spekulativer Aktieneinkauf amerikanische Banken+Hypothekengiganten. Was meint Ihr?

[Dr.Tomate]

Vorweg:
Suprime-Krise werden meiner Meinung nach wohl nicht alle Banken überstehen, daher mit Totalsausfall ist zu rechnen.

Die großen gebeutelten Häuser die im Fokus meines Interesses sind:

-Fannie Mae
-Freddie Mac
-Lehman Brothers
-JPMorgan Chase
-Bank of America

allesamt sind momentan arg gebeutelt. Ich denke es geht sogar in den nächsten Monaten nocheinmal stark bergab.(meine Glaskugel sagt mir Anfang Mitte Oktober).
Sollte ich recht behalten, was meint Ihr lohnt sich ein gleich verteilter Kauf jeder dieser Werte? (Anlagezeit max. 2 Jahre) oder empfiehlt sich doch ein längerer Blick?
Oder ist das Risiko eines Bankrottes der meisten zu groß. Ich denke halt einfach das die meisten Werte wieder zumindest auf die Hälfte ihres Ursprungswertes klettern werden.

Was ich gar nicht weiß: Wie würde sich eine Verstaatlichung auswirken? Aktientechnisch?

Discuss !!

 

[Didier]

Niemand wird Dir sagen koennen, wielange die Krise noch gehen wird oder nicht und ob es diese Geldhaeuser erwischt oder nicht.

Im Falle einer Verstaatlichung kauft der Staat normalerweise alle Aktien zu einem sehr niedrigen Preis - nahe null auf. Man hat das schoen gesehen als JPMorgan Bear Stearns gekauft. Erst wollten sie Bear Stearns fuer 200Millionen (2$ pro Aktie) kaufen, nach Investorendruck sind sie dann auf ca. ne Milliarde (10$ pro Aktie) hoch. Nur wenige Wochen vorher war Bear Stearns noch ein vielfaches davon wert. Der Staat wuerde allerdings wahrscheinlich nicht so zimperlich sein wie JPMorgan und bei einem viel niedrigeren Preis bleiben. Bei der britischen Hypothekenbank (Northern Rock) hat der Staat auch laecherlich wenig Geld bezahlt. Allerdings laeuft da jetzt auch ne Klage von paar Hedgefunds und die Bank wird demnaechst neu bewertet.

Also zusammenfassend - kein Totalausfall, aber viel Geld bleibt Dir bei ner Verstaatlichung auch nicht.

Interessanter als Aktien koennte es allerdings sein Anleihen auf diese Firmen zu kaufen. Zum einen sind diese bei weitem nicht so riskant, da sie im Falle einer Verstaatlichung wahrscheinlich voll bedient werden. Dennoch sind sie relativ billig, da zur Zeit extrem hohe Liquiditaetspraemien bezahlt werden.

 

[Dr.Tomate]

hehe. Das ist mir schon auch klar. Soll auch niemand. Ich wollte ienfach nur mal in den Raum werfen, dass ich glaube das man mit dieser streuung schon ganz schön Zaster machen kann.
Außerdem würds mich interessieren ob hier noch mehr so hochrisiko Spekulanten rumwuseln, die vielleicht auch was ähnliches planen

Der Tip mit den Anleihen ist gut. Werd ich mal genauer unter die Lupe nehmen.

 

[Warri]

Viel wichtiger ist die Frage was mit all dem Geld auf den Paypal Konten passiert wenn JPMorgan bankrott geht?

 

[DrOhnE7]

Put-Optionsscheine wenn dir deine glaskugel fallende Kurse verspricht.

 

[Spavvn]

So geht Trading nicht. Spar dir dein Geld und lern Basics, um von der Totalverlustwkt. von 1 runterzukommen.

 

[Dr.Tomate]

z.b. ?


Außerdem:
"Totalverlustwkt. von 1 runterzukommen." = ??? check i ned

 

[waah11]

Und deswegen solltest du die Finger davon lassen.

 

[qwertzasdf1234]

um von der Totalverlustwahrscheinlichkeit von 1 = 100% = auf jeden Fall runter zu kommen. Damit du nicht dein Geld ausm Fenster rauswirfst. Cpt. obvious, immer zu Diensten.

