Schullektüre

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BALLERN
Wir haben unsere Schullektüren bekommen Nr 1 Schiller Maria Stuart
und Nr 2 Büchner Woyzeck
Wäre nice wenn jmd mir ma kurz seine persönliche meinung dazu sagen könnte ob die lesbar sind und megakacke thx^^
 
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Woyzeck ist ein Dramenfragment des deutschen Dramatikers und Dichters Georg Büchner.

Handlung im Überblick

Das Drama zeigt Episoden aus dem Leben des Soldaten Franz Woyzeck, der seine Freundin Marie und das gemeinsame uneheliche Kind so gut wie es ihm möglich ist, unterstützen will. Deswegen lässt er sich sogar von einem Arzt als Versuchsperson auf Erbsendiät setzen und arbeitet als Laufbursche für den Hauptmann. Beide nutzen ihn physisch und psychisch aus und demütigen ihn in der Öffentlichkeit. Marie lässt sich hingegen mit "dem" Tambourmajor ein. Woyzecks aufkeimender Verdacht wird durch ihm nicht freundlich gesonnene Mitmenschen geschürt, bis er Marie und den Nebenbuhler beim Tanz im Wirtshaus ertappt. Er hört "Stimmen", die ihm befehlen, Marie umzubringen. Schließlich ersteht er ein Messer, verteilt seinen Besitz (Testamentsszene) und ersticht Marie, die er jedoch bis zuletzt geliebt hat. Nach dem Mord versucht er, wieder in die Gesellschaft zurückzufinden und begibt sich in ein Gasthaus. Dort wird jedoch bemerkt, dass sein Hemd mit Blut befleckt ist und Woyzeck flieht. Es erscheint wahrscheinlich, dass Woyzeck bald gefasst werden wird, aber eine Szene, in der er versucht, die Blutflecken in einem Teich abzuwaschen, legt auch den Schluss nahe, dass Woyzeck sich nach dem Mord im Teich ertränkt.


Der Kern des Dramas

Um den Kernpunkt des Dramas „Woyzeck“ zu erfassen, ist es wichtig, auf das Mordmotiv einzugehen. Es reicht jedoch nicht, sich auf Woyzecks Eifersucht gegenüber dem Tambourmajor zu beschränken. Vielmehr spielen die gesellschaftlichen Hintergründe seiner Zeit, wie zum Beispiel die Ständegesellschaft, eine große Rolle. Deutlich wird dies vor allem mit einem Blick auf die Personenkonstellation, insbesondere durch eine Fokussierung auf sprachliche Aspekte. Woyzeck wird in dieser Gesellschaft stark unterdrückt und gedemütigt, was sich in den Beziehungen zu dem Hauptmann, dem Doktor, aber auch dem Tambourmajor widerspiegelt: Der Hauptmann, der Woyzeck aufgrund seiner ärmlichen Herkunft als unmoralisch bezeichnet und ihn sogar nur in der dritten Person anspricht, der Doktor, der ihn als Versuchsobjekt ansieht und Woyzeck zur einseitigen Ernährung mit Erbsen zwingt und der Tambourmajor, der Woyzeck gegenüber keinen Respekt erweist und ihn sowohl öffentlich als auch privat lächerlich macht. Der Protagonist sieht keine Möglichkeit, die Versuche des Doktors zu umgehen, da er auf Nebeneinkünfte angewiesen ist, um seine Familie zu ernähren. Woyzeck ist zudem nicht nur physisch, sondern auch psychisch labil, was zur Folge hat, dass er sich oft der Willkür anderer Menschen unterordnet. Unterdrückung und Unterordnung lösen in ihm Wut und Verzweiflung aus. Allein die Beziehung zu Marie gibt ihm Halt und vermittelt ihm das Gefühl, ein wertvoller Mensch zu sein. Maries Untreue ist demnach als Auslöser für den Mord zu betrachten, nicht aber als Grund: Durch den Verlust ihrer Treue kann Woyzeck dem gesellschaftlichen Druck, der auf ihm lastet, nicht länger standhalten. Der Mord an Marie kann also als ein Akt der Selbstzerstörung Woyzecks und als eine Befreiung von der Gesellschaft interpretiert werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Woyzeck
 
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Maria Stuart von Friedrich Schiller ist ein Drama in 5 Akten. Es wurde am 14. Juni 1800 im Weimarer Hoftheater uraufgeführt. Erste Stoffrecherchen und Pläne Schillers sind bereits 1783 nachweisbar, wurden aber aufgegeben. Erst 1799 griff Schiller den Stoff wieder auf.

