Mindestlöhne und Soziale Gerechtigkeit zur Zeit der Globalisierung

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so ist das ja leider meißtens, und dann wollen sie stimmen fangen... lol
 
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Würde das gern hier losgelöst und allgemein diskutieren, Nokia ist ja nur ein Symptom.

Das Problem ist eben, wie im Artikel beschrieben, daß die Wähler Ehrlichkeit nicht honorieren. sondern Leute wie Lafontaine wählen, die nachweislich eine Position vertreten, die untragbar ist.

Edit:
Fühle mich gerade an eine Diskussion bei "Hart aber Fair" erinnert zur Höhe der Hartz 4 Sätze, wo eine Anruferin, selbst Hartz 4 Empfängerin meinte es sei mit dem Geld kein "menschenwürdiges Leben" möglich.
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
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ja das stimmt.
kommt allerdings auch daher dass sich die leute denken: ach das hört sich toll an den wähl ich. und sich nicht wirklich mit realisierbarkeit aussereinandersetzen.
solang immer wieder ein politiker mit irgendwelchen phrasen wahlkampf macht wird sich da nicht viel tun. es heißt zwar dauernd das volk straft lügende politiker ab, allerdings frag ich mich warum die dann jedes jahr den gleichen mist wählen :/
 

Deleted_38330

Guest
Die Freidemokraten sagen doch, dass sie keine Mindestlöhne wollen. Oder hab ich da was falsch verstanden
Wen sollte man sonst wählen, wenn man keine Mindestlöhne möchte?
 
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FDP ja, aber sie repräsentiert nur eine 1 stellige Wählerzahl.
Die CDU ist wohl eher beim Kombilohn-Model, was Hartz 4 defacto ist für Geringverdiener und immernoch billiger als ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn.

Aber Beck macht ja bereits Wahlkampf in die Richtung und die Leute folgen ihm anscheinend, wenn man sich die Umfrageentwicklung anschaut. Von Grünen und den Linken ganz zu schweigen.

Man erinnere sich an die letzte Wahl, wo Schröder z.B. durch die MwSt. Diskussion Merkel erst zwang von 4%- auf 2%-Punkte runterzugehen und trotzdem noch einige Prozent gutgemacht hat.
Für mich unvergessen danach Franz Müntefering, der, nachdem der Kompromiss aus 0%-Punkten SPD und 2%- bis 4%-Punkten bei der CDU zu 3%-Punkten wurde meinte, man dürfe Politiker nicht danach beurteilen, was sie vor der Wahl gesagt haben.

Aber keiner sagt öffentlich:
Deutschland kann MAXIMAL den aktuellen Standard für Fachkräfte ohne Studium oder gar schlechter Qualifizierte halten.
Wer keiner Minderheit angehört auf dem globalen Arbeitsmarkt wird sich einschränken müssen.

Meiner Meinung nach ist das eben schon das Maximum, warscheinlicher ist wohl eher eine Senkung des Lebensstandards.Was z.B. Handys, PKWs oder Urlaub angeht denke ich das diese zunehmend verschwinden bzw. nichtmehr in solchem umfang zur Verfügung stehen werden.
 

Gast

Guest
Problem ist, dass "gerecht" und "angemessen" daran gemessen wird, was gerade rein Zufällig gerade machbar ist, anstatt zu zuzugeben, dass man sich eine gerechte Politik nicht mehr leisten kann oder möchte.
 
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Der Artikel ist aber selber auch auf eine stark vereinfachende Weise populistisch.

-Gerade ein Friseurlohn von 4,5€ steht eben nicht im globalen Wettebewerb, man kann sich nunmal nicht die Haare in China schneiden lassen.

-Man kann nicht einfach nur immer weiter den Druck auf ältere Arbeitslose erhöhen und ihnen nebendei alles Ersparte aus der Tasche ziehen. Es gibt einfach zum Teil keine Jobs für diese Altersgruppen, hier ist mal mehr Druck auf die Wirtschaft gefragt, mehr Ältere einzustellen.

-Komiblohne ist jawohl die verhurteste Mistidee überhaupt, das wird dann eh drauf hinauslaufen, das man die Firmengewinne subenventioniert. Wenn Kombilohn, dann nur für Firmen die keine Gewinne machen. Es kann nicht sein, das Unternehmensgewinne durch Steuern subventioniert werden.

