Lesen : Orignal(englisch) oder Übersetzung?

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Hallo zusammen,

ich bin ja jemand, der zB Filme prinzipiell lieber im Original guckt (die Gründe dafür kennt ihr ja sicher aus den 100 Diskussionen ;) )

Bei Büchern bin ich mittlerweile auch dabei, mich mehr oder weniger von deutschen Übersetzungen zu emanzipieren...

Trotzdem würde mich interessieren, wie ihr das seht, bei welcher Art von Büchern bevorzugt ihr das Original, wo darf's ne Übersetzung sein, prinzipiell deutsch, prinzipiell Original ?

Begründet bitte...

Die Fragen (ab welchem 'Grad' von Literatur sollte man das Original bevorzugen etc) stell ich mir aus aktuellem Anlass, will n bisschen was von Philip K. Dick lesen (nachdem ich nun endlich 'A Scanner Darkly' gesehen hab - omg), und da grübel ich etwas...
 

shaoling

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Prinzipiell Original bei Englisch, Französisch und Latein (mit Einschränkungen).
 
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Wenn es ein englisches Buch ist dann natürlich auf Englisch. Egal was für ein Buch. Aber zB von einem französchen Text die englische Übersetzung kaufen wäre wohl albern.
Ausnahmen: Buchreihen, bei denen ich schon auf deutsch angefangen habe (Terry Pratchett bei mir zB).

Es gibt aber auch so schöne Reinfälle, wie zB Utopia vom more, welches ich auf Englisch habe, im Vorwort dann aber lesen mußte, daß das Original Latein war :-)
Aber laut eben diesem Vorwort bin ich auch nicht der einzige der da drauf reingefallen ist *g*
 
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Original geschrieben von Meta-Tron


Es gibt aber auch so schöne Reinfälle, wie zB Utopia vom more, welches ich auf Englisch habe, im Vorwort dann aber lesen mußte, daß das Original Latein war :-)
Aber laut eben diesem Vorwort bin ich auch nicht der einzige der da drauf reingefallen ist *g*


Joah, das gute Stück wurde "erst" 1551 erstmals ins Englische übersetzt, ganze 35 Jahre nach Erscheinen des Originals ;)

@topic:

Klassiker studienbedingt auf Englisch, bei "Freizeitbüchern" verhält es sich gemischt. Nick Hornby's "A long way down" hab ich hier beispielsweise auf englisch rumliegen, weil mir die OV ausdrücklich empfohlen wurde. Ansonsten wie ich grade lustig bin ;)
 
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Original geschrieben von Meta-Tron
Wenn es ein englisches Buch ist dann natürlich auf Englisch. Egal was für ein Buch. Aber zB von einem französchen Text die englische Übersetzung kaufen wäre wohl albern.
Ausnahmen: Buchreihen, bei denen ich schon auf deutsch angefangen habe (Terry Pratchett bei mir zB).

#2 inklusive Terry Pratchett :top2:
 
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bei filmen kann ich es ja noch _bedingt_ verstehen, wenn jemand sich gerne die englische originalfassung anguckt, aber bei büchern nicht! man kann von mir aus meisterwerke wie Ulysses oder Hamlet oder sowas derartiges auf englisch lesen (bzw. diese werke sollte man sogar auf englisch lesen), aber in einem zeitalter, in denen leute, die englischsprachige werke ins deutsche übersetzen, nicht nur paar cent pro gekauftes deutsches exemplar erhalten sondern richtig dicke abkassieren, weswegen dieser job dementsprechende anforderungen hat, kann man besten gewissens die deutschen werke lesen! Die Übersetzer heutzutage haben meistens zu hervorragenden sprachkenntnissen auch noch gehobene literaturwissenschaftliche wissensstände und können demzufolge nicht nur die werke sinngemäß übersetzen, sondern auch sämtliche stilmittel, sowie sprachliche spielereien ins deutsche übertragen. demzufolge wird man, wenn man ausschließlich die englischsprachigen originale liest, vieles nicht bemerken, es sei denn man hat selbst hervorragende englischkenntnisse oder ist native-speaker.

ist aber lediglich meine Meinung, auch wenn ich mir als germanistik/anglistik student anmaßen möchte zumindest gehobene englisch kenntnisse zu besitzen und bei werken, die ich in beiden sprachen gelesen habe, habe ich in der englischen version vieles erst bei ganz genauem hinschauen entdeckt, während ich es in der deutschen version relativ schnell bemerke...

wenn man es jedoch vom aspekt her sieht, dass man seine englischkenntnisse verbessern will, dann ist es durchaus ratsam viele bücher in der originalversion zu lesen. wenn es aber nur um Lesen um des Lesens willen geht, dann kann ich persönlich es zumindest nicht nachvollziehen, denn im gegensatz zu vielen anderen ländern besitzen wir in deutschland heutzutage extrem viele talentierte übersetzer
 

