"Rückwärtsevolution"

DeCaY4

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Yoooo, hab mich grade gefragt, wieso der Mensch in der Lage ist, manche Aminosäuren selbst zu synthetisieren und manche nicht. Da gibt es ja nur zwei Möglichkeiten, a) die Fähigkeit war vorhanden, ist aber im Laufe der Evolution verlorengegangen. Zum Beispiel weil irgendwann eine ausreichende Versorgung dieser Aminosäuren mit der Nahrung gewährleistet wurde, sodass die Fähigkeit zur Nichtbildung eben dieser keine große Rolle bei der Partnerwahl/selektion mehr spielte. b) die Fähigkeit war nie vorhanden, dass wir manche Aminosäuren synthetisieren können ist Zufall, die Mutanten die das konnten haben sich in der Evolution durchgesetzt.
Gegen a) spricht ja, dass ja wohl überhaupt kein Mensch in der Lage ist, die essentiellen Aminosäuren zu synthetisieren(daher ja auch der Name nech), also ein vollständige Verdrängung des anderen Typs stattgefunden haben müsste. Was natürlich eher unwahrscheinlich ist, da es ja immer wieder Zeiten des Mangels gegeben hat. Also wird wohl b) richtig sein und es ist Zufall, dass und welche Aminosäuren heute essentiell bzw. nicht essentiell sind.
Da stellen sich mir 2 Fragen: ist es theoretisch möglich, dass es so eine Art Rückwärtsevolution gibt? Dass also eigentlich vorteilhafte Merkmale z.B. aufgrund eines Überangebots im Laufe der Evolution verschwinden (evtl. dann zum Schaden der gesamten Population)? Und inwieweit würde sich eine Mutation, die nun in der Lage wäre, Teile/alle der essentiellen Aminosäuren selbst bilden zu können, heutzutage durchsetzen? Würde sie das überhaupt?

Das Beispiel kann man natürlich auch auf andere Merkmale übertragen, was weiß ich, Speicherungsfähigkeit irgendwelcher Vitamine oder so.. hab keine Zeit mich groß in die Evolutionstheroie einzulesen, vielleicht weiß ja einer (Hotte z.B.) Antwort. mfG
 
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Der Mensch hat sich durch wissenschaftlich orientiertes Betrachten der Welt von vielen Intuitiven und geistigen Fähigkeiten entfernt, welche heutzutage praktisch nicht mehr vorhanden oder sehr verkümmert sind.

Dementsprechend könnte ich mir auch vorstellen, dass er sich auch auf anderen Bereichen des Lebens zurückentwickelt hat, wobei das natürlich immer im Auge des Betrachters liegt.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von DeCaY4
Yoooo, hab mich grade gefragt, wieso der Mensch in der Lage ist, manche Aminosäuren selbst zu synthetisieren und manche nicht.
Weil der Mensch das nicht muss(te), da sie zur Genuege ueber Nahrung direkt aufgenommen we(u)rden oder im Darm von verschiedenen symbiotischen Bakterien synthetisiert werden.

Da gibt es ja nur zwei Möglichkeiten, a) die Fähigkeit war vorhanden, ist aber im Laufe der Evolution verlorengegangen.
Ja, moeglich.

b) die Fähigkeit war nie vorhanden, dass wir manche Aminosäuren synthetisieren können ist Zufall, die Mutanten die das konnten haben sich in der Evolution durchgesetzt.
Wenn man von 'Zufall' in Verbindung mit 'Evolution' redet, dann kann man hoechstens 'Gendrift' meinen, d.h. eine irrelevante Eigenschaft.
Davon abgesehen stimmt deine Aussage natuerlich, irgendwoher muss die Information bzgl. des Aufbaus einer Aminosaeure ja kommen, mit Zufall hat das aber weniger zu tun.


Da stellen sich mir 2 Fragen: ist es theoretisch möglich, dass es so eine Art Rückwärtsevolution gibt?
Nein, es geht nur bergaufwaerts. Verlorene Informationen muessen durch die Evolution 'neuentdeckt' werden.
Wobei natuerlich eine gewisse bestehende Basis diesen Prozess beschleunigen kann.

Dass also eigentlich vorteilhafte Merkmale z.B. aufgrund eines Überangebots im Laufe der Evolution verschwinden (evtl. dann zum Schaden der gesamten Population)?
Was sind "eigentlich vorteilhafte Merkmale"? Meinst du "nicht vorteilhafte Merkmale"?

