Original geschrieben von [CoC]BroCkie
leute, die von boykott und free tibet reden, haben halt einfach 0 ahnung, was in der welt abgeht. das hat nix mit schlitzie/connection zu tun. ich lach mich halt einfach nur schlapp wenn ich immer wieder boykott von olympia oder chinesischen produkten hoere. und free tibet is genauso ulkig: diesen ausspruch zu proklamieren, ohne zu wissen was da eigentlich so vor sich geht...wenn jemand interesse hat z.b. am tibet-konflikt, kann gern ne PN raushauen.
Da nehme ich dir mal die Arbeit ab.
http://forum.ingame.de/starcraft/showthread.php?s=&postid=2941106#post2941106
Ansonsten, zu solchen Postings wie von pApAsChLuMpF4 braucht man ja nicht viel zu sagen. Es ist klar, dass China weit davon entfernt ist, eine rechtsstaatliche Demokratie zu sein, aber vergleich doch bitte mal das China aus den 70ern, 80ern, 90ern mit dem von heute. Dazu fehlt dir aber wahrscheinlich einfach das Fachwissen und da ist es natürlich viel einfacher ins Blaue hinein zu faseln, dass es in China abseits der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fortschritte gäbe.
Zudem - ich möchte die VR China ja nicht verteidigen - , aber da hätte ich dann doch mal ganz gerne Quellen für deine Behauptung, dass "täglich garantiert" Regimegegner hingerichtet werden (aber ja, die sind ja geheim! Totschlagargument...). Und zu den "seelenlosen ja-sager"... Red doch mal mit ein paar Chinesen, oder fahr gar hin und mach dir vor Ort in persönlichen Gesprächen ein Bild davon, wie seelenlos" diese "Ja-Sager" wirklich sind. Ich kann dir sagen, da wirst du dich vielleicht an der einen oder anderen Stelle noch wundern...
Ich meine, hört man ja hier im "Westen" vielleicht nicht gerne, aber von vielen Chinesen werden die "westlichen Werte" nun mal nicht in der Weise geteilt, wie man es hier vielleicht gerne hätte. Und das liegt nicht allein am reinen Unwissen über unsere "großartigen" demokratischen Systeme. Verfolgt man den politischen Diskurs in China etwas genauer - und ja, es gibt dort durchaus eine "lebhaften" politischen Diskurs über die Richtung, die China einschlagen solle - , so plädieren sogar viele Intellektuelle für einen stark autokratischen Staat, da sie die Auffassung vertreten, dass die VR nur so davor bewahrt werden könnte, in Chaos und Bürgerkrieg zu versinken. In der westlichen Öffentlichkeit kommen aber natürlich nur die Stimmen an, die sich für klare Demokratisierung aussprechen.
Um beurteilen zu können, warum China heute so ist, wie es ist, und sich in absehbarer Zeit auch nicht nach dem Wunsch des Westens verändern wird, müsste man vielleicht etwas mehr Ahnung davon besitzen, welche herausragende Bedeutung bzw. Stellung die eigene Geschichte in der heutigen chinesischen Gesellschaft, für die Beurteilung der Gegenwart spielt, etwas mehr über die entsprechenden geschichtlichen Ereignisse wissen (Aufstände und Umstürze in den kaiserlichen Dynastien, "Hundert Jahre Demütigung" durch den Westen, 1911er Revolution, Republikzeit, folgende Warlordherrschaft,...), welche bis in die heutige Zeit wirkenden "Wunden" diese hinterlassen haben, welche Schlüsse daraus für die Ausrichtung der aktuellen Politik gezogen werden (um die notwendige Entwicklung des Landes voranzutreiben unter allen Umständen Ordnung erhalten, Chaos verhindern), wie es in diesem Zusammenhang mit der Machtverteilung Zentralmacht - Provinzen aussieht, mit dem KPCh-internen Kampf zwischen Reformern und Alt-Linken um die Vorherrschaft in der Partei, von dem Druck, unter dem die KPCh steht, nach dem mehr oder weniger Wegfall der kommunistischen Ideologie als Leitmedium, die wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, d.h. der Verbesserung der wirtschaftlichen Lebensbedingungen, voranzutreiben, um den eigenen Führungsanspruch weiterhin zu legitimieren (Stichwort stillschweigendes Abkommen zwischen Volk und Partei), von dem mittlerweile sehr starken Nationalismus, der in das Loch drängt, das die immer weiter in den Hintergrund gedrängte kommunistische Ideologie hinterlässt, etc. pp...
Und da dieses Verständnis hier im Westen an vielen Stellen einfach fundamental fehlt, kommt es immer wieder zu solchen Fehlurteilen, wie sich China doch so schön (von Aussen) durch ad-hoc Demokratisierung verändern lassen könnte.
Ist jedenfalls wieder absolut geil, wie hier - wie in vielen Diskussionen in Deutschland rund um China - , (teilweise auch abwertend) pauschalisiert wird bis zum geht nicht mehr, ohne viel Ahnung davon zu haben, worüber man eigentlich redet.