T-Online Sonderkündigung wegen Umzug ins Ausland

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Ich mache gerade ein halbjähriges Praktikum in Brasilien, zuhause habe ich einen T-Online Vertrag. Habe bevor ich weg bin angerufen, ob es da ein Sonderkündigungsrecht gibt wenn man ins Ausland zieht. Der Typ am Telefon meinte das sei kein Problem, ich müsse nur Papiere vorlegen die das beweisen. Also Brief hingeschickt, Situation erläutert (natürlich geschrieben, dass ich auf unbestimmte Zeit beruflich weg bin) und dann kam vor ein paar Tagen zurück, dass ich noch 50% der Gebühren für die Restlaufzeit des Vertrages zahlen müsse. Da dieser sich aber gerade um 2 Jahre verlängert hatte beläuft sich das auf über 400€.

Ich wollte gerade schon stänkernd anrufen, mich auf §314 BGB beziehen (http://dejure.org/gesetze/BGB/314.html) aber dann wollte ich mir doch erstmal Rat von ein paar (Halb-)Profis hier einholen. Wie ist eure Einschätzung der Situation? Ist das rechtens? Wie sollte ich mich verhalten?
 
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Soweit ich weiß, muss man da auf Kulanz hoffen. Hat bei meinem Mobilfunkanbieter auch prima funktioniert (hatte noch über 1 Jahr Vertragslaufzeit).
 
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Mobilfunk ist aber doch was anderes als Festnetz, da es für die Telekom schlichtweg unmöglich ist die Leistung hier zu erbringen. Bei Mobilfunkanbietern gibts immerhin noch Roaming und ggf. Handyfinanzierung.
 
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Ich hatte mit der Telekom exakt das selbe Problem. Hab denen nen Brief geschickt dass ich von meinem "Sonderkuendigungsrecht" (s.u.) Gebrauch machen will, dann hiess es bla bla dann kriegen wir noch 400 Euro. Seitdem hab ich nichts mehr von denen gehoert.

"Sonderkuendigungsrecht" ist aber kein rechtlicher Begriff, d.h. es gibt sowas gar nicht, das ist reine Kulanz. ABER du kannst mit 314 BGB (oder was das ist), dass die Telekom aufgrund deines Umzugs IHREN vertraglichen Verpflichtungen mehr nachkommen kann(naemlich, Dir Telefon/Netz zur Verfuegung zu stellen), weswegen die Geschaeftsgrundlage entfaellt.

e: wenn du es so machst koennen sie noch etwa ein Viertel Entschaedigung fordern.
 
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Interessant, bist du denn aus dem Vertrag rausgekommen? Haben die nochmal was abgebucht? Wie lange ist das denn her?
 
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Ich hatte bei 1 und 1 in der Kündigungsabteilung gearbeitet.

1 und 1 wollte auch nicht so einfach Leute aus den Verträgen lassen und kostenlos schon garnicht.

Es gab dann irgendwann Kulanz Regelungen, damit der Kunde sich "freikaufen" konnte.

Entweder der Kunde zahlte sofort eine gewisse Summe, oder der Vertrag lief weiter, bis Vertragsende.

Wenn nicht abgebucht werden konnte, gab es irgendwann ein Inkasso Verfahren.

Wenn die Leute ins Ausland "geflüchtet" sind, weiss ich nicht, ob das Inkasso Verfahren eingestellt wurde, oder ob darauf gewartet wird, das die betreffenden Leute wieder nach Deutschland zurückkehren.

Bei 1 und 1 musste man ganz genau belegen, dass man wirklich für mehr als 6 Monate ins Ausland geht, dazu gehörte eine Abmeldung vom Einwohnermeldeamt, eine Anmeldebescheinigung im Ausland und ein gültiger Mietvertrag. (Das wichtigste dabei war, die Bescheinigungen durften keine Begrenzungen aufweisen z.b. von 6 Monaten)
Wenn die Kündigung nicht handschriftlich unterschrieben ist, wurde die Kündigung ebenfalls abgelehnt.
Dasselbe gilt für die Nachweise. -> Kein Stempel drauf -> könnte man auch selbst geschrieben haben. -> abgelehnt.

