Original geschrieben von Didier
Die Frage ist leider etwas unkonkret. Was willst Du denn?
Nun, erstmal will ich einen allgemeinen Überblick.
Am meisten interessiert mich Makropolitik. Aber da dort alles reinspielt, z.B. auch die Entwicklungen an den Börsen oder einzelner großer Unternehmen, interessiere ich mich schon für allgemeines wirtschaftliches Wissen auf breiter Basis.
Ich befinde mich nur leider im Zwiespalt, bisher konnte mich nichts richtig überzeugen.
Aus dem Economist kenne ich einige gute Artikel über aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen. Aber so etwas bekommt man, wenn man Fachzeitschriften liest sehr viel detaillierter mit.
Dem wirtschaftspolitischen Teil stehe ich äußerst skeptisch gegenüber. Ich habe dort einige Artikel über Deutschland gelesen und alle waren extrem oberflächlich und zeigten, dass der Economist nicht wirklich den Durchblick besitzt. Der Economist tendiert dazu, die Dinge zu übersimplifizieren. Dazu habe ich noch die massive Wahlhilfe für die SPD in Erinnerung. Da es kein Autorenverzeichnis gibt, können dort scheinbar bestimmte Lobbies ihre Artikel platzieren.
Aber was kann ein Blatt, dass im simpelsten Englisch gehalten ist, überhaupt für eine Komplexität in den Gedankengängen bieten?
Was die anderen Blätter, die FTD, die WiWo usw. gemein haben ist der störend arrogante, karrieristisch orientierte Unterton. Regelmäßig liest man dort Artikel, wo es den neuesten und tollsten MBA-Elite-Studiengang gibt. Der Titel "Manager Magazin" sagt auch bereits alles.
Bzgl. der Finanznachrichten orientieren sich die Blätter zu stark an den USA.
In wirtschaftspolitischen Fragen stilisieren sie alles zu einem Konflikt zwischen nachfrage- und angebotsorientierter Politik hoch, die Autoren überinterpretieren einige Informationsschnipsel immer wieder, um bestimmte politische Richtlinien zu legitimieren, siehe z.B. folgender Artikel:
http://blog.zeit.de/herdentrieb/?p=129
Hinzu kommt die bereits angesprochene Aufarbeitung von technischen Entwicklungen im P.M.-Stil.
Damit bleibt die FAZ als Tageszeitung übrig. Allerdings würde ich aus Zeit/Nutzen-Gründen Tageszeitungen sowieso kaum lesen. Ich brauche Nachrichten und die finde ich im Internet. Aktuelle politische Diskussionen wie Atomkraft Teil 327 und mehrgliedriges Schulsystem Runde 109 interessieren mich nicht, genauso wenig wie Kommentare von pseudointellektuellen Journalisten, die sich in ihrem Leben einzig und allein im Journalismus vertieft haben, aber leider nicht in den Dingen, über die sie gerne schreiben.
Die Medien in Deutschland neigen generell dazu,
bewusst Fehlinformationen zu streuen und durch falsche Überschriften Sensationen herzustellen, um die Auflage zu erhöhen, siehe nur der jüngste Fall der Handystudie in einer renomierten Zeitung wie der SZ. Es ist einfach ein allgemeiner Verfall der Seriösität zu beobachten.
Sogar die FAZ ist davon nicht ausgenommen, siehe Irakkriegsbefürwortung.
Aber da ich mich ja irgendwie informieren muss, will ich mich langsam mal für wenige konkrete Informationsquellen entscheiden und nicht immer planlos 10 verschiedene Internetseiten nach nützlichen Infos durchstöbern.
Und da ich eben unschlüssig bin, brauche ich dazu eure Erktentnisse.