Uni - Beschwerdemöglichkeiten?

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Moin,

folgende Ausgangssituation: meine Freundin schreibt Bachelorarbeit, Thema war mit dem Prof geklärt. Der Prof wird bezgl Plagiat von der Uni beurlaubt, die betreuten Studenten wissen nicht was wird, genausowenig die Unimitarbeiter. Meine Freundin schreibt weiter an der Arbeit, weil sie fertig werden will. Zusätzlich will die Firma, bei der sie nebenbei arbeitet sie Vollzeit einstellen (derzeit arbeitet sie 4 Tage die Woche dort).
Nach langem warten werden die Studenten des Plagiatsprofs auf andere Profs zur Betreuung verteilt. Bachelorarbeit ist zu diesem Zeitpunkt schon fast fertig, es folgt der Termin beim neuen Prof, er findet alles Kacke (das Thema, die Herangeheinsweise etc.). Nun soll sie quasi alles in die Mülle schmeißen und nach seinen Vorgaben neu beginnen.

Irgendwie regt mich diese Wichtigtuerei des Profs maßlos auf, vorallem wenn man bedenkt, dass es hier um eine Bachelorarbeit geht ...

Nun ist eure Meinung gefragt:
Da der Dude am längeren Hebel sitzt ist es eh schwierig in die Offensive zu gehen, oder ist Angriff die beste Verteidigung?

Wenn Angriff, in welcher Form? An wen richtet man sich bei sowas (Dekan, Stura, Unizeitung)? Wo denkt ihr ist der Erfolg am größten?

Danke für die Ratschläge.
 

Tisch

Frechdachs
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Anderen Prof suchen, der hat wohl einfach keine Lust und oder hat zu viel zu tun.
 
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#2 Auf jeden Fall einen anderen Betreuer suchen.

Wenn er die Arbeit scheiße findet und sie es durchboxt, dass sie sie doch so abgibt, dann wird er ihr ja ne schlechte Note reindrücken.
Denke dass sie mit "in die Offensive gehen" sich keinen Gefallen tun würde.
 

ROOT

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vielleicht hat der prof ja auch einfach recht und die arbeit ist wirklich scheiße :ugly:
 
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# anderer prof. so hat das ja keinen sinn. würde mich ähnlich ärgern, nachdem ich 3 monate an meiner zulassungsarbeit saß und mir mühe gegeben hab.
geschichte beim prüfungsamt erzählen und das ganze sollte möglich sein.
 
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@ ROOT, ist denkbar, aber auch dann verwirft man nicht das bereits abgesprochene Thema sondern gibt Verbesserungspunkte. Teile der Arbeit hat ja die alte Betreuerin schon gesehen und abgenickt.

@ Rest, an dem Institut gabs wohl 4 Profs, einer is nun weg. die Abschlußstudenten (es sind wohl ca 30) wurden unter den restlichen 3 Profs aufgeteilt. Sie war bei einer sekretärin eines anderen Profs, die meinte, sie würde dieses Semester niemanden mehr aufnehmen und die Leute vom Plagiatsprof wären ja nach "interner Absprache" aufgeteilt worden. Vermutlich hat keiner von denen Bock auf die zusätzlichen 10 Mann die er jetzt betreuen muss ^^ Heißt also, da den Prof zu wechseln ist nicht wirklich einfach ohne großen Wind zu machen.
 
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Wenn der Prof. "einfach nur keinen Bock" hat, dann fragt man sich ja warum er sich dann noch so viel Mühe macht.
Ich würde mich da einfach mit dem Prof. aussprechen, wenns garnicht geht halt neuer Prof. oder neues Themer.
 
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Wie hier bereits geschrieben als erstes mal mit dem betreffenden prof selber reden. Und halt nachfragen ob nicht auch eine umgestaltung (verbesserungsvorschläge etc.) der arbeit möglich wären, das ganze natürlich mit dem weit fortgeschrittenen zustand der arbeit und der absegnung des ganzen durch vorhergehende betreuer begründen.
Ansonsten kann man über das thema sicherlich auch mal mit dem studiendekan der entsprechenden fakultät reden, der kann einen da im zweifelsfall besser beraten als die bw.de leute.
 
