Was passiert mit meinem Geld?!

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Moin!

Ich hab gestern im Zug folgenden Artikel gelesen:
http://www.zeit.de/2011/21/DOS-Streubomben

und habe mir darauf hin die Frage gestellt: Was passiert eigentlich mit dem Geld, was ich aufm Konto habe?

Bewußt ist mir: Die Bank arbeitet damit - in meinem Fall die Postbank - aber wie tut sie das?
Finanzgeschäfte sind für die Institute mit dem Bankguthaben ihrer Subjekte ja nicht verboten, es muss bloß die Rücklage von 10% eingehalten werden.

Wird mein Geld also dazu verwendet

1) Neues Geld zu schaffen oder
2) zur Finanzierung von Börsengeschäften und der Erwirtschaftung von Gewinn?


Cheers
Pope
 
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Jedes Unternehmen im Wettbewerb hat als Ziel Rendite/Gewinn zu erwirtschaften. Dazu gehören auch Banken. Du als Anleger bringst dein Geld ja auch zur Bank weil du eine Rendite erwartest.

Dein angelegtes Geld hat sogar einen volkswirtschaftlichen Nebeneffekt. Das nennt man Geldschöpfungsfaktor. Dadurch dass du 100 Euro auf die Bank bringst die es ggf. verleiht ist in einer Volkswirtschaft plötzlich mehr Geld vorhanden.
 
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deine anmerkungen und der geldschöpfungsfaktor sind mir durchaus bekannt... nicht zuletzt dank dem VWL grundkurs wa =)


Die Frage die ich mir allerdings stelle ist:

Wo ist der Sinn, mein Geld auf die Bank zu bringen, wenn ich auf das Tagesgeld einen Zinssatz <1% bekomme!?

Der Nutzen für die bank ist wesentlich größer, als der, den ich erhalte wenn ich 50 Cent auf 100€ p.a. Zinsen bekomme...

Wenn das der Preis ist, den ich zahlen muss um dem Handel wie in obigem Beispiel einen Riegel vorzuschieben, dann bin ich gerne bereit das zu tun.

Die Bank nutzt doch die Skaleneffekte aus, welche ihnen durch die Massensparer entstehen und macht damit Milliarden - wir haben davon doch relativ wenig... andere direktes Leid.

Abgesehen davon halte ich von der ganzen Finanzwirtschaft und dem Numbercrunching was es heute ist relativ wenig.

Oder willst du mir sagen, dass es in Zeiten von Massenverschuldung des deutschen Staates meine verbindlichkeit ist, Geld auf die Bank zu bringen und für Geldschöpfung zu sorgen?

Ich schaufel mir doch mein eigenes Grab - je mehr geld die sparer auf die Banken bringen, desto höher der Geldschöpfungsfaktor - desto höher die Inflation - desto niedriger die schulden des staats ggü seinen gläubigern, ergo uns, ergo direkte verbrauchersteuer auf ~83 Mio Menschen.

Bitte finde jemand den Flaw in meinem beispiel....



Cheers
Pope
 
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Die Frage die ich mir allerdings stelle ist:

Wo ist der Sinn, mein Geld auf die Bank zu bringen, wenn ich auf das Tagesgeld einen Zinssatz <1% bekomme!?
man sollte ja auch nicht grade seine gesamte Kohle auf nem Girokonto lagern...das bringt dann natürlich wirklich nix ;)

und zu nem gewissen Masse (bei den "kleineren" Beträgen) profitiert man natürlich schon davon, dass man das Geld auf der Bank hat, aber ich denke ich muss dir die Vorteile von Onlinebanking etc jetzt nicht lang und breit erklären
 
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Ich schaufel mir doch mein eigenes Grab - je mehr geld die sparer auf die Banken bringen, desto höher der Geldschöpfungsfaktor - desto höher die Inflation - desto niedriger die schulden des staats ggü seinen gläubigern, ergo uns, ergo direkte verbrauchersteuer auf ~83 Mio Menschen.

