Server als Informatiker von Steuer absetzen

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Wie der Titel schon sagt hätte ich gern einen Rechner um zuhause zu coden um auch abseits der Arbeit fit zu bleiben. Also ich brauch an kostenpflichtiger Software Hyper-V, 2 Windows-Server, MSSQL-Server und Visual Studio 2015. Wenn ich dann noch Hardware rechne bin ich locker bei 4.000€.

Das ist ein bisschen viel nebenher. Daher die Frage, ob ich das nicht von der Steuer absetzen kann. Ich rede hier von Xeon System, was nicht zum zocken taugen würde. Da hier ja auch andere Informatiker rumsurfen, wäre die Frage, was da geht.
 
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Afaik pauschal alle IT-Ausgaben zu 50% ohne große Probleme, wenn du 100% absetzen willst kann es sein dass du dem Finanzamt begründen musst, warum du den Kram ausschließlich beruflich nutzen kannst.
 
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Also Server mit besagter Software ist nicht einmal sinnvoll für Bildbearbeitung.

Gibt es da ein Limit und darf ich das am Stück abschreiben?
 
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Sobald du über der Freigrenze bist (kein Plan wo genau die ist, bei ein paar hundert Euro, du bist auf jeden Fall drüber) gelten die Tabellen für Abschreibungen.
Computer afaik auf 3 Jahre verteilen, aber ich bin weder Anwalt noch Steuerberater also besser dafür eine sichere Quelle suchen.
Oder wirklich das Finanzamt fragen, die haben gute Helplines die einem sowas mit höherer Sicherheit als hier beantworten können, da kann man auch anonym anrufen und gefahrlos dumme Fragen stellen ;)
 
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Oder wirklich das Finanzamt fragen, die haben gute Helplines die einem sowas mit höherer Sicherheit als hier beantworten können, da kann man auch anonym anrufen und gefahrlos dumme Fragen stellen ;)

Da würde ich eher mal nen Steuerberater fragen. Das Finanzamt wird dir wohl keine falschen Sachen sagen, aber evtl gewisse Dinge verschweigen. Die handeln in ihrem Interesse und nicht in deinem.
 
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Der Pauschbetrag ist laut Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Werbungskosten) bei 1k/Jahr, bei größeren Ausgaben, wie MV schon sagt, Abschreibung über mehrere Jahre (in dem Fall lt. Wiki drei Jahre).
An deiner Stelle würde ich es einfach steuerlich geltend machen, mehr als NOPE sagen kann das Finanzamt auch nicht. Aber ich denke nicht, dass es so weit kommen wird. Im Finanzamt läuft eh fast alles automatisch, die Beamten gucken nur auf die Steuererklärungen, wo der Beschiss ins Auge springt (außer bei den großen Fischen, da werden beide Augen zugekniffen, Anordnung von oben). Mit popeligen 4k spielst du da keine Rolle. Quelle: Bekannte, die Finanzbeamtin ist.
 
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Der Arbeitnehmer Pauschbetrag hat damit nichts zu tun. Der ist nur dafür gedacht die Werbungskosten des Arbeitnehmers pauschal und einfach abzudecken, da der AN selten überhaupt bei seinen tatsächlich angefallenen Kosten auf den Betrag kommen wird. Deswegen hat man sich für eine vereinfachte Pauschale entschieden, um auf einen Nachweis von kleinen Beträgen zu verzichten und gleichzeitig die gewöhnlichen Kosten, die für den normalen Arbeitnehmer entstehen (Fahrtkosten), abzudecken.

Zum Thema:
Wenn du den Server überwiegend für deine berufliche Tätigkeit brauchst, kannst du das natürlich ansetzen. Die besagte Grenze für die "sofortabschreibung" von der wohl die Rede war, ist 410 € + UST (könnte sein, dass der 2016 wieder erhöht wurde).Das kommt also nicht in frage. Deshalb kannst du bei solchen Wirtschaftsgütern wie dem Server nur linear abschreiben über die AfA. Dazu müsstest du dich über die (betriebliche) Nutzungsdauer im Klaren sein. Das Bundesfinanzministerium hat dazu auch Tabellen für die gängigsten Anschaffungen (einfach mal googeln). Ein Notebook beispielsweise bewegt sich bei einer gewöhnlichen Nutzungsdauer von 3-4 Jahren. Diese Werte bilden meistens auch die Grundlage und einen Einschätzungsmassstab bei den Finanzämtern, allerdings ist das prinzipiell dir überlassen, das zu bestimmen, sofern dies im Rahmen liegt. Ich schätze mal bei dem Server werden das mindestens 4 Jahre sein?

Dazu ein Beispiel für dich:

Server für 4000 €, gekauft im April 2016:

4000 € / 4 Jahre = 1000 € p.a.

Für 2016:

9/12 (weil ab Monat April) von 1000 € = 750 €

Du kannst dann für 2016 also 750 € als Werbungskosten AfA geltend machen.Für 2017 dann 1000 € usw.
 
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parats'

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Was generelles, hast du mal an die Azure cloud gedacht? Das Angebot ist echt gut gewachsen und VS/MSSQL gibt mittlerweile ebenfalls.
 
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@Alle
Danke für die Tipps.

Chentsu das heißt wenn ich den Server kaufen würde käme ich "nur" auf die Pauschale und könnte nur mit Tankquittung und Co. auf einen höheren Betrag kommen? Dann würde sich das weniger lohnen.

