Promotion-Frage

Worauf kommt es bei der Promotion an?

  • Nur auf den Dr. nachher

    Stimmen: 37 80,4%
  • Promotion ist eine einmalige Chance für eine herausragende Arbeit

    Stimmen: 9 19,6%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    46
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Ohne an dieser Stelle groß auf die Hintergründe einzugehen, eine Frage:

Worauf würde es bei der Promotion für euch selbst(nicht wie es von außen wahrgenommen wird) ankommen.

a) Hauptsache ein Dr. Egal was man inhaltlich gemacht hat und was für einen Wert das hat.

b) Promotion ist eine einmalige Chance im Leben für eine herausragende Arbeit und um sich selbst zu beweisen, dass man es drauf hat.
 

The_Company

Guest
Es gibt kaum eine Doktorarbeit, die herausragend war. Ausserdem würd sich kein Mensch, der herausragende Arbeiten schreiben will, mit sowas lappidarem wie Regeln für Doktorarbeiten aufhalten. Er würd sie einfach schreiben.

Und "Hauptsache ein Dr" und "um es sich selbst zu beweisen" ist fast das gleiche, oder? Nur dass beim einen der Titel und beim anderen der Inhalt im Vordergrund steht.

Ich würd sowas nur machen, wenn ich's als Qualifikation für irgendwas haben mus - zB Professor werden.
 
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Es ist analog zu Diplom/Masterarbeiten. Entweder man schreibt irgendwas sinnloses nur um einen Hochschulabschluss zu bekommen oder man arbeitet gründlich an einem aktuellen Thema, um dann später leichter einen Job zu bekommen. Denn sehr oft wird nicht mal auf die Zeugnisnote geschaut, sondern man wird ausgefragt was man in der Abschlussarbeit gemacht hat.

Genauso könnte es mit dem Doktor sein. Entweder man macht etwas nur um den Titel zu bekommen oder man versucht wirklich etwas bedeutendes zu schaffen, was unter anderem auch die weitere wissenschaftliche Karriere erleichtern könnte.

Und eine Doktorarbeit ist von der Qualität her meistens das beste was ein Wissenschaftler jemals in seinem Leben schreibt. Denn später hat man nie die Zeit und die Motivation, um so gründlich an einem Thema zu arbeiten. Na klar gibt es Leute die nach der Promotion noch weitere 30+ Jahre forschen und haufenweise gute Arbeiten produzieren, aber es ist dann trotzdem was anderes. Denn in der Regel arbeitet man nach der Promotion nicht mehr alleine an einem Thema sondern in einer Forschungsgruppe.
 
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Ich denke, es kommt sehr stark auf das Studienfach an.
In manchen Fächern wie z.B. Medizin, Chemie, Biologie gibt es einen sehr hohen (>90%) Anteil von Doktoren. Man ist quasi gezwungen, den Titel zu erlangen, um überhaupt die Chance auf einen Job zu haben. => Hier steht wohl hauptächlich der Titel selbst im Vordergrund (Ausnahmen bestätigen die Regel...)
In den "Ingenieursfächern" (z.B. Bau-Ing, E-Technik, Architektur, Maschinenbau...) ist ein Doktortitel eher selten und auch für einen Job nicht unbedingt nötig. Wer also in einem solchen Fach promoviert, tut dies wohl eher aus Interesse an der Herausforderung.
 
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nur fürs prestige. dass ich es selbst draufhabe weiß ich sowieso.
 
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Ich denke, es kommt sehr stark auf das Studienfach an.
In manchen Fächern wie z.B. Medizin, Chemie, Biologie gibt es einen sehr hohen (>90%) Anteil von Doktoren.

Das ist ausser bei medizin absoluter quatsch...

Bei chemie braucht man idr. absolut keinen doktor um einen job zu finden und selbst bei biologen ist der anteil der leute die tatsächlich einen doktor machen <<<<90%...
 
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Was hier viele vergessen:

Um herausragende Arbeit abliefern zu können muss man selbst auch herausragend sein. Bei den meisten schlägt deshalb irgendwann "ich mach was besonderes" in "ich haue in den Sack" oder "wenn ich das noch so oder so drehe, dann waren die letzten 4 Jahre wenigstens nicht für die Tonne".

