Top Spieler: alles einstudiert oder tatsächlich Kreativität?

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Das hab ich mich heute (als Anfänger) mal wieder gefragt... :)

Naja, nur 1 von vielen Beispielen:

Diese Kombination aus (halber??) "wall in" an der natural und gleichzeitig harassment mit 1-3 Marines. Siehe Video:

http://www.youtube.com/huskystarcraft#p/u/2/0rLwZqLpcX4


ICH hab diese Variante in Silber/Gold noch nie gesehen (jaja...)
Ist das nicht ein bisschen :airquote: gefährlich :airquote: vs Zerg?
Oder wars sowieso nur in Kombination mit dem harassment gedacht - geklappt hats ja gut.

Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Sind diese "Ideen" die die Pro's haben tatsächlich spontane Aktionen oder sind das Pläne die selbst im Mid/Late Game hundertfach von Ihnen getestet und durchprobiert wurden?

Man steht ja selber evtl. auch öfters vor der Wahl - ob man einfach spielt+spielt+spielt in der Ladder oder ob man irgendwelches Feintuning solo versucht und an BO's feilt bzw. ein Video nach dem andern guckt.

UND man steht natürlich auch vor der Entscheidung ob - besonders in den ersten Minuten - einfach mal was neues ausprobieren soll oder beim altbewährten *ähem* Käse bleibt... Letztens hab ich im 2vs2 als T ein WallIn komplett über die halbe Map gemacht (hab 5 Rax dafür gebraucht) - und es war "ok". Ein andres mal hab ich cloaked banshees + vikings gemassed - was sich als furchtbarer Fail herausgestellt hat.

Also: einstudiert/böse abgeguckt und hundertfach durchprobiert damit das Timing/Ressourcenmanagement perfekt passt ODER einfach "Talent"?? (siehe Thread weiter unten)
Training im stillen Kämmerchen mit lockerem, kreativen durchprobieren von 100 Varianten oder jedes Spiel 100% geben bei den ständig gleichen BO's um Sekunden rauszuholen?

Und abschliessend: Wodurch habt IHR eurer Meinung nach die meisten "aha" Effekte herausgeholt die auch wirklich Punktezuwachs gebracht haben? Mass Gaming? Pro-Replays?die eigenen Replays? Kreatives Rumprobieren? Irgendwelche Zusatztools/Build-Order Tester? Oder halt die Mischung aus allem?

lg
 
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Sobald man auf ein gewisses level im Progaming kommt muss man alles einstudiert und ausprobiert haben, da es entscheidungen gibt die nicht unbedingt von jetzt auf gleich richtig gefällt werden können.
Das bedeutet jedoch nicht das man nicht kreativ ist, Einstein hat ja auch nicht einfach "Heureka" geschriehen und hat dann seine gesammte Relativitätstheorie runtergeschrieben. Er hatte auch einfach eine Grundidee an der er lange rumgebastelt und ausprobiert hat
 
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Zur Frage die in dem Topic steht:

Sowohl als auch. Beispielsweise TLO ist sehr kreativ. Huk hingegen studiert seine Strategien genau ein und macht nur minnimale Änderungen. Im Gegensatz dazu hat es Socke ganz anderes gemacht, er war zuerst kreativ und hat sich eine eher ungewöhnliche Grundlage genommen und studiert diese dann auch noch zum erbrechen ein. Es gibt natürlich verschiedene Wege um ein und das selbe Ziel zu erreichen und das ist es auch was es als Anfänger gillt herrauszufinden: Was liegt mir?
Jemand mit einer großen Gabe zur Konzentration sollte sich eine Basis nehmen und diese einstudieren. Jemand der kreativ ist sollte diese kreativität durch ausprobieren verschiedener Dinge nutzen und ein flexibles Spiel machen.
Aber als wirklicher Pro, sollte man möglichst irgendwann alles kennen und mal gesehen/ausprobiert haben... auch die Unterschiede unter den derzeitigen Progamern sind nur deshalb derzeit so ausgeprägt, weil das Spiel noch recht neu ist und regelmäßigen Änderungen unterzogen wird.

Teilweise ist die Abschlussfrage deines Beitrages damit auch beantwortet, was mir am meißten geholfen hat war regelmäßig jede Rasse zu spielen um die Vorteile und schwächen der einzellnen Rassen zu kennen und mein Spiel so flexibel aufzubauen. Derzeit stecke ich allerdings fest, da sich beispielsweise das Scoutingverhalten der Rassen massiv unterscheidet und ich natürlich für ein flexibles Spiel möglichst viele Informationen brauche... wenn beispielsweise mein Zerggegner das weiß, dann kann er alle wichtigen scouts erschweren oder sogar ganz unterbinden,... schlimmer noch: er kann mir falsche Informationen geben durch einen unbenutzten Roachwarren/Hydradent oder Spire.

MfG
 
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Beispielsweise TLO ist sehr kreativ.
Naja, TLO mag "unkonforme" Strats spielen, ja, aber bezogen auf die Titelfrage sind auch die einstudiert. TLO improvisiert sein Spiel jetzt auch nicht Freestyle im Turnier.

Insofern mag man sagen: Alles, was man von "Pros" in Turnier-/Show-Matches sieht, ist definitiv schonmal einstudiert/schon ausprobiert/getestet.

"Kreativität" mag es im Training geben, Entwickeln neuer Strats, whatever. Türlich muss sich auch n "Pro" mal hinsetzen und irgendnen neuen Push üben. Aber im Turnier sind vielleicht kleine Micro-Moves improvisiert, aber keine ganzen Strats.
 
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Ja natürlich! Wie gesagt, bei den richtigen Pros erkennt man diese tendenz ihrer Vorlieben nur weil eben noch nicht jede Strategie ausprobiert und Theoretisch zerkaut wurde. Das was in einem Turnier gezeigt wird, sind natürlich eingeübte Strategien, aber der eine übt anscheinend mehr unterschiedliche Strategien ein als der andere.
Wenn ich mir beispielsweise das Strategierepertoir von Huk anschaue und dann mal seine 3 Accounts checke, wieviele Spiele da drauf sind... da fragt man sich echt ob ers nicht langsam leid ist immer das selbe zu spielen :D
 
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Es ist nicht alles einstudiert. Es sind gewisse Basics einstudiert. Bestimmte Openings, bestimmte Reaktion auf den Gegner muss man erst testen. Aber wenn es zu etwas unvorhersehbaren kommt, was eigentlich in jedem Spiel der Fall ist, muss man umstellen und improvisieren. Hierzu baut man die einstudierten "Bausteine" anders zusammen.

Day9 geht da immer ganz gut drauf ein.
 

Photon

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Also Building Placement ist 100%ig einstudiert. Taktiken vielleicht, Strategien immer. Rest ist Improvisation imo.

Übrigens hat TLO mal gesagt, dass ihm in Turnieren neue Builds einfallen. Und er sie teilweise gleich probiert hat. Was aber nicht gerade sonderlich intelligent war.
 
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