Krankenversicherung: Freibetrag

ROOT

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Folgendes Problem beschäftigt mich, ich denke mal hier gibts sicherlich ein paar Leute die davon deutlich mehr Ahnung haben als ich, wäre nett wenn ihr mir vllt. etwas helfen könntet.

Ich bin 21, Student, und über meinen Vater mit-krankenversichert über die Familienversicherung (Techniker).
Habe momentan eine Hiwi-Stelle an der Uni, die pro Monat fest mit ~257 Euro vergütet wird.

In den kommanden Semesterferien, das heißt ab Februar oder ggf. März bekomme ich einen "Ferien"-Job bei einer Firma, das Ganze wird wohl stundenweise abgerechnet werden und ich rechne mit einem Einkommen von über 400 Euro brutto.

1. Frage: Muss ich mich hier schon selbstständig krankenversichern/sozialversichern? Falls ja, inwiefern würde es sich ggf. lohnen die Arbeitszeit soweit zu reduzieren, dass wirklich nur 400 Euro dabei rumkommen und ich auf zusätzliche Abgaben verzichten kann?
Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob dieser "Freibetrag" tatsächlich immer bei 400 Euro liegt, oder ob ich das nur naiv mit den 400-Euro-Jobs assoziiere.

2. Frage: Es steht noch nicht ganz fest, bis wann diese Tätigkeit tatsächlich andauernd wird. Möglicherweise also bis über die Semesterferien hinaus (April, vielleicht Mai).
Gleichzeitig wurde mir aber von Seiten der Uni eine Fortführung meiner Hiwi-Tätigkeit fürs nächste Semester angeboten, die ich an sich, d.h. wenn mir dadurch in Verbindung mit dem privaten Nebenjob keine sonderlichen Nachteile entstehen, sehr gerne annehmen würde.
Insbesondere hatte ich auch gehört, dass der Freibetrag bis zu dem keine zusätzlichen Abgaben nötig sind, an einem Monat im Jahr überschritten werden darf, ist da was dran?
Inwiefern könnten mir durch das parallele Ausüben beider Tätigkeiten sonst Nachteile entstehen, kann das überhaupt Sinn machen?

Als eine letzte dritte Frage, die vielleicht nicht von ganz so zentraler Wichtigkeit und ebensowenig streng pauschaler Beantwortbarkeit ist, würde ich euch um eine Einschätzung bitten, was denn ein "realistischer" Stundenlohn für oben aufgeführte private Tätigkeit in dieser Firma sein könnte.
Konnte dies bisher nämlich nicht wirklich gut einordnen und ich hatte den Eindruck, dass ich mit meiner ersten Einschätzung diesbezüglich schon eine Ecke danebenlag, will heißen: Zu tief, ich hoffe ich kann mehr rausholen.
Als Randinformationen: Es ist eine an sich schon recht fortgeschrittene Programmiertätigkeit für die neben guten C++-Kenntnissen auch Beherrschung einiger Themen des Grundstudiums (Strukturmechanik) benötigt wird.
Ich selbst bin wie gesagt 21, m, und studiere Technomathematik auf Diplom im 5ten Semester.


Vielen Dank im Voraus für alle hilfreichen Antworten. :)
 
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ich kann nur von meiner krankenversicherung sprechen, aber bei mir ist das ganze folgendermaßen gelöst:

Ich arbeite unregelmäßig auf lohnsteuerkarte, im schnitt für 100€im monat. Dazu arbeite ich auf selbstständiger basis mit unregelmäßigem einkommen und genau hier kommt die Krankenversicherung ins spiel: Solange du selbstständig bist, musst du dein einkommen nicht aufs monat sondern aufs jahr rechnen, bei meiner krankenversicherung sind es insgesamt knapp 4800€ die ich dazuverdienen kann, ohne aus der elterlichen versicherung rauszufliegen. Das über Lohnsteuerkarte verdiente einkommen wird da bereits reingerechnet.