- Der Mindestlohnvergleich ist so auch sehr vereinfachend. Es stimmt, der Mindestlohn in GB ist, auch aufgrund von hohen Lebenshaltungskosten eher niedrig angesetzt, aber nicht auf deutschem H4 Niveau. Und in Frankreich kann man auch nicht unbedingt den Mindestlohn für hohe Jugendarbeitslosigkeit verantwortlich machen, es liegt wohl eher am allgemeinen Versagen der frz. Regierung in diesem Bereich, sowohl durch interventionistische Politik als auch miserable Bildungspolitik.

Aber ingesamt zeigt der Artikel natürlich auch einges an wahren Punkten auf. Man kann sich der gobalen Konkurenz einfach nicht verschließen. Man sollte aber nicht glauben, dass wir über die Lohnhöhe mit anderen Ländern konkurieren können. Dazu müsste man die Löhne auf ein Niveau senken, dass wohl schnell der Linkspartei eine absolute Mehrheit bescheren oder einen Generalstreik provozieren würde.
Was Deutschland derzeit tun kann, ist seine hohe Produktivität, gute Logistik und Rechtssicherheit in den Vordergrund stellen und bei den Löhnen nicht zu sehr zu übertreiben. Alles andere entzieht sich dem Einfluss eines einzelnen Staates, letztlich wird man irgendwann die Macht der Konzerne international begrenzen müssen, so wie es jetzt läuft, wird es längerfristig keinem Land zu Gute kommen, auch die billigen Waren aus China brauchen Absatzmärkte.
Die Wirtschaft darf kein Selbstläufer sein, sondern muss in erster Linie der Masse der Menschen Vorteile bringen, sonst bricht das System irgendwann gewaltsam auseinander.
 

Sesselpuper

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ich möchte zum punkt der älteren arbeitslosen besonders stellung nehmen, obwohl dies eigentlich für alle altersgruppen gilt : trotz drohendem h4 lehnen viele einen job ab weil er deutlich unter ihrem alten lohnniveau liegt. von der persönlichen warte aus verständlich, aber wer - warum auch immer - ohne job ist sollte von seinem goldenen ross heruntersteigen und sich der realität stellen. man kann bei einem jobwechsel natürlich mehr verdienen - aber das ist kein muss.

und solange der staat seine sanktionsmöglichkeiten nur zögerlich ausschöpft wird kein echter zwang erzeugt sich unverzüglich wieder in arbeit zu werfen.

4,50 pro stunde ist auch in meinen augen eine frechtheit, aber solange die geiz-ist-geil-mentalität das maß aller dinge darstellt werden gewisse produkte nicht gekauft - obwohl sie qualitativ hervorragend sind, und genau diese produkte werden von firmen hergestellt die ihren mitarbeitern wiederum genug zahlen.

es ist ein teufelskreis.
 
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Das ist doch genau wo meiner Meinung nach das Problem liegt.

Der "durchschnittliche" Arbeiter fährt abendzu VW immer mehr jedoch ein ausländisches Fabrikat, wie einen Toyota. Der PC, die PS3 bzw. XBOX und deren Spiele, zumindest zum allergrößten Teil sind nicht aus Deutschland. Der Urlaub wird eben nicht an Nord- bzw. Ostsee gemacht sondern am Mittelmeer. Alle Luxusgüter, wenn sie konsumiert werden lassen Geld aus Deutschland hinaus ins Ausland fließen und beim aktuellen Aufstieg von z.B. China deren Ingeneure, wie ich in der Uni sehe das gleiche Now-How erwerben wie unsere, wenn auch in vielen Fällen zügiger bleibt die Frage wielange der Verkauf von unseren Produkten ins Ausland das kompensieren kann.

Druck auf die Wirtschaft klingt im ersten Moment gut, aber defacto gehen die Firmen sogar trotz hochsubventionierter Angebote nicht bzw. wenig nach Deutschland, außer vieleicht für High-End Fabrikationen bzw. mit F&E Abteilungen.

Die 4,50€ werden spätestens dann noch weniger, wenn die Freizügigkeit bei Dienstleistungen für Polen offen steht.

Trotzdem ist die EU immernoch etwas bei dem Deutschland plus macht unterm Strich. Was zwar einerseits erfreulich ist, aber eben auch keien Lösung für das Problem.
 
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Original geschrieben von Albstein

Die 4,50€ werden spätestens dann noch weniger, wenn die Freizügigkeit bei Dienstleistungen für Polen offen steht.
/B]

Das aber wohl nur in geringen Masse, inzwischen verdient der Arbeiter in Polen ja nicht mehr in ganzen Größenordnungen weniger als in DE und die Leute kommen ja nicht nach Deutschland, wenns hier die gleichen niedrigen Löhne wie in Polen gibt.
 
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