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Man hat die freie Wahl des Betreuers. Wenn man nicht in der Lage ist einen Erstgutachter zu finden, der die Arbeit positiv bewertet, dann ist sie wirklich schlecht.
 
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@ Rest, an dem Institut gabs wohl 4 Profs, einer is nun weg. die Abschlußstudenten (es sind wohl ca 30) wurden unter den restlichen 3 Profs aufgeteilt. Sie war bei einer sekretärin eines anderen Profs, die meinte, sie würde dieses Semester niemanden mehr aufnehmen und die Leute vom Plagiatsprof wären ja nach "interner Absprache" aufgeteilt worden. Vermutlich hat keiner von denen Bock auf die zusätzlichen 10 Mann die er jetzt betreuen muss ^^ Heißt also, da den Prof zu wechseln ist nicht wirklich einfach ohne großen Wind zu machen.

Gute Uni gewählt, well done :troll:
 
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Man hat die freie Wahl des Betreuers. Wenn man nicht in der Lage ist einen Erstgutachter zu finden, der die Arbeit positiv bewertet, dann ist sie wirklich schlecht.
Sowas in der Art wollte ich auch schreiben. Die Bewertung solcher Arbeiten läuft erfahrungsgemäß oft ziemlich schlampig und random ab, u.a. auch weil bei Personalknappheit teils sogar fachfremde Zweitkorrektoren hinzugezogen werden. Wenn man also möchte, dass kein Idiot an der Erstkorrektur sitzt, sollte man sich schon die Mühe machen, mit allen möglichen Profs zu reden und sich auch über deren persönliche Vorlieben usw. zu informieren. Isn Scheißsystem.
 
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Wann hört das eigentlich auf mit den Scheißsystemen? Die Antwort lautet: nie.

1. Fachaufsichtsbeschwerde

2. Mit Prof(s) und Dekan reden.

3. Anwalt.

Schau auch mal in die Studien- und Prüfungsordnungen und in das jeweilige Landeshochschulgesetz.
 
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1. mit dem Prof reden ob man die Bachelorarbeit nicht irgendwie umbiegen bzw. ergänzen könnte in den meisten Fächern ist das doch sowieso nur ne Zusammenfassung der einschlägigen Literatur
2. Fachschaft
4. ASTA
4. Prüfungsamt
5. Anwalt
6. Molotowcocktails
 
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Was ist denn mit ihrem Betreuer? Sie wird doch wohl kaum vom alten Prof direkt betreut worden sein.
Wenn sie einen Betreuer hat, dann würde ich mich an diesen wenden und die Situation schildern.
Wie weit ist sie denn mit ihrer Arbeit? Hat sie denn überhaupt vernünftig kommuniziert, dass sie fast fertig ist?

Ansonsten sitzt der Prof (leider) am längeren Hebel. Und das Profs unterschiedliche Herangehensweisen und Anforderungen haben ist auch normal.
Vermutlich empfindet der neue Prof die Anforderungen des alten Profs als deutlich zu "low", ansonsten kann ich mir das Verhalten nicht vorstellen.
 
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@ Rest, an dem Institut gabs wohl 4 Profs, einer is nun weg. die Abschlußstudenten (es sind wohl ca 30) wurden unter den restlichen 3 Profs aufgeteilt. Sie war bei einer sekretärin eines anderen Profs, die meinte, sie würde dieses Semester niemanden mehr aufnehmen und die Leute vom Plagiatsprof wären ja nach "interner Absprache" aufgeteilt worden. Vermutlich hat keiner von denen Bock auf die zusätzlichen 10 Mann die er jetzt betreuen muss ^^ Heißt also, da den Prof zu wechseln ist nicht wirklich einfach ohne großen Wind zu machen.

mit dem geschwätz der sekretärin würde ich mich nicht zufrieden geben. an der stelle kann man doch net aufgeben. persönliches gespräch mit dem prof > sekretärin.
 
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meine Freundin hatte so ein Ähnliches ding laufen, allerdings bei der Doktorarbeit, da gab es verschiedene ombutsmänner, die quasi als Vermittler in solchen fällen auftraten, kein plan obs das für bachelorarbeiten auch gibt, das wäre aber wohl mein tip.
 