Je mehr Geld auf den Banken liegt desto mehr Kredite können sie vergeben. Nach Angebot und Nachfrage sinkt somit der Zinssatz für diese Kredite, was Invesitionen lohnender macht.
Jeder Sparer sorgt also dafür, dass an anderer Stelle investiert werden kann und mehrt somit unseren Reichtum.
Aus dem VWL Grundkurs solltest du doch noch wissen, dass Sparquote = Investitionsquote ist ;)
 

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Das meiste Geld wird von der Bank halt in irgendeiner Form investiert. In Wertpapiere, Unternehmensbeteiligungen oder schlicht in Kredite für andere Kunden eben alles was ihnen irgendwie Geld einbringen. Wenn du und dein Nachbar bei der gleichen Bank seid kanns durchaus passieren das er wenn er nen Kredit aufnimmt "dein" Geld bekommt.

Den Banken das Geld vorenthalten zu wollen geht halt auch schlecht da man als Arbeitnehmer heutzutage zwangsweise nen Giro Konto braucht. Ist man natürlich selbst an hohen Kapitalerträgen interessiert sollte man es nicht zur Bank bringen, da gibts wirklich bessere Alternativen. Allerdings sind die meisten davon auch nicht ganz ungefährlich wenn man sich in der Materie nicht auskennt. Auf der Bank bekommst nur wenig Zinsen, hast dafür aber eben auch kein Risiko.


Ich schaufel mir doch mein eigenes Grab - je mehr geld die sparer auf die Banken bringen, desto höher der Geldschöpfungsfaktor - desto höher die Inflation - desto niedriger die schulden des staats ggü seinen gläubigern, ergo uns, ergo direkte verbrauchersteuer auf ~83 Mio Menschen.

Inflation entsteht wenn die Geldmenge die Gütermenge übersteigt. Da die Banken das ersparte aber nutzen um Kredite zu vergeben, und somit Investitionen zu ermöglichen erhöht sich auch die Gütermenge und es entsteht, normalerweise, keine Inflation. Insbesondere da die EZB da auch ein Auge drauf hat.
 
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Ja - das weiß ich.

Aber auch, dass wir Netto-Exporter von Kapital sind und u.a. dafür gesorgt haben, Griechenland mit billigem Kapital zu fluten - schließlich leben wir in einer Währungsunion.

Außerdem: ..."mehr Kredite können..." Betonung liegt auf können. Fragwürdig, ob sie das tun.

Unterm Strich ist doch nur wichtig, was für mich bei rum kommt und welchen schaden andere haben.

und ich glaube: Für mich kommt nichts in Form von Zinsen bei rum (und wenn, wollte ich wissen was mit meinem Geld gemacht wird und woher die erwirtschafteten Zinsen kommen). Den einzigen Vorteil den ich habe ist Online Banking.
Aber sehen wir mal von den nötigen Online-Buchungen ab... da bleibt 80% des Monatskapitals übrig...und es würde durchaus nicht weniger Sinn machen, dieses Geld zuhause hinzulegen..vielleicht sogar in Uhren oder sowas investieren und sie dann nach 2-3 Jahren mit ner kleinen Rendite weiter zu verkaufen.

Fakt ist doch: Der Inflation kannst du nicht entkommen.
Und das sich Krugmanns Theorien toll anhören und auf ersten Blick sinnmachen, ist schön und gut - aber gucken wir uns doch mal an wo es hingeführt hat...
Schuldenstaaten olé olé! USA, Japan, UK,...
Alle leben nurnoch auf Pump - und alles beginnt damit, dass wir unser Geld aufs Konto bringen und die Bank damit machen kann was sie will - auch aktien von Unternehmen kaufen, welche Streubombern herstellen oder sogar Atromkraftwerke bauen. DAS - ist meiner Meinung nach eine sauerei.

Geld ist ein gut wie jedes andere auch - aber sobald es auf dem konto liegt interessieren sich menschen nicht mehr dafür, was mit passiert.

