Bin heute damit fertig geworden. Puh, also die anfängliche Begeisterung hat dann doch etwas nachgelassen. Es gibt dann natürlich doch noch etliche Abweichungen vom Buch, von denen ich einige nachvollziehen kann, andere weniger. Dass man Neagley mit reinbringt... ja, von mir aus. Das verschafft Reacher etwas mehr Hintergrund. Genauso wie die Rückblenden; ich kann mich zwar nicht erinnern, dass der konkrete Vorfall aus der Kindheit so in den Büchern erwähnt worden ist, aber es passt auf jeden Fall zu seinem Charakter und auch dem Bild, das sonst von der Familie Reacher gezeichnet wird - genauso wie der Vorfall bei Bagdad, der definitiv in den Büchern so nicht vorkommt, denn da ist Reacher ja schon 1997 aus der Army ausgeschieden. Nicht verstanden habe ich, warum Finley vom Geschiedenen zum Witwer umdeklariert worden ist. Das ändert zwar nicht so wirklich was, aber irgendwie ist mir das etwas sauer aufgestoßen. Gut fand ich, dass Roscoe etwas tougher war und z.B. nicht anfängt zu heulen als sie entdeckt, dass sie nur durch Zufall einem Mordkommando entgangen ist.
Was mich dann aber wirklich gestört hat war die Darstellung von Reacher als Kämpfer. In den ersten zwei Folgen war das ja wirklich sehr gut und nah an der Vorlage, auch wenn er bei dem Kampf im Knast erstaunlich viel einstecken muss. Danach geht es in der Hinsicht aber echt steil bergab. Buch-Reacher ist zwar auch ein fast übernatürlicher Muskelprotz, aber meistens gewinnt er Kämpfe vor allem deshalb weil er im Oberstübchen wacher ist als seine Gegner und schnellere Reflexe hat - und nicht weil er einfach seine Plot Armor anzieht und immer noch gerade stehen kann wenn schon 20 mal mit dem Krähenfuß auf ihn eingedroschen wurde. Ehrlich, die Kämpfe nach Folge zwei sind fast wie aus einem billigen 80er-Jahre Actionfilm. Wenn er wenigstens ernst zu nehmende Kontrahenten hätte, aber diese Milchbubis da... die hätte Buch-Reacher in vier Sekunden zu Brei zerschlagen. Die Szene, in der er das Mordkommando im Haus der Hubbles erledigt war grausamst, obwohl es echt richtig gut anfängt.
Na ja, das ist jetzt evtl. auch etwas mehr Rauch als Feuer. Mir fällt es eben auf weil ich die Bücher kenne. Trotzdem klare Empfehlung und würde mich über eine zweite Staffel freuen.
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Fängt den Reacher-Vibe einfach perfekt ein. Der Darsteller wirkt zwar sogar für Reacher noch einen Tacken zu hölzern, aber vielleicht bin ich da einfach zu sehr durch die Darstellung von Tom Cruise - mit der ich sehr zufrieden war - geprägt; und das kann ja auch noch werden mit der Zeit. Erscheinungsbild jedenfalls wie geschnitzt für die Rolle.
Es ist schon acht Jahre her, dass ich das erste Buch - auf dem die Staffel basiert - gelesen habe, aber bisher ist alles sehr, sehr nahe an der Vorlage.