Suche: Modell zur Motivationswirkung des Gehalts

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Hi Leute,

ich suche für einen Teilbereich ein Modell, dass die Motivationswirkung des Gehalts auf die Mitarbeiter skizziert. Es soll hier um leistungsabhänigige Löhne gehen.
Das Thema stellt nur einen kleinen Exkurs innerhalb der Arbeit dar und ich finde auf die Schnelle keine geeigneten Modelle.
Falls sich jemand in dem Bereich auskennt, wäre die passende Info eine riesige Hilfe.

danke.
 
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Was meinst du mit "Modell"? Ein mathematisch-statistisches Modell? Ein Prozessmodell, wie (mehr) Gehalt auf Motivation und letztendlich auf Leistung wirkt? Ein inhaltliches Motivationsmodell ala Maslow? Oder was?
 
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Da es sich nur um einen kleinen Exkurs handelt brauche ich nichts mathematisches.

Sowas wie Maslow geht schon in die richtige Richtung, ich kenne mich halt auf dem Gebiet kaum aus und weiß nicht was es da weiterführendes gibt.
 

Benrath

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empirisches müsstest du halt mal suchen. Ob irgendwer was mit Probit, Logit modellen gemacht hat und die Leute vorher nach ihrer Motivation gefragt hat und dann geguckt hat, was das beeinflusst.
 
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Also empirisch ist es schon recht ähnlich wie das Video es beschreibt. Es gibt kaum einen Zusammenhang zwischen (Arbeits-)Motivation/Leistung und leistungsabhängiger Bezahlung. Dass der Zusammenhang negativ ist, ist aber auch Müll.

Wenn Maslow in die richtige Richtung geht, dann wäre evtl noch Herzbergs Zweifaktorentheorie zu nennen. Die geht zwar in die Richtung Arbeitszufriedenheit, aber die Faktoren heißen auch Motivatoren und im Endeffekt sind das auch recht ähnliche Konzepte.

Evtl passt auch die VIE Theorie von Vroom - das ist zwar ein generelles Prozessmodell für Arbeitsmotivation und muss entsprechend mit Inhalten gefüttert werden (eben z.B. das Motiv Geld), aber es ist ein sehr grundlegendes Modell, was den Einfluss von leistungsgerechter Bezahlung einigermaßen abbilden kann.

Maslow ist eben schon der Klassiker. Was spezifischeres fällt mir so spontan nicht ein -.-
 
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@ bbw: danke, wenn Maslow da der Klassiker ist, dann soll mir das auch reichen.

Es muss halt nur irgendwo wissenschaftlich fundiert stehen, dass es keinen starken Zusammenhang zwischen Arbeitsmotivation und leistungsabhängiger Bezahlung gibt.
Ich hab da jetzt auch ne aktuelle Studie die das belegt, muss ich morgen mal schauen ob unsere Bib die hat.
 
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Hab ich auch direkt dran gedacht. Saugeil.

na endlich wird klar, wieso es der wirtschaft so dreckig geht:

Die "kleinen Einkommen" verdienen zuwenig, so dass die Frage des Geldes stets "on the table" ist und eigenverantwortliche, kreative Arbeit gehemmt wird. Die Führungsspitze zu viel, so dass ihre Leistung in den Keller rasselt. ^^

Da sollte man doch mal dran drehen... oh wait, das wäre Kommunismus, ergo alle sitzen nach 4 Wochen im Gulag!
 
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@ bbw: danke, wenn Maslow da der Klassiker ist, dann soll mir das auch reichen.

Es muss halt nur irgendwo wissenschaftlich fundiert stehen, dass es keinen starken Zusammenhang zwischen Arbeitsmotivation und leistungsabhängiger Bezahlung gibt.
Ich hab da jetzt auch ne aktuelle Studie die das belegt, muss ich morgen mal schauen ob unsere Bib die hat.