Eines weiss ich ganz Sicher, es gibt eine Blacklist, worauf Kunden eingetragen werden, die nichts mehr bestellen dürfen.
 
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Bis die Telekom das geregelt kriegt ist der Vertrag ausgelaufen. 8[
 
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Was ich nicht verstehe ist, dass auf der einen Seite von Kulanz geredet wird, auf der anderen aber ganz klar der §314 BGB besteht, den auch keine AGB oder sonstwas aushelben kann. Ist das mit den 400€ nun rechtmäßig oder nicht?
 
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1. soweit ich weiss, kannst du den vertrag bis zu 6 monate stillegen.

2. versuchs mal telefonisch, ruf estmal an, erklär das problem und ruf dann am nächten tag nochmal an und behaupte der ca hätte dir zugesagt dass das ginge, wenn er dir erzählt das ginge nicht, musst du einfach eskalieren, mit nem anwalt drohen und den teamleiter anfordern, darfst dich nicht abwimmeln lassen und es kann sien, dass du nen paar versuche brauchst, aber irgendeiner machts garantiert...
 
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Das Problem ist das P314 halt explizit sagt, dass trotzdem "Schadensersatzforderungen" an dich gestellt werden koennen. Aber bei mir ist es wie gesagt so, die haben mir ein halbes Jahr spaeter geschrieben (Telekom), ich habs ignoriert und seitdem nie wieder was gehoert. Womit ich natuerlich nicht ausschliessen will, dass GENAU IN DIESEM MOMENT eine internationale Inkassofaschistensoeldnertruppe meine Stadt durchkaemmt und nach mir sucht und jedem Passanten mein Foto vorhaelt wie der T1000 in Terminator 2.
 

shaoling

Guest
Anspruch auf Schadenersatz gibt es nur, wenn ein Schaden entstanden ist. Welcher Schaden wäre das hier?
Ich sehe keine Grundlage dafür.

Es gibt nur wenige Gerichtsurteile, die sich damit befassen. Und die sind uneindeutig.

Wenn du willst, dass dir geholfen wird, hilf auch etwas mit:
Wann hast du denen was geschrieben? (Einschreiben?)
Was genau hat man dir auf deine Nachfrage hin am Telefon gesagt?
Was steht in deinem Vertrag bzw. den AGB deines Anbieters?
 
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Asteria

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Erkläre ihnen doch, dass du den Vertrag ruhen lasen möchtest, solange du vorübergehend
(zu Weiterbildung-bzw, Studienzwecken) im Ausland bist. Wenn sie während dieser Zeit keinerlei Forderungen an dich stellen, wirst du selbstverständlich deinen Vertrag auch in Zukunft weiterführen. Solltest du gezwungen sein, die geforderten 400 € zu bezahlen, ohne dafür einen vernünftigen Nutzen zu ziehen, wirst du dich genötigt fühlen, dich nach einem anderen, flexibleren Anbieter umzusehen, sobald du wieder aus dem Auslandseinsatz zurück bist.
Stell ihnen eine Wechsel zu O2 in Aussicht.
Damit hat es bei meinem Mann funktioniert......
 
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Wichtig ist, dass du höflich bleibst. Wenn du auf stur stellst, wird es die Telekom auch tun. Versuch mit der Telekom eine Aussetzung zu erreichen, beispielsweise ihnen zu sagen das du ein halbes Jahr pause machst und ab dann weiterhin die 2 Jahre Vertragslaufzeit akzeptierst. Eventuell ist so ein Kompromiss zu schließen.

Problem ist, dass es darauf ankommt wer dieses Anliegen auf den Tisch bekommt. Wenn es ein gut gelaunter Angestellter ist, der grade Sex im Druckerraum hatte, dann kriegst du die Chance. Aber wenn es ein genervter Angestellter ist, der seit 4 Jahren kein Sex mehr hatte, dann wird es schwer ^_^.

Aber ich kenne die Leute bei der Telekom (war selber Jahre da), die sind normalerweise sehr kulant und höflich. Wenn man ihnen auch so begegnet ;)
 

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