Warum ist der private Drogenkonsum Zuhause auch verboten?

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Erstens: Bitte keine Vergleiche ziehen zu Nikotin und Alkohol ä la "Wieso ist den Alkohol legal", "Ist viel schädlicher", "Kultur etc"
Zweitens: Es geht lediglich um den privaten Gebrauch Zuhause. Kein Dealen oder Abgabe an Minderjährige.
Drittens: Die Cannabis-Diskussion möchte ich in diesem Thread einmal auslassen. Daher bitte keine Vergleiche ziehen. Mods dürfen dies auch gerne löschen.


Hier geht es nur um die Frage warum es nicht legal ist, bei mir zuhause z.B. ein Meskalinkaktus zu züchten und dann davon high zu werden?

Das gleiche könnte man auch sagen, wenn ich Zuhause für mich selbst LSD herstelle und es nur für mich konsumiere. Warum ist das nicht legal?
 
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Ich nehme mal an, dass es sich dabei tatsächlich um einen Schutz vor dir selbst handelt. Weil du möglicherweise bei manchen dieser Drogen sehr schnell schlimme Schäden erleidest oder süchtig wirst und die Kontrolle verlierst. Ist allerdings nur Spekulation, vielleicht gibts auch keine sinnvolle Begründung.
 
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Ist halt schwer zu unterscheiden, ob du das Zeug für dich zu Hause selbst herstellst oder ob du am Ende nicht doch was weitergibst.

Und zumindest wenn es mehr Chemie erfordert, würde es sicher auch zu oft schiefgehen, wenn irgendne Blödbirne der Meinung wäre, sie könnte jetzt auch ihre eigenen Drogen herstellen ;)
 
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Ein mündiger Bürger sollte frei entscheiden dürfen, welche Stoffe er seinem Körper zuführt. Wer mit seiner Wählerstimme über Krieg und Frieden entscheiden darf der sollte auch Drogen einschätzen dürfen. Solange er sich nur selbst schädigt ist das ja auch problemlos.

Aber, da gibt es eine ganz brauchbare Gegenargumentation:
Obiges gilt nur, solange Mündigkeit des Bürgers angenommen wird. Nun gibt es aber Stoffe, die den Denkprozess effizient aushebeln. Man kann also argumentieren, dass jemand, der harte Drogen nimmt, dadurch automatisch unmündig wird, keine freien selbstständigen Entscheidungen mehr treffen kann und somit vor sich selbst geschützt und zurück in die Mündigkeit geführt werden muss. Deshalb das Verbot. Entsprechend sind dann Stoffe, die die Mündigkeit nicht direkt und effizient bedrohen, straffrei zu stellen (Alkohol, Nikotin, Cannabis).

Das heißt nicht, dass ich dieser Argumentation zustimme. Aber eine gewisse Logik ist ihr nicht abzusprechen :)


Unabhängig von solchen moralischen Überlegungen gilt ganz pragmatisch: Wer auf so einem Scheiß hängenbleibt zahlt keine Steuern und wird zur Last für die Gesellschaft. Deshalb wird es geächtet und unterbunden, egal ob das in einem abstrakten Sinne gerecht ist oder nicht.
 
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afaik ist drogenkonsum nicht verboten, sondern nur besitz, verkauf und erwerb.
 
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jo der Part mit dem Konsum müsste hinhauen, Herstellung/Züchtung etc dagegen ist dann schon ne andere Hausnummer ;)
 
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mit dem konsum geht vorheriger besitz, und damit eine strafbare handlung, in den meisten fällen zwangsläufig einher.. wenn auch nur für eine logische sekunde. etwas anderes könnte gelten, wenn dir jemand die crackpfeife oder den joint zum ziehen hinhält
 
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das ist nicht richtig, das annehmen von drogen zum sofortigen eigenkonsum ist nicht strafbar, sofern du diese dadurch nicht erwirbst.
 