Versuch daher bei deiner Firma am besten auf selbstständiger basis anzuheuern, dann brauchst du nur darauf zu achten, dass dein gesamtjahreseinkommen aus beiden berufen die 4800€ nicht übersteigt.

Ansonsten weiß ich natürlich nciht ob das nicht von versicherung zu versicherung unterschiedlich ist, ein anruf bei deiner versicherung schadet daher auf keinen fall.

Was den verdienst angeht: Ich kenn mich in der informatikbranche nicht aus und es hängt auch stark davon ab, wie groß die Firma ist bzw wieviel Geld sie einfachzur verfügung haben. Aber auf jura bezogen sind für studenten, die bereits mit ernsten aufgaben betraut werden durchaus 15€/h angebracht. Ich denke in der Informatikbranche verhält es sich nicht anders.
 

voelkerballtier

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habs jetzt nur überflogen, aber stimme mit Greg überein: solange du unter 4500 im Jahr bleibst werden keine Abgaben fällig (könnten auch paar 100 mehr sein, das musst die am besten die kk fragen). Aber vorsicht: im Gegensatz zum Steuerfreibetrag zählt hier auch das BaFoeG (nicht rückzahlungspflichtiger teil) als einkommen mit!

Desweiteren zählt alles über 50 (nicht 100% sicher) Tagen im Jahr nicht mehr als geringfügige Beschäftigung, und damit fallen dann auf jeden Fall Steuern/Sozialabgaben an, wieviel genau und ob evtl auch kk-versicherung weiß ich nicht, versuch aber möglichst drunter zu bleiben, würde ich vorschlagen.

Außerdem: weiß der zukünftige Arbeitgeber von der HiWi-Tätigkeit? Vielleicht einfach mal dort nachfragen - die haben üblicherweise eine kompetente Personalabteilung die da bescheid wissen könnte.

Zum Lohn: kommt SEHR drauf an wo das ist. In München kann man zb schon 15€ verlangen denke ich, hier in Dresden bin ich mit 10€ als Student für Programmieren schon teilweise über dem Niveau von ausgebildeten Vollzeitkräften in der Druckerei.
 

ROOT

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Jo erstmal danke für eure Antworten.

Über 4500 Euro werde ich wahrscheinlich nicht kommen, hängt aber etwas davon ab wie lang der Job gehen würde und ob ich im übernächsten Semester wieder Hiwi machen würde.
Sind diese 4500 Euro denn jetzt tatsächlich nur relevant für "selbstständig", oder ist das egal?
Bafög bekomme ich übrigens keins, dafür allerdings jeden Monat Geld von den Eltern überwiesen (500 Eur). Das dürfte dort aber keine Probleme machen, schätze ich. (?)

50 Tage im Jahr, meinst du damit 50*24 Stunden Arbeitszeit? Reine 50 Tage Beschäftigungsverhältnis habe ich ja schon durch Hiwi alleine, der übrigens auch immer nur 3 Monate läuft (und daher auch nur 3 Monate Bezahlung gibt).

Entstehen, wenn diese bestimmten Freibeträge an Arbeitszeit und -lohn nicht überschritten werden, tatsächlich keine weiteren Einschränkungen durch die _parallele_ Ausübung beider Tätigkeiten?

Werde mich dann auf jeden Fall nochmal bei der KK selbst informieren, hatte nur gehofft hier ggf. eine schnelle Antwort bekommen zu können, da mein Hiwi-Chef bis Mittwoch auf eine Antwort hofft, ob ich weitermache oder nicht.
Bin momentan noch nicht wirklich dazu gekommen mich selbst darum zu kümmern (morgen Prüfung...)
Bei der Firma befürchte ich aber, an nicht wirklich viele Informationen zu kommen, die ist sehr klein - ich schätze mal auf unter 20 Mitarbeiter, also insb. keine sonderliche Personalabteilung.

Der Job wäre übrigens in Nürnberg. Naja, so habe ich wenigstens eine grobe Orientierungsrichtlinie, selbst hatte ich beim damaligen ersten Treffen eine Vorstellung von 10 Euro geäußert, was dann doch etwas belustigt aufgenommen wