Ohne Schmiergeld gehe es nicht

[Casual]

Bekenntnis zur Korruption

Ein freimütiges Bekenntnis zur Korruption hat einem Mittelständler einen Besuch der Staatsanwaltschaft eingebrockt: Die Strafverfolger durchsuchten die Büros des hannoverschen Pipeline-Herstellers Vietz in der niedersächsischen Landeshauptstadt sowie in Leipzig und Essen. Auch das Privathaus des Firmeninhabers Eginhard Vietz nahmen die Fahnder unter die Lupe. Der 69 Jahre alte Unternehmer hatte in einem Interview den Kampf westlicher Behörden gegen Bestechung in manchen Weltregionen als reine Heuchelei bezeichnet. Auf die Frage, ob er auch selbst schon einmal Schmiergeld gezahlt habe, sagte er dem „Handelsblatt“: „Natürlich. Mehr als einmal.“

Finde es echt mutig von dem Mann, dass er sowas öffentlich sagt. Natürlich weiß jeder, dass es in solchen Ländern nicht anders läuft. Wie sich dann alle immer empören, finde ich wirklich heuchlerisch (Siehe Siemens Affäre vor ein paar Jahren. Da hat Siemens eigtl alles richtig gemacht, nur das sie "erwischt" wurden)

Ich finde es absolut lächerlich, dass um sowas solch ein Wind gemacht wird. Wie seht ihr das?

 

[TerraIncognita]

Nur weils Standard ist, ist es immer noch nicht legal. Wenn ein Unternehmer sowas sagt muss er damit rechnen, dass die StA mal auf 'nen Kaffee rumkommt.

Alles andere wäre imo auch eine staatliche Duldung von Korruption. Legalitätsprinzip und so..

Klar kann man sich auf den Standpunkt, dass er wohl von Ländern außerhalb der EU redet und was die StA in Deutschland dann angehen würde.
Aber wenn jemand kriminelle Methoden anwendet, um sich wirtschaftliche Vorteile zu sichern und dass auch noch ganz unverblümt zugibt, dann würde ich als StA gerne mal die Bücher sehen usw. usf..

 

[Clawg]

Vorteil an Schmiergelder kann sein, dass man um dämliche, staatliche Regelungen schnell herumkommt. Muss man also nicht zwangsläufig negativ sehen.

 

[Entwirker]

genau, so dumme staatliche regulieren wie umweltschutz oder sowas, wer braucht das schon!

 

[Chili]

Clawg hat schon nicht ganz Unrecht. Schmiergelder könnten z.B. zu einer schnelleren Zollabwicklung führen und damit gut für den Handel sein.

 

[FCX]

Finde es echt mutig von dem Mann, dass er sowas öffentlich sagt. Natürlich weiß jeder, dass es in solchen Ländern nicht anders läuft. Wie sich dann alle immer empören, finde ich wirklich heuchlerisch (Siehe Siemens Affäre vor ein paar Jahren. Da hat Siemens eigtl alles richtig gemacht, nur das sie "erwischt" wurden)

Ich finde es absolut lächerlich, dass um sowas solch ein Wind gemacht wird. Wie seht ihr das?

Ich finds eher dumm von ihm. In Deutschland gibts nunmal gewisse Wahrheiten die keiner hören will und für die man ziemlichen Stress kriegt wenn man sie ausspricht. Jeder weiß das Korruption in der Politik und der Wirtschaft zum guten Ton gehört, deswegen ists aber trotzdem strafbar und von dieser "Tatsache" will auch keiner was hören.

 

[FragmanXiC]

Ja und schlechtere Produkte/Angebote durchkommen lassen.

A verlangt 1 million
B verlangt 2 million

B wird angenommen, da er C einen bläst.
Kosten für die Gesellschaft = 1 Million.

 

[Getraenkeautomat]

Clawg hat schon nicht ganz Unrecht. Schmiergelder könnten z.B. zu einer schnelleren Zollabwicklung führen und damit gut für den Handel sein.

Eigentlich #2.

Allerdings muss ich mich mal auf die andere Seite schlagen. Wenn es ein solcher Markt gibt für Schmiergelder muss schon ne menge falsch laufen in einer Makrtwirtschaft. Ich befürworte Schmiergelder daher nicht :[
#2 an TerraIncognita

 

[TealC]

Alles andere wäre imo auch eine staatliche Duldung von Korruption. Legalitätsprinzip und so..