Inhalt

Im Jahre 1568 wird Maria Stuart, Königin von Schottland, wegen der Ermordung ihres Gatten aus dem Land verjagt und flieht nach England. Sie erhofft sich Schutz bei Elisabeth. Die englische Königin Elisabeth I. fürchtet um ihre Krone, da Stuart wie sie selbst einen rechtmäßigen Anspruch auf die Krone hat und lässt Maria Stuart gefangen nehmen.Die Handlung des Stücks setzt 3 Tage vor ihrer Hinrichtung ein, die im Jahre 1587 stattfand. Betört durch die Schönheit Maria Stuarts, unternehmen immer wieder junge Männer Versuche, die Schottin zu befreien. Auch der junge Mortimer, der den Auftrag der Königin, die Gefangene umzubringen, nur zum Schein annimmt, möchte die Eingekerkerte retten. Er weiht den Grafen von Leicester in seinen Plan ein. Für die vorgeschlagene Entführung zu feige, arrangiert dieser ein Treffen der Rivalinnen. Als dieses zustande kommt, wirft Elisabeth der Gegnerin vor, all ihre Männer ins Jenseits befördert zu haben. Diese reagiert ungehalten und entgegnet Elisabeth, mit ihrem übertriebenen Tugendgebaren ihre niedere Herkunft nicht verschleiern zu können. Ein späterer Mordanschlag auf Elisabeth wird sofort auf Mortimer zurückgeführt, der nach wie vor um die Gunst Maria Stuarts buhlt. Dieser bringt sich dann um. Die Königin sieht sich gezwungen, Maria Stuart zu töten, um ihren Thron zu sichern. Da sie die Schuld für den Tod Marias nicht übernehmen will, unterzeichnet sie zwar das Urteil, verzichtet jedoch auf die ausdrückliche Anordnung der Vollstreckung. Maria Stuart wird dennoch hingerichtet.

Interpretation

Für dieses Werk der Weimarer Klassik muss man Schillers ästhetische Schriften für die Interpretation heranziehen, besonders Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Ausgangspunkt seiner Gedanken ist die Enttäuschung über den Umschlag der Französischen Revolution in die Schreckensherrschaft. Damit stellte sich für Schiller die Frage, was der Anlass für diesen Umschlag war und wie ein vernünftiger bürgerlicher Staat den dekadenten Feudalstaat ablösen kann, ohne dass Europa „in Barbarei und Knechtschaft zurückgeschleudert“ wird.

Bei der Frage nach dem Anlass ging er von einer Zerrissenheit des Menschen in Sinne und Geist, dem Verlust der Totalität aus. Winckelmann folgend habe zwischen diesen bei den Griechen noch Harmonie geherrscht. Mit dem Untergang der hellenischen Kultur sei diese Einheit zerbrochen und die Teile nur noch getrennt in den Individuen vorhanden. Auch der Staat könne das nicht ändern, da er gerade auf diese Individualität baut. In der Folge gibt es nur eine Instanz für die Besserung der Menschheit durch die Wiedergewinnung der Harmonie - die Kunst. Denn die ästhetische Sphäre ist die der Vermittlung zwischen Vernunft und Sinnlichkeit, an anderer Stelle nennt er den „Spieltrieb“ den Vermittler zwischen „Formtrieb“ und „Stofftrieb“.

Der Beweis Schillers ist, dass die meisten Menschen reiner Vernunft nicht zugänglich sind, da sie „durch Empfindungen zum Handeln bestimmt“ sind. Deshalb müsse „der Weg zum Kopf [...] durch das Herz geöffnet werden“.

Der Übergang von einem Staat zum anderen findet evolutionär statt: Der Mensch wird solange ästhetisch gebildet, bis die Gesellschaft die alte Schale einfach abwirft. Umgekehrt aber wird deutlich, dass das rein politisch ausgerichtete und handelnde Individuum das Problem nicht lösen kann: der öffentliche Mensch kann seine Moral nicht entwickeln, sondern scheitert und wird unmoralisch, wenn sein Handeln nicht authentisch ist. Und authentisch kann es nur sein, wenn das Individuum zu seiner Totalität zurückgefunden hat.