Seine Hosen wäscht und pflegt man genauso wie sein Küchengeschirr und die Wohnung in der man lebt - beim Geld hört diese pflege mit der Einzahlung auf die Bank auf - es geht nur mehr oder weniger...aber nicht das wie.
 
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und ich glaube: Für mich kommt nichts in Form von Zinsen bei rum (und wenn, wollte ich wissen was mit meinem Geld gemacht wird und woher die erwirtschafteten Zinsen kommen).
jo die Banken könnten bestimmt super arbeiten, wenn sie jeden Kunden drübr informieren müssten, wo rein sie das Geld investieren, was auf dem Giro oder sonst nem Konto rumliegt und dem Kunden dann ggf noch Mitspracherecht (oder halt zumindest "Veto"-Recht) einräumen :jump:

natürlich sind Investionen in Wertgüter auch immer eine Variante, aber man kann eben auch immer schief liegen und das was man sich rausgepickt hat steigt nicht im Wert oder fällt gar im schlimmsten Fall
 
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Und das sich Krugmanns Theorien toll anhören und auf ersten Blick sinnmachen, ist schön und gut - aber gucken wir uns doch mal an wo es hingeführt hat...
Schuldenstaaten olé olé! USA, Japan, UK,...
Alle leben nurnoch auf Pump - und alles beginnt damit, dass wir unser Geld aufs Konto bringen und die Bank damit machen kann was sie will - auch aktien von Unternehmen kaufen, welche Streubombern herstellen oder sogar Atromkraftwerke bauen. DAS - ist meiner Meinung nach eine sauerei.

Erstmal sind Atomkraftwerke keine Sauerei. Sie sind die einzige vernünftige und sichere Antwort auf unsere Energieprobleme. Aber das ist ein ganz anderes Thema ;)

Du setzt hier einfach an der komplett falschen Stelle an: Die Banken handeln im Rahmen der Gesetze. Wenn Politiker es erlauben, dass Unternehmen Streubomben herstellen, dann kaufen Banken Aktion davon. Wenn Politiker dafür sorgen, dass sich Staaten verschulden wollen, dann bedienen Banken diese Nachfrage. Die Schuld liegt hier nicht bei der Bank, die einfach vollkommen neutral den Markt bedient ohne dabei zu diskriminieren. Die Schuld liegt bei der Politik, die unverantwortlich mit gestohlenem Geld umgeht (Steuergelder werden ja immerhin unter Androhung von Gewalt von der Bevölkerung erpresst).
Die Tatsache, dass Politiker so agieren können ist in der Tat eine Sauerei. Nur haben die Banken damit herzlich wenig zu tun.
 
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Inflation entsteht wenn die Geldmenge die Gütermenge übersteigt. Da die Banken das ersparte aber nutzen um Kredite zu vergeben, und somit Investitionen zu ermöglichen erhöht sich auch die Gütermenge und es entsteht, normalerweise, keine Inflation. Insbesondere da die EZB da auch ein Auge drauf hat.


Stellen wir uns doch einmal die Frage woher die aktuelle Inflation von >3% der VPI kommt (der wert ist auch nur harmonisiert!)

EZB hat massen geld ins system gepumpt. Wieso? Weil investitionen ausgelößt werden sollten. Lag das daran, dass nicht genug kapital im markt war?
Nein, das tat es nicht.

Es lag daran, dass sich bestimmte Finanzinstitutionen verzockt haben - und (jetzt kommt der wichtige punkt!) Kredite an Unternehmen verteilt haben, welche nicht über den geringsten Grad an Bonität verfügten.

Banken vergeben also Kredite an Unternehmen ohne Bonität und werden dann für diese bewußte Handlung (Und sogar bewußte finanzwette darauf, dass das Unternehmen den Credit defaulten wird) - nachdem sie jahrelang milliarden gewinne gemacht haben - noch vom Staat - ergo mir!!! gerettet.

