Masterplan für Bildung

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Heute hat ja der sogenannte Aktionsrat Bildung seine Vorschläge vorgelegt wie zukünftig die Bildung in Deutschland aussehen sollte.

Ich nenne mal ein paar der Punkte, werte selbst und bitte um eure Wertung.

Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen bei Beibehaltung der Gymnasien
hier fände ich gesamtschulen nicht nur deutlich konsequenter, sondern sehe bei einer reinen schulform wo alle die nicht im gymnasium sitzen den gleichen stoff haben massive probleme; selbst in gesamtschulen ist das heutzutage schon besser gelöst.

flächendeckendes Angebot von Ganztagsschulen
pro

mehr Krippenplätze
pro, bzw pro Anpassung an den tatsächlichen Bedarf, der wird bei dieser Diskussion ja relativ vernachlässigt.

Schulen bleiben zwar staatlich finanziert, sollen aber privat geleitet werden
finde ich sehr negativ, es gab bereits jetzt schon versuche von schulen, beispielsweise saubere und eher dreckigere klos zu haben, die sauberen kosten halt ein paar cent und sind somit nicht für jeden. auch sind folgen wie abgabe der verpflegung an coca cola und co jetzt schon abzusehen. außerdem habe ich selbst noch nie von schulen gehört die besonders viel geld zum fenster rauswerfen; viel eher ist es doch so, dass die alle zuwenig geld für egal was haben.

Schulen sollen Pädagogen selbst einstellen und verwalten können
bin ich zwar eher dafür, sehe das allerdings auch mit gemischten gefühlen. schulen in problemgebieten (egal ob sozial oder schlichtweg dorfschulen im hinterland) werden so mittelfristig noch mehr personalprobleme haben als jetzt, denn durch diese selbstverwaltung wären lehrer sowas wie normale arbeitnehmer (siehe auch den nächsten punkt) und somit ebenfalls frei in ihrer wahl.

Lehrer grundsätzlich nur befristet beschäftigt und somit keine Beamte mehr
letzteres finde ich gut; ersteres verstehe ich nicht; bzw. wäre es unsinnig (auch angehenden) lehrern zu sagen: hey, aber ewig könnt ihr keine lehrer sein, sucht euch dann was anderes später mal. so löst man bestimmt das problem der zuwenig lehramtsstudenten nicht.

Öffnung der Hochschulen auch für Nicht-Abiturienten
Bei entsprechenden Einstellungs- / Eignungstests kein Problem damit, gibt einige die beispielsweise nach Realschule und Ausbildung gut in der Lage wären auch ein Studium zu packen. es gibt ja auf der anderen seite auch genug (erfolgreiche) abiturienten, die wirklich einfach nur dämlich und hochschuluntauglich sind.

leistungsbezogene Bezahlung für Lehrer
klingt gut aber stelle ich mir äußerst schwer umzusetzen vor; am ende ist der lehrer abhängig von der meinung ihm nicht wohlgesonner schüler oder bekommt weniger kohle weil gerade bei ihm die idioten sitzen und nicht in der klasse vom kollegen?

Rechtsanspruch auf kindergartenplatz ab dem 3. LJ
zumindest hier gibt es das bereits und da wäre ich sogar für das 2. Lebensjahr als Grenze

Kindergartenpflicht ab dem 5. Lebensjahr
finde ich ein wenig übertrieben; besser wäre hier eine kindergartenpflicht für kinder die beispielsweise kein deutsch können oder diverse umgangsregeln nicht richtig beherrschen, bei gleichzeitiger aufstockung des kindergartenpersonals natürlich; aber dann bitte schon ab 3 oder 4, spätestens.

Kindergarten ganztätig und beitragsfrei
auch gut, aber solche Vorschläge kommen hier von Leuten die teils sich sehr für Studiengebühren stark gemacht haben; die Logik verstehe ich nicht ganz.
 
