Metacritic – Fluch oder Segen?

Quint

,
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TotalBiscuit hat vor einiger Zeit in seiner Mailbox darüber gesprochen, wie Bewertungen auf Metacritic.com die Entwickler und Vertreiber manchmal dazu zwingen, Personal zu entlassen. Darunter ist aktuell nun auch Obsidian betroffen, die Macher von Fallout: New Vegas, wie man hier sehen kann.

Es ist also tatsächlich so, dass zuviele 0/100 Bewertungen den Entwicklern massiv schaden können. Es sollte klar sein, dass 0/100 für ein Spiel wie Mass Effect 3 keine objektive Bewertung ist und sehr wahrscheinlich aufgrund des DLC Dramas gegeben wurde. Das Gegenteil ist natürlich auch der Fall: 100/100 ist unmöglich zu erreichen und verzerrt das Gesamtbild ebenso, abgesehen davon, dass Spieler damit geblendet werden sollen.

Ich habe Metacritic bisher immer als erstes angesurft, wenn ich eine halbwegs "objektive" Meinung über ein Spiel hören wollte, da mir die Bewertungen noch am realistischten vorkamen - jedenfalls bis zum jetzigen Zeitpunkt.

Was haltet ihr von diesem Trend? Findet ihr es gut, dass Spieler mehr Einfluß auf Spiele-Entwickler haben und so in Zukunft Dramen wie die Mass Effect DLC Sache verhindert werden können? Oder wird es eurer Meinung nach immer Leute geben, die nur aus purer Langeweile Null Punkte geben? Wieviele von euch haben schonmal Spiele mit 0 bzw. 100 Punkten bewertet und warum?
 
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Ich bewerte Spiele oder Filme generell nie nach Punkten, egal ob für mich oder im Internetz oder sonstwo. Ist mir auch relativ egal wie der Userscore bei metacritic ist, schau ich fast nie drauf. Wenn, dann schaue ich mal was der Presseschnitt so sagt, aber im Grunde ist auch der praktisch nie relevant wenn ich mir ein Spiel besorgen will. Nur wenn ein Game wirklich DEUTLICH von der erwarteten Bewertung abweicht (z.B. wenn ein neues God of War oder Resident Evil im 50-70 Bereich gammeln würde) schaue ich mal nach den Gründen dafür. Aber kommt praktisch nie vor sowat. Dass die User dadurch indirekt Einfluss auf Entwicklungen nehmen können finde ich dagegen ganz gut, wenn es eine Möglichkeit gibt dass das Feedback direkt bei den Entwicklern ankommt dann umso besser. Nur Verkaufszahlen allein sind nicht Indikator genug imho, allein wegen dem Hype und evtl. gekauften Wertungen.
 
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kann kuma größtenteils rautieren, ich gucke ab und an, was hohe vbewertungen bei mc hat um es dann zumindest anzuspielen.
 
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wenn die publisher/entwickler ihre kunden mit respekt betrachten dann wird es auch kein problem mit metacritic geben. (im gegenteil)
das problem ist doch das der kunde teilweise als feind betrachtet wird dem man nur das geld aus der tasche ziehen will.
0 oder 100 pkt aus protest würde ich trotzdem nie geben.

normale journalisten reviews kann man aber leider wetesgehend vergessen, zu korrupt das ganze.
bin im grunde immer noch auf der suche nach wirklich qualitativ hochwertigem gamejournalismus.
 
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Gibt es doch schon: Game One.
 
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ja aber etwas zu kurz (und oberflächig) teilweise.
und nen richtig dicken zerriss hört man da auch eher selten.
 
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Das ist wahr, aber die Website ist stellenweise ne prima Ergänzung.
 
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TotalBiscuit hat vor einiger Zeit in seiner Mailbox darüber gesprochen, wie Bewertungen auf Metacritic.com die Entwickler und Vertreiber manchmal dazu zwingen, Personal zu entlassen. Darunter ist aktuell nun auch Obsidian betroffen, die Macher von Fallout: New Vegas, wie man hier sehen kann.
"Gezwungen" wird hier niemand. Wenn die Publisher meinen sie müssten Leute aufgrund von Bewertungen entlassen, dann ist das deren Entscheidung.
"Gezwungen" werden sie erst wenn sie Gefahr laufen rote Zahlen zu schreiben oder das Produkt sich nicht auch nur annähernd so verkäuft wie erwartet.