Es bleibt allerdings die Frage der Zuständigkeit. Letztenendes dulden wir alle Arten von Kriminalität, solange sie nicht auf unserem Boden stattfinden. Wenn Berlusconi einen Besuch in Deutschland abstattet, ermittelt auch keine Staatsanwaltschaft.

 

[FragmanXiC]

Ja weil das die Sorgen der Italiener sind.
Würde er in Deutschland sows machen, dann würde man zumindest mehr meckern.

 

[TerraIncognita]

Berlusconi ist aber kein deutscher Unternehmer, der in Deutschland und in einer deutschen Zeitung Korruption zugibt. Das ist ein kleiner Unterschied. ^^

 

[Clawg]

Ja und schlechtere Produkte/Angebote durchkommen lassen.

A verlangt 1 million
B verlangt 2 million

B wird angenommen, da er C einen bläst.
Kosten für die Gesellschaft = 1 Million.

Was wäre denn ein Ansatz um so etwas zu vermeiden?

 

[FragmanXiC]

Öffentliche Ausschreibungen halt. Dann kann man jederzeit die Konditionen überprüfen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschreibung

 

[Clawg]

Aha, ok, aber das betrifft ja nur einen Teil der Korruption. Schmiergelder gehen ja meist eher in Richtung des Übergehens gesetzlicher Bestimmungen, d.h. unter vier Augen.

 

[FragmanXiC]

Unter 4 Augen zu entscheiden is halt schwerer wenn ganz offentsichtlich das schlechtere Angebot gewählt wird.
Was du meinst ist Lobbyismus und ist gewollt! Jedenfalls zu einem gewissen Rahmen. Der Staat ist schließlich kein losgelöster Blobb, sondern Teil der Gesellschaft, deswegen sollte dieser auch die Gesellschaft bei Entscheidungen miteinbeziehen.
Misbrauch wirst du überall und immer vorfinden.

 

[Casual]

Ausschreibungen sind ja wohl das DÜMMESTE was es in Deutschland gibt.

1) Sie verzögern Bauvorhaben enorm!!!
2) Wenn Unternehmen A 500 Mio.€ günstiger ist als Unternehmen B, aber A in seiner Bewerbung eine Schraube falsch beschrieben hat, bekommt B den Zuschlag, da A nicht korrekt gearbeitet hat.

Davon gibt es noch zig andere Beispiele!

Also: SO NICHT

 

[MegaVolt]

Ausschreibungen sind ja wohl das DÜMMESTE was es in Deutschland gibt.

1) Sie verzögern Bauvorhaben enorm!!!
2) Wenn Unternehmen A 500 Mio.€ günstiger ist als Unternehmen B, aber A in seiner Bewerbung eine Schraube falsch beschrieben hat, bekommt B den Zuschlag, da A nicht korrekt gearbeitet hat.

Davon gibt es noch zig andere Beispiele!

Also: SO NICHT

Das ist kein Argument gegen Ausschreibungen, das ist lediglich ein Argument gegen die momentane Umsetzung von Ausschreibungen.
Das Prinzip ist durchaus gut, dass die Umsetzung nicht optimal läuft allerdings auch recht offensichtlich.

Die richtige Antwort wäre der gläserne Staat: Jegliches staatliche Handeln muss vollständig offen gelegt werden. Ist alles überprüfbar bleibt kein Raum mehr für Korruption.

Dass der deutsche Staat hier mal wieder gegen whistleblower vorgeht anstatt das eigentliche Problem anzupacken oder einfach mal ehrlich zu sein und zuzugeben, dass der Unternehmer nunmal Recht hat, ist mehr als peinlich.

 

[Malagant]

Clawg hat schon nicht ganz Unrecht. Schmiergelder könnten z.B. zu einer schnelleren Zollabwicklung führen und damit gut für den Handel sein.

Und wer nicht schmiert wartet deswegen noch länger. Super Idee, ich bin begeistert.

 

[Entwirker]

Clawg hat schon nicht ganz Unrecht. Schmiergelder könnten z.B. zu einer schnelleren Zollabwicklung führen und damit gut für den Handel sein.

ähm ich bin mir gerade nicht ganz sicher. aber du redest schon von schmuggel und meinst das ganze ironisch, oder? oO