Den Post hab ich ursprünglich für den GoT Thread geschrieben, aber nachdem es offensichtlich Aufklärungs- und Diskussionsbedarf gibt und dort ja nicht mehr drüber diskutiert werden sollte, hier mal ein eigener Thread.
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Schilde im Harnisch ergeben übrigens wenig Sinn, man ist ja schon gepanzert.
Man ist als trainierter Kämpfer auch nicht langsamer im Harnisch als ohne oder erschöpft wesentlich schneller. Das hält man locker die Zeit durch die nötig ist um einen Wirkungstreffer zu setzen, zumal man Hiebe und Stiche gegen einen selbst völlig ignorieren kann.
Die Chancen mit der normalen Griffweise (beide Hände hinten am Griff) eine Blöße im Harnisch (z.B. Achseln oder Kniekehle) zu erwischen ist recht gering. Üblicherweise würde man ins Halbschwert wechseln, egal ob mit Rüstung oder ohne:
Hier wird auf die Blöße in der Achsel gezielt.
Wenn ihr mehr drüber wissen wollt könnte euch z.B. das Video interessiere: https://www.youtube.com/watch?v=1S_Q3CGqZmg
Man sieht sehr gut, dass Dierk nicht wirklich eingeschränkt ist.
Harnischkampf hat aber generell sehr viele Würfe, was wegen wegen dem veränderten Schwerpunkt recht gut funktioniert. Anschließend wird der Gegner am Boden fixiert und mit dem Dolch abgefertigt:
Wobei meine Waffe der Wahl wohl eher eine Mordaxt wäre.
Wikipedia is hier leider eine wahnsinnig schlechte Quelle, da steht fast nur Mist zum Thema historische Kampfkünste.
Generell hat man in einer Kampfsituation auf die man sich vorbereiten konnte (kein Überfall im Wald oder so) beide Hände sinnvoll eingesetzt, d.h. entweder eine einhändige Waffe + Schild oder gleich eine zweihändige Waffe verwendet.
Schwerter waren dabei nicht unbedingt die Primärwaffen, auch wenn das in der Fantasy so dargestellt wird. Stangenwaffen etwa bieten eine größere Reichweite und sind deutlich billiger herzustellen. Ein (Lang)Schwert ist vorallem eine sehr flexible Waffe und lässt sich gegen Gegner mit und ohne Rüstung gleichermaßen einsetzen.
Quelle: Ich betreib historisches Fechten, bin regelmäßig auf entsprechenden Events und kenn dementsprechend Leute mit Harnisch. Primärquellen kann ich bei Bedarf raussuchen.
Fazit: Fast alle Kampfszenen in GoT sind hochgradig unrealistisch (Staffel 1 war dank anderem Choreograph deutlich besser) und halten einer historischen Betrachtung nichtmal ein wenig stand, von daher erübrigt sich die Diskussion um spezielle Szenen eigentlich.
Ihr müsst mir das auch garnicht glauben, sucht euch einen historischen Fechtverein (keine Schaukämpfer) raus, schaut vorbei und lasst euch ein paar Sachen zeigen. Einfach mal auf der Karte hier schaun.
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Gottesurteil wurde ja schon genannt.€: Abgesehen davon, woher hast du diese blödsinnige Idee vom 1on1 Duell zwischen Rittern im Mittelalter? Unter welchen Umständen soll sowas passiert sein? Es gab Turniere (wo logischerweise alle gepanzert waren, weil Lanze auf Lederwams ist eher nicht so geil) oder halt Krieg. Wo soll dieses ominöse Duell zu Fuß um Leben und Tod in voller Montur stattgefunden haben?
Schilde im Harnisch ergeben übrigens wenig Sinn, man ist ja schon gepanzert.
Man ist als trainierter Kämpfer auch nicht langsamer im Harnisch als ohne oder erschöpft wesentlich schneller. Das hält man locker die Zeit durch die nötig ist um einen Wirkungstreffer zu setzen, zumal man Hiebe und Stiche gegen einen selbst völlig ignorieren kann.
Die Chancen mit der normalen Griffweise (beide Hände hinten am Griff) eine Blöße im Harnisch (z.B. Achseln oder Kniekehle) zu erwischen ist recht gering. Üblicherweise würde man ins Halbschwert wechseln, egal ob mit Rüstung oder ohne:

Hier wird auf die Blöße in der Achsel gezielt.
Wenn ihr mehr drüber wissen wollt könnte euch z.B. das Video interessiere: https://www.youtube.com/watch?v=1S_Q3CGqZmg
Man sieht sehr gut, dass Dierk nicht wirklich eingeschränkt ist.
Harnischkampf hat aber generell sehr viele Würfe, was wegen wegen dem veränderten Schwerpunkt recht gut funktioniert. Anschließend wird der Gegner am Boden fixiert und mit dem Dolch abgefertigt:

Wobei meine Waffe der Wahl wohl eher eine Mordaxt wäre.
In Rüstung vom Pferd geworfen zu werden ist sicher nicht angenehm, aber lässt sich auch verkraften. Gibt auch Videos wie Leute im Harnisch Räder schlagen, find ich allerdings grad nicht."Waren sie gestürzt und verletzt oder konnten sich wegen ihrer schweren Rüstungen nicht sofort erheben, wurden sie von walisischen Fußsoldaten mit langen Messern erstochen." [Hervorhebung von mir]
Wikipedia is hier leider eine wahnsinnig schlechte Quelle, da steht fast nur Mist zum Thema historische Kampfkünste.
Generell hat man in einer Kampfsituation auf die man sich vorbereiten konnte (kein Überfall im Wald oder so) beide Hände sinnvoll eingesetzt, d.h. entweder eine einhändige Waffe + Schild oder gleich eine zweihändige Waffe verwendet.
Schwerter waren dabei nicht unbedingt die Primärwaffen, auch wenn das in der Fantasy so dargestellt wird. Stangenwaffen etwa bieten eine größere Reichweite und sind deutlich billiger herzustellen. Ein (Lang)Schwert ist vorallem eine sehr flexible Waffe und lässt sich gegen Gegner mit und ohne Rüstung gleichermaßen einsetzen.
Quelle: Ich betreib historisches Fechten, bin regelmäßig auf entsprechenden Events und kenn dementsprechend Leute mit Harnisch. Primärquellen kann ich bei Bedarf raussuchen.
Fazit: Fast alle Kampfszenen in GoT sind hochgradig unrealistisch (Staffel 1 war dank anderem Choreograph deutlich besser) und halten einer historischen Betrachtung nichtmal ein wenig stand, von daher erübrigt sich die Diskussion um spezielle Szenen eigentlich.
Ihr müsst mir das auch garnicht glauben, sucht euch einen historischen Fechtverein (keine Schaukämpfer) raus, schaut vorbei und lasst euch ein paar Sachen zeigen. Einfach mal auf der Karte hier schaun.
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