Ich stelle der Bank also erst mein Geld zu verfügung, damit sie die faulen kredite ohne schuldnertests vergeben können, sorge für milliardengewinne bei ihnen, sorge dafür, dass es zu finanzkrisen kommt, die EZB milliarden in den Markt pumpt, die inflationsrate steigt und ich - ergo - noch weniger Geld in der Tasche habe.

Rechnet man meine Rendite nun gegen die INflationsrate, stehe ich vielleicht im Rahmen von 2 Jahren noch mit maximal 0,95€ von meinem 1€ da - trotz meiner positiven absicht den so armen unternehmen ihre misswirtschaft auf pump zu finanzieren.

Die 4 der 5 cent fließen dann an die großen finanzunternehmen, der 1 cent ist der nutzen, welche der staat dadurch hat, dass seine schulden bei den bürgern weniger und weniger wert sind (schulden sind auch renten und andere Leistungen)...


Wir sind die, die verlieren.
 
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Erstmal sind Atomkraftwerke keine Sauerei. Sie sind die einzige vernünftige und sichere Antwort auf unsere Energieprobleme. Aber das ist ein ganz anderes Thema ;)

Du setzt hier einfach an der komplett falschen Stelle an: Die Banken handeln im Rahmen der Gesetze. Wenn Politiker es erlauben, dass Unternehmen Streubomben herstellen, dann kaufen Banken Aktion davon. Wenn Politiker dafür sorgen, dass sich Staaten verschulden wollen, dann bedienen Banken diese Nachfrage. Die Schuld liegt hier nicht bei der Bank, die einfach vollkommen neutral den Markt bedient ohne dabei zu diskriminieren. Die Schuld liegt bei der Politik, die unverantwortlich mit gestohlenem Geld umgeht (Steuergelder werden ja immerhin unter Androhung von Gewalt von der Bevölkerung erpresst).
Die Tatsache, dass Politiker so agieren können ist in der Tat eine Sauerei. Nur haben die Banken damit herzlich wenig zu tun.

Bingo! Genau meine Meinung.
Wo dann die Lobbyarbeit ins spiel kommt.. aber auch wieder anderes Schlachtfeld.

Der Staat muss hier agieren - tut er aber nicht, weil Prinzipien heute weniger wert sind als n tausender in der eigenen Tasche.

Der einzige Weg für mich zu handeln ist also der Bank mein Geld vorzuenthalten.
 
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Ich finde es wirklich lobenswert, dass du die Welt retten willst indem du dein Geld nicht auf die Bank bringst. Allerdings wird es schwierig sein andere davon zu überzeugen.

Mir ist
+Verwaltungsaufwand
+Inlationsausgleich bzw ggf sogar Rendite
+Transparenz
+Sicherheit (Einbruch)

als
-ggf werden irgendwo Bomben davon gebaut..(=per definition schlecht?)

lieber.

Inflation ist wie du schon schreibst nicht nur ein Banken Problem sondern viel mehr ein Wirtschaftsproblem und somit ein Politikproblem. Du hast vollkommen Recht: Du kannst dich vor Inflation nicht schützen wenn dein Geld auf der Bank liegt oder aber Zuhause.
Du kannst dein Geld aber in matrielle Güter investieren, oder in Unternehmen, oder aber in andere Währungen von anderen Volkswirtschaften die ggf zukunftsträchtiger erscheinen als die eigene.

Verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht so ganz.
 
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@ poopeye: Wenn es dir wirklich wichtig ist, zu wissen, was mit deinem Geld bei der Bank passiert, könntest du dir mal die GLS Bank anschauen... mag zwar bei dem ein oder anderen gewisse Öko-Ressentiments auslösen, aber das ist jetzt nicht mein Problem :D
www.gls.de
 
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Banken vergeben also Kredite an Unternehmen ohne Bonität und werden dann für diese bewußte Handlung (Und sogar bewußte finanzwette darauf, dass das Unternehmen den Credit defaulten wird) - nachdem sie jahrelang milliarden gewinne gemacht haben - noch vom Staat - ergo mir!!! gerettet.