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Mit der Kindergartenpflicht kann ich mich schlecht anfreunden, ansonsten begrüße ich den Vorschlag im Großen und Ganzen sehr!
Nur bezweifel ich, dass die große Koalition in der gegenwärtigen Situation den Mut und die Kraft aufbringen wird, das heilige Kalb des Berufbeamtentums zu schlachten.
 
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das meiste davon kann man voll unterstützen, vor allem jede schwächung des unangreifbaren status des lehrers.
 
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man sollte einfach einmal das niveau am gymnasium gewaltig anziehen. so hätte man eine menge probleme gelöst:
* weniger studenten (v.a. solche, die das studium eh nicht durchziehen)
* besseres ansehen für andere schulabschlüsse (ohne abi biste nichts) --> viellecht hat man dann mit nem realschulabschluss mal ne bessere chance auf ne lehrstelle

das gymnasium sollte zum hochschulstudium befähigen, und kein schulabschluss für die breite masse sein.

und das mit dem rechtsanspruch auf krippen/kindergärtnenplätze sollte auf leute beschränkt bleiben, die auch ne arbeit/ausbildung/beschäftigung haben.

die ganze lehrer nach leistung bewerten / schulen privatisieren - sache ist ein sehr zweischneidiges schwert.
 
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real- und hauptschule zusammenlegen wäre der größte fehler der gemacht werden kann.
 
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Original geschrieben von bananenmarmelade
man sollte einfach einmal das niveau am gymnasium gewaltig anziehen. so hätte man eine menge probleme gelöst:
* weniger studenten (v.a. solche, die das studium eh nicht durchziehen)
* besseres ansehen für andere schulabschlüsse (ohne abi biste nichts) --> viellecht hat man dann mit nem realschulabschluss mal ne bessere chance auf ne lehrstelle

das gymnasium sollte zum hochschulstudium befähigen, und kein schulabschluss für die breite masse sein.

und das mit dem rechtsanspruch auf krippen/kindergärtnenplätze sollte auf leute beschränkt bleiben, die auch ne arbeit/ausbildung/beschäftigung haben.

die ganze lehrer nach leistung bewerten / schulen privatisieren - sache ist ein sehr zweischneidiges schwert.

Natürlich ist das Niveau auf vielen Gymnasien viel zu niedrig, in Deutschland ist das Problem aber eher, dass viel zu wenig Leute studieren. Wir haben also nichts davon, wenn im Gymnasium noch stärker aussortiert wird, da muss man andere Wege finden um das Niveau zu heben.
Die Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen bei Beibehaltung der Gymnasien halte ich für eine sehr gute Sache, ich glaub Hamburg plant gerade sowas, wobei dort in diese "Gesamtschulen" auch die Fachgymnasien integriert werden, was auch zum Ziel hat, mehr Schülern die Möglichkeit zum Abitur zu geben. Das halte ich auch für besser, als die Öffnung der Hochschulen für Nicht-Abiturienten, denn welchen Grund sollte es dann noch geben, sich um ein (gutes) Abitur zu bemühen?
 

shaoling

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Meine Rede, wäre ja fatal, wenn die Hochschulzulassung wirklich an Leistungsfähigkeit geknüpft wäre... :lol:


Das Programm ist ein großer Haufen Dreck wie so ziemlich alles, was Politiker und ihre Handlanger zum Bildungssystem beizutragen haben. Wer glaubt, dass da auch nur eines der veritablen Probleme unseres Bildungssystem angegangen wird, träumt.

Bin mir gerade noch unschlüssig, ob ich mich dazu groß äußern soll, weil es meistens ja doch keinen Sinn ergibt. Also werd ich erstmal abwarten.
 

Entelechy

Guest
Pro Zusammenlegung von HS und RS.
Pro Ganztagsschule für HS und RS, mit zahlreichen verpflichtende aber zur Auswahl stehenden Angeboten Nachmittags. Schulsport-Mannschaften, die Nachmittags z.B. trainieren, viele Verschiedene AGs. Auch mehr Bewegungs/Sport Möglichkeiten für die Pausen. Die Kinder müssen sich bewegen, viele sind Fett und einige hyperaktiv. Wenn die kein Sport machen, schlagen sie sich.
Essen dann auch in der Kantine, kostenlos. Gescheites Essen. Keine Pizzen oder Burger, sondern gesundes Zeugs.

