Sollen Fußballvereine Polizeieinsätze bezahlen?

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Rund 100 Mio Euro kosten den Steuerzahler die Polizeieinsätze rund um Fußballspiele (ARD/PlusMinus). Sollten die Fußballvereine sich an diesen Kosten beteiligen bzw. sie übernehmen?

Ich denke schon, denn sie sind es auch, die die Gewinne aus diesen Veranstaltungen ziehen. Dann können die Kosten nicht dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Bundesligavereine sind reine Wirtschaftsbetriebe. Allerdings sollte man unterscheiden zwischen einem sagen wir mal Landesligisten im Osten, der einen teuren Polizeieinsatz finanziell nicht jedes zweite Wochenende stemmen kann. Eventuell sollten alle Vereine gezwungen werden in eine Art Fond einzuzahlen, mit dessen Geld die Kosten für sog. Gefährdungsspiele beglichen werden.
 
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die vereine zahlen schon dafür, sie zahlen steuern, allein die einkünfte aus der mwst der kartenverkäufte liegt bei ~20mio...
 
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Ligapiele sind Veranstaltungen, bei denen der Staat mehr Geld einnimmt als die Polizeieinsätze kosten. Insofern, nein, lächerliche Forderung.
 
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Gibts für dieses Problem auch eine 50:50 Lösung?

Ich denke, eine generelle "Mindestversorgung" mit Polizeikräften sollte stets sichergestellt werden. Dass aber bei gewissen Vereinen mit "Problemfans", Derbys, etc. ein Vielfaches an Polizeikräften aufgefahren werden muss, sollte durchaus den Vereinen in Rechnung gestellt werden.

Diese "Problemfans" zahlen die Tickets, das Bier, das Merchandise etc. Warum kann der Verein dann nicht im Gegenzug auch einen Teil des entstehenden Aufwands zahlen, den die allwöchentlichen Polizeiaufmärsche kosten?!

Vllt. ein Anreiz mehr, die Fanstruktur einiger Vereine nochmals kritisch zu beäugen. Oftmals habe ich das Gefühl, der Mob wird geduldet weil er das Geld bringt...
 
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Ligapiele sind Veranstaltungen, bei denen der Staat mehr Geld einnimmt als die Polizeieinsätze kosten. Insofern, nein, lächerliche Forderung.
Eine goldene Super - #
- Die Einnahmen durch Sportveranstaltung an sich (Steuern)
+
- Die Steuern der über 30.000 Mitarbeiter rund um das Konstrukt "Bundesliga"
entlohnen diese Einsätze mehr als genug.
 
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110 000 Mitarbeiter rund um den Profifussball sogar, hab ich gestern gelesen. Hat mich überrascht, aber wieso auch nicht.
 
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Ganz so einfach ist die Sache nicht. Aus Steuern lässt sich kein Rechtsanspruch auf Gegenleistung vom Staat ableiten.

Wirtschaftsunternehmen können auch keine Polizei zum dauerhaften Schutz ihrer Standorte anfordern, obwohl sie weitaus mehr Steuern zahlen. Konzertbetreiber müssen ihre Security selbst finanzieren. Prominente ihre Leibwächter selbst bezahlen.

Hier im Sportforum ist die Diskussion natürlich sehr einseitig. Im Com würde die Sache ganz anders aussehen. Deshalb bitte ich um Verschiebung des Themas.
 
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Eine Möglichkeit wäre, dass man ein bestimmtes allgemein gültiges Budget pro Verein pro Spiel einführt, das grundsätzlich vom Staat übernommen wird. Wenn bei einem Spiel dann mehr Polizei oder sonstwas nötig ist muss der gastgebende Verein halt alle darüber hinausgehenden Kosten auf sich nehmen. Wäre dann eine Strafsteuer für Vereine bei denen es mehr Krawallos gibt. Stellt sich halt nur die Frage ob und wie das umsetzbar wäre.
 
