Religiös motivierter Ehrenmord?

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http://www.welt.de/vermischtes/article1747036/War_es_ein_kaltbluetiger_Ehrenmord.html

schon bezeichnend, dass Necla Kelek diese Auffassung vertritt. Dabei kann sie ja gar kein rechter Nazi sein :)

Die Migrationsforscherin Necla Kelek, Autorin des Buches „Unsere verlorenen Söhne“, fürchtet bei der Urteilsverkündigung in dieser Woche einen „Justizskandal“, sollten die Täter mit milden Strafen nach dem Jugendstrafrecht wegkommen. „Hier handelt es sich doch wie im Fall der von ihren Brüdern hingerichteten Berliner Türkin Hatin Sürücü um einen kaltblütig geplanten Ehrenmord.“ Offenbar sei Deniz im Geist der „Scharia“, der patriarchalisch ausgerichteten, moslemischen Rechtsordnung erzogen worden, nach der die Männer für die „Reinheit“ ihrer Schwestern, Frauen und Mütter einzustehen hätten. Deniz habe Sessen als seinen Besitz betrachtet, der von deutschen Jungen entehrt und „beschmutzt“ worden sei. Das islamische „Vergeltungsrecht“ kenne als Sühne aber nur Schmerz oder Tod, um die Unreinheit abzuwaschen, sagt Kelek.
Gegenüber seinem Mithäftling in Rastatt machte der Angeklagte laut Protokoll ein weiteres Geständnis: So habe er Yvan Schneider eigentlich nur bewusstlos schlagen wollen, um ihn dann im Raum einer Lagerhalle, die sein Vater angemietet hatte, zu Tode zu foltern. Der Tatverdächtige berichtete weiter, dass er mit den Leichenteilen herumgespielt und den Kopf mit dem Beil zu „Döner“ zerhackt habe.

„Es gibt in diesem Land noch immer ein Kartell der Beschwichtiger und Gutmenschen, die den eigentlichen Hintergrund solch grausamer Gewalt tabuisieren“, sagt Kelek. Sie plädiert seit Längerem dafür, sich mit der autoritären Sozialisation der jüngeren Zuwanderergeneration, mit Zwangsheiraten und Ehrenmorden in Parallelgesellschaften auseinanderzusetzen. Das Konzept des Multikulturalismus hält Kelek für gescheitert. Statt daran festzuhalten, solle der mangelnde Respekt vieler junger Ausländer gegenüber der westlich-demokratischen Gesellschaftsordnung zur Kenntnis genommen und ihm wehrhaft entgegentreten werden.
Kelek kritisiert vor allem psychiatrische Gutachter, die religiöse Militanz zur „wahnhaften Störung“ verharmlosten und bei Straftaten sogar als schuldmindernd einstuften. Solange dies so sei, könne von Integration keine Rede sein.
 
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da du dir doch sonst auch so gerne differenzieren und relativieren auf die fahnen schreibst, solltest du dies auch bei beziehungsdramen und religiös motivierten verbrechen tun.
 
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Es geht doch allgemein um Eherenmorde, ob die motivation dahinter nun persönlich religiös oder nur persönlich ist, ist vollkommen egal.
 

Clawg

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Habe es in einen eigenen Thread verschoben, mit Meinungsfreiheit hat das wenig zu tun und da eine Frage in den Raum gestellt wurde, ist kein Platz im Nachrichtenthread dafür.
 

Gast

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Ist der Grund bei einem religiös motivierten Ehrenmord ein anderer wie bei einem nicht religiös motiviertem Ehrenmord?

Ob meine Vorstellung von Ehre nun dem Koran oder Bravo entstammt ist doch gleichgültig.
 

Jesus0815

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Ehrenmorde haben was mit dem Werteverständniss einer Kultur zu tun und nicht mit der Religion. Man redet sich hier den Mund fusslig, ständig muss man das was man schon x-male gesagt und dargelegt hat wiederholen... Und immer sind es die gleichen Leute die scheinbar nicht zuhören...
 

Gast

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Vorurteile entspringen nicht dem (mangelnden) Verstandsgebrauch sondern psychologischen Vorgängen und Gruppenprozessen.
 