Und viel mehr Geld für Bildung. Einfach langzeit Arbeitslosen die Bezüge kürzen, dann ist Geld da. So lange ich seh, dass sich da manche 2-3 neuste Handys AUF EINMAL holen , kann die Armut nicht so gravierend sein.

Das ist ne Zukunftsinvestition, da kann man nicht sparen. Vielleicht muss man dann in Zukunft nur noch für 3 Mio Arbeitslose zahlen, weil die Kinder der Langzeitsarbeitlosen endlich Chancen auf einen Job haben.



leistungsbezogene Bezahlung für Lehrer - no, wie will man Erfolg Messen? Ist der Lehrer der beste, der alle seine Schüler tierisch unter Druck setzt, dass diese bei Prüfungen besser sind? Oder der Lehrer, der sein Fachwissen gut vermitteln kann und den Kindern langfristig Spaß am Lernen und Wissen beibringt?


Lehrer grundsätzlich nur befristet beschäftigt und somit keine Beamte mehr - jein. Nur wenn ein Lehrer extremen Scheiß macht. Es hat schon einen Sinn, dass Lehrer beamte sind.


Kindergarten ganztätig und beitragsfrei - Pro. Geld wieder von Langzeitsarbeitslosen.

Schulen sollen Pädagogen selbst einstellen und verwalten können - pro.
 
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da_dave: seit wann bekommen langzeitarbeitslose irgendwie mehr geld als kurzzeitarbeitslos oder derartiges? und seit wann liegen langzeitarbeitslose über irgendwelchen kürzenswerten sozialen standards? vielmehr liegen sie ja weit drunter, selbst unter dem was die regierung bzw unsere gesetze als sozial gerecht auslegen.

und wie sich jemand 3 neue handys leisten kann? ganz einfach: 3 verträge machen, nie bezahlen, handys behalten. ich weiß erstens nicht wie du darauf neidisch sein kannst und zweitens so ein verhalten als bestrafenswert in form von weniger sozialleistungen empfindest; selbst mit 50% hartz IV kann man sowas immer noch machen.

was du schreibst ist zwar größtenteils nachvollziehbar, aber sämtliche finanzierungsprobleme auf (langzeit)arbeitslose ist schon sehr kurzsichtig.
 

shaoling

Guest
Bei den Langzeitarbeitslosen ist nichts zu holen, das könne man vergessen, selbst wenn man es wollte.
Das Bildungswesen bekommt jetzt knapp 80 Mrd. €. Das entspricht ziemlich genau allein den Bundeszuschüssen zur Rente.
Damit ist eigentlich relativ klar ersichtlich, wie die Prioritäten verteilt sind - nämlich falsch.
Denn wir brauchen auch, keineswegs nur, aber auch eine bessere Ausstattung der Schulen, bessere Lehrer und mehr übriges Personal. Das alles kostet Geld, das irgendwo besorgt werden muss. Die Sümmchen, mit denen Politiker sich gerne schmücken, reichen bei weitem nicht.
An einem gewissen Punkt muss man eine Grundsatzentscheidung treffen. Wenn man den Karren aus dem Dreck ziehen will, wird das teuer und es wird Opfer kosten, aber so ist das eben mit großen Vorhaben.
Leider sind Umschichtungen in der Größenordnung, wie sie nötig wären, völlig unrealistisch. Schließlich können Rentner wählen und Schüler nicht...
Original geschrieben von aMrio
leistungsbezogene Bezahlung für Lehrer
klingt gut aber stelle ich mir äußerst schwer umzusetzen vor; am ende ist der lehrer abhängig von der meinung ihm nicht wohlgesonner schüler oder bekommt weniger kohle weil gerade bei ihm die idioten sitzen und nicht in der klasse vom kollegen?
Bei diesem Thema macht man es sich gerne unnötig schwer.
Die Erfahrung lehrt, dass in der Regel gute Lehrer meist auch beliebt und unbeliebte Lehrer selten gut sind. Man darf sich natürlich nicht auf eine Instanz verlassen, sondern muss mehrgleisig fahren.
Was wir sowieso brauchen, ist ein leistungsfähiges Evaluationssystem, das die Leistungen von Lehrern, Schülern und in allen anderen Bereichen erfasst und auswertbar macht.
Dann kann man den Schritt gehen und zur Bewertung von Lehrern auch die Leistungsentwicklung der Schüler und deren Meinung über den Lehrer heranziehen. Verabsolutieren darf man solche Erkenntnisse freilich nicht, aber sie können wertvolle Anhaltspunkte geben.
Der jetzige Zustand ist jedenfalls völlig unhaltbar. Kompetente Lehrer sind eindeutig in der Minderheit. Und die wirklich guten sind meistens gebildete Menschen mit Empathie, Begeisterungsfähigkeit und einem Blick fürs Wesentliche - Eigenschaften, die man nicht in der Lehrerausbildung erwirbt, sondern eben hat oder nicht. Das bringt uns direkt zu der Feststellung, dass unsere Lehrerausbildung schlecht arbeitet, weil sie ihrer Aufgabe, systematisch fähiges Lehrpersonal bereitzustellen, nicht gerecht wird.
Da muss es große Veränderungen in Methode und Schwerpunktsetzung geben. Aber man muss sich auch Steuerungsmöglichkeiten bei den schon beschäftigten Lehrern offenhalten.
 

