Paypal versendet irrtümlich Gewinnbenachrichtigungen

[Ancient]

Golem Artikel: http://www.golem.de/news/willste-kr...he-500-euro-gewinnnachrichten-1306-99691.html

Zusammenfassung: Es wurden irrtümlich Gewinnbenachrichtigungen über 500 Euro im Zuge des Gewinnspiels "Willste? Kriegste!" an etliche Paypal Nutzer versandt. Kurze Zeit später folgte eine weitere email, dass es sich um einen Irrtum handele und dem Konto doch keine 500 Euro gutgeschrieben würden. Die Mail endet mit dem Satz:

Zur Klarstellung: Diese Mitteilung stellt eine Anfechtung der Email vom 7.6.2013 in Bezug auf das Gewinnspiel nach
§§ 119, 120 BGB dar.

Benachrichtigung:

Spoiler

Ich hatte keine Ahnung von diesem Gewinnspiel und habe auch nicht bewusst daran teilgenommen, habe aber beide emails (also Gewinnbenachrichtigung und Dementierung) erhalten. Die Sache ist ganz interessant da sie definitiv ein juristisches Nachspiel haben wird, denn Paypal macht es sich mit "Ätschibätsch, doch nicht gewonnen!" wohl etwas einfach. Ist von euch auch jemand betroffen?

edit: lawblog zum Thema: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2013/06/07/500-euro-von-paypal-schn-wrs/

 

[MegaVolt]

http://www.wbs-law.de/it-recht/paypal-500-euro-gewinnspielzusag-40752/

UPDATE 2 19:15 Uhr:

PayPal hat soeben reagiert und die erste Mail offiziell angefochten. Damit sind Ansprüche für die vermeintlichen Gewinner nicht entstanden. Am Ende der Mail heißt es ausdrücklich:

“Zur Klarstellung: Diese Mitteilung stellt eine Anfechtung der Email vom 7.6.2013 in Bezug auf das Gewinnspiel nach
§§ 119, 120 BGB dar.”

UPDATE 08.06.2013: 11:16 Uhr:

Der Kollege Jens Ferner weist in seinem Posting zum Thema PayPal Gewinnzusage darauf hin, dass eine Anfechtung bei Gewinnzusagen möglicherweise überhaupt nicht möglich ist. Diese Auffassung kann man vertreten, wenn man annimmt, dass eine Gewinnzusage keine Willenserklärung sondern eine geschäftsähnliche Handlung ist (vgl. Erman BGB Kommentar, §661a). Urteile zu diesem Thema gibt es noch nicht. Es wäre also an der Zeit für einen Musterprozess … ;-) Mehr zu diesem Thema habe ich unten in den Kommentaren gesagt.

Wird sicherlicher interessant. Viel Glück!

 

[ScorpEUs92]

Hab auch die beiden Mails bekommen.
Also ich hätte nix dagegen 500 Euro zu bekommen... (naja, wer auch nicht?).

 

[BurningRanger]

Hab ich auch bekommen und hätte natürlich auch nix gegen 500 EUR, aber ich find's übertrieben es einzuklagen, wenn man keinen Schaden dadurch hatte, also das Geld nicht sofort verprasst hat.
Wir haben auch nix davon, wenn Paypal uns allen 500 EUR gibt und anschließend Pleite ist und dicht machen muss.

 

[freesta]

Wir haben auch nix davon, wenn Paypal uns allen 500 EUR gibt und anschließend Pleite ist und dicht machen muss.

doch 500€?

 

[Teegetraenk]

Es müsste eh jeder selbst klagen und bei dem Prozessrisiko und eventueller Selbstbeteiligung einer Rechtsschutzversicherung oder gar keiner.. finde ich das Thema ziemlich hochgejubelt.

Eine E-Mail (besser Brief) an paypal in der man auf seine [vermeintlichen] Rechte pocht, schadet aber bestimmt nicht. Soweit mir noch aus der V bekannt ist, hat man aber durchaus Anspruch auf Auszahlung bei personifizierten Gewinnbenachrichtigungen, da diese besonders glaubhaft sind. Inwieweit da nun die zeitnah erfolgte Anfechtung das ganze wieder aufhebt, kann ich allerdings auf die Kürze nicht sagen (und laut deinem Link scheint die Frage offen zu sein).

 

[Ancient]

Es müsste eh jeder selbst klagen

Quelle? Soweit ich weiß, reichts wenn ein pressegeiler Anwalt durch alle Instanzen geht (und gewinnt).