Nur wegen dem Titel promovieren machen anfangs die allerwenigsten und am Schluss die meisten.

Und die These von Company ist zwar interessant, aber imho recht realitätsfremd. Nur "weil man es machen will" reicht selten für eine Aufgabe die sich über mehrere Jahre und Tiefen zieht.
 
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Bei chemie braucht man idr. absolut keinen doktor um einen job zu finden
Unbedingt brauchen vielleicht nicht, aber bei so gut wie jeder anständigen Stelle wird es verlangt.
Bei BASF steigt man als nicht Doc mit weniger Gehalt ein und hat auch schlechtere Aufstiegschancen.
 
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Naja spiele auch mit dem Gedanken...
Viele die ich kenne haben ihre Doktorarbeit genutzt um sich selbstständig zu machen.
Beispiel Pom+ in der schweiz. Chef ist der absolute Nerd, aber er hat es geschafft mit seiner Arbeit zu überzeugen (10 Jahre ist es nun her). Gibt noch einige andere Beispiel wo dies zu trifft
 
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Was hier viele vergessen:

Um herausragende Arbeit abliefern zu können muss man selbst auch herausragend sein...

Zumindest in den Naturwissenschaften ist das nicht unbedingt der Fall. Da kann dieselbe Arbeit dank momentaner zufälliger und medienwirksamer Ereignisse (SARS, H1N1 etc.) direkt mal einige Impac Faktoren steigen und in bekannten Journalen veröffentlicht werden.

Insgesamt würd ich sagen, dass gerade in den Naturwissenschaften der Titel in vielen Bereichen inzwischen vorausgesetzt wird, eigtl. schon verkommen ist. Ist nur noch eine "unabdingbare Zusatzqualifikation nach dem Studium"...
Das soll nicht heißen, dass man ohne Titel keine Arbeit findet, aber er nähert sich trotz deutlich höherem Aufwand immer mehr dem medizinischen Dr. an.
 
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Unbedingt brauchen vielleicht nicht, aber bei so gut wie jeder anständigen Stelle wird es verlangt.
Bei BASF steigt man als nicht Doc mit weniger Gehalt ein und hat auch schlechtere Aufstiegschancen.

Ja, das stimmt natürlich. Kumpel von mir, der gerade seinen doktor in chemie fertig gemacht hat, hat auch gemeint, dass man mit doktortitel im schnitt 2K mehr im monat verdient...
 
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Sag ich doch...
In manchen Fächern wird der Doktortitel schlicht vorausgesetzt. Das heisst nicht, dass man ohne ihn absolut chancenlos wäre, aber mit Titel kommt man erst an die "normalen" Jobs. Ohne steigst Du (wenn übehaupt) tiefer ein. BASF ist wohl groß genug, nicht-Doktoren beschäftigen zu können/wollen, das tut aber nicht jede Firma.
Daher wird auch von den Absolventen ein Doktor gemacht. Und zwar nicht, weil die Interesse daran haben, sondern weil man ihn einfach haben muss (oder sollte).

In anderen Fächern wird er nicht benötigt oder ist sogar eher hinderlich (in der Informatik z.B....ich sprech da aus Erfahrungen). Oft bringt der Titel keinen fachlichen Fortschritt, warum also sollte ein Arbeitgeber einen Doktor bezahlen, wenn er dieselbe Leistung von nem "normalen" Absolventen haben kann?
Jemand, der in einem solchen Fach promoviert, tut dies dann wohl eher aus Interesse.
 
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München
Leider sind die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten doch etwas engstirnig gewählt, wenn nicht beschränkt.

So wäre auch zu Erwähnen, dass mit der Promotion
1. eine meist ausgezeichnete Vernetzung innerhalb der Akademia entsteht
2. der Promovierende (so er innerhalb der Uni promoviert) noch einmal die Chance erhält, sich (geistig) zu entfalten, was in vielen Jobs später schwieriger werden kann
3. etc pp.


Freundlichst,
Ihr Abi. cand. Dipl. cand. Dr. rer. pol. cand. X
 

Amad3us

Guest
Kann mir jmd mal rational erklären, warum die Wirtschaft soviel Wert auf einen Doktortitel legt?
 

Clawg

Guest
Kann mir jmd mal rational erklären, warum die Wirtschaft soviel Wert auf einen Doktortitel legt?

- Doktortitel sind ein Instrument des Managements um Entscheidungen durchzubekommen.
- Doktortitel sind ein Mittel der einfachen Kommunikation über die Fähigkeiten der jeweiligen Person

that's it
 
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Titel sind sozusagen ein Maßstab für Kompetenz.
Das gilt nicht nur für geschützte Titel, auch ein Projektleiter, Senior ~, usw. sind Titel, die eine Hierarchie bedeuten.
So habe ich es z.B. in USA häufiger erlebt, dass Leute kündigen, wenn sie nicht nach spätestens einem halben Jahr ein neues Wort auf ihrer Visitenkarte stehen haben.
Der Doktortitel ist also eine Art Beförderungslevel VOR Berufsantritt und ermöglicht es, in höhere Sphären aufzusteigen als jemand ohne Titel (bzw zumindest schneller).
 

The_Company

Guest
Um herausragende Arbeit abliefern zu können muss man selbst auch herausragend sein.
Und das ist Bullshit. Ich hab früher auch mal geglaubt, dass man gottgegebene Fähigkeiten braucht damit man nicht im Mittelmaß landet. Aber das einzige, was man braucht ist der Wille, da nicht zu landen. Der Rest kommt von selbst. Solange man sich dahinterhängt und dran bleibt, klappts eigentlich immer. (Schaden tun gottgegebene Fähigkeiten allerdings nicht.)
Und die These von Company ist zwar interessant, aber imho recht realitätsfremd. Nur "weil man es machen will" reicht selten für eine Aufgabe die sich über mehrere Jahre und Tiefen zieht.
Ich erinner mich noch an unsere Diskussion bei Morrox zu dem Thema, wo ich meinte "dann werd ich halt arbeitslos, wenn ich damit weitermachen kann" und ihr mich dann als Sozialschmarotzer hingestellt habt. ;)
Nichtsdestotrotz bin ich inzwischen seit 8 Jahren dabei, in jeder Firefox, Ubuntu oder sogar OS X Installation und auf den meisten neuen Handys läuft Software, an der ich mitgearbeitet hab und ich hab immer noch nen Haufen Spass dabei. Genug Geld verdien ich (inzwischen) auch.
Nur nen Abschluss hab ich nicht. Hab halt lieber was Beeindruckendes gemacht, als mir nen Titel geholt.

Und ich glaube nicht, dass mir besonderes talent als Programmierer geholfen hat oder so. Das wesentliche war der Wille, das zu machen und nen langer Atem, bei dem man nicht nach nem Jahr oder so aufgibt.
Ist wahrscheinlich ähnlich wie bei den Starcraft Progamern. Das wesentliche ist, dass man lange genug kellert. Dann kommt man ganz automatisch oben an (s. kollsen).
 
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Wenn ich einige Doktoren an unserer Schulehöre , meinen diese, dass es ein markanten Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland gibt.
In Deutschland wird wohl extrem wert auf solche Titel gelegt, wohin gegen in der Schweiz es quasi egal ist.
Ein guter Freund von von mir war für ein Semester an einer Uni und hat dort doziert. Da wurde er von der Studentenschaft nur mit "Herr Prof. Dr." angesprochen, bis er meinte, dass dies nicht nötig ist und Herr Mustermann reicht. Erste Reaktion: Dumm geschaut.
Was ich noch erfahren habe, Deutsche Profs zurückgegangen, weil sie keinen "Sonder"-status hatten. Damit meine ich, eigene Sekr., Assistenten etc.
Hätte das selber nie gedacht ;) Aber bei einigen Firmen, welche ich kenne, ist das Einstiegsgehalt genauso hoch wie bei einen FH Absolventen.
 
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Das ist ausser bei medizin absoluter quatsch...

Bei chemie braucht man idr. absolut keinen doktor um einen job zu finden und selbst bei biologen ist der anteil der leute die tatsächlich einen doktor machen <<<<90%...