Parats ja. Es geht mir aber darum, dass ich auch auf der Arbeit der IT bei Admin-Aufgaben unter die Arme greife. Ich will halt nicht nur entwickeln, sondern explizit auch die Infrastruktur administrieren. Zumal ich ja auch kostenlose Software auf anderen VMs hätte. Dazu kommt das ich so auch mal das Zusammenspiel von Datenbank und Webserver unter Last durchspielen kann und schauen wie Code skaliert etc. Auf meinem "normalen" Desktop ist eine Lösung mit vielen VMs aber eher lästig. Es ist halt echt schwer ohne größere Ausgaben was praxisnahes zu haben.


Da mir gerade aber auf dem Heimweg noch as Auto explodiert ist, werde ich den Plan wohl ehh verschieben müssen :-(
 
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Nein.
Das mit der AN-Pauschbetrag bezog sich nur auf Jimmys Beitrag. Das hat jetzt wenig mit deinem Sachverhalt zu tun. Nur wird bei dem Großteil der Arbeitnehmer der Pauschbetrag angesetzt, weil diese keine weiteren berufsbedingten Ausgaben haben, sondern eben meistens nur den Arbeitsweg. Ich weiß ja nicht wie das bei dir bislang war, aber mehr als den Pauschbetrag wirst du wohl bei den Werbungskosten bis jetzt nicht angesetzt bekommen haben. Welche Kosten hat denn der Arbeitnehmer sonst im Normalfall ? Da fallen mir spontan höchstens Fortbildungskosten, die der Arbeitgeber nicht bezahlt, und (Neben-)kosten für ständige AuslandsReisen wie Koffer ein. Höchstens bei extrempendlern werden kosten entstehen können, die über den Pauschbetrag gehen,etwa für BahnCard 100. Das wird die wenigstens Arbeitnwhmer treffen, auch im Hinblick auf anderweitige Kosten wie Arbeitsmittel. Der Arbeitnehmer hat ja bereits aus der Sache selbst niemals solche (Betriebs-) Ausgabenwie ein Unternehmer.

Es bleibt also bei meinen Ausführungen zum zweiten Abschnitt, sodass du die Kosten für die Hardware-Ausgaben ansetzen kannst. Ich muss hoffentlich nicht erwähnen, dass du diese Kosten nicht in der vollen Höhe 1 zu 1 zurückbekommst, sondern das lediglich deine Einkünfte und somit letztendlich dein zu versteuerndes Einkommen sich mindern, sodass du "Zuviel steuern" gezahlt hast und entsprechend der Berechnungsgrundlagen einen Teil der Zuviel gezahlten Steuer zurückerhältst. Wieviel kann ich dir nicht sagen, da ich nicht weiß, wieviel Arbeitslohn du erhältst.
 

parats'

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Parats ja. Es geht mir aber darum, dass ich auch auf der Arbeit der IT bei Admin-Aufgaben unter die Arme greife. Ich will halt nicht nur entwickeln, sondern explizit auch die Infrastruktur administrieren. Zumal ich ja auch kostenlose Software auf anderen VMs hätte. Dazu kommt das ich so auch mal das Zusammenspiel von Datenbank und Webserver unter Last durchspielen kann und schauen wie Code skaliert etc. Auf meinem "normalen" Desktop ist eine Lösung mit vielen VMs aber eher lästig. Es ist halt echt schwer ohne größere Ausgaben was praxisnahes zu haben.


Genau für sowas nutzt man Azure. Als wenn ich jedes mal unsere Microsoft APS für Lasttests grillen würde.
Ist allerdings eine geschmackssache, von daher rede ich dir da nicht rein. :)
 
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"Hyper-V, 2 Windows-Server, MSSQL-Server und Visual Studio 2015. Wenn ich dann noch Hardware rechne bin ich locker bei 4.000€."

Öhhh... ich bin kein Vertriebler aber 4K kommt niemals hin. Muss es echt MSSQL sein? Reicht nicht evtl. die Express-Version?
4K würde ich alleine für den Server rechnen. Xeon 4-6 Core, 64 GB RAM, Platten für ein RAID 5 + Controller. Allerdings würde ich auch ESXi statt Hyper-V nehmen.
Ich hab' auf meinem Desktop-PC ESXi mit VMware Workstation virtualisiert. :rolleyes:
 
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HyperV weil es günstig ist. Da kann ich was machen.

Hardware wäre natürlich schon klein, ist ja dann doch für privat.

MSSQL muss sein. Oracle wäre mir fast noch lieber. Das ist halt genau was man sonst eben nicht privat machen kann.
 
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Habe auch mal ne Frage zur Steuererklärung, allerdings nicht zu Servern. Will aber nicht extra nen neuen Thread aufmachen:

Ende 2014 habe ich mein Studium beendet und habe in einer anderen Stadt angefangen. Deshalb bin ich von Stadt A nach Dorf B vorübergehend in eine Pension gezogen (da hab ich mich noch nicht umgemeldet, falls das von Interesse ist). Mitte 2015 bin ich dann in eine eigene Wohnung in die nächstgelegene Stadt C (10km weit weg) gezogen. Frage: Kann ich die Umzugskosten für den Umzug in Stadt C steuerlich für das Jahr 2015 absetzen?
 
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