Auch wieder ein rein politisches Problem und nicht die Schuld der Banken. Selbstverständlich nehmen die geschenktes Geld an, das würde ich auch tun.
Einzig derjenige, der das Geld erst vom Bürger stiehlt, ist hier in der Schuld.

Der Staat muss hier agieren - tut er aber nicht, weil Prinzipien heute weniger wert sind als n tausender in der eigenen Tasche.

Der einzige Weg für mich zu handeln ist also der Bank mein Geld vorzuenthalten.

Es gibt zahlreiche andere Wege. Du kannst eine liberale Partei wählen. Oder sogar eine gründen wenn dir die Auswahl nicht passt.
Du kannst dich vor den Reichstag stellen und demonstrieren. Du kannst Leute darauf aufmerksam machen, dass Steuern letztendlich eine Form der Schutzgelderpressung sind. Du kannst versuchen, irgendwie so viele Politiker wie möglich zu verklagen, so dass wenigstens ein paar davon ihren gerechten Platz hinter Gittern finden.
Wenn dir alles zu doof ist kannst du dir auch eine Bombe umbinden und in den Reichstag laufen - wobei ich davon eher abraten würde ;)

Das Geld nicht auf die Bank zu legen ist in etwa vergleichbar damit, nicht auf der Straße zu fahren, weil die ja auch mit gestohlenem Geld gebaut wurde. Bringt halt nichts.
 

Entelechy

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eigentlich wollte ich ernsthaft antworten und dann hab ich megavolt posten sehen.
 

Clawg

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@poopeye:
Dich zwingt ja niemand, eine Bank für mehr zu benutzen als eine vorübergehende Geldbörse. Wenn dir die Sicherheit einer Bank wichtig ist, dann kauf dir Goldbarren und lass sie in einem Schließfach einlagern. Wenn du Rendite haben willst, dann investier in Aktien. Einfach Bargeld auf dem Konto herumliegen lassen ist ziemlich doof. Man sollte soviel Geld bar auf dem Konto liegen haben, wie man im Zweifelsfall sofort von einem Tag auf den anderen benötigt. Auto kaputt, Wohnung abgebrannt, Unfall.
 
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Eben. Bei uns läuft es generell so, dass 1-2 Monatsgehälter bar verfügbar sind, der Rest wird direkt in die Wertsteigerung unseres Eigentums investiert (Immobilien, Edelmetalle) oder schlicht in Lebensqualität, Gesundheit und Familie. Bankvermögen, Anlagen, Fonds, Aktien? Kein Interesse!
 

Clawg

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@dacsyzygy:
Naja, Aktien und Optionsscheine auf Rohstoffe sollte man schon mitbeachten.
 

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Stellen wir uns doch einmal die Frage woher die aktuelle Inflation von >3% der VPI kommt (der wert ist auch nur harmonisiert!)

EZB hat massen geld ins system gepumpt. Wieso? Weil investitionen ausgelößt werden sollten. Lag das daran, dass nicht genug kapital im markt war?
Nein, das tat es nicht.

Es lag daran, dass sich bestimmte Finanzinstitutionen verzockt haben - und (jetzt kommt der wichtige punkt!) Kredite an Unternehmen verteilt haben, welche nicht über den geringsten Grad an Bonität verfügten.

Banken vergeben also Kredite an Unternehmen ohne Bonität und werden dann für diese bewußte Handlung (Und sogar bewußte finanzwette darauf, dass das Unternehmen den Credit defaulten wird) - nachdem sie jahrelang milliarden gewinne gemacht haben - noch vom Staat - ergo mir!!! gerettet.

Ich stelle der Bank also erst mein Geld zu verfügung, damit sie die faulen kredite ohne schuldnertests vergeben können, sorge für milliardengewinne bei ihnen, sorge dafür, dass es zu finanzkrisen kommt, die EZB milliarden in den Markt pumpt, die inflationsrate steigt und ich - ergo - noch weniger Geld in der Tasche habe.