 

[Didier]

Kannst Du bitte erklaeren, wie man bei long stocks ne Totalverlustwahrscheinlichkeit von 1 haben kann?

 

[cyclonus]

Totalverlust ist vielleicht übertrieben, aber es ist wohl Tatsache, das man als Laie einfach mal die Finger von spekulativen Finanzgeschäften lassen sollte, da fallen auch Experten regelmäßig auf die Fresse, nicht umsonst beatet kaum ein Fond seinen Index.

 

[Ozzieozz]

das problem bei amerikanischen kriesen ist nicht amerika.

die amerikanische wirtschaft besteht zu 80% aus auslandsinvestitionen.
Falls die großinvestoren ihr geld aus amerika abziehen is dunkel da;
Sollte diese extreme wirtschaftliche schwächung zu einem ablösen des dollars durch den euro als weltwährung führen,
dann kannst du wohl bald in kohle schwimmen.

andererseits ist das für die nächsten 5 jahre relativ unwarscheinlich,
sagen wir so in 10 evtl.

Ausserdem kommst du damit weit zu spät, meiner meinung nach.

Der Trend geht grade in die richtung Häuserkauf in amerika;
zwar nicht zum vollen preis, aber immerhin - die banken kriegen ihr geld teilweise zurück - evtl fallen die kurse nicht mehr viel weiter.

 

[Entelechy]

Shorte Fannie Mae, kaper Reuters und schick die Nachricht raus, dass sie vom Staat keine Unterstützung bekommen und nicht genügen Investoren finden.

DONE!

 

[Didier]

Original geschrieben von cyclonus
Totalverlust ist vielleicht übertrieben, aber es ist wohl Tatsache, das man als Laie einfach mal die Finger von spekulativen Finanzgeschäften lassen sollte, da fallen auch Experten regelmäßig auf die Fresse, nicht umsonst beatet kaum ein Fond seinen Index.

Totalverlust mit Wahrscheinlichkeit 1 ist einfach nur dummes Gewaesch. Abgesehen davon kommt es darauf an worauf man spekuliert. Auf- und Abwaertsbewegungen vorherzusagen schaffen selbst die groessten Experten nicht. Bei anderen Dingen sieht das aber anders aus. Im Moment sind Liquiditaets- und Risikopraemien extrem hoch. Man muss kein Experte zu sein, um zu sehen, dass diese langfristig wieder fallen werden.

Wenn man nun als Privatperson sowohl ueber ausreichend Liquiditaet als auch die Risikobereitschaft verfuegt, koennen solche langfristigen Investitionen sehr sinnvoll sein.

Dem Threadersteller wuerde ich allerdings raten, sein Risiko etwas mehr zu streuen. Also beispielsweise nicht an einem Tag investieren, sondern ueber einen laengeren Zeitraum immer mal wieder was kaufen. Anlagentypen zu streuen, Aktien, Vorzugsaktien und Anleihen. Und vielleicht noch ein paar semisolide Banken, wie zum Beispiel Citigroup, reinnehmen.

 

[Spavvn]

Der Totalverlust bezieht sich selbstverständlich nicht auf eine Einzelinvestition (zumindest bei long stock) sondern auf das Konto im generellen, wenn der TE sein Verhalten nicht ändert.

Didier, du hast aufgrund deinen Posts offensichtlich auch noch nicht ersthaft getraded.

 

[Cutthroat1]

auf jeden fall erstmal nen paar trading bücher lesen.

quervergleich mit poker: wenn man keine ahnung hat, fliegt man fast immer auf die fresse. man kann auch glück haben, natürlich, dann fliegt man aber langfristig trotzdem auf die fresse und wird übermütig.

 

[head_inaktiv]

in amerika zeigen sich gerade ganz ähnliche anzeichen wie in japan anfang der 90er jahre.
geplatzte immo und aktienblase, niedrige zinsen, beginn einer rezession.

...das kann extrem lange dauern bis du da (wenn überhaupt) geld siehst.

dann auch noch im allgemeinen abschwung in banken zu investieren, die dafür mitverantwortlich sind, ich weiss nicht.
du bist sicherlich besser beraten wenn du nach baden-baden fährst und in "rot" investierst.

edit: ha, wie passend:
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/a...e_sieht_Orkan_auf_Finanzm%E4rkten/404132.html