pericolum

Guest
Ich geh mal auf die einzelnen Punkte ein.

Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen bei Beibehaltung der Gymnasien
Absolut dagegen. Ich bin für Integrierte Gesamtschulen. Das heißt, dass auch die Gymnasien zusammengelegt werden können.
Es bringt nichts nur Real- und Hauptschule zusammenzulegen. Die beste Förderung von Kindern wird nur in der Gesamtschule ermöglicht. Außerdem müssen verwöhnte Gymnasial kinder auch mal den Rest kennen lernen.

flächendeckendes Angebot von Ganztagsschulen
Absolut dafür.

mehr Krippenplätze
Absolut dafür. Ich bin selber 23 und einer derjenigen die Kinder bekommen sollten, als junger Erwachsener.
Aber ich hab keine Zeit, keine Erfahrung und kein Geld ein Kind groß zu ziehen. Krippenplätze würden da sehr helfen, wären aber wohl immer noch nicht genug.

Schulen bleiben zwar staatlich finanziert, sollen aber privat geleitet werden
Schwachsinn. Schulen sind Ländersache und sollten es auch bleiben. Ich sehe die Gefahr von Bildungslücken und Lücken in der Allgemeinbildung wenn eine Schule privat geleitet wird. Aber vielleicht könnte es ja weiterhin Bildungsprogramme geben, an die sich jede Schule zu halten hat, nur wer würde das dann kontrollieren? Deshalb ist es viel zu umständlich das umzustellen.

Schulen sollen Pädagogen selbst einstellen und verwalten können
Absolut dafür. Die Schulen sehen am besten wer ins Team passt, wer nicht arbeitet, wer gut ist. Deshalb sollten sie auch selbst entscheiden können.

Lehrer grundsätzlich nur befristet beschäftigt und somit keine Beamte mehr
Finde ich gut. Die meisten Lehrer sind pädagogische Vollpfosten und haben keine Ahnung WIE man etwas beibringt. Bleiben aber Lehrer, weil sie verbeamtet sind. Ich hätte die schon alle rausgeschmissen.

Öffnung der Hochschulen auch für Nicht-Abiturienten
Schwachsinn. Klar sind an den Hochschulen Leute die da nicht hingehören, und klar gibt es Leute mit Realschulabschluss, welche durchaus studieren könnten. Aber ich finde das Abi zeigt in erster Linie in wie weit man bereit ist, etwas zu investieren bzw. etwas zu tun. Und wer studieren will sollte auch das Abitur machen.

leistungsbezogene Bezahlung für Lehrer
Schwer umzusetzen, erübrigt sich wahrscheinlich schon aus der befristeten Einstellung von Lehrern.