Unfug
ich kenn keinen der nach dem Diplom keinen Doktor gemacht hat (Chemie) und ja man braucht es. Und außer zeitintensiv ist das auch kein großer Aufwand zu promovieren (vom Schwierigkeitsgrad)
 
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Es ist sicherlich nicht vollkommen egal was macht gemacht hat.
Wesentlich ist schon der Titel aber es ist auch sehr wichtig, in welchem Fach er erreicht wurde. Ein Doktor der Medizin ist eben was ganz anderes als ein Doktor der Mathematik oder ein Doktor der Religionswissenschaft.
Was innerhalb des jeweiligen Bereiches gemacht wurde ist dann allerdings ziemlich egal. Ob herausragend oder nicht spielt kaum eine Rolle.
 

Electric.Jesus

Guest
Doktorarbeit ist halt der ganz normale erste Schritt der wissenschafltichen Karriere. Führt kein Weg dran vorbei, wenn man diesen Weg einschlägt.
 

Didier

Guest
Die Pauschalisierungen in diesem Thread sind geradezu lachhaft. Promotionen haben schon innerhalb eines Faches nur sehr wenig miteinander zu tun, über verschiedene Fächer wird es dann vollkommen witzlos.

Je nach Fach, Betreuer und Selbstmotivation kann eine Promotion nahezu alles sein.

Es gibt die geschenkte Promotion (z.Bsp. Medizin oder McKinsey Style BWL).
Es gibt die Promotion als eine Art Zweitstudium, in der die Doktoranden praktisch nur weiter lernen ohne selbst wissenschaftlich tätig zu sein, da das Gebiet zu komplex ist (z.Bsp. theoretische Physik, reine Mathematik).
Es gibt die Promotion als administrativer Erfüllungsgehilfe oder bessere Sekretärin (kommt glaube ich in allen Fächern vor, hängt vom Prof ab), in der die Doktoranden derart mit forschungsfremden Aufgaben in Lehre und Verwaltung überhäuft werden, dass sie nie zur Wissenschaft kommen.
Es gibt die Promotion als Berufung bzw. als Chance zur Selbstentfaltung (z.Bsp. in Philsophie, wenn man eigene Ideen entwickelt oder sich aus eigeninteresse mit einem Thema auseinandersetzt).
Es gibt die Promotion als Erfüllungsgehilfe (z.Bsp.: in einem Biolabor), wobei einem der Professor wöchentlich sagt, welche Experimente man wie durchzuführen hat und dann mischt man eben Flüssigkeiten.
Und vielleicht, ganz vielleicht, auch wenn ich sie noch nie gesehen habe, gibt es irgendwo auch noch die Promotion, wie sie sich landläufig vorgestellt wird. Nämlich, dass Doktoranden selbstbestimmt eigene Ideen entwickeln und einen Beitrag zum Wissen der Menschheit liefern.

Je nachdem, welche Art der Promotion man macht, ergibt sich die Antwort auf Deine erste Frage von selbst.
 
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Ich werd natürlich in Medizin promovieren, wieso auch nicht ? Ich mache das aber nur wegen dem Titel.
 
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Duisburg
In den Naturwissenschaften ist bei der Promotion im Bezug auf die wissenschaftliche Karriere auch ein guter Glücksfaktor dabei. Viele Leute sind nur auf Proffessorenstellen gelandet, weil sie mal irgendwann mehr oder weniger zufällig was Geiles entdeckt haben und seitdem davon profitieren.

Kommt eh wie gesagt auch viel auf den Zufall an, gute Ergebnisse bei seinen Sachen rauszubekommen, gerade in der Experimentalphysik. Bei der Diplomarbeit ist das Thema ja noch relativ latte und es wird viel auf Form und so geachtet, bei der Promotion zählen halt in erster Linie Ergebnisse und was man davon veröffentlichen kann.
 
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In der Rechtswissenschaft gibt es leider unheimlich viele miese Promotionen. Viele Arbeiten bestehen fast ausschließlich aus Reproduktion, der wissenschaftliche Mehrwert ist entsprechend. Einfach enttäuschend.

Ich überlege derzeit, im Außenwirtschaftsrecht zu promovieren. Die Motivation ist so ein Mittelweg aus Perspektive und Ehrgeiz, eine wirklich große (und gute) Arbeit zu verfassen. Eine Arbeit allein des Titels wegen zu schreiben, käme mir allerdings nie in den Sinn. Dafür sind mir zwei Jahre Lebenszeit doch viel zu kostbar.
 
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