Und inwieweit würde sich eine Mutation, die nun in der Lage wäre, Teile/alle der essentiellen Aminosäuren selbst bilden zu können, heutzutage durchsetzen? Würde sie das überhaupt?
Genausogut wie sich Infrarotaugen, Fledermausgehoer, Kiemen o.ae. durchsetzen wuerden.

Evolution ist keine Frau mit einem dicken Sack auf dem Ruecken, in dem sie die Merkmale sammelt und hineinsteckt.
Jede Erbinformation muss so essenziell sein, dass sie relevant fuer das Ueberleben ist. Alle anderen Informationen 'verwaessern' mit der Zeit, siehe z.B. Weisheitszaehne oder Schwanz. Jede bestehende Erbinformation benoetigt eine Kraft, die gegen ihre Zerstoerung (ueber die Generationen hinweg) arbeitet.

Original geschrieben von gnu.marine
Der Mensch hat sich durch wissenschaftlich orientiertes Betrachten der Welt von vielen Intuitiven und geistigen Fähigkeiten entfernt, welche heutzutage praktisch nicht mehr vorhanden oder sehr verkümmert sind.

Dementsprechend könnte ich mir auch vorstellen, dass er sich auch auf anderen Bereichen des Lebens zurückentwickelt hat, wobei das natürlich immer im Auge des Betrachters liegt.
Und insbesondere haengt das davon ab, was man unter 'zurueckentwickeln' versteht. Die Anforderungen an den menschlichen Organismus aendern sich. Wenn eine Mutation vor Krebs- und Kreislauferkrankungen schuetzt und den Intelligenzquotienten erhoeht und dafuer die Laufgeschwindigkeit und die Sehkraft senkt, waere dies heutzutage positiv. In der Savanne als Jaeger und Sammler waere dies womoeglich negativ.
 

-=Dan=-

Guest
Rückwärtsevolution impliziert, dass Evolution eine zielgerichtete Sache ist. Dem ist aber nicht so.

Ausserdem ist der Begriff "essentiell" nicht unbedingt so scharf zu sehen wie er oft benutzt wird. zB gilt Histidin als Essentiell, aber Neugeborene können es synthetisieren.
Für die Unterscheidung a) oder b) würde ich für Variante a) vortieren
Im genetischen Code ist festgelegt, welche Basen welche AS codieren. Verschiedene Organismen benutzen (bis auf wenige Ausnahmen) den gleichen Code und die gleichen AS. Aber andere Organismen haben andere essentielle Aminosäuren, was dafür spricht, dass priniziell oder ursprünglich alle Aminosäuren mal biosynthetisch erhältlich waren. Die "Abschaffung" oder stilllegung der jeweiligen Gene ist evtl. nicht nur durch Umweltbedingungen, sondern auch durch die Häufigkeit der Verwendung der Aminosäuren in Proteinen zu erklären...

Hoffe, das ist einigermassen verständlich, hab net so viel Zeit grad...
 
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Re: Re: "Rückwärtsevolution"

Original geschrieben von Clawg




Nein, es geht nur bergaufwaerts. Verlorene Informationen muessen durch die Evolution 'neuentdeckt' werden.

der evolutionäre suchalgorithmus sucht doch aber nicht nur nach lokalen maxima, oder ?! dementsprechend _MUSS_ auch mal eine generation niedriger liegen als die parentalgeneration (zumindest im algorithmus....)
 

Clawg

Guest
Re: Re: Re: "Rückwärtsevolution"

Original geschrieben von xornado
der evolutionäre suchalgorithmus sucht doch aber nicht nur nach lokalen maxima, oder ?! dementsprechend _MUSS_ auch mal eine generation niedriger liegen als die parentalgeneration (zumindest im algorithmus....)
Haengt vom Selektionsdruck ab.
Bei niedrigem Selektionsdruck kann eine Population natuerlich auf die alte, noch in einigen Individuen bestehende Erbinformationen bei Umweltaenderung zurueckgreifen.
Das ist aber keine 'Rueckwaertsevolution' wie im ersten Post beschrieben (auf biochemischen Niveau gibt es glaube ich sehr wenig Unterschiede zwischen den Menschen).
 

The_Company

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Was heisst bei Euch eigentlich "niedriger liegen"? Haben wir nen eindimensionalen Massstab, an dem wir messen koeenen, wie "gut" das Genmaterial eines Menschen ist?
 