Rechnet man meine Rendite nun gegen die INflationsrate, stehe ich vielleicht im Rahmen von 2 Jahren noch mit maximal 0,95€ von meinem 1€ da - trotz meiner positiven absicht den so armen unternehmen ihre misswirtschaft auf pump zu finanzieren.

Die 4 der 5 cent fließen dann an die großen finanzunternehmen, der 1 cent ist der nutzen, welche der staat dadurch hat, dass seine schulden bei den bürgern weniger und weniger wert sind (schulden sind auch renten und andere Leistungen)...


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Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber die hälfte von dem was du da schreibst stimmt so nicht.

1. Bei einer Inflationsrate <2% spricht man von einem stabilen Preisniveau. Wir sind da mit etwas unter 3% nur knapp drüber. Ist also absolut kein Besorgnis erregender Wert.

2. Das Gegenteil einer Inflation wäre die Deflation, und die ist für die Wirtschaft weitaus schädlicher als die Inflation, daher sollte man diese möglichst vermeiden

3. Eine genaue Punktlandung sprich bei 0% ist faktisch nicht realisierbar. Das würde bedeuten das Geldmenge und Gütermenge in exakt dem gleichen Maß gestiegen sind bzw sich gar nicht entwickelt haben. Das ist in der Praxis schlicht nicht umsetzbar, zumindest nicht in einer freien Wirtschaft. Bei ner Planwirtschaft mag sowas funktionieren aber das die keine Verbesserung ist dürfte klar sein.

4. Die Finanzkrise kam NICHT dadurch zu stande das die Banken Kredite an fragwürdige Unternehmen verteilt haben. Die Sache war schon etwas komplizierter.

5. Die EZB hat als Folge der Finanzkrise ordentlich Geld in der Markt gepumpt, aber die Folgen davon werden wir erst in einigen Jahren bemerken. Mit unserer aktuellen Inflationsrate hat das noch nichts zu tun. Und ja, nach der Finanzkrise gabs kein Geld mehr am Kapitalmarkt bzw es gab schon aber nur zu horrenden Zinsen die sich keiner Leisten konnte.

Wenn du die Welt unbedingt verbessern willst gibts wirklich andere, wichtigere Punkte an denen du ansetzen solltest anstatt dir basierend auf halbwissen Gedanken darüber zu machen was die Bank evtl mit deinem Geld anstellen könnte. Zumal du vermutlich kein Milliardär bist und die paar Kröten auf deinem Konto in keinem Fall relevant sein werden für das was hier auf der Welt passiert.

Und welche Alternativen gibts denn? Wenn du nicht willst das irgendwer etwas mit deinem Geld macht ohne dich zu Fragen musste es zuhause im Geldspeicher bunkern. Denn Anlagen in Aktien/Wertpapieren haben das gleiche Problem wie dein Geld auf der bank, nur ist da die Rendite höher.
 
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5. Und ja, nach der Finanzkrise gabs kein Geld mehr am Kapitalmarkt bzw es gab schon aber nur zu horrenden Zinsen die sich keiner Leisten konnte.

stimmt nicht ganz ;) der guthabens- und kreditzins waren in den letzten 2jahren so tief wie seit 20jahren nicht mehr um eben geld auf den markt zu bringen und einen aufschwung herbei zu führen. da die ezb den leitzins nun erhöht hat wird ein kredit wieder teurer. das gute ist: es gibt auch wieder mehr aufs guthaben.
 

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Ich rede hier vom Kapitalmarkt während der Finanzkrise. Nicht vom Nominalzinssatz den die EZB festlegt. Das sind 2 völlig verschiedene Baustellen. ;)

Man sprach während der Finanzkrise nicht umsonst von einer Kreditklemme/Marktilliquidität.
 
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und habe mir darauf hin die Frage gestellt: Was passiert eigentlich mit dem Geld, was ich aufm Konto habe?