Maslow ist halt der Klassiker, wenn du ein Modell suchst, wo du schön ein Bildchen hinmalen kannst. Natürlich nicht frei von Kritik, aber kennt jeder und kann dir sicher nicht negativ angelastet werden, wenn du es heranziehst. Vor allem, wenn du dich nicht in dieses relativ komplexe Thema vertiefend einlesen willst. Außerdem kannst du damit auch gut erklären, warum monetary incentives ab einem bestimmten Threshold nicht mehr auf die Motivation/Leistung wirken bzw. nur marginal. Warum Bezahlung trotzdem wichtig ist und sicher nicht negativ mit Motivation/Leistung verlinkt ist (hi synterius), kannst du eben auch bei Maslow, bei Herzberg, aus Adams equity theory oder organizational justice theory herausziehen.

Was Empirie angeht, kannst du mir auch den Namen der Studie schicken (hier, als PN...). Ich geh davon aus, dass ich sie dir zu 90+% als elektronische Version zurückschicken kann (wenn es Primärliteratur ist, also kein Buch). Zu merit pay und performance hab ich direkt mehrere Studien+Meta-Analysen (quantitative Zusammenfassungen von Studien) gefunden. (z.B. Jenkins , G . Douglas , Jr ., Atul Mitra , Nina Gupta , and Jason D . Shaw . 1998 . Are Financial Incentives Related to Performance? A Meta-Analytic Review of Empirical Research . Journal of Applied Psychology 83 ( 5 ): 777 – 87 .) Zu merit pay und Motivation hingegen nicht direkt. Ist aber verständlich, dass das so ist - Motivation als Kriterium in einer Untersuchung zu nutzen und nicht gleich Leistung zu nehmen (besser messbar, "wichtiger" für die Praxis, hartes Kriterium) wäre auch irgendwie sinnfrei. Man muss aber sagen, dass Motivation und Leistung nicht sonderlich stark (sicher nicht höher als .30) miteinander korrelieren (aus dem Kopf, ohne Gewähr -.-). Dass es vermittelnde Effekte ala Bezahlung => Motivation => Performance gibt, dazu gibt es aber wahrscheinlich Studien.
 

Clawg

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na endlich wird klar, wieso es der wirtschaft so dreckig geht:

Die "kleinen Einkommen" verdienen zuwenig, so dass die Frage des Geldes stets "on the table" ist und eigenverantwortliche, kreative Arbeit gehemmt wird. Die Führungsspitze zu viel, so dass ihre Leistung in den Keller rasselt. ^^

Da sollte man doch mal dran drehen... oh wait, das wäre Kommunismus, ergo alle sitzen nach 4 Wochen im Gulag!

:lol:

Dann mach doch ein Konkurrenzunternehmen auf, das das besser macht und die volle Kreativität der Mitarbeiter ausschöpft und den Managern weniger bezahlt.
 
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Leistungsabhängige Löhne sind doch eh eher selten, nicht? Z.B. bei Aussendienstlern, wo mMn eine Provision durchaus Sinn macht.
 
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Ich weiß nicht genau, ob es bei dem Ding passt. Aber irgendwie schwirrt mir bei den beiden "Variablen" das LEN-Modell im Kopf rum. Ist leider schon etwas länger her, aber vielleicht kannst du das wenigstens irgendwie "umformen" ;)
 
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Warum Bezahlung trotzdem wichtig ist und sicher nicht negativ mit Motivation/Leistung verlinkt ist (hi synterius), kannst du eben auch bei Maslow, bei Herzberg, aus Adams equity theory oder organizational justice theory herausziehen.

da brauch ich nix nachlesen.
wenn ein kreatives streben zu sehr aufs geld fixiert ist dann steht es sich oft selbst im weg und kann sich schwerer entfalten.
willst du das leugnen ?
 
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Du bleibst einfach in deiner Welt leben und ich in meiner, k? Kein Problem...


Leistungsabhängige Löhne sind doch eh eher selten, nicht? Z.B. bei Aussendienstlern, wo mMn eine Provision durchaus Sinn macht.

In keinster Weise - Boni, jegliche Formen der Zielvereinbarung (MbO), Aktienpakete, Optionen, Anteil am Gewinn/Gewinnsteigerung. Selbst im akademischen Bereich findest du das bei Professoren etc (nicht unbedingt in Deutschland, aber auch hier). Und vieles mehr...
 
