Quint
,
- Mitglied seit
- 13.08.2002
- Beiträge
- 6.602
- Reaktionen
- 0
Neulich durchgespielt, nachdem ich es vor ca. einen Jahr nach dem Tutorial ob der ungenauen Steuerung in die Ecke gepfeffert habe - ich muß sagen, dass das Spiel seinem Hype definitiv gerecht wird und es Deus Ex auf meiner Hitliste als bestes RPG abgelöst hat. Die Geschichte ist gerade in den ersten Kapiteln sehr, sehr gut und fesselnd, die Dialoge (je nach Clan) rangieren von brüllend komisch zu atmosphärisch und die Charaktere sind allesamt glaubhaft und haben die mit Abstand besten Synchronsprecher, die ich jemals in einem Spiel gehört habe.
Ohne zuviel zu spoilern: Man beginnt in Santa Monica der Neuzeit, kurz nachdem man zum Vampir gemacht wurde und wird langsam in die Politik der verschiedenen Fraktionen hineingezogen. Es gibt drölfzig verschiedene Nebenquests, man kann sich durchballern/boxen/schleichen/hacken/reden oder auch Magie benutzen, die Charaktererstellung und Wahl des Clans macht natürlich einiges aus. Generell orientiert sich das Spiel in vielen Aspekten an das World of Darkness PP-System, Erfahrungspunkte bekommt man nicht durch Kämpfe, sondern das Erfüllen von Quests. Wichtig ist auch der Humanity-Wert, der anzeigt, wie weit man noch von der inneren Bestie des Vampires entfernt ist - je niedriger der Wert, desto höher die Gefahr, dass der Charakter "frenzied", man also die Kontrolle über ihn verliert und er für einige Zeit durchdreht. Verhindern kann man das, indem man moralisch richtige Entscheidungen trifft (sofern man das will bzw. es in das eigene Charakterschema passt) und immer genug Blut hat (welches man für die Claneigenen "Disziplinen" braucht, quasi Magie). Blut kann man entweder von der Blutbank eines Krankenhauses kaufen oder sich an diversen Passanten vergreifen - Wobei man natürlich darauf achten muß, dass man dabei nicht gesehen wird und die Maskerade nicht verletzt, da andernfalls Polizei und Vampirjäger öfters auf den Spieler aufmerksam werden. Nach dem fünften Verstoß gegen die Maskerade ist das Spiel im Übrigen vorbei.
Auch wenn sich die sieben Clans (im wesentlichen Klassen) nicht alle so extrem unterschiedlich spielen, sollte man einige definitiv ausprobieren:
Malkavians: Völlig durchgeknallt und verrückt. Die Dialogoptionen machen oft keinen Sinn, dementsprechend reagieren die Gesprächspartner darauf (Bsp: Statt "See you later" ist für Malkavians "My mind left. My body follows." völlig normal). Man hört Stimmen, die oft völlig sinnloses Zeug erzählen, manchmal aber auch wichtige Hinweise geben. Mit der Clandisziplin Dementation kann man Gegner (und manchmal auch NPCs in Gesprächen) in den Wahnsinn treiben und/oder instant killen. Abgesehen davon macht man nur als Malkavian einige Begegnungen "der dritten Art".
Tremere: Quasi die Magierklasse. Mit Thaumaturgy kann man unter anderem das Blut von Gegnern zum Kochen bringen oder sich mit einem Schild vor Angriffen schützen, Dominate (welches man auch in Gesprächen benutzen kann) bietet nette Skills wie Possession oder Mass Suicide. Wahrscheinlich die Klasse, bei der man im Kampf komplett umdenken muß (physische Fähigkeiten können nur auf Stufe 4 gebracht werden).
Toreader: Der Clan mit den meisten Dialogoptionen und den höchsten Charisma/Seduction/Manipulation Skills - unbedingt als weiblichen Toreader spielen. Als Toreader kann man einige (nicht alle) Quests nur durch Reden bzw. dem Auswählen der richtigen Dialogoption abschließen und NPCs verführen/manipulieren.
Nosferatu: Wohl die mit Abstand am schwierigsten (bzw. manchmal auch am langweiligsten) zu spielende Klasse. Da man ur-häßlich ist, wird man sofort von NPCs als Vampir erkannt -> Maskeradenbruch. Einen Großteil des Spieles wird man in der Kanalisation verbringen oder sich auf den Straßen vor Menschen verstecken müssen. Dabei hilft Obfuscate, womit man sich je nach Stufe nur ein wenig bzw. völlig unsichtbar machen kann. Nosferatu sind ob ihrer Eigenarten definitiv eine Herausforderung und für Spieler gedacht, die eine Herausforderung suchen.
Brujah und Gangrel sind im Wesentlichen Kämpferklassen, die sich nur durch ihre Disziplinen unterscheiden. Ventrue spielen sich fast genauso wie Toreadors.
Ansonsten hat das Spiel fünf unterschiedliche Enden, wobei man noch kurz vor Schluß trotz vorheriger Entscheidungen alle Möglichkeiten offen hat.
Für das Spiel gibt es einen Fanpatch, der immer noch regelmäßig geupdated wird. Der normale Fanpatch behebt nur diverse Bugs, mit Fanpatch Plus wird das Spiel um diverse Quests/Gegenstände/Dialoge etc. bereichert, die es damals nicht mehr ins Spiel geschafft haben.
Natürlich hat das Spiel auch Macken - zum einen gibt es immer noch viele Bugs, zum anderen laggt das Spiel gerade später gegen mehrere Gegner auch auf neueren Rechnern, wenn man Disziplinen einsetzt. Auch die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig. Sieht man aber darüber hinweg, wird man mit einem genialen Rollenspiel belohnt.