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Sieht auf den ersten Blick nicht nach einem religiös motivierten Ehrenmord aus.
Natürlich, der kulturelle Hintergrund wird seinen Beitrag geleistet haben (Freundin wurde als Eigentum betrachtet etc.). Aber um eine Leiche so zu zersägen und um diese Morde in der Art und Weise wie es geschehen ist zu planen muss ein Mensch wirklich sehr krank sein. Das hat dann nichtsmehr mit Religion zu tun, so einem eiskalten Mörder wäre wohl auch ohne Religion irgendeine Rechtfertigung für seine Taten eingefallen.
Wobei man der Religion schon vorwerfen kann, solche Taten generell nicht ausreichend zu verurteilen oder sogar zu befürworten. Für viele Fällte von Ehrenmord macht dies einen wichtigen Unterschied - nur in diesem sieht es (meiner Meinung nach) eben nicht so aus, als hätte die Religion eine wesentliche Rolle gespielt.
 
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Megavolt hat schon recht, immer zu sagen, Religion sei schuld, erinnert ein wenig an zB die Killerspiele-Debatte.
Wir sollten uns darauf einigen, dass es eben Muslime gibt, die psychisch labil sind und zu Diskreminierung, Gewalt und ähnlichen Dingen neigen (eben solche Dinge, die dazu führen, dass ein zehnjähriges Mädchen nach ihrer Vergewaltigung durch den Onkel zu Tode gesteinigt wird, da sie sich dem Mann schamlos angeboten hat - um mal ein extremes Beispiel zu bringen).
Die Religion und Kultur dieser Menschen kann diese Anlagen und ihre Verwirklichung in Form von Gewalttaten einfach unter gewissen Umständen begünstigen, sie löst sie aber nicht aus.
Im Christentum, siehe USA, ist doch was ganz ähnliches zu beobachten. In der Bibel steht ja nicht wörtlich, dass Ärzte, die Abtreibungen vornehmen, getötet werden dürfen.
 

Gast

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Original geschrieben von MegaVolt
Sieht auf den ersten Blick nicht nach einem religiös motivierten Ehrenmord aus.
Natürlich, der kulturelle Hintergrund wird seinen Beitrag geleistet haben (Freundin wurde als Eigentum betrachtet etc.). Aber um eine Leiche so zu zersägen und um diese Morde in der Art und Weise wie es geschehen ist zu planen muss ein Mensch wirklich sehr krank sein. Das hat dann nichtsmehr mit Religion zu tun, so einem eiskalten Mörder wäre wohl auch ohne Religion irgendeine Rechtfertigung für seine Taten eingefallen.
Wobei man der Religion schon vorwerfen kann, solche Taten generell nicht ausreichend zu verurteilen oder sogar zu befürworten. Für viele Fällte von Ehrenmord macht dies einen wichtigen Unterschied - nur in diesem sieht es (meiner Meinung nach) eben nicht so aus, als hätte die Religion eine wesentliche Rolle gespielt.
Klar Abgrenzen okay, aber Verurteilen, was soll das bringen? Was helfen die ganzen Psychopathen, die wahnhaft Kindesmissbrauch, Korruption oder was auch immer verurteilen? Machen sie die Welt besser? Helfen sie irgendwem? Ich glaube nicht. Sie kompensieren oder produzieren nur ihre Wut.
 

NetReaper

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Original geschrieben von xScorpioNx
Megavolt hat schon recht, immer zu sagen, Religion sei schuld, erinnert ein wenig an zB die Killerspiele-Debatte.

So isses. Die Meldung selber sagt mal gar nichts aus. Viel mehr sagt es über diejenigen was aus, die ständig wie aus einer Artillerie solche Meldungen hier im Forum lancieren, um ein subjektives Meinungsbild über eine Bevölkerungsgruppe zu festigen.

Allertiefstes Niveau, ganz klar.

Die Frage, ob ein einzelner Vorfall ein "Ehrenmord" war oder nicht ist, ist eher irrelevant. Die Frage nach den gesellschaftlichen Zuständen ist interessanter. Nur das hat dann eben was mit Wissenschaft und Zahlen nicht mit BILD/WELT Schlagzeilen zu tun, die dazu genutzt werden um Stimmung in der Herde zu machen.

Original geschrieben von DerEchteSenf

Klar Abgrenzen okay, aber Verurteilen, was soll das bringen? Was helfen die ganzen Psychopathen, die wahnhaft Kindesmissbrauch, Korruption oder was auch immer verurteilen? Machen sie die Welt besser? Helfen sie irgendwem? Ich glaube nicht. Sie kompensieren oder produzieren nur ihre Wut.

Klingt, als würdest du Magnus Becker kennen.
 
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