Was haltet ihr von diesem Trend? Findet ihr es gut, dass Spieler mehr Einfluß auf Spiele-Entwickler haben und so in Zukunft Dramen wie die Mass Effect DLC Sache verhindert werden können? Oder wird es eurer Meinung nach immer Leute geben, die nur aus purer Langeweile Null Punkte geben? Wieviele von euch haben schonmal Spiele mit 0 bzw. 100 Punkten bewertet und warum?

Wer hat denn sonst Einfluss auf Spiele-Entwickler? Die Medien sind, unabhängig von Nationalität und Größe, einfach lachhaft und außer Rock Paper Shotgun steuer ich keine einzige Gaming-Seite mehr an, weil der Journalismus in dieser Sparte verdammt schlecht ist.
Die Publisher lass ich mal außen vor, da die ein größeres Thema wären.

Bleiben ja eigentlich nur noch die Spieler.
Auch wenn die "Mob"-Mentalität immer wieder aufkommt (siehe 4chan, reddit etc.), so ist diese meistens "nur" übertrieben, aber nicht grundsätzlich falsch. Wäre ja auch schade, sonst hätten wir niemanden mehr, der irgendeinen Einfluss auf Call of Duty 9 und Battlefield 6 ausübt.
 
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kann allen nur beipflichten. insb. dass der gaming-journalismus mies ist stimmt. das liegt aber nicht unbedingt daran dass die leute es nicht könnten, sondern auch daran dass es noch kein richtig seriöses (print-)zockmagazin gibt – was wiederum daran liegt dass es dafür keine richtige nachfrage gibt weil es genügend onlineressourcen gibt.
irgendwo hatte ich mal gelesen wie sich ein spielejournalist darüber ausgelassen hat dass es schön wäre wenn spiele endlich auch mal wie bücher und filme rezensiert werden könnten, anstatt dass immer eine zahl drangeklatscht werden müsste um die ganzen "mein spiel ist besser als deins!!!11"-dumpfbacken zu befriedigen.
 
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wenn man sich mal so ansieht, wie stümperhaft die meisten dieser Journalisten das von ihnen getestete Spiel eigentlich spielen auf Messen und Pressekonferenzen dann wundert mich so manche negative Kritike gar nicht mehr
 
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Grundsätzlich bewerte ich so objektiv wie möglich. Bei diversen Problemen mit dem Spiel, die es für mich unkaufbar machen, gebe ich auch mal 0 Punkte.
Halte das aber für legitim; wenn ein Spiel unter so üblen Bedingungen veröffentlicht wird, dass ich nichtmal die Installation für akzeptabel erachte, bringt es mir auch nichts, dass das Spiel an sich Spaß machen würde.
 
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kann allen nur beipflichten. insb. dass der gaming-journalismus mies ist stimmt. das liegt aber nicht unbedingt daran dass die leute es nicht könnten, sondern auch daran dass es noch kein richtig seriöses (print-)zockmagazin gibt – was wiederum daran liegt dass es dafür keine richtige nachfrage gibt weil es genügend onlineressourcen gibt.
also in der Zeit bevor der "normale" User Internet hatte, waren (zumindest hier in DE) mindestens die PC-Gaming Zeitschriften auch schon kacke (für Konsole gab es früher mal ein paar ganz ordentlich imho) :8[:
 
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Das meiste ist doch eh crap.

Wenn heute einer ein Spiel empfiehlt das ca. 4-5 Jahre alt ist, wars evtl. gut und man sollts sich evtl. mal anschauen...
 
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Das wichtigste wurde ja schon gesagt: Würden die Firmen wirklich auf ihre Kunden achten und ordentlich (!) Arbeiten, ohne dass man an jeder Stelle das Gefühl bekommt, Sie wollen einem nur das Geld aus der Tasche ziehen, dann hätten Sie auch keine Probleme bei Metacritic.

Jede Negative Bewertung aufgrund von Online-Zwang oder DLC ist berechtigt, ich persönlich finde an dieser Stelle sogar die 0/100 okay.
 
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Im Internet wird allgemein zuviel rumgehatet, ganz besonders bei Games. Da rückt der Spielspaß einfach mal krass in den Hintergrund um übelst viel in Foren rumtrollen und ragen zu können, ohne je das Spiel gespielt zu haben.
Ich geb da einfach nichts mehr drauf.
 