Teegetraenk

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Prinzipiell Original bei Englisch, Französisch und Latein (mit Einschränkungen).

haha, als ob du originales Latein lesen könntest - und das meine ich OHNE Einschränkungen. :elefant:

Natürlich sind die original Sprachen prinzipiell besser. Man sollte jedoch darauf achten, ob die original Sprache dem Lesevergnügen nicht im Weg steht. Oft reicht es nämlich nicht, einfach nur den Inhalt zu erfassen um das Werk in seiner Gesamtheit zu begreifen und Ästhetik ist immer eine ganz heikle Sache in Fremdsprachen. Trifft natürlich nicht auf triviale Literatur zu. Wenn man die Sprache verbessern und trainieren möchte sind engl., frz. oder ita. Bücher sicher nützlich, aber das versteh ich nicht unter Lesen oder Lesevergnügen. Und bevor man einen Camus original liest und ihm gerecht werden kann, sollte man die Sprache imo _sehr_ gut beherrschen. Man könnte so ein Buch auch erst auf deutsch und dann auf französisch lesen.

€: ich hätte eig. auch nur Psychosis' Post rautieren brauchen.
 
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Ich lese, mit Ausnahmen der Schullektüren im Englisch Unterricht -_-, nur Deutsch.
Grade bei Harry Potter ist mir aufgefallen, dass es im Original (Englisch) einfach nicht die gleiche Stimmung ist, als wenn ich es auf Deutsch lese.

Das ich es nicht verstehe schließe ich einfach mal aus, dass ist sehr sehr einfaches Englisch :)
 
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im zweifelsfall muss man es vom buch abhängig machen. da englische bücher oft günstiger als deutsche sind, lohnt es sich aber schon auf die englischen zurückzugreifen, auch wenn sie nicht immer so hübsch wie die deutschen sind.

ob ein buch leicht zu lesen ist, ist übrigens nicht davon abhängig, ob es im inhalt trivial ist oder nicht, sondern einfach welchen stil der autor pflegt...
 

Teegetraenk

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Trivial bezieht sich nicht nur auf den Inhalt, sondern natürlich auch auf den Stil.
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
Trivial bezieht sich nicht nur auf den Inhalt, sondern natürlich auch auf den Stil.

bei romanen ja, sonst nicht.

wenn man den stil als trivial bezeichnet, erhebt man die form über den inhalt...
 

Teegetraenk

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Blödsinn, was für eine dualistische Herangehensweise. Sie gehören untrennbar zusammen und gerade außerhalb der Lyric!
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7
Blödsinn, was für eine dualistische Herangehensweise. Sie gehören untrennbar zusammen und gerade außerhalb der Lyric!

na, mich stört der begriff trivial in verbindung mit stil, gerade außerhalb der lyrik. man kann nicht etwas allein durch die form weniger trivial machen, das geht nicht. das ist für mich nur verschleierung und aufblasen. einen sinn dort vorspielen wo keiner ist.
 
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Das kommt darauf an, von welcher Art kritischer Annäherung du Gebrauch machst ;)
 

Teegetraenk

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Original geschrieben von @Smacks@


na, mich stört der begriff trivial in verbindung mit stil, gerade außerhalb der lyrik. man kann nicht etwas allein durch die form weniger trivial machen, das geht nicht. das ist für mich nur verschleierung und aufblasen. einen sinn dort vorspielen wo keiner ist.
Literatur ist aber eben kein minimalistischer und auf Aussagen beschränkter Fachtext, sondern KUNST. Ästhetik spielt eine bedeutende Rolle bei der Beurteilung eines Werks. Künstlerische Freiheit ist in diesem Fall leider ein löchriges Argument.
 

[fN]Leichnam

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Ich lese fast ausschließlich deutsche Übersetzungen fremdsprachiger Texte. Fällt mir einfach leichter. Ich kann aber auch gut die Meinung nachvollziehen, einen Dichter in seiner Muttersprache lesen zu wollen.
 
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Original geschrieben von PivoUser_R7

Literatur ist aber eben kein minimalistischer und auf Aussagen beschränkter Fachtext, sondern KUNST. Ästhetik spielt eine bedeutende Rolle bei der Beurteilung eines Werks. Künstlerische Freiheit ist in diesem Fall leider ein löchriges Argument.

dagegen sag ich ja auch nichts...

edit:
von minimalismus und auf aussagen beschränken usw. halte ich auch nicht so viel... in einem guten fachtext sollte die form eher den inhalt unterstützen, d.h. sie kann ruhig sehr emotional sein, wenn sie dadurch das verständnis erleichtert, ohne möglichst den logischen gehalt einzuschränken. das ist in meinen augen das optimum.
 

