Quint
,
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- 13.08.2002
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Dieser Thread erfüllt keinen besonderen Zweck.
Ich hatte gerade einen Anfall von Nostalgie, als ich davon hörte, dass sich die Templars of Twilight auflösen. Der Clan war mein gesamtes "Starcraftleben" über immer eine Konstante, immer präsent. So wie viele andere Dinge, die ich innerhalb der letzten 12, fast 13 Jahre innerhalb der BW-Szene als gegeben betrachtete, verschwindet nun auch dieser Teil.
Mir ist dabei wiedereinmal - und gleichzeitig auch zum erstenmal - klargeworden, wie sehr mich dieses Spiel geprägt und mein Leben beeinflußt hat. Es erscheint mir so unheimlich surreal, dass ein Freund vor über zehn Jahren "Ich hab mir jetzt übrigens 'Starcraft' bestellt" zu mir sagte und dieser Satz eine unglaubliche lange Kettenreaktion auslöste, die bis heute anhält.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mir besagter Freund seine CD auslieh - und ich das Spiel nicht mochte. Warcraft 2 erschien mir "realistischer" und trotz seines Alters als das bessere Spiel. Irgendwann spielte ich es dann aber doch wieder und wurde von der Kampagne völlig gefesselt - die komplett auf Englisch war. Ich war damals 13 oder 14 Jahre alt und eigentlich völlig überfordert, der Handlung zu folgen. Sehr oft musste ich aus dem Zusammenhang den Sinn herausinterpretieren und lernte (für meine damaligen Schulverhältnisse) eine Menge an skurrilen Vokabeln. Das wiederum beeindruckte meine Lehrer, die mir in meiner Abschlußprüfung eine Eins gaben, was dann im Gegenzug meine Berufswahl beeinflußte (Dolmetscher/Übersetzer). Noch heute sehe ich manchmal ein Wort und habe dann eine unheimlich klare Szene aus der Starcraft-Kampagne vor Augen, in welche eben jenes benutzt wird.
Ich habe Stunden für die einzelnen Missionen gebraucht. Für die Mission mit Tassadar und den beiden Zealots als Eskorte in der Protoss Kampagne habe ich über 4h gespielt, weil ich jedesmal wartete, dass sich die Schilde wieder zu 100% regenerierten. Ich habe unendlich detaillierte Pläne aufgesetzt, verworfen und akribisch neu geschrieben. Es war das mit Abstand größte, die letzte Protossmission durchzuspielen. Mit Tassadars Opfer hatte ich überhaupt nichtmehr gerechnet, weswegen es mich gleichermaßen überraschte wie schockierte. Damals hatte ich wirklich das Gefül, etwas geleistet zu haben.
Ich werde nie vergessen, wie ich das erstemal BW gespielt habe. Der Versandhändler meinte, es würde drei Tage dauern, das Spiel zu liefern. Es kam nach vier Wochen an. Ich kam gerade von einem Ausflug mit der Schule zurück, sah das Päckchen und jubelte. Mein Zimmer wurde gerade gestrichen, so dass ich nachts gegen zwei Uhr bei offenen Fenster die erste Protossmission spielte. Damals fühlte ich wieder diese Erwartung, dieses Zittern, welches ich bisher bei keinem anderen Spiel gespürt habe. Zehn Jahre später sollte ich es wieder spüren, als ich die SC2 Beta installierte.
Und dann kam endlich mein eigenes Internet und broodwar.de. Dieses Kapitel, zusammen mit den vielen, vielen Querverweisen, unglaublichen Zufällen und Ereignissen ist zu groß (und zum Teil auch zu privat), als dass ich es in aller Komplexität hier ausbreiten könnte. Ich habe eine Menge Menschen kennengelernt. Einige wenige interessante. Viele kranke. Menschen, mit denen ich mich jahrelang über mehr oder weniger tiefsinnige Dinge unterhalten habe. Ich habe aberwitzige Geschichten und Erfahrungen gehört, die ich irgendwann vielleicht auf das virtuelle Papier bringe. Auch hier haben mich diverse Gespräche und Ereignisse geprägt und in eine bestimmte Richtung gelenkt. Ohne Starcraft wäre ich heute jemand anderes.
Heute ist jedoch alles anders. Vor einiger Zeit las ich die Übersetzungen von PonderStibbons, der vielleicht allererste User auf bw.de der Texte übersetzte. Für mich grenzte sowas damals tatsächlich an Zaub(b)erei. Heute weiß ich, dass der Googletranslator bessere Arbeit abgeliefert hätte.
Ich spielte mich auch wieder durch die Starcraft-Terranerkampagne. In etwas mehr als zwei Stunden. Irgendwie hat auch das seine Magie verloren. Ich habe ehrlich Angst, dass all jene Erinnerungen, die ich in den letzten 12 Jahren bezüglich Starcraft angesammelt habe, genauso ihren Glanz verlieren werden. Vielleicht habe ich mir auch deswegen wieder die UK Version von SC2 bestellt (welche frühestens am 4. August ankommt). Weil ich wieder das Paket sehen und jubeln will. Weil ich mich wieder unzählige Stunden durch die Anleitung lesen und die Artworks bewundern will. Weil ich jedesmal, wenn ich die Box sehe, an die vielen schönen und auch schweren Stunden denken möchte, die mir Starcraft: Broodwar beschert hat. Weil ich wieder dieses erwartungsvolle Zittern spüren möchte.
Mir gefällt Mondragons Schlußsatz. Er läßt Platz für Hoffnung. Dieselbe habe ich für SC2.