TheGreatEisen

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Das ist völliger Unsinn. Diese Storys, dass Konsum angeblich nicht strafbar sei, sind schlicht und ergreifend falsch.

Nur ein einziges Szenario ist straffrei, und das ist der sog. "besitzlose Mitkonsum". Beispiel: A, B, C und D sitzen um ein Lagerfeuer. A zündet einen Joint an und gibt ihn weiter. B, C und D ziehen daran und geben ihn jeweils wieder weiter. In solchen Fällen wird kein Besitz begründet.

In alle anderen Fällen abseits des besitzlosen Mitkonsums greift irgendeine der Varianten des § 29 I BtMG. Es empfiehlt sich daher, diesen § mal zu lesen. Dann erklärt sich auch, warum er so allumfassend ist. Weil es zig verschiedene Möglichkeiten gibt, sich in Verbindung mit Btm strafbar zu machen.

edit: Schniko hat recht :-)
 
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wieso drogen aber überhaupt verboten sind, weiß leider wirklich niemand.
 

cReAtiVee

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Drogen sind gesundheitsgefährdend. D.h. mit mehr Drogenkonsum, gibt es auch mehr medizinische Kosten, die auf den Staat zukommen (auch wenn es "Ausnahmen" gibt, ist die Tendenz der Gesundheitsgefährdung dennoch vorhanden).

Wenn der Staat, dann nicht legal mit dem Konsum von Drogen Geld einnimmt (USt. bei Alkohol/Zigaretten), ist das ein riesiges Verlustgeschäft und würde den Staat und somit den Steuerzahler Milliarden kosten.

Denkst du echt, der Staat interessiert sich für den Selbstschutz eines Bürgers? :rofl2:

BTW, bin ich auch für eine teilhafte Legalisierung der Drogen, aber das ist mMn ziemlich unwahrscheinlich.
 

Shihatsu

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wieso drogen aber überhaupt verboten sind, weiß leider wirklich niemand.

Doch, das weiß jeder der sich mit der Geschichte der Prohibition etwas ernsthafter auseinandersetzt. Kriminalisierung, Schwarzmarkt, diverse Länder die garnicht anders können, etc pp. - gibt genügend Interessengruppen die gegen Legalisierung sind. Legalisierung einer illegalen Droge hat immer zur Abnahme der Drogentoten und Dauerkonsumenten (aber natürlich zur zunahme der Erstkonsumenten) geführt. Schweiz, Niederlande, (Portugal?), etc pp...
 
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Das ist völliger Unsinn. Diese Storys, dass Konsum angeblich nicht strafbar sei, sind schlicht und ergreifend falsch.

Nur ein einziges Szenario ist straffrei, und das ist der sog. "besitzlose Mitkonsum". Beispiel: A, B, C und D sitzen um ein Lagerfeuer. A zündet einen Joint an und gibt ihn weiter. B, C und D ziehen daran und geben ihn jeweils wieder weiter. In solchen Fällen wird kein Besitz begründet.

In alle anderen Fällen abseits des besitzlosen Mitkonsums greift irgendeine der Varianten des § 29 I BtMG. Es empfiehlt sich daher, diesen § mal zu lesen. Dann erklärt sich auch, warum er so allumfassend ist. Weil es zig verschiedene Möglichkeiten gibt, sich in Verbindung mit Btm strafbar zu machen.

edit: Schniko hat recht :-)

wo habe ich etwas anderes behauptet..?
 

Teegetraenk

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Was viele mit dem Begriff "Konsum ist nicht strafbar" meinen, ist der Zustand und der ist wirklich nicht strafbar. Es sei denn du fährst Auto etc.
 