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also in der Zeit bevor der "normale" User Internet hatte, waren (zumindest hier in DE) mindestens die PC-Gaming Zeitschriften auch schon kacke (für Konsole gab es früher mal ein paar ganz ordentlich imho) :8[:

pc action fand ich ganz gut.
für konsolen fun generation, maniac und play the playstation.
 

Photon

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Zahlen in Bewertungen sind eigentlich völlig irrelevant. Eine Zeit lang habe ich geglaubt, sie wären ganz sinnvoll für einen Überblick, aber als ich vor kurzem rockpapershotgun entdeckt hab, war ich mir da nicht so sicher. @Bootdiskette: Ich glaube du meinst einen Artikel von Christian Schneider auf spiegelonline.

Wobei man sich ganz sicher sein kann, ist, dass die Zahlen auf metacritic so gut wie immer ein falsches Bild bieten. Ich hab die Dinge von ME3 gelesen und es waren halt vielleicht 2 von 100 Reviews irgendwie aufschlussreich. Und selbst die hatten entweder 0 oder 10 Punkte vergeben, nichts dazwischen.
 
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Christian Schmidt war das, ehemaliger Gamestar-Redakteur.

Ich lese mittlerweile nur noch User-Reviews auf den einschlägigen Seiten, wenn ich mich über ein evtl. zu kaufendes Spiel informieren will. Zeitschriften kauf ich eigentlich nur noch, wenn wirklich ne geile Vollversion auf der DVD ist.

Was mich wirklich anödet, ist diese maßlose Hyperei. Ich erinnere mich noch gut, wie damals GTA4 zum absoluten Höhepunkt der Spielegeschichte stilisiert wurde - ich habs jetzt neulich mal gespielt und muss sagen, dass es zwar zweifelsohne ein fantastisches Game ist, aber dem Hype nicht ansatzweise gerecht werden kann.

Gerade bzgl. des Bewertungszwangs befindet sich die Industrie in einer Sackgasse. Was soll denn nach Spielen, die 98 von 100 Punkten haben, noch kommen? 140% von 100?

Die Userreviews auf Metacritic sind größtenteils - wie Photon schon sagte - Totalverrisse oder Lobhudeleien. Wie ein weiser Mann einst sagte: Es gibt nur geil oder scheiße.
 
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@Bootdiskette: Ich glaube du meinst einen Artikel von Christian Schneider auf spiegelonline.
das kann sein, klingt bekannt.

btah: disagree, pc player war gut. die sind aber daran zugrunde gegangen dass sie eine 1-5 bewertung einführen wollten um das hier diskutierte bewertungsproblem abzumildern.

der kern des problems ist, dass man versucht sehr viele verschiedene aspekte einer sache, nämlich des spiels, in eine zahl zu packen. das dilemma wird bei den meisten zeitschriften so gelöst, dass sie einen mittelwert aus den einzelnen faktoren bilden. dummerweise ist das halt nur eine scheinlösung. die information "geile grafik zomfg" und "story nichtexistent" plus "preiswert" wird halt nicht zu "mittelgutes spiel", sondern eventuell zu "spaßiger shooter zum abspannen ohne großes nachdenken" oder "langweilige grafikdemo".
informationsverdichtung ist per definition mit informationsverlust verbunden, und über diesen informationsverlust reden wir im endeffekt. die einfache zahl 95% ist besser greifbar für (... das junge unkritische kackgamerkiddiepublikum :S ) sagt aber halt nicht viel aus.

Zeitschriften kauf ich eigentlich nur noch, wenn wirklich ne geile Vollversion auf der DVD ist.
ich auch, ich auch :catch:

danach werfe ich die zeitschrift meist ungelesen weg, weil ich ohnehin kaum eins der besprochenen spiele kenne geschweige denn spielen wollte :elefant:
 
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Ich bilde mir meine Meinungen sowieso aus einem kompletten Durchschnitt aller Infoquellen die ich finde. Sei es Gamestar 4players oder einfach bei google nen randomlink. Dann geb ich mir ein paar YouTube Videos und dann entscheide ich ob ich es mir kaufe. Wenn ein Game allerdings von allem zerrissen wird was man so findet ist der Kauf keine Option mehr :D
 
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