Ich denke der Stil eines Autors ist nicht nur, sogar meiner Meinung nach nur zu einem sehr bedingten Teil, Geschmackssache. Natürlich bevorzugt User a dieses und User b jenes, allerdings kann man imo einigermaßen objektiv feststellen ob eine Sprache nun hochqualitativ ist oder nicht. Da hört die Geschmackssache auf.
Meiner Meinung nach ist Goethe ein Sprachgenie, die Komposition des Faust ist in Hinsicht auf Ästhetik und Handwerk (geniale Anwendung von Reimschema, Metrum, Wortwahl) einzigartig. Das ganze dann auch noch auf über 10.000 Verse gestreckt. Beeindruckend! Dazu finde ich die Sprache in Werken wie dem Tasso oder dem Werther emotional und ansprechend.
Dann finde ich Nietzsches Sprache umwerfend. Voller Pathos, aber keinen Augenblick lächerlich. Des Weiteren finde ich sie philosophisch wichtig, ein Unterschied wie Tag und Nacht wenn man ihn mit Kant vergleicht. Bei Nietzsche ist die Sprache teil der Philosophie, die Form ist Aussage!
Kafka finde ich sprachlich beeindruckend, über die Tiefe der Sprache und Wortwahl kann ich aber schlecht urteilen, da komme ich zu keiner Meinung. Ich finde Akademiker-Interpretationen interessant, aber auch Interpretationen die urteilen, dass sich die Interpreten in Kafkas Werken wie die Protagonisten verirren.
Fontane, ja... von dem habe ich nur Effie Briest gelesen. Ich find's fürchterlich, aber ich glaube es ist einfach nicht mein Ding.
Von den Dichtern finde ich Rilke noch besonders herausragend. Wenn der Sinn der Worte auch im Nebel schwebt, so trifft er mich im Herzen doch immer wieder.
Der Thread ist eh irgendwie im Eimer. Die eine Hälfte klatscht einfach einen Namen hin, die andere schreibt sonst irgendeinen Blödsinn.
Buhu. Schreib doch deine Favoriten auf. Würd den Thread eher retten als Gemecker. ^^