Clawg

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Original geschrieben von The_Company
Was heisst bei Euch eigentlich "niedriger liegen"? Haben wir nen eindimensionalen Massstab, an dem wir messen koeenen, wie "gut" das Genmaterial eines Menschen ist?

Ja, haben wir:
"Hat sich fortgepflanzt" => 'gut' (und "Kinder haben sich fortgepflanzt" => 'sehr gut' etc.)
"Hat sich nicht fortgepflanzt" => 'nicht gut'

(Wohlgemerkt bezieht sich das alleine auf Evolution, eine gesellschaftliche Betrachtung von 'gutem Genmaterial' und 'schlechtem Genmaterial' ist voellig unsinnig)
 
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als Beispiele für "Rückwärtsevolution" könnte man zB Laufvögel und zig andre, dir mir grad nicht einfallen anführen. Natürlich gibts sowas.
 

Clawg

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Original geschrieben von Zergspourtoujours
als Beispiele für "Rückwärtsevolution" könnte man zB Laufvögel und zig andre, dir mir grad nicht einfallen anführen. Natürlich gibts sowas.

Und wieso sollte man das bei Laufvoegeln "Rueckwaertsevolution" nennen?
 

lt-trainee

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Weil sie nicht mehr fliegen können - das war vermutlich der Gedanke bei den Laufvögeln.
Aber nur weil wir von Fischen abstammen und nun nicht mehr unter Wasser atmen können ist es trotzdem keine Rückwärtsevolution...
(so mal als gegenbeispiel)
 
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NEIN OMG:( ich muss Clawg recht geben und zwar so ziemlich in allem was er sagt :(
 

Gast

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Original geschrieben von Clawg


Ja, haben wir:
"Hat sich fortgepflanzt" => 'gut' (und "Kinder haben sich fortgepflanzt" => 'sehr gut' etc.)
"Hat sich nicht fortgepflanzt" => 'nicht gut'

Im Sinne von "hat sich Fortgepflanzt" kann man aber kaum von einem stetigen bergauf sprechen.

"(Wohlgemerkt bezieht sich das alleine auf Evolution, eine gesellschaftliche Betrachtung von 'gutem Genmaterial' und 'schlechtem Genmaterial' ist voellig unsinnig)"

Gesellschaftlich erwünschtes/unerwünschtes Genmaterial?
 

Clawg

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Original geschrieben von DerEchteSenf
Im Sinne von "hat sich Fortgepflanzt" kann man aber kaum von einem stetigen bergauf sprechen.
Die Guete von Genmaterials misst man (bzw. 'die Natur') am Fortpflanzungserfolg. Die Fitness beschreibt die Wahrscheinlichkeit einer Fortpflanzung aufgrund der (je nach Umweltbedingungen) eine Fortpflanzung stattfindet oder nicht stattfindet.
Desweiteren muss man aufpassen, was man eigentlich betrachtet. Beim im Anfangspost genannten Beispiel der Aminosaeuren waeren es ein oder mehrere Gene, keine ganzen Gensaetze eines Individuums. Bei der Bestimmung der Fitness eines Gens muss man die gesamte Teilpopulation betrachten, die dieses mit sich traegt. Ein 'bergauf' waere (bei gleichbleibender Populationsgroesse) eine Erhoehung des Anteils des Gens im Genpool.

Ausserdem gibt es noch eine Betrachtung einer 'Fitnesslandschaft' bei einer (relativ schnellen) Entwicklung eines neuen Merkmals, z.B. der Augen, bei der kleine lokale Aenderungen am Aufbau des Auges direkte Verbesserungen nach sich ziehen, die entsprechenden Genorte sich also andauernd aendern, bis ein lokales Maximum erreicht wurde. Hier waere eine 'Rueckwaertsevolution' unmoeglich, die einzige 'Rueckwaertsentwicklung' waere, dass bestehende, komplexe Teile des Auges ausfallen bzw. Optimalitaet verlieren. Das ist aber ein anderer Prozess als bei der urspruenglichen Entwicklung. Insbesondere waere bei solchen rueckentwickelten Organen es wieder vonnoeten, alle 'Feineinstellungen' neu zu finden.

Wenn 'Rueckevolution' moeglich waere, dann koennte man auch ein Buch hernehmen und aus dem Text die urspruenglichen Notizen des Autors, die Rohfassung, extrahieren.

"(Wohlgemerkt bezieht sich das alleine auf Evolution, eine gesellschaftliche Betrachtung von 'gutem Genmaterial' und 'schlechtem Genmaterial' ist voellig unsinnig)"

Gesellschaftlich erwünschtes/unerwünschtes Genmaterial?
Ich wollte damit nur betonen, dass es mehrere Definitionen von 'gut' gibt.
 