Rechtsanspruch auf kindergartenplatz ab dem 3. LJ
Finde ich gut. Im Kindergarten lernen Kinder miteinander umzugehen und knüpfen die ersten Kontakte. Außerdem bekommen sie einen gewissen Grad von Bildung beigebracht und die Grundlagen des Lebens. Viele Eltern sind schon damit überfordert und sollten froh sein, dass es den Kindergarten gibt. Deshalb bin ich dafür. (Ich hab selber im Kindergarten gearbeitet und ihr glaubt nicht wie unfähig die meisten Eltern sind)

Kindergartenpflicht ab dem 5. Lebensjahr
Ich mag dieses Beispiel: Achmed ist während des Tages im Kindergarten und hat dort Tom als Freund. Wenn er Tom besucht oder mit Tom im Kindergarten spielt muss Achmed deutsch sprechen. So lernt Achmed die deutsche Sprache von ganz alleine.
Deshalb dafür. Außerdem lernt Tom von Achmed, dass Ausländer doch nicht so doof sind wie Papa immer sagt.

Kindergarten ganztätig und beitragsfrei
Bin ich dafür. Gründe siehe oben.
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Lasst mich noch einiges sagen.
Ich bin absolut der Meinung, dass die Lehrerausbildung in Deutschland für den Arsch ist. Wenn ich mir hier in Göttingen angucke was für Leute Lehramt studieren, kann ich nur den Kopf schütteln. Da herrscht so eine Einstellung von wegen: "Wir superschlauen unterrichten die Bauern von morgen." Das ist absolut nicht haltbar. Außerdem lernen diese Studenten nur ihr Fach und absolut nichts über pädagogische Inhalte. Hier muss ein Großteil gemacht werden.
Aber die Baustelle Bildung ist sehr sehr sehr groß in Deutschland. Einzelne Kinder werden zu wenig gefordert. Treten Lernprobleme auf, zum Beispiel Verweigerungshaltungen von Begabten, dann wird das Kind meist fallen gelassen bzw. zurückgestuft.
Ein frühzeitiges Erkennungssystem fehlt. Auch hier muss was getan werden.
Die Finanzierung ist wohl das Hauptproblem. Aber es ist halt einfach zu wenig. Jeder beklagt sich, dass Deutschland bald ausstirbt aber keiner fragt, warum meine Generation keine Kinder bekommt.
Deutschland ist absolut nicht Kinderfreundlich, in keinster Weise.
Aber um ehrlich zu sein. Für eine angemessene Bildungsreform würde ich sogar eine Mehrwertsteuer Erhebung von 1-2% in Kauf nehmen. Denn jeder hier im Land sollte seinen Beitrag dazu leisten.
Ebenso könnte man den Soli Beitrag auf die Bildung überschreiben.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
 
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wenn das was amrio aufgelistet hat, alles ist, na dann supa. einiges davon ist einfach scheiße wie von amrio schon angedeutet, anderes wird keinen all zu großen effekt haben. ein paar sachen sind aber i.O..

Alles in allem frag ich mich wer das ausgearbeitet hat...
 
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"Kindergartenpflicht ab dem 5. Lebensjahr"