Bewußt ist mir: Die Bank arbeitet damit - in meinem Fall die Postbank - aber wie tut sie das?


Also erstmal: http://de.wikipedia.org/wiki/Fristentransformation

Das ist in etwa das Kerngeschäft einer "normalen" Bank. Im Endeffekt achtet die Bank darauf Geld "billig" in Form von Einlagen einzukaufen und "teurer" in Form von Krediten weiterzuverkaufen. Da die Mehrzahl der Einlagen deutlich kürzere Laufzeiten hat als ein stinknormaler Immobilienkredit kommt hier die Fristentransformation ins Spiel. Quasi hast du 100 Euro aufm Girokonto, die Bank "nimmt" sich davon 1-8 Euro und finanziert davon einen Immobilienkredit. Das Risiko dabei lässt sie sich bezahlen und erwirtschaftet so Gewinn (wenn richtig kalkuliert wurde).

Wir sind die, die verlieren.

Red dir das nur weiter ein während du wiedermal ne Überweisung ausfüllst...
 
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4. Die Finanzkrise kam NICHT dadurch zu stande das die Banken Kredite an fragwürdige Unternehmen verteilt haben. Die Sache war schon etwas komplizierter.
jo, es gab auch noch dumme Immobilienkredite *kicher*
 
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Also erstmal: http://de.wikipedia.org/wiki/Fristentransformation

Das ist in etwa das Kerngeschäft einer "normalen" Bank. Im Endeffekt achtet die Bank darauf Geld "billig" in Form von Einlagen einzukaufen und "teurer" in Form von Krediten weiterzuverkaufen. Da die Mehrzahl der Einlagen deutlich kürzere Laufzeiten hat als ein stinknormaler Immobilienkredit kommt hier die Fristentransformation ins Spiel. Quasi hast du 100 Euro aufm Girokonto, die Bank "nimmt" sich davon 1-8 Euro und finanziert davon einen Immobilienkredit. Das Risiko dabei lässt sie sich bezahlen und erwirtschaftet so Gewinn (wenn richtig kalkuliert wurde).

This und nichts anderes, die Banken können mit dem Geld auch nicht beliebig hausieren wie sie wollen, gerade im Bereich der kurzfristigen Anlagen haben die Banken kaum Handlungsspielraum.

Aber wenn man natürlich die Meinung der großen Bösen besitzt, dann wird man auch von vielen Gegenargumenten nicht überzeugt.
 
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1. Bei einer Inflationsrate <2% spricht man von einem stabilen Preisniveau. Wir sind da mit etwas unter 3% nur knapp drüber. Ist also absolut kein Besorgnis erregender Wert.

2. Das Gegenteil einer Inflation wäre die Deflation, und die ist für die Wirtschaft weitaus schädlicher als die Inflation, daher sollte man diese möglichst vermeiden

3. Eine genaue Punktlandung sprich bei 0% ist faktisch nicht realisierbar. Das würde bedeuten das Geldmenge und Gütermenge in exakt dem gleichen Maß gestiegen sind bzw sich gar nicht entwickelt haben. Das ist in der Praxis schlicht nicht umsetzbar, zumindest nicht in einer freien Wirtschaft. Bei ner Planwirtschaft mag sowas funktionieren aber das die keine Verbesserung ist dürfte klar sein.

Dass man von einem stabilen Preisniveau spricht macht es aber dennoch nicht stabil ;) 2% sind eben ein Preisverfall und wenn man mal etwas langfristig denkt machen sich auch diese 2% sehr deutlich bemerkbar.

Prinzipiell ist das mit der Deflation zwar richtig so, man sollte aber noch anmerken dass sich dies nur auf unser Geldsystem (Fiat Fractional Reserve Banking System) beschränkt. Bei anderen Systemen würde das ganz anders aussehen. Beispiel Bitcoins:
https://en.bitcoin.it/wiki/Deflationary_spiral
 
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Prinzipiell ist das mit der Deflation zwar richtig so, man sollte aber noch anmerken dass sich dies nur auf unser Geldsystem (Fiat Fractional Reserve Banking System) beschränkt. Bei anderen Systemen würde das ganz anders aussehen. Beispiel Bitcoins:
https://en.bitcoin.it/wiki/Deflationary_spiral

Witzig.