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Eine Möglichkeit wäre, dass man ein bestimmtes allgemein gültiges Budget pro Verein pro Spiel einführt, das grundsätzlich vom Staat übernommen wird. Wenn bei einem Spiel dann mehr Polizei oder sonstwas nötig ist muss der gastgebende Verein halt alle darüber hinausgehenden Kosten auf sich nehmen. Wäre dann eine Strafsteuer für Vereine bei denen es mehr Krawallos gibt. Stellt sich halt nur die Frage ob und wie das umsetzbar wäre.


Genau in die Richtung des erstgenannten Gedanken gingen auch meine Überlegungen: x Polizisten pro 1000 Zuschauer sind "Standard" und somit "gratis".

Erfordern besondere Umstände (die Spiele werden meines Wissen ja eingestuft je nach Risiko von Ausschreitungen, etc.) wie Derbys, etc. ein höheres Polizeiaufkommen, sollten die Vereine die entstehenden Mehrkosten zahlen müssen.
 
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Also das mit den Krawallos fänd ich auch eine gute Idee, auf der anderen Seite gibts das ja schon indirekt. Für Vorfälle dieser Art müssen die Vereine schon an die Liga zahlen und die investiert das soweit ich weiß wieder in die Jugendarbeit?!
 
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Genau in die Richtung des erstgenannten Gedanken gingen auch meine Überlegungen: x Polizisten pro 1000 Zuschauer sind "Standard" und somit "gratis".

Erfordern besondere Umstände (die Spiele werden meines Wissen ja eingestuft je nach Risiko von Ausschreitungen, etc.) wie Derbys, etc. ein höheres Polizeiaufkommen, sollten die Vereine die entstehenden Mehrkosten zahlen müssen.
Hast Recht, ich poste meist bevor ich lese.
 
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die vereine zahlen schon dafür, sie zahlen steuern, allein die einkünfte aus der mwst der kartenverkäufte liegt bei ~20mio...
Ligapiele sind Veranstaltungen, bei denen der Staat mehr Geld einnimmt als die Polizeieinsätze kosten. Insofern, nein, lächerliche Forderung.
Maßstab der staatlichen Besteuerung einer natürlichen/juristischen Person können ja schlecht die durch sie verursachten Kosten sein. (Stattdessen: Ertrag z.B. Einkommensteuer, Verbrauch z.B. Umsatzsteuer, Substanz z.B. Erbschaftssteuer). Ein Fußball-Unternehmen muss Steuern z.B. auf Gewinne zahlen und das unabhängig davon, ob für das Spiel am Samstag ein Großeinsatz der Polizei notwendig ist oder nicht.

Es gibt überhaupt keinen logischen Zusammenhang zwischen der Höhe der gezahlten Steuern eines Bundesligavereins und seinem "Recht" Kosten für den Steuerzahler zu verursachen. Nach eurer Logik kann man ja dem Staat mehr Kosten aufbürden, wenn man mehr Steuern zahlt. Demnach hätte ein reicher Bürger mehr "Recht" Kosten zu verursachen als ein armer Bürger, ein großes Unternehmen mehr als ein kleines, der FC Bayern mehr als Bielefeld, ...

Das Verursacherprinzip sollte auch im Fußball gelten.
 
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Zu aller erst einmal sollten sämtliche subventionen, sowie bailouts seitens der politik für mies wirtschaftenden vereine gestrichen werden (z.B. gladbach) danach kann man dann vieleicht auch mal sowas angehen...
 