Elisabeth ist die typische Vertreterin des nicht authentischen Menschen. Sie kann als Frau und öffentliche Person nicht zu ihrer Totalität finden, sie ist gezwungen, ein Leben im Schein zu leben. Dafür muss sie jedem persönlichen Glück entsagen. Obwohl sie dauernd von Freiheit spricht, ist sie abhängig vom Willen des Volkes, den Anforderungen des Königtums und den Rollenerwartungen, die an sie als weibliche Monarchin gestellt werden.

Maria findet zu einem selbstbestimmten Leben, nachdem sie alle Fesseln bis hin zur Todesangst abgeworfen hat. Sie kann ihre Moralität und Totalität aber nur durch den Rückzug in die Innerlichkeit bewahren. Im öffentlichen Bereich, in der Politik, unterliegt sie den alten Mächten der adligen Hofgesellschaft. Sie hat eine eigene Vorstellung vom politischen Menschen: Die Freiheit des Individuums muss mit den Bedürfnissen aller nach vernünftigen Prinzipien zur Übereinstimmung gebracht werden.


http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Stuart_(Schiller)
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von V0Dk.A
Wäre nice wenn jmd mir ma kurz seine persönliche meinung dazu sagen könnte ob die lesbar sind und megakacke thx^^
Wie schön zu sehen, dass Lesekompetenz gerade im Literatur-Forum noch groß geschrieben wird...


Es freut mich, zu hören, dass Schillers klassisches Drama zuweilen doch noch im deutschen Schulunterricht behandelt wird. Mit Maria Stuart ist eine hervorragende Wahl getroffen: einfach lesen und genießen. Nur der letzte Kunstbanause bekäme davon nicht Lust auf mehr.

Woyzecks Stellenwert im heutigen Deutschunterricht übersteigt ja wie der des ganzen Büchners mitunter die Maßen. Mir persönlich war diese Überbeschäftigung durchaus zuwider, und wirklich groß fand ich das Werk auch nie. Aber eine Lektüre wert ist es allemal, und es ist ja auch schnell gelesen, also keine Scheu.
Gerade im Vergleich zu Maria Stuart würde ich auf jeden Fall noch ans Herz legen, mal in den Danton reinzuschauen. Und wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich den Lenz versuchen, der mir immernoch das liebste unter Büchners Werken ist.
 
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juppy danke :) zusammenfassung les ich noch nich will des buch ja auch ernsthaft lesen und net nur überfliegen bzw gar net lesen könnte ziemlich blöd ausgehen wenn dann nächstes jahr deutsch-abi irgendwas da drüber drankommt:hammer: thx
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Wie schön zu sehen, dass Lesekompetenz gerade im Literatur-Forum noch groß geschrieben wird...


Es freut mich, zu hören, dass Schillers klassisches Drama zuweilen doch noch im deutschen Schulunterricht behandelt wird. Mit Maria Stuart ist eine hervorragende Wahl getroffen: einfach lesen und genießen. Nur der letzte Kunstbanause bekäme davon nicht Lust auf mehr.

Woyzecks Stellenwert im heutigen Deutschunterricht übersteigt ja wie der des ganzen Büchners mitunter die Maßen. Mir persönlich war diese Überbeschäftigung durchaus zuwider, und wirklich groß fand ich das Werk auch nie. Aber eine Lektüre wert ist es allemal, und es ist ja auch schnell gelesen, also keine Scheu.
Gerade im Vergleich zu Maria Stuart würde ich auf jeden Fall noch ans Herz legen, mal in den Danton reinzuschauen. Und wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich den Lenz versuchen, der mir immernoch das liebste unter Büchners Werken ist.

Den Lenz finde auch ich von Büchner (wenn ich auch noch nicht Dantons Tod gelesen habe) am schönsten. Ein kurzer, wundervoller Text, der mich bewegt hat. Woyzeck ist ebenfalls sehr lesenswert, vor allem in der Schule ist der Woyzeck imo angebracht, da er einerseits literarisch wertvoll ist und andererseits auch Schülern gefallen kann, die sich sonst nicht für's Lesen interessieren.
Leonce und Lena ist auch ganz nett.

Auf jeden Fall mal Büchner lesen. Geht ja (leider) auch sehr schnell.
 
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