 

[Teegetraenk]

Na weil man nun mal nur seine eigenen Rechte vertreten kann (außer in extremen Ausnahmen, google halt mal Sammelklage in deutschland^^). Wenn du einen pressegeilen Anwalt findest, der dich kostenlos vertritt, gogo :P

 

[Ancient]

Denkst du dir das gerade so aus, oder weißt dus? In sämtlichen Juraforen-Diskussionen zu dem Thema wird einem geraten abzuwarten, weil einer der 3.5 Millionen "Gewinner" sicherlich klagt. Wenn das in allen Instanzen Erfolg hat, müsse der Einzelne doch nicht nochmal selbst da durch.

 

[Teegetraenk]

Theoretisch schon. Wenn aber der Sachverhalt identisch wäre (könnte hier zutreffen) und das Urteil eindeutig, dann würde paypal natürlich nicht nochmal die Prozesskosten auf sich nehmen, nur um am Ende wieder zu verlieren. In dem Fall würde paypal vermutlich recht zügig zahlen.

Aber sie werden dazu letztlich nicht verurteilt. Wenn einer klagt, bekommt nur einer auch Recht. Alles andere ist erstmal Spekulatius. Letztlich schadet es sicher nicht, wie ich oben schon schrieb, seine Ansprüche in einem Brief an paypal kundzutun und abzuwarten.

 

[MegaVolt]

Wir haben auch nix davon, wenn Paypal uns allen 500 EUR gibt und anschließend Pleite ist und dicht machen muss.

Doch, wie freezer erwähnt hat 500€.
Außerdem wäre PayPal dann pleite, das sehe ich auch noch als dicken Gewinn bei der ganzen Sache. Nach dem Scheiß den der Dreckskonzern bei Wikileaks abgezogen hat wird es Zeit, dass er endlich aus der Existenz geklagt wird. Womit ist egal

@Ancient:
Wenn alle abwarten klagt aber nie einer ...

@Juristen:
Wieso haben wir in Deutschland eigentlich nicht sowas wie Sammelklagen? Das scheint mir ein extrem sinnvolles Konzept zu sein, spricht irgendwas dagegen?

 

[Lyrinx]

hab die mails auch bekommen
gogo macht mir hoffnung pls!

 

[Teegetraenk]

Der Grundgedanke war zumindest mal einleuchtend. Wo sich niemand in seinen Rechten verletzt fühlt, muss man auch keinen Rechtsstreit anzetteln (unabhängig von der Rechtslage).

Allerdings stimmt es, dass gewisse Rechtsverletzungen einen derart geringen Streitwert bzw. Nutzen/Aufwandverhältnis haben, dass es sich schlicht nicht lohnt sein Recht einzuklagen. Das ist natürlich extrem problematisch, weil es de facto dazu führt, dass "kleine" Gaunereien kaum für den Betroffenen handlebar sind, sich für den Konzern, der dies zehntausendfach betreibt aber äußerst lukrativ darstellt (eventuelle negative Presse mal ausgenommen). Deshalb gibt es auch in Deutschland viele die eine Art Sammelklage nach amerikanischem Vorbild fordern, wobei die auch nicht die Superlösung ist und ebenfalls Probleme aufwirft.
Soviel ich weiß arbeitet man aber auf EU Ebene an einem Modell, da dies natürlich auch im europäischen Binnenmarkt problematisch ist. (auweia EU!!).

 

[Double Jango]

fick dich PayPal. ich will meine kohle

 

[Piercingfreak]

Denke mal daß sich da nur wirklich was machen lässt wenn man die 500€ auch gleich ausgegeben hat. Wieviel Zeit lag denn zwischen Gewinnschreiben und Dementi?

 

[Denga]

Junge, das war nur eine E-Mail, da wurde kein Geld transferiert.

 

[ScorpEUs92]

Naja, in der Mail stand, man könne sofort auf das Geld zugreifen. Da ich das erst Abends bemerkte, als die Absage-Mail schon ein Weilchen da war, konnte ich nicht nachvollziehen, ob in der Zwischenzeit Geld auf meinem Paypal-Konto vorhanden war.

E: http://www.welt.de/finanzen/verbrau...ss-falsche-Gewinner-womoeglich-auszahlen.html

Da das Paypal-Konto den Betrag nach der E-Mail noch nicht auswies, kann es schwer zu beweisen sein, dass ein schutzwürdiges Vertrauen des Kunden auf die Wirksamkeit der Gewinnmail vorlag.

 

[Teegetraenk]

Dagegen spricht, dass der gewährte Vermögensvorteil an das Paypal Konto gebunden sei, er ist im Gegenteil universell. Ob ich nun dank den 500€ auf Paypal direkt zu nem Händler gehe und bar ein Fahrrad kaufe, dürfte hier _imo_ nicht nachteilig ausgelegt werden. Allein die Benachrichtigung per E-Mail lässt doch klar die Möglichkeit offen, gar nicht erst den Kontostand des paypal Kontos prüfen zu müssen, da man von dem Gewinn erfährt ohne sich einzuloggen. In dem Fall hätte man auch keine Chance gehabt von der Anfechtung zu erfahren, obwohl man das Geld erst später ausgibt.