Ich hatte gerade einen Anfall von Nostalgie, als ich davon hörte, dass sich die Templars of Twilight auflösen. Der Clan war mein gesamtes "Starcraftleben" über immer eine Konstante, immer präsent. So wie viele andere Dinge, die ich innerhalb der letzten 12, fast 13 Jahre innerhalb der BW-Szene als gegeben betrachtete, verschwindet nun auch dieser Teil.
Mir ist dabei wiedereinmal - und gleichzeitig auch zum erstenmal - klargeworden, wie sehr mich dieses Spiel geprägt und mein Leben beeinflußt hat. Es erscheint mir so unheimlich surreal, dass ein Freund vor über zehn Jahren "Ich hab mir jetzt übrigens 'Starcraft' bestellt" zu mir sagte und dieser Satz eine unglaubliche lange Kettenreaktion auslöste, die bis heute anhält.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mir besagter Freund seine CD auslieh - und ich das Spiel nicht mochte. Warcraft 2 erschien mir "realistischer" und trotz seines Alters als das bessere Spiel. Irgendwann spielte ich es dann aber doch wieder und wurde von der Kampagne völlig gefesselt - die komplett auf Englisch war. Ich war damals 13 oder 14 Jahre alt und eigentlich völlig überfordert, der Handlung zu folgen. Sehr oft musste ich aus dem Zusammenhang den Sinn herausinterpretieren und lernte (für meine damaligen Schulverhältnisse) eine Menge an skurrilen Vokabeln. Das wiederum beeindruckte meine Lehrer, die mir in meiner Abschlußprüfung eine Eins gaben, was dann im Gegenzug meine Berufswahl beeinflußte (Dolmetscher/Übersetzer). Noch heute sehe ich manchmal ein Wort und habe dann eine unheimlich klare Szene aus der Starcraft-Kampagne vor Augen, in welche eben jenes benutzt wird.
Ich habe Stunden für die einzelnen Missionen gebraucht. Für die Mission mit Tassadar und den beiden Zealots als Eskorte in der Protoss Kampagne habe ich über 4h gespielt, weil ich jedesmal wartete, dass sich die Schilde wieder zu 100% regenerierten. Ich habe unendlich detaillierte Pläne aufgesetzt, verworfen und akribisch neu geschrieben. Es war das mit Abstand größte, die letzte Protossmission durchzuspielen. Mit Tassadars Opfer hatte ich überhaupt nichtmehr gerechnet, weswegen es mich gleichermaßen überraschte wie schockierte. Damals hatte ich wirklich das Gefül, etwas geleistet zu haben.
Ich werde nie vergessen, wie ich das erstemal BW gespielt habe. Der Versandhändler meinte, es würde drei Tage dauern, das Spiel zu liefern. Es kam nach vier Wochen an. Ich kam gerade von einem Ausflug mit der Schule zurück, sah das Päckchen und jubelte. Mein Zimmer wurde gerade gestrichen, so dass ich nachts gegen zwei Uhr bei offenen Fenster die erste Protossmission spielte. Damals fühlte ich wieder diese Erwartung, dieses Zittern, welches ich bisher bei keinem anderen Spiel gespürt habe. Zehn Jahre später sollte ich es wieder spüren, als ich die SC2 Beta installierte.
Und dann kam endlich mein eigenes Internet und broodwar.de. Dieses Kapitel, zusammen mit den vielen, vielen Querverweisen, unglaublichen Zufällen und Ereignissen ist zu groß (und zum Teil auch zu privat), als dass ich es in aller Komplexität hier ausbreiten könnte. Ich habe eine Menge Menschen kennengelernt. Einige wenige interessante. Viele kranke. Menschen, mit denen ich mich jahrelang über mehr oder weniger tiefsinnige Dinge unterhalten habe. Ich habe aberwitzige Geschichten und Erfahrungen gehört, die ich irgendwann vielleicht auf das virtuelle Papier bringe. Auch hier haben mich diverse Gespräche und Ereignisse geprägt und in eine bestimmte Richtung gelenkt. Ohne Starcraft wäre ich heute jemand anderes.
Heute ist jedoch alles anders. Vor einiger Zeit las ich die Übersetzungen von PonderStibbons, der vielleicht allererste User auf bw.de der Texte übersetzte. Für mich grenzte sowas damals tatsächlich an Zaub(b)erei. Heute weiß ich, dass der Googletranslator bessere Arbeit abgeliefert hätte.
Ich spielte mich auch wieder durch die Starcraft-Terranerkampagne. In etwas mehr als zwei Stunden. Irgendwie hat auch das seine Magie verloren. Ich habe ehrlich Angst, dass all jene Erinnerungen, die ich in den letzten 12 Jahren bezüglich Starcraft angesammelt habe, genauso ihren Glanz verlieren werden. Vielleicht habe ich mir auch deswegen wieder die UK Version von SC2 bestellt (welche frühestens am 4. August ankommt). Weil ich wieder das Paket sehen und jubeln will. Weil ich mich wieder unzählige Stunden durch die Anleitung lesen und die Artworks bewundern will. Weil ich jedesmal, wenn ich die Box sehe, an die vielen schönen und auch schweren Stunden denken möchte, die mir Starcraft: Broodwar beschert hat. Weil ich wieder dieses erwartungsvolle Zittern spüren möchte.
Mir gefällt Mondragons Schlußsatz. Er läßt Platz für Hoffnung. Dieselbe habe ich für SC2.