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lol claw auf anti ron paul feldzug oder was wird das hier?
 
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Original geschrieben von Clawg

Deine Posts machen recht wenig Sinn in letzter Zeit.

dann erklär uns doch mal warum du seit jahren bzw bezogen auf den us wahlkampf uns seit monaten mit pro ron paul beiträgen nervst, auf deiner hier überall verlinkten webseite um spenden für ihn bittest, mindestens jeden 2. thread mit den thesen ron pauls kaputtmachst und jetzt hier plötzlich zu einem thema genau das gegenteil seiner aussagen vertrittst, obwohl dieses thema prinzipiell auch einen bereich betrifft, der gerade für die zukunft jedes landes essentiell ist, nämlich die bildung. denn wenn hier etwas rückwärtsgerichtet ist, dann nicht evolution sondern eine bildung die rückwärtsgerichtete ansichten vertritt.

entweder bist du nun für jemanden der die (u.s.-)zukunft kaputtmachen will oder aber für jemand anderen als ron paul, aber dann hör auf soviele threads zu zerstören.

nochmal zur klarstellung: du kannst nicht einfach dem halben com den sinn entziehen (bzgl. politischen diskussionen; ganz abgesehen davon dass du ständig spam gewisser mods, hi benrath, ziemlich unsanktioniert lässt), dann auf einmal etwas völlig anderes vertreten und selbst keinen widerspruch darin sehen. das ist schlichtweg schizophren.
 

Clawg

Guest
Ich vertrete nicht Ron Paul.

"If his stand is mixed, we must evaluate it by asking: Will he protect freedom or destroy the last of it? Will he accelerate, delay or stop the march toward statism?
...
One cannot expect, nor is it necessary, to agree with a candidate's total philosophy -- only with his political philosophy (and only in terms of essentials). It is not a Philosopher-King that we are electing, but an executive for a specific, delimited job.... we have to judge him as we judge any work, theory or product of mixed premises: by his dominant trend.... A vote for a candidate does not constitute an endorsement of his entire position, not even of his entire political position, only of his basic political principles...."
Ayn Rand

Damit sollte das Thema erledigt sein. Sofern du weiter ueber meine 'Schizophrenie' zu diesem Punkt diskutieren moechtest, teile ich den Thread und wir koennen dann dort diskutieren.
 

Gast

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Mein Hinweis war, dass sich die Fitness nicht ständig verbessert. In Sinne der Fitness gibt es natürlich Entwicklung/Verbesserung, bei Individuen auch Rückentwicklung/Verschlechterung in Bezug auf die letzte Generation. Ich nehme mal an mit "nur bergaufwärts" meinst du, dass Evolution da aufhört (das Merkmal/die Rasse ausstirbt), wo eine Teilpopulation nicht in "Richtung Anpassung" mutiert?

Ansonsten ist jedes Konzept von "Verbesserung" o.ä. natürlich Quatsch.
 
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Original geschrieben von Clawg

Die Guete von Genmaterials misst man (bzw. 'die Natur') am Fortpflanzungserfolg. Die Fitness beschreibt die Wahrscheinlichkeit einer Fortpflanzung aufgrund der (je nach Umweltbedingungen) eine Fortpflanzung stattfindet oder nicht stattfindet.
(Thread wiedergefunden^^)
Abgesehen davon, dass das eine komplett falsche Deutung/Übersetzung von "survival of the fittest" ist ka was ihr alle habt. Evtl gibt es Menschen die durch irgendwelche Mutationen in der Lage sind eine bestimmte Aminosäure herzustellen die der Rest der Menschheit nur durch die Nahrung aufnehmen kann, möglich ist es.
Abgesehen davon der Grund wieso es nicht jeder Mensch machen kann ist doch eindeutig dass es nicht benötigt wird, bzw haben viele wohl nicht Evolution an sich kapiert :eek3:
So wie ich das hier so lese gehen einige davon aus (wenn auch nicht alle) , dass sich Tiere/Geschöpfe oder was auch immer nachträglich der Umwelt anpassen. Beispiel:
Pflanze X (brauch Licht zum überleben) lebt normal in der Umwelt -> Umweltkatastrophe und es gibt kein Licht mehr => Pflanze X ändert sich so dass sie auch ohne Licht überlebt. Dieser Gedankenweg ist einfach falsch, weil die Pflanze verrecken würde bevor sie sich auch nur irgendwie mit neuen Eigenschaften fortgepflantzt hat.