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Ohne ein paar mehr Infos find ich es auch schwer, Tipps zu geben: Welche Uni, welches Fach, wie ist allgemein das Prof-Studi-Verhältnis? Und tatsächlich auch: Wie gut oder schlecht ist die Arbeit wirklich?

Ich bin Uni-Dozent an einer Fakultät und habe in den letzten Jahren auch Betreuungserfahrung gesammelt. Bei uns wäre folgendes Vorgehen am sinnvollsten:
0. Genau in die Studien- und Prüfungsordnung schauen, wer alles wie prüfungsberechtigt ist, was für Fristen es gibt (z.B. auch für Anmeldung und Durchführung der Bachelor-Arbeit) usw. Je besser man informiert ist, desto besser kann man argumentieren und Ausflüchte von irgeneiner Uni-Stelle sachlich begegnen.
Immer sachlich bleiben!
1. Wenn man sich bei den Profs nicht auskennt, zuerst zur Fach-Studienberaterin in die Sprechstunde um zu fragen, bei welchem Prof das Thema am besten aufgehoben wäre
2. In die Sprechstunde des Profs, bei dem [generisches Maskulinum] das Thema am besten aufgehoben wäre. Ihm die Situation freundlich-zurückhaltend erklären - dass man sich sehr bewusst sei, dass das auch für die übriggebliebenen Profs eine sehr blöde Situation sei, dass man mit der beruflichen Situation großen Druck hätte, zügig zum Abschluss zu kommen, dass der zugeteilte Professor inhaltlich/methodisch sehr andere Vorstellungen hat und man sich aber einen Quasi-Neuanfang weder zeitlich noch fianziell leisten könne. Ihn fragen, ob er sich eine Begutachtung (quasi ohne Betreuungsaufwand) vorstellen könne. Dabei keine Anspruchshaltung zeigen, sondern zeigen, dass man auf eine Nettigkeit des Profs hofft. Man sollte vermeiden, einen der anderen Profs irgendwie zu kritisieren, schon gar nicht inhaltlich. Das diplomatisch mit fachlich unterschiedlichen Perspektiven o.ä. auszudrücken wäre besser.
3. Falls das nicht klappt (es würde bei uns aber klappen), dem Prüfungsausschussvorsitzenden (=/= Prüfungsamt) zuerst die Lage nochmals schildern und wenn das nicht von Erfolg ist, per Anwaltsschreiben(!) mit Klage drohen, falls keine schnelle Lösung gefunden werde. Unsere Uni vermeidet Klagen zurzeit wo es nur geht, weil es in der Vergangenheit die absurdesten Urteile im Sinne der Studierenden gab, die jetzt als Präzedenzfälle herangezogen werden.
4. Zurück zur Prüfungsordnung. Kann die Arbeit auch von einem Prof. an einer anderen Uni begutachtet werden? Bei uns geht das für Bachelorarbeiten nicht, für Masterarbeiten aber z.B. schon. Lässt sich ein Prof an einer anderen Uni finden? Erst recherchieren, dann - je nach Größe des Fachs und Spezialität des Themas - ca. ein halbes Dutzend Bitt-Mails an die passendsten Profs Deutschlands schicken.

Die Fachschaft einschalten würde bei uns übrigens überhaupt nichts bringen, und unsere Sekretärinnen würden sowieso sagen: "Ab mit Ihnen in die Sprechstunde."

Viel Glück!
 
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Das Thema Korruption im höheren Bildungsweg wird halt tot geschwiegen. Dennoch ist sie allgegenwärtig.
 
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OT...
Mir wird jedes Mal wieder schlecht, wenn ich solche Artikel lese. Ich hoffe nur, dass ich sowas Ähnliches nie über jemanden aus meinem engeren Kollegen-Bekanntenkreis lesen oder hören muss. Allen Nicht-Wissenschaftlern hier möchte ich jedenfalls versichern, dass wir in unserer Arbeitseinheit ein Selbstverständnis haben, das solche Plagiate nicht zulässt. Wir mögen keine besonders reißerischen oder auf herausragender Ebene publizierte Artikel schreiben, aber dafür haben unsere Arbeiten Hand und Fuß. Gleiches gilt meiner Meinung nach für sehr viele Wissenschaftler in Deutschland und der Welt - ich hoffe inständig: für die große Mehrheit.
 
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