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"das annehmen von drogen zum sofortigen eigenkonsum" impliziert für mich (und anscheinend für andere leser auch), dass eine zwischenzeitliche übergabe der drogen stattfindet und sie nicht "aus der/durch die hand eines anderen" genommen werden. zudem hast du dich ja auf meinen post bezogen, und ihn als "nicht richtig" bezeichnet, was ja darauf schließen lässt dass du es "nicht richtig" meintest

aber wenn du das gleiche meintest ist es ja ok
 
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"wenn dir jemand die crackpfeife oder den joint zum ziehen hinhält"

naja, eben nicht nur dann, sondern auch im fall des "mitkonsums", zumindest hatte ich dass anders verstanden, zugegeben, die formulierung ist nicht ideal, aber wir meinen im endeffekt wohl das gleiche.


wieso drogen aber überhaupt verboten sind, weiß leider wirklich niemand.

google: opiumkriege.
 
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Ein bekannter von mir hat gerne und viel in seiner wohnung gekifft. nachbarn beschwerten sich wegen Geruchsbelaestigung.
polizei kommt zu ihm nach hause, stehen vor der Tuer und konfrontieren ihn mit dem Vorwurf der nachbarn.

der bekannte erwiedert" darf ich nich kiffen in meiner wohnung oder was.

daraufhin die polizei" haben sie einen fuehrerschein?

kumpel " ja

polizei " nicht mehr lange

zack kurze zeot spaeter musste er den fuehrerschein abgeben..

finde ich persoehnlich krasse geschichte..
 
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Ho ho, da spricht wohl der fachmann... hört sich auch gar nicht nach "hab von nem bekannten gehört, der von nem bekannten gehört hat...." an

Haste dir zuviele tkkg kassetten auf haze gegeben oder wie kommst du auf diese story, detektiv Nadim?
 
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wäre nicht ungewöhnlich. die ausstellende behörde muss (!) die fahrerlaubnis gem. § 3 StVG entziehen, wenn sich jemals als zum führen von KFZ ungeeignet erweist. dass die polizei zur übermittlung solcher erkenntnise befugt ist, ergibt sich aus § 2 XII StVG.
es wurden auch schon hooligans der führerschein entzogen, weil sie desöfteren gewaltbereit aufgefallen ist. "nur" aufgrund der tatsache, dass sie gewaltbereit sind und daher ein agressives verhalten im straßenverkehr erwarten lassen

sicherlich ist es nicht so einfach abgelaufen ala "polizei klopft und am nächsten tag war der führerschein weg", aber dennoch

finde ich auch richtig, wer will schon jemanden hinterm steuer haben dessen kifferrauch sich durch ein ganzes wohngebäude zieht :ugly:
 
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einer meiner bester freunde sein kumpel den ich auch schon laenger kenne . war vielleicht nicht o-ton aber so ist es passiert..
 
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Auf was für einer Grundlage soll denn bitte der Führerschein entzogen werden? Meines Wissens nach ist THC im Blut ca. 1-2 Tage nachweisbar bei gelegentlichem Konsum. Natürlich sollte man vor der Polizei niemals irgendwelchen Konsum zugeben, aber was sollen die unmittelbaren Folgen gewesen sein? Glaube kaum, dass ohne rechtskräftige Beweise einfach so ein Fahrverbot ausgesprochen wird oder zählt dann so ein "Geständnis"?
 
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Thc ist nicht allzulange nachweisbar, allerdings dessen abbauprodukte dafuer umso länger, je nachdem wie intensiv man den Konsum betreibt.