Zum Thema der Aminosäuren zurück. Evtl gibt es vereinzelnd Menschen die das können, da es diese Aminosäuren jedoch auch über die Nahrung gibt sterben die Menschen die das nicht können nicht aus => kein Vorteil für die Menschen die das können.
 

Didier

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Re: Re: "Rückwärtsevolution"

Original geschrieben von Clawg
Wenn eine Mutation vor Krebs- und Kreislauferkrankungen schuetzt und den Intelligenzquotienten erhoeht und dafuer die Laufgeschwindigkeit und die Sehkraft senkt, waere dies heutzutage positiv. [/B]

Aus evolutiver Sicht rangiert Intelligenz in der heutigen westlichen Welt wahrscheinlich nur unwesentlich vor Unfruchtbarkeit. Zweifellos ist hohe Intelligenz jedoch ein Nachteil.

Bei Krebs- und Kreislauferkrankungen wuerde ich behaupten, dass der Effekt nahezu neutral ist, da diese Krankheiten in den allermeisten Faellen erst ab einem Alter auftreten, in dem die Vermehrung abeschlossen ist.

Laufgeschwindigkeit und Sehkraft wirken sich dagegen nach wie vor positiv auf die Wahrscheinlichkeit aus sich zu vermehren. Obwohl ich Deinem prinzipiellen Gedankengang zustimme, ist das Beispiel denkbar schlecht gewaehlt.
 

qwertzasdf1234

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Quatsch, sehkraft wirkt sich nämlich mal GAR NICHT mehr drauf aus, meinste im jungle hätten die ganzen kurzsichtigen blindschleichen auch nur annähernd ne chance gehabt, dem löwen / geparden / weiß der geier was es damals für tiere gab - zu entkommen und sich fortzupflanzen? das ist ja wohl mal das eindeutigste beispiel, in dem der mensch sich der "natürlichen" evolution entzieht - früher gabs mit sicherheit nicht so viele lebende und sich fortpflanzende mit augenschäden.
 
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Original geschrieben von JustSkilled
Quatsch, sehkraft wirkt sich nämlich mal GAR NICHT mehr drauf aus, meinste im jungle hätten die ganzen kurzsichtigen blindschleichen auch nur annähernd ne chance gehabt, dem löwen / geparden / weiß der geier was es damals für tiere gab - zu entkommen und sich fortzupflanzen? das ist ja wohl mal das eindeutigste beispiel, in dem der mensch sich der "natürlichen" evolution entzieht - früher gabs mit sicherheit nicht so viele lebende und sich fortpflanzende mit augenschäden.

ich muss da didier zustimmen na klar hast du Recht war der evolutionäre Druck damals größer aber davon zu sprechen (wie clawg), dass heutzutage eine Sehschwäche evolutionstechnisch gesehen etwas positives sei halte ich für kompletten nonsense.
 

Clawg

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Original geschrieben von Toadesstern

Abgesehen davon, dass das eine komplett falsche Deutung/Übersetzung von "survival of the fittest" ist
inwiefern?
Ein Lebewesen wird nicht auf eine Fitnesswaage gelegt und dann entschieden ob es sich fortpflanzen darf oder nicht. Die Fortpflanzung selbst ist diese 'Fitnesswaage'.

Evtl gibt es Menschen die durch irgendwelche Mutationen in der Lage sind eine bestimmte Aminosäure herzustellen die der Rest der Menschheit nur durch die Nahrung aufnehmen kann, möglich ist es.
Und welchen genauen Vorteil hat das? So eine Mutation ist wohl nur dann relevant, wenn aus irgendwelchen Gruenden bestimmte Nahrungsbestandteile nicht mehr verfuegbar sind.

So wie ich das hier so lese gehen einige davon aus (wenn auch nicht alle) , dass sich Tiere/Geschöpfe oder was auch immer nachträglich der Umwelt anpassen.
Tun sie doch, in gewissem Rahmen.

