WHO nimmt offiziell "gaming disorder" als Krankheit auf

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Ist zwar schon von Ende letzten Jahres, hab aber grad nen interessanten Artikel dazu gelesen:

https://kotaku.com/experts-have-a-new-reason-to-debate-whether-gaming-dis-1821609229

TL;DR: WHO hat Spielsucht als eigene neue Kategorie der Krankheiten eingeführt. Pro: Durch die Anerkennung kann einer wachsenden Gruppe von Menschen, die große Probleme mit der Regulierung von Spiel- und Internetzeiten haben, zielgerichteter geholfen werden. Die Unterschiede zwischen Spielsucht und z.B. Drogenmissbrauch sind enorm.
Das ist aber auch gleich das Contra: Spielsucht ist meist keine Krankheit an sich sondern ein häufiges Symptom von Depressionen oder ähnlichem; das Spielen selbst ist dann also nur Trigger. Eine Definition von Spielsucht kann dadurch aber zur Stigmatisierung des Großteils gesunder Gamer führen, z.B. durch eben genannte Vergleiche mit Drogenmissbrauch.

Ich finds nen schwieriges Thema: Klar ist, dass etwas in diesem Bereich gemacht und investiert werden muss; zu groß ist die Gefahr, Menschen komplett in diesen Weiten zu verlieren. Aber ob das der richtige Schritt ist? Habt ihr bessere Ideen?
 
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"Oh nein, es könnte Gaming stigmatisieren"

Was für ein rumgeheule, typisch für Gamer.

Wenn man Sexsucht, Kaufsucht, Glücksspielsucht usw anerkennt, muss man natürlich auch Spielsucht anerkennen.
 
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Ich kann keine Zahlen vorlegen, ich denke aber mal, dass Gamingsucht (bei "Spielsucht" denke ich eher an Glücksspiele) wohl noch krasser in Asien als hierzulande eine Bedeutung haben könnte(?)
Wenn das die WHO in ihren Katalog aufnimmt, schön und gut. Solange nicht der Otto-Normal-Zocker in den einzelnen Ländern von staatlicher Seite aus überreguliert wird, nur weil der mal ein richtig cooles Spiel hat, wo er ausnahmsweise ein paar Tage etliche Stunden reinsteckt und dann wochen-/monatelang wieder gar nichts ...
 
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Wen kümmert es was die anerkennen? Es dient ja höchstens dazu, dass Behandlungsmethoden für tatsächlich betroffene (die es zweifelsohne gibt) verbessert werden.
Niemand kann dir was, weil du sex- kauf- oder spielsüchtig bist. Solange du keine Verbrechen durch Suchtdruck begehst (was bei Spielsucht deutlich unwahrscheinlicher ist als bei anderen Süchten) ändert sich defakto garnichts.
 
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