarf es viel, viel Zeit, die man in endlose Quote-Battles investieren muss. Diese Zeit (oder auch die Lust) hat halt der ein oder andere hier nicht - auch in einem Diskussionsforum kann man das nicht immer erwarten. Mir vorzuwerfen, ich würde immer nur Zwischenrufe posten ist das eine - aber wenn man sich mal die Zeit nimmt, um ein paar Aussagen richtig zu stellen oder etwas auszudiskutieren (kommt zugegebenermaßen nicht sonderlich häufig vor ^^), zieht ein gewisses Klientel dieses Forum leider allzu häufig den Schwanz ein und postet exakt denselben Schmus im nächsten Thread. Da sinkt die Motivation zur Diskussion dann leider in den Keller. Unkommentiert kann man falsche Aussagen imho trotzdem nicht stehen lassen.
 

shaoling

Guest
Ich habe sehr ähnliche Beobachtungen gemacht. Darum halte ich es in manchen Situationen für sinnvoll, erstmal etwas zu sticheln und sich bewusst provokant einzumischen, weil Menschen sich dadurch herausgefordert fühlen: Sie geben sich plötzlich alle Mühe, diesen arroganten Emporkömmling zu widerlegen und somit bloßzustellen - nicht aus Interesse am Thema, sondern um in den Genuss des Sieges zu kommen.
Einfach nur einen Kommentar zu posten, nur um eine als äußerst dämlich empfundene Aussage nicht unkommentiert stehen zu lassen, tue ich auch manchmal - nicht selten verkneif ich mirs dann aber auch einfach.

Aber das alles ist natürlich keine geeignete Erklärung für dein Verhalten mir gegenüber, da ich nicht zu dieser gewissen Klientel gehöre.
 
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