Was hat euch an Bloodlines gefallen? Welche Clans habt ihr gespielt? Für welches Ende habt ihr euch entschieden?
Apropos Ende: Jeder, der das Spiel durchgespielt hat, sollte sich einmal diesen Thread ansehen - einfach unglaublich, wieviele Details in diesem Spiel stecken.
Ohne zuviel zu spoilern: Man beginnt in Santa Monica der Neuzeit, kurz nachdem man zum Vampir gemacht wurde und wird langsam in die Politik der verschiedenen Fraktionen hineingezogen. Es gibt drölfzig verschiedene Nebenquests, man kann sich durchballern/boxen/schleichen/hacken/reden oder auch Magie benutzen, die Charaktererstellung und Wahl des Clans macht natürlich einiges aus. Generell orientiert sich das Spiel in vielen Aspekten an das World of Darkness PP-System, Erfahrungspunkte bekommt man nicht durch Kämpfe, sondern das Erfüllen von Quests. Wichtig ist auch der Humanity-Wert, der anzeigt, wie weit man noch von der inneren Bestie des Vampires entfernt ist - je niedriger der Wert, desto höher die Gefahr, dass der Charakter "frenzied", man also die Kontrolle über ihn verliert und er für einige Zeit durchdreht. Verhindern kann man das, indem man moralisch richtige Entscheidungen trifft (sofern man das will bzw. es in das eigene Charakterschema passt) und immer genug Blut hat (welches man für die Claneigenen "Disziplinen" braucht, quasi Magie). Blut kann man entweder von der Blutbank eines Krankenhauses kaufen oder sich an diversen Passanten vergreifen - Wobei man natürlich darauf achten muß, dass man dabei nicht gesehen wird und die Maskerade nicht verletzt, da andernfalls Polizei und Vampirjäger öfters auf den Spieler aufmerksam werden. Nach dem fünften Verstoß gegen die Maskerade ist das Spiel im Übrigen vorbei.
Auch wenn sich die sieben Clans (im wesentlichen Klassen) nicht alle so extrem unterschiedlich spielen, sollte man einige definitiv ausprobieren:
Malkavians: Völlig durchgeknallt und verrückt. Die Dialogoptionen machen oft keinen Sinn, dementsprechend reagieren die Gesprächspartner darauf (Bsp: Statt "See you later" ist für Malkavians "My mind left. My body follows." völlig normal). Man hört Stimmen, die oft völlig sinnloses Zeug erzählen, manchmal aber auch wichtige Hinweise geben. Mit der Clandisziplin Dementation kann man Gegner (und manchmal auch NPCs in Gesprächen) in den Wahnsinn treiben und/oder instant killen. Abgesehen davon macht man nur als Malkavian einige Begegnungen "der dritten Art".
Tremere: Quasi die Magierklasse. Mit Thaumaturgy kann man unter anderem das Blut von Gegnern zum Kochen bringen oder sich mit einem Schild vor Angriffen schützen, Dominate (welches man auch in Gesprächen benutzen kann) bietet nette Skills wie Possession oder Mass Suicide. Wahrscheinlich die Klasse, bei der man im Kampf komplett umdenken muß (physische Fähigkeiten können nur auf Stufe 4 gebracht werden).
Toreader: Der Clan mit den meisten Dialogoptionen und den höchsten Charisma/Seduction/Manipulation Skills - unbedingt als weiblichen Toreader spielen. Als Toreader kann man einige (nicht alle) Quests nur durch Reden bzw. dem Auswählen der richtigen Dialogoption abschließen und NPCs verführen/manipulieren.
Nosferatu: Wohl die mit Abstand am schwierigsten (bzw. manchmal auch am langweiligsten) zu spielende Klasse. Da man ur-häßlich ist, wird man sofort von NPCs als Vampir erkannt -> Maskeradenbruch. Einen Großteil des Spieles wird man in der Kanalisation verbringen oder sich auf den Straßen vor Menschen verstecken müssen. Dabei hilft Obfuscate, womit man sich je nach Stufe nur ein wenig bzw. völlig unsichtbar machen kann. Nosferatu sind ob ihrer Eigenarten definitiv eine Herausforderung und für Spieler gedacht, die eine Herausforderung suchen.
Brujah und Gangrel sind im Wesentlichen Kämpferklassen, die sich nur durch ihre Disziplinen unterscheiden. Ventrue spielen sich fast genauso wie Toreadors.
Ansonsten hat das Spiel fünf unterschiedliche Enden, wobei man noch kurz vor Schluß trotz vorheriger Entscheidungen alle Möglichkeiten offen hat.
Für das Spiel gibt es einen Fanpatch, der immer noch regelmäßig geupdated wird. Der normale Fanpatch behebt nur diverse Bugs, mit Fanpatch Plus wird das Spiel um diverse Quests/Gegenstände/Dialoge etc. bereichert, die es damals nicht mehr ins Spiel geschafft haben.
Natürlich hat das Spiel auch Macken - zum einen gibt es immer noch viele Bugs, zum anderen laggt das Spiel gerade später gegen mehrere Gegner auch auf neueren Rechnern, wenn man Disziplinen einsetzt. Auch die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig. Sieht man aber darüber hinweg, wird man mit einem genialen Rollenspiel belohnt.
Was hat euch an Bloodlines gefallen? Welche Clans habt ihr gespielt? Für welches Ende habt ihr euch entschieden?
Apropos Ende: Jeder, der das Spiel durchgespielt hat, sollte sich einmal diesen Thread ansehen - einfach unglaublich, wieviele Details in diesem Spiel stecken.