Hier kursiert ja ne ganze Menge Halbwissen. Es ist in der Tat richtig, dass die Studienstiftung als einzige Stiftung nur nach Noten geht. Das heißt, wenn deine Freundin sagt, sie reißt in ihrer Freizeit nichts außer Lernen, Shoppen und UnterschichtsTV gucken, dann hat sie nur da eine Chance (was im Umkehrschluss _nicht_ heißen soll, dass da nur sozialinkompetente Streber am Start sind). Allerdings scheint es da wirklich von Willkür abzuhängen, ob du genommen wirst oder nicht - ein sozial engagierter Freund mit 1,0 ist nach Hause geschickt worden, die langweiligsten Mädels meines ehemaligen Studienfachs sind genommen worden.
Grundsätzlich ist die Förderung durch die Studienstiftung erstrebenswert, weil prestigeträchtig, aber auch anstrengend. Ein Freund ist seit vier Semestern oder so dabei und erst bald wird entschieden, ob er aufgenommen wird oder nicht. Ständig muss er zeigen, dass er zu den besten 10% seines Jahrgangs gehört etc.
Aufgrund der Aufnahmeeigenarten kommen viele nicht in die Studienstiftung rein - dann sollte man es bei den politischen oder konfessionellen Stiftungen versuchen. Da sind gute Noten auch wichtig, aber genauso oder sogar mehr zählt dein ehrenamtliches Engagement: Arbeit in der kirchlichen Jugendgruppe, Pfadfinder, Parteijugendorganisationen, Hochschulpolitik, kulturelle Austauschorganisationen etc pp. Da sollte man halt zeigen, dass man nicht nur an sich denkt und den ganzen Tag zuhause rumlümmelt.
Umter'm Stricht spielt es kaum eine Rolle, wie man es macht, denn - entgegen allgemeinem Irrglauben - gibt es bei der Studienstiftung nicht mehr Geld, sondern alle Stidpendien werden auf Bafög-Basis (+80 €) berechnet. Wenn ihr Interesse habt, dann schaut euch die Websites der Stiftungen an (KASt, FES, Böll, Naumann, Luxemburg, Cusanuswerk, ...) und schreibt denen bei Fragen mal ne Mail.
Ich selbst bin bei einer politischen Stiftung und bin deshalb einigermaßen informiert.