Pflanze X (brauch Licht zum überleben) lebt normal in der Umwelt -> Umweltkatastrophe und es gibt kein Licht mehr => Pflanze X ändert sich so dass sie auch ohne Licht überlebt. Dieser Gedankenweg ist einfach falsch, weil die Pflanze verrecken würde bevor sie sich auch nur irgendwie mit neuen Eigenschaften fortgepflantzt hat.
Schlechtes Beispiel, da die einzige andere Energiequelle mittels Chemosynthese angezapft werden kann, wofuer es auf der Erde bereits hochentwickelte Lebewesen gibt.
Ausserdem ist Licht (insbesondere bei Lebewesen die sich nicht vom Ort bewegen) stark ortsgebunden.
 

qwertzasdf1234

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Original geschrieben von Toadesstern


ich muss da didier zustimmen na klar hast du Recht war der evolutionäre Druck damals größer aber davon zu sprechen (wie clawg), dass heutzutage eine Sehschwäche evolutionstechnisch gesehen etwas positives sei halte ich für kompletten nonsense.

richtig. evolutionstechnisch spielt die sehstärke / schwäche kaum / keine rolle heutzutage.
 

Clawg

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Original geschrieben von Toadesstern


ich muss da didier zustimmen na klar hast du Recht war der evolutionäre Druck damals größer aber davon zu sprechen (wie clawg), dass heutzutage eine Sehschwäche evolutionstechnisch gesehen etwas positives sei halte ich für kompletten nonsense.

Ich meinte, dass, wenn eine Mutation die Intelligenz und das Kreislaufsystem verbessert, sie sich durchsetzen wuerde, auch wenn durch diese Mutation der Bewegungsapparat oder die Sehstaerke leiden wuerden.
 
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Original geschrieben von Clawg


Ich meinte, dass, wenn eine Mutation die Intelligenz und das Kreislaufsystem verbessert, sie sich durchsetzen wuerde, auch wenn durch diese Mutation der Bewegungsapparat oder die Sehstaerke leiden wuerden.

Naja dann hast du dich unglücklich ausgedrückt aber hast das selbe gedacht wie auch ich :D
Btw gefunden soviel zu hoher IQ = gut
Klick mich! :8[:

€: bei wiki ham die das auch als "der fitteste" übersetzt :( das klingt immer so als ob es um Fitness ginge...
€2:
Es haben diejenigen Individuen die größere Fitness
loool^^
 

Didier

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Original geschrieben von JustSkilled
Quatsch, sehkraft wirkt sich nämlich mal GAR NICHT mehr drauf aus, meinste im jungle hätten die ganzen kurzsichtigen blindschleichen auch nur annähernd ne chance gehabt, dem löwen / geparden / weiß der geier was es damals für tiere gab - zu entkommen und sich fortzupflanzen? das ist ja wohl mal das eindeutigste beispiel, in dem der mensch sich der "natürlichen" evolution entzieht - früher gabs mit sicherheit nicht so viele lebende und sich fortpflanzende mit augenschäden.

Natuerlich spielt die Sehschwaeche heute nur eine sehr geringe Rolle als zu Jaeger und Sammler Zeiten. Praktisch seit Beginn des Ackerbaus spielt sie kaum noch eine Rolle. Das ist ja auch wahrscheinlich der Hauptgrund dafuer, dass soviele Menschen darunter leiden.

Dennoch wirkt eine gute Sehstaerke leicht als Vorteil, da Brille nach wie vor im allgemeinen als weniger attraktiv betrachtet wird und nur wenige Menschen dauerhaft Kontaktlinsen vertragen.

Auch die Laufstaerke ist etwas leicht positives. Sportliche Menschen werden auch heute noch als attraktiver wahrgenommen.

Hauptsaechlich ging es mir aber um die Intelligenz. Der Link von Toadesstern spricht dafuer, dass intelligente Menschen spaeter und weniger Sex haben. Viel wichtiger ist jedoch, dass sie zudem auch noch verhueten und darueberhinaus auch noch wissen wie man verhuetet. Selbst in dem Fall, in dem weniger gebildete bzw. intelligente Menschen auch verhueten, werden haeufig frueher bewusste Entscheidungen zum Kinderkriegen getroffen als in Akademikerkreisen.
Langfristig hat AIDS das Potential Intelligenz wieder zu einem Evolutionsvorteil zu machen, noch ist die Verbreitungsrate allerdings viel zu gering.

Insgesamt hat Claw also einen evolutiv sehr negativen und einen neutralen gegen zwei leicht positive Effekte eingetauscht. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass sich seine Mutation auch nur ansatzweise durchsetzen wuerde.

Viel eher wuerde sich da schon eine Mutation durchsetzen, die einfach nur die Intelligenz verringert, selbst dann noch, wenn darunter auch die Sehstaerke, das Kreislaufsystem und der Bewegungsapparat leiden wuerden...
 
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