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ok nochmal zum verständnis, was genau ist deine aussage ?

am meisten geld als belohnung für die beste leistung kann niemals eine negative auswirkung aufs ergebnis haben ?

dir ist schon klar das "geld" hier nichts anderes als "druck" ist, und druck ist halt nicht in allen bereichen produktiv.
 
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Vorsicht, sonst kommst du mit Leuten wie Claw und shao auf eine Liste...
 
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ok anscheinend bist du nicht an einer inhaltlichen diskussion interessiert.
 
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In keinster Weise - Boni, jegliche Formen der Zielvereinbarung (MbO), Aktienpakete, Optionen, Anteil am Gewinn/Gewinnsteigerung. Selbst im akademischen Bereich findest du das bei Professoren etc (nicht unbedingt in Deutschland, aber auch hier). Und vieles mehr...
Ein Bonus (und jenachdem auch Aktien und Optionen [z.B. zum Jubiläum]) ist aber nicht Bestandteil des (vereinbarten) Lohnes.Oder seh ich das falsch?
 

Benrath

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Ich weiß gerade auch nicht wieso bbw mal wieder meint den mega Klugscheißer äh alleswisser raushängen zu lassen.

Finde die Vermutung, dass bei kreativen bzw vom cognitiven Fähigkeiten abhängenden Jobs zu hohe erfolgsabhängige Anreize negative auswirkungen haben können. Individuell durch selbstgemachten Druck endlich ne Idee zu finden oder auch auf das Team, da jeder nur auf seinen Vorteil achtet und nicht mehr zusammenarbeite aus Angst dem anderen zur Idee zu verhelfen.

Ich freu mich auf ne sachliche Antwort, auch wenn ic befürchte nur nen einzeiler zu bekommen, erst recht dank dieses Satze:deliver:

den wollte ic schon immer mal nutzen
 
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Ein Bonus (und jenachdem auch Aktien und Optionen [z.B. zum Jubiläum]) ist aber nicht Bestandteil des (vereinbarten) Lohnes.Oder seh ich das falsch?

Also Aktien bzw. Optionen sind grundsätzlich erstmal mit dem Firmenwert verbunden (in der Theorie -.-). Das mag evtl für den einfachen Arbeiter nicht das geeignete Mittel der leistungsabhängigen Bezahlung sein, wird bei diesem aber wahrscheinlich auch selten eingesetzt. Für Manager, die mehr Einfluss auf den Firmenwert (und den Aktienkurs) haben, ist der Besitz von Aktien oder Optionen schon eine Motivation, den Firmenwert (und damit ihren eigenen Portfoliowert) zu steigern - ergo, eine bessere Leistung zu bringen. Hier ist also nicht unbedingt relevant, OB man sie bekommt, sondern DASS man sie hat.

Genauso funktioniert das ja bei MbO. (Leistungsabhängige) Prämien oder Boni werden schon normalerweise in Aussicht gestellt, wenn die erwartete Leistung erbracht oder übertroffen wird... Hin und wieder gibt es zwar auch den vom Himmel fallenden Bonus (ala "hier komm, nimm noch bisschen Geld, der Firma geht's gerade so gut"), aber wenn man von leistungsabhängiger Bezahlung spricht, meint man wahrscheinlich doch eher den Bonus, der kontingent mit dem Zielerreichungsgespräch ist. Ist sicher in einigen Branchen üblicher als in anderen, aber selten ist sowas eigentlich nicht...