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Wirtschaftsunternehmen können auch keine Polizei zum dauerhaften Schutz ihrer Standorte anfordern, obwohl sie weitaus mehr Steuern zahlen. Konzertbetreiber müssen ihre Security selbst finanzieren. Prominente ihre Leibwächter selbst bezahlen.
1. in den satdien gibt es auch "security".
2. gehören die stadien teilweise dem/der staat/land/stadt, es geht auch weniger um sicherheit in den stadien, als um alles andere, die polizei wird vorrangig außerhalb den stadien eingesetzt, auch an (s-)bahnhöfen etc. ...
3. fußball, bzw. fußballspiele sind öffentliche veranstalltungen und daraus lässt sich, sofern ich mich nicht irre ein schutzrecht der polizei ableiten, bei demos, public viewing etc. muss man die polizei auch nicht gesondert bezahlen, es ist ja nicht so, dass die vereine polizisten zum schutz bestimmter güter, wie z.b. bei kastortarnsporten etc. anfordern.
4. ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass allein der dfb >20 mio direkte steuern pro jahr überweist, dazu sollen aus der wm 06 ca. 1,5 mrd steuereinnahmen generiert worden sein, wenn man da noch die indirekten wirtschaftsleistungen, die über das konstrukt dfb/buli entstehen hizunimmt, denke ich, das der staat da mehr als ausreichend entschädigt wird.
5. die forderung kommt von der gewerkschaft der polizei, die auf der lächerlichkeitsskala mittlerweile auf einer ebene mit dem zentralrat der hjuden steht.
Maßstab der staatlichen Besteuerung einer natürlichen/juristischen Person können ja schlecht die durch sie verursachten Kosten sein. (Stattdessen: Ertrag z.B. Einkommensteuer, Verbrauch z.B. Umsatzsteuer, Substanz z.B. Erbschaftssteuer). Ein Fußball-Unternehmen muss Steuern z.B. auf Gewinne zahlen und das unabhängig davon, ob für das Spiel am Samstag ein Großeinsatz der Polizei notwendig ist oder nicht.

Es gibt überhaupt keinen logischen Zusammenhang zwischen der Höhe der gezahlten Steuern eines Bundesligavereins und seinem "Recht" Kosten für den Steuerzahler zu verursachen. Nach eurer Logik kann man ja dem Staat mehr Kosten aufbürden, wenn man mehr Steuern zahlt. Demnach hätte ein reicher Bürger mehr "Recht" Kosten zu verursachen als ein armer Bürger, ein großes Unternehmen mehr als ein kleines, der FC Bayern mehr als Bielefeld, ...

Das Verursacherprinzip sollte auch im Fußball gelten.
es ging einzig und allein darum, dass die kosten, die durch polizeieisätze entstehen ausreichend durch liga/vereine/dfb gedeckt werden, aber nett von dir, dass du mir erklärt hast, was ich nicht geschrieben habe...
Zu aller erst einmal sollten sämtliche subventionen, sowie bailouts seitens der politik für mies wirtschaftenden vereine gestrichen werden
hart rautiert.
 

Leinad

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Rund 100 Mio Euro kosten den Steuerzahler die Polizeieinsätze rund um Fußballspiele (ARD/PlusMinus). Sollten die Fußballvereine sich an diesen Kosten beteiligen bzw. sie übernehmen?

Ich denke schon, denn sie sind es auch, die die Gewinne aus diesen Veranstaltungen ziehen. Dann können die Kosten nicht dem Steuerzahler aufgebürdet werden. Bundesligavereine sind reine Wirtschaftsbetriebe. Allerdings sollte man unterscheiden zwischen einem sagen wir mal Landesligisten im Osten, der einen teuren Polizeieinsatz finanziell nicht jedes zweite Wochenende stemmen kann. Eventuell sollten alle Vereine gezwungen werden in eine Art Fond einzuzahlen, mit dessen Geld die Kosten für sog. Gefährdungsspiele beglichen werden.

Du könntest schon rechtlich gesehen die Vereine nie im Leben dazu zwingen irgendetwas dafür zu bezahlen.
Es geht ja letztlich nicht um die Sicherheit der Veranstaltung, denn die Vereine haben ja durchaus ihre eigenen Sicherheitsleute. Die Polizei ist ja viel mehr dazu da, um Dinge wie den Verkehr zu regeln bzw. für die Sicherheit in der Umgebung zu sorgen und das macht sie auch bei anderen großen Veranstaltungen genauso kostenlos.
Verstehe nicht wieso hier nun jemand extra für die Polizei bezahlen sollte nur damit sie dem nachkommt wofür sie vorgesehen ist.
 
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