Und der Marihuana geruch ist nunmal ziemlich penetrant, und kommt leicht durch tuerschlitze USW durch
 
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im endeffekt ist das erteilen und entziehen der fahrerlaubnis reines verwaltungshandeln, bei welchem der amtsermittlungsgrundsatz gilt. die verwaltungsbehörden sind demnach auf ihre möglichkeiten der kenntniserlangung begrenzt, sei es durch einholen von gutachten oder auch einfach durch beamte, die etwas protokollieren. ein "rechtskräftiger beweis", wie du schreibst ist auch die zeugenaussage eines beamten. wenn du ein urteil eines gerichts meinst, ist das jedenfalls nicht nötig.

wie gesagt wird ihm der führerschein sicherlich nicht einfach so wie oben geschildert entzogen worden sein. vielleicht ist er schon öfter aufgefallen oder sonstiges. jedenfalls hätte er auch angehört werden müssen usw. jedenfalls wenn der entzug rechtmäßig sein sollte (was ja aber für die wirksamkeit von verwaltungshandeln nicht notwendig ist)

ich wollte nur auf die grundsätzliche möglichkeit hinweisen, dass alle möglichen umstände zum entzug der fahrerlaubnis führen können, wenn sie auch nur in irgendeiner weise die eignung zum autofahren tangieren
 

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Auf was für einer Grundlage soll denn bitte der Führerschein entzogen werden? Meines Wissens nach ist THC im Blut ca. 1-2 Tage nachweisbar bei gelegentlichem Konsum. Natürlich sollte man vor der Polizei niemals irgendwelchen Konsum zugeben, aber was sollen die unmittelbaren Folgen gewesen sein? Glaube kaum, dass ohne rechtskräftige Beweise einfach so ein Fahrverbot ausgesprochen wird oder zählt dann so ein "Geständnis"?

Einfach mal das Video angucken. Da wird nicht explizit dieser Fall erklärt, aber trotzdem passt das Video imho sehr gut.

http://www.youtube.com/watch?v=S061ilnh414
 
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Liberalität und Sozialstaat stehen im Konflikt. Wenn du high bist trägst du nicht zum Gemeinwohl bei, daher ist es von gesellschaftlichem Interesse harte Drogen zu verbieten.

Bei Experimenten mit 'Bio'-Drogen wäre ich besonders vorsichtig, weil ein bisschen Engelstrompete zuviel und du schnibbelst dir mit einer Heckenschere was ab und grundsätzlich ist die Dosierng hier schwierig. http://www.spiegel.de/panorama/drog...hneidet-sich-penis-und-zunge-ab-a-266845.html
 
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Nimm am besten einfach keine Drogen sondern mache was vernünftiges, dann kannst du dir die Frage später vielleicht selbst beantworten.
 
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Phoenix versteht es gut, Posts kurz zu überfliegen, sich exakt 0,1 Sekunden Gedanken darüber zu machen und dann einfach darauf los zu antworten - ohne sich im Klaren darüber zu sein, ob es sich vielleicht lohnen würde einmal zwischen den Zeilen zu lesen.
 
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Drogen sind aus Sicht des Staates demeritorische Güter, ergo nicht-wünschenswerte Güter.

Wieso sind denn dann Tabak und Alkohol nicht verboten? Antwort: Tradition.

Als ob unsere Gesetzgebung immer stringent und logisch begründbar wäre. Am Ende sagt der Staat eben doch einfach: Weil ichs kann, auch wenn er in seiner Machtausübung durch eine Verfassung begrenzt ist. Dass Drogenpolitik nicht dämlich sein darf, steht leider nicht im Grundgesetz.
 
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Wobei zumindest auf den Punkt der Herstellung...dürfte ich zu Hause Alkohol/Tabak herstellen?
 
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Das private Brennen von Branntwein ist in Deutschland grundsätzlich nicht erlaubt.
 

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Man darf Bier herstellen. Zwar nur bis zu 2 Hektoliter ohne Anmeldung, aber selbst danach kostet das keine 50ct pro Hektoliter.
 
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In den USA gibt es einen Indianerstamm dem die Herstellung und der Konsum von Meskalin gestatt ist. Für Eigenkonsum natürlich. Und ja, dort wird es eben auch argumentiert, weil es dort Kultur/Religion/Tradition ist.
 
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Claw hat die Frage in einem ähnlichen Thread vor einigen Jahren recht gut beantwortet. Finde ihn leider nicht.
 
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