1/3 aller Kinder haben Sprachprobleme oder eine gering ausgeprägte Motorik, wenn sie in die Schule kommen, weil sie von ihren Eltern in dem so wichtigen Lernstadium der ersten 6 Lebensjahre nicht kompetent genug erzogen wurden. Diese Kinder haben von Anfang an Probleme mitzukommen.
Demnach wäre eine Kindergartenpflicht ab dem 5. Lebensjahr gar nicht zweckmäßig, weil schon im 5. Lebensjahr die sprachlichen, sozialen und motorischen Defizite so erheblich sein können, dass dies womöglich in einem Jahr Kindergarten gar nicht aufzuholen ist. Deshalb wäre es doch viel besser, wenn man von staatlicher Seite 1-2 verpflichtende Tests zu bestimmten Zeiten mit den Kindern macht, um zu sehen, wie sie sich sprachlich und motorisch entwickelt haben. Wenn beim Kind dann erhebliche Defizite festgestellt werden, greift die Kindergartenpflicht, meinetwegen auch schon ab dem 3. Lebensjahr (so früh wie möglich desto besser). Andere Kinder, die keine Defizite aufweisen, müssen nicht in den Kindergarten, haben aber ab einem bestimmten Alter einen Rechtsanspruch. Da orientiert es sich halt an dem Lebensentwurf der Eltern - Wahlfreiheit muss gegeben sein.
Das wäre weniger Zwang, sondern der Staat würde denjenigen Kindern Chancengleichheit bieten können, deren Potential im Elternhaus gebremst wird. Es ist jedenfalls Quatsch z.B. Migrantenkinder mit Deutschproblemen einzuschulen und sie dann nach ein paar Jahren auf die Hauptschule zu schicken.
Kindergartenpflicht bei Kindern mit sprachlichen, sozialen und motorischen Defiziten wäre auch im Sinne der Schulpflicht, denn Studien der letzten Jahre beweisen, dass der Grundstein für späteren Schulerfolg und damit Chancen im Leben in der frühkindlichen Bildung der ersten 6 Lebensjahre gelegt wird.
 
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Original geschrieben von mamamia
"Kindergartenpflicht ab dem 5. Lebensjahr"

1/3 aller Kinder haben Sprachprobleme oder eine gering ausgeprägte Motorik, wenn sie in die Schule kommen, weil sie von ihren Eltern in dem so wichtigen Lernstadium der ersten 6 Lebensjahre nicht kompetent genug erzogen wurden. Diese Kinder haben von Anfang an Probleme mitzukommen.
Demnach wäre eine Kindergartenpflicht ab dem 5. Lebensjahr gar nicht zweckmäßig, weil schon im 5. Lebensjahr die sprachlichen, sozialen und motorischen Defizite so erheblich sein können, dass dies womöglich in einem Jahr Kindergarten gar nicht aufzuholen ist. Deshalb wäre es doch viel besser, wenn man von staatlicher Seite 1-2 verpflichtende Tests zu bestimmten Zeiten mit den Kindern macht, um zu sehen, wie sie sich sprachlich und motorisch entwickelt haben. Wenn beim Kind dann erhebliche Defizite festgestellt werden, greift die Kindergartenpflicht, meinetwegen auch schon ab dem 3. Lebensjahr (so früh wie möglich desto besser). Andere Kinder, die keine Defizite aufweisen, müssen nicht in den Kindergarten, haben aber ab einem bestimmten Alter einen Rechtsanspruch. Da orientiert es sich halt an dem Lebensentwurf der Eltern - Wahlfreiheit muss gegeben sein.
Das wäre weniger Zwang, sondern der Staat würde denjenigen Kindern Chancengleichheit bieten können, deren Potential im Elternhaus gebremst wird. Es ist jedenfalls Quatsch z.B. Migrantenkinder mit Deutschproblemen einzuschulen und sie dann nach ein paar Jahren auf die Hauptschule zu schicken.
Kindergartenpflicht bei Kindern mit sprachlichen, sozialen und motorischen Defiziten wäre auch im Sinne der Schulpflicht, denn Studien der letzten Jahre beweisen, dass der Grundstein für späteren Schulerfolg und damit Chancen im Leben in der frühkindlichen Bildung der ersten 6 Lebensjahre gelegt wird.

auf gut deutsch: kinder aus sozial schwachen milieus so früh wie irgend möglich über die kindergärten verteilen, sodass sie immer in der unterzahl sind. macht man in kanada schon lange so, mit tollen erfolgen. am besten schon mit zwei jahren oder so.
 

Teegetraenk

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Klintg alles wunderbar und genießt meine volle Unterstützung. Leider wird davon wohl kaum was umgesetzt.
 
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