Was hier gemacht wurde ist ein Geldsystem in dem es Schulden gibt mit einem zu vergleichen, in dem wohl keine Schulden möglich sind.

Ob das jetzt Dollar, Bitcoins oder Gold sind spielt dabei keine Rolle, der zentrale Punkt sind hier die Schulden. Also ja, es gibt bei den Bitcoins kein Problem mit der Deflation, aber nur dann wenn es keine Schulden gibt :D .
 
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na dann schaffen wir einfach das Kreditwesen ab, damit wir endlich keine Inflation mehr haben :rofl2:
 
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Witzig.

Was hier gemacht wurde ist ein Geldsystem in dem es Schulden gibt mit einem zu vergleichen, in dem wohl keine Schulden möglich sind.

Ob das jetzt Dollar, Bitcoins oder Gold sind spielt dabei keine Rolle, der zentrale Punkt sind hier die Schulden. Also ja, es gibt bei den Bitcoins kein Problem mit der Deflation, aber nur dann wenn es keine Schulden gibt :D .

Nein ich habe nichts vergleichen. Das ist doch gerade mein Punkt, die Aussagen über Deflation beziehen sich nur auf unser Geldsystem und sind für andere Systeme (die nicht auf Schulden basieren) nicht gültig. Natürlich sind beide Systeme nicht vergleichbar.
Ich wollte nur ausdrücken, dass Deflation nicht prinzipiell böse ist. Sie ist nur im FFRBS tödlich, da das ganze System auf Schulden basiert.
Schulden im Bitcoin-System kann es natürlich auch geben aber es basiert eben nicht das komplette Geldsystem darauf, weshalb eine Deflation ganz andere Auswirkungen hat.
 

Benrath

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sobald du schulden ermöglichst hast du doch die möglichkeit die Geldsummen beliebig aufzublähen, es sei denn du verlangst 100% Reserveqouten.
 
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Wo kämen wir denn da hin, wenn man nur das Geld verleihen könnte, was wirklich existiert!!??
 

Benrath

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in die steinzeit... als ob das ein neues konzept wäre...
 
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na dann schaffen wir einfach das Kreditwesen ab, damit wir endlich keine Inflation mehr haben :rofl2:

Inflation ist auch so eine Sache die ich noch nie so richtig verstanden habe.

Es gab Zeiten da waren Preise über Jahrhunderte stabil und seit den letzten 150 Jahren geht es einfach extrem ab. Es ist ja nicht so, als wäre in den Jahrhunderten davor gar nichts passiert.
 

Benrath

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das ist son irrglauben unglaublich. lies einfach mal was über wirtschaftsgeschichte. Als ob die Preise früher stabil waren, lachhaft. Und was damals mit Geld gemacht wurde. Scheidemünze etc.. Damals gabs z.B. wirkliche Staatsbankrotte.

Das ist so mega stammtisch da lohnt es kaum drauf einzugehen. Lasst uns wieder die GOldmark einführen, dann wird alles besser !
 
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Inflation ist auch so eine Sache die ich noch nie so richtig verstanden habe.

Es gab Zeiten da waren Preise über Jahrhunderte stabil und seit den letzten 150 Jahren geht es einfach extrem ab. Es ist ja nicht so, als wäre in den Jahrhunderten davor gar nichts passiert.
wie können Preise stabil bleiben, wenn man nicht mal auch nur 20-30 Jahre die gleiche Währung behält
 
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in den jahrhunderten davor waren aber auch alle anderen faktoren ziemlich konstant. wenn sich bei demographie und produktionsleistung nichts ändert, würde ich denken, dass die preise sich ebenfalls nicht ändern.
grade inflation und wachstum gehen ja oft miteinander einher.
 
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