Comeondieyoung

Guest
Ich lese bevorzugt Bücher im Original, was mir leider noch nicht bei spanischen oder französischen Büchern möglich ist.

Ich finde durchaus, dass die Sprache in der der Text geschrieben ist große Auswirkungen auf die Atmosphäre hat. Natürlich sind viele Übersetzungen nicht schlecht und einen Dostojewski werde ich wohl noch lange Zeit auf Deutsch lesen müssen, aber dennoch finde ich nicht, dass sich viele stilistische Feinheiten in das Deutsche adäquat übersetzen lassen. Das "Oxford-"Englisch von Oscar Wilde, die vielen Akzentformen bei Mark Twain usw. lassen sich doch nicht ohne einen gewissen Verlust übersetzen. Bei Gedichten ist dies noch viel wichtiger, da hier der Klang der Worte noch um einiges wichtiger ist als etwa bei Romanen oder Sachtexten. Wie Gottfried Benn einmal sagte: "Nimmermehr ist schön, Nevermore aber doch deutlich erhabener!"Wenn man dazu die Möglichkeit besitzt diese Bücher im Original zu lesen, dann sollte man diese Möglichkeit dazu auch nutzen.

Bei mir spielt natürlich auch der Aspekt des Sprachenlernens eine Rolle, das viele Lesen englischsprachiger Literatur hat mir einen vergleichsweise reichen Wortschatz hinterlassen, was ich im Vergleich zu Anderen durchaus merke.
 
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Original geschrieben von Comeondieyoung
Das "Oxford-"Englisch von Oscar Wilde, die vielen Akzentformen bei Mark Twain usw. lassen sich doch nicht ohne einen gewissen Verlust übersetzen.

Bei mir spielt natürlich auch der Aspekt des Sprachenlernens eine Rolle, das viele Lesen englischsprachiger Literatur hat mir einen vergleichsweise reichen Wortschatz hinterlassen, was ich im Vergleich zu Anderen durchaus merke.
Beides rautiert. Lese natürlich Deutsch schneller, aber bin auch in Englisch nicht ganz schlecht, so dass ich für die Wahl eines englischen Buches keinen zu hohen Tribut zollen muss.


Dazu kommt, dass es die wenigsten Sachen, die ich lese, überhaupt übersetzt gibt :8[:
 

Entelechy

Guest
Besonders bei Witzen merkt man, die kann man einfach nicht übersetzen. Deshalb les ich prinzipiell alles Deutsche auf Deutsch und Englische auf Englisch.
Französische Bücher hab ich auch schon versucht - nicht um mehr vom Buch zu haben sondern um mein Französisch zu verbessern, scheiter aber immer an meinem zu schlechten Französisch.
So drastisch wie bei Filmen, dass ich mir z.B. Dänische Filme auf Dänisch m.U anschaue kann ich bei Büchern leider nicht sein. :8[:
 

TrooperDaDon

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Prinzipiell Original bei Englisch, Französisch, Latein, Spanisch, Tschechisch, Polnisch, Griechisch, Portugiesisch, Finnisch (mit Einschränkungen)
 

MoltkeWarding1

Guest
Filme lieber auf den originellen Sprachen.

Bücher- lieber auf Englisch übersetzt, wenn sie in Fremdsprachen sind, werden sie zu langsam zu lesen.
 
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Prinzipiell auf deutsch, allein schon weils die einzige richtig gute Sprache ist.
 
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auch ich lese viel auf lateinisch, gerne auch japanisch (mit einschränkungen)...

deutsch und englisch sind standard, wie bei wohl allen hier. :)
 

Bronzegraf

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Ich mache es abhängig von der Papierqualität.
Habe mir beispielsweise die 6 Dune-Bücher von Frank Herbert auf Englisch gekauft und musste feststellen, dass dort minderwertiges Klopapier zum Drucken benutzt wurde.
 

zhxb

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Berlin
Bisher hab ich noch jedes Buch auf deutsch gelesen. Es ist mir atm schlicht zu anstrengend das Original-Englisch zu lesen (andere Fremdsprachen kann ich ich). Da ich demnaechst aber "Hardcore Zen" lesen moechte, und dieses nicht uebersetzt wurde, werde ich wohl bald mein erstes Original in englisch lesen. Hoffe das wird nicht zu anstrengend :bored:
 
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Wenn es mir möglich ist, lese ich jegliche Literatur in der Originalsprache, da die stilistische Eigenart des jeweiligen Autors einfach nicht zu 100 % wiedergegeben werden kann.
 
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