Problematischer ist eher, in wieweit man sich im Internet darauf verlassen darf, wenn einem jemand schreibt man hätte 500€ gewonnen. Bisher war ein Kriterium für das schutzwürdige Interesse eines derart erlangten Vorteils eine eindeutige, personifizierte Anrede (Vor- und Nachname). Letztlich ist die Glaubwürdigkeit aber sicher der Knackpunkt und dies auch nur, wenn man das Geld wohl wirklich schon ausgegeben hat. In allen anderen Fällen wird dann über die Anfechtung entschieden.

Das steht alles auf ziemlich wackeligen Boden und Paypal kommt da wohl nochmal davon, es sei denn es zieht wirklich einer durch alle Instanzen (was ich mir aber irgendwie nicht vorstellen kann).

 

[Sokrates]

Naja jeder logisch denkende mensch würde davon ausgehen dass paypal das geld nicht bezahlt werden muss, aber hey es geht hier immerhin um deutsche rechtssprechung.

 

[Piercingfreak]

Weis aber bisher immernoch nicht wieviel zeit dazwischen lag zwischen Gewinnzusage und dementi, des müsste doch jemand von Euch wissen sind ja an tausende Leute hier im Forum die E-Mail gegangen würd mich halt interessieren. egal ob des geld gebucht wurde oder nicht.

 

[Cicatriz]

Doch, wie freezer erwähnt hat 500€.

nö, hätte man nicht, pp wird sicherlich nicht 17,5 mrd. auf der hohen kante haben, die würden halt insolvenz anmelden und jeder der es einklagt würde seinen teil bekommen.

 

[MegaVolt]

10-11h

 

[Piercingfreak]

also 10 bis 11 h lagen dazwischen? Da bin ich mir sicher daß man in der zeit aufgrund der gewinnzusage geld ausgegeben hat des auch nachweisbar is besonders wenn man so viel auf dem PP-Konto hat und dann dürfte es für PP eng werden...

 

[Gelöschtes Mitglied 160054]

Jeder normal denkende Mensch würde doch erstmal abwarten, ob das Geld tatsächlich kommt, wäre ja nicht das erstemal das irgendwelche Spammails relativ originalgetreu aussehen...

 

[Piercingfreak]

Tja mir kanns wurscht sein war nur ein Gedanke ich hab kein PP...

 

[tzui]

geldgieriges pack :P

 

[ROOT]

aber echt.
normal wird sich bei jeder möglichkeit aufgeregt über die raffgierige wirtschaft, kundenunfreundlichkeit und sonstwas.

aber sobald sich hier die kleinste gelegenheit auftut selbst geld abzuziehen wird hier nach scheinheiligen argumenten, gesetzteslücken und sonstwas noch und nöcher gesucht.

 

[Warri]

aber echt.
normal wird sich bei jeder möglichkeit aufgeregt über die raffgierige wirtschaft, kundenunfreundlichkeit und sonstwas.

aber sobald sich hier die kleinste gelegenheit auftut selbst geld abzuziehen wird hier nach scheinheiligen argumenten, gesetzteslücken und sonstwas noch und nöcher gesucht.

paypal ist ein krebs. Sollen die pleite gehen, wäre nur geil. Dann würde es auch bestimmt endlich bessere alternativen geben die keine nischen sind.

 

[HeadUpHigh]

was soll an paypal so schlimm sein außer dass ich von denen keine 500-euro-email bekommen hab?

 

[deleted_24196]

Als Verkäufer ist PP scheiße, als Käufer ein Segen.

(Bestimmte Politische Aktivitäten von PP ausgenommen)

 

[Gelöscht]

ich mach relativ viel über paypal, ist halt saubequem beim shoppen in übersee oder china/japan, wenn kreditkarte als option +10% aufschlag hat.

 

[Btah]

Ich denke Paypal hat sich da auch etwas ungeschickt angestellt, anstatt "ätsch ihr kriegt gar nichts", hätte man ja wenigstens ne kleine Entschädigung springen lassen können...ala das einem mal bei irgendwas Gebühren erlassen werden oder so...aber hier ist doch im Endeffekt keinerlei Konsequenz aus dem Fehler

 

[nyron]

aber echt.
normal wird sich bei jeder möglichkeit aufgeregt über die raffgierige wirtschaft, kundenunfreundlichkeit und sonstwas.

aber sobald sich hier die kleinste gelegenheit auftut selbst geld abzuziehen wird hier nach scheinheiligen argumenten, gesetzteslücken und sonstwas noch und nöcher gesucht.

So und nicht anders. Kann geschlossen werden.