An die anderen beiden und nur um meinen guten Willen zu demonstrieren :deliver: (ich auch): Je länger man bei bw.de postet (und ihr solltet das mitbekommen haben), desto mehr weiß man, worauf und auf wessen Posts man eigentlich gar nicht mehr antworten muss. Gerade shao oder Claw sind z.B. Meister darin, die eigenen Posts 10 mal zu relativieren, nachdem man xxx Seiten argumentiert hat. Dann "meinte man plötzlich was ganz anderes" oder "hat das ja absichtlich so einschränkend geschrieben" - dass das ganze dann mit der Realität und/oder dem Thema des Threads überhaupt, aber wirklich _überhaupt_ nix mehr zu tun hat, ist völlig egal. Kontexteinbettung der eigenen Aussagen gibt es plötzlich nicht mehr und die (Meta-)Diskussion, wie denn jetzt nun was gemeint war, wird zur Farce. Wenn sich das ganze dann noch auf ein Thema bezieht, was relativ komplex ist und wo man wirklich einige Seiten drüber schreiben kann, dann macht das noch viel mehr Spaß, Quotebattles ftw. Also lieber synterius - natürlich kann es (Einschränkungen in Klammern) intraindividuell und aus dem Kontext einer Unternehmung losgelöst (1) dazu kommen, dass bei spezifischen Aufgaben (2) ab einem bestimmten Threshold (3) ein negativer Zusammenhang zwischen Entlohnung und qualitativer (eher noch als quantitativer) Leistung (4) besteht, insbesondere sicher, wenn dabei Druck aufgebaut wird (5). Was das allerdings mit dem Thema zu tun hat, will sich mir nur bedingt erschließen. Eine Diskussion darüber ist daher eher müßig. Wenn du mir hingegen ohne diese Einschränkungen (insbesondere 1, 3 und 4) erzählen möchtest, dass es einen negativen Zusammenhang zwischen Entlohnung und Leistung gibt, kannst du mir gern entsprechende Befunde vorlegen. Ich werde mich dann demütig zeigen...

Noch @Benrath und Beispiel - i.A. werden in solchen Situationen eher leistungsabhängige Bezahlungen auf Gruppenebene verwendet, um alle auf eine Linie zu bringen, Zusammenarbeit zu stärken/fördern und Konkurrenz zu verringern. Interessanterweise hat die Arbeitsgestaltung, die Führung und das Teamklima nämlich einen deutlich wichtigeren Einfluss auf die Arbeitsmotivation (und -leistung). Ja, das habt ihr euch schon fast gedacht. Heißt das aber, dass leistungsabhängige Entlohnung ohne xxx qualifications einen _negativen_ Einfluss auf die Leistung hat? Das glaube ich nicht...
 
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du hast bezug aufs video genommen und gesagt das ein negativer zusammenhang blödsinn ist.
du hast wahrscheinlich einfach das video falsch verstanden, weil sonst würde sich dein ganzes statement in der form erübrigen.

Was das allerdings mit dem Thema zu tun hat, will sich mir nur bedingt erschließen.

das ist das thema.

Wenn du mir hingegen ohne diese Einschränkungen (insbesondere 1, 3 und 4) erzählen möchtest, dass es einen negativen Zusammenhang zwischen Entlohnung und Leistung gibt, kannst du mir gern entsprechende Befunde vorlegen. Ich werde mich dann demütig zeigen...


ok nehmen wir folgendes szenario:
du bist programmchef und musst dich für die bezahlung deines moderators einer comedysendung für ein bezahlmodell entscheiden:
1. moderator a bekommt 100.000€ im jahr.
2. moderator a bekommt 100.000€ im jahr und für jeden lacher wo das publikum klatscht gibts 1000 euro prämie.
der programmchef hat in dem beispiel unendlich viel geld.

welches modell würdest du nehmen bbw ?
 
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And there we go again... Bewerbung für die Liste angenommen - ich werde dich mal im Auge behalten.
 
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nochmal zur verdeutlichung.
es geht nicht darum
dass leistungsabhängige Entlohnung ohne xxx qualifications einen _negativen_ Einfluss auf die Leistung hat?
sondern _ob_ es einen negativen einfluss geben kann.

das ist natürlich wichtig für jedes modell wo es um "motivationswirkung des gehalts" geht, weil lässt man genau das ausser acht ist man eben einen gewaltigen schritt hinterher.

und deine drohungen einen auf die ignore liste zu setzen :nervous: nur weil man dir anscheinend nicht aus der hand frisst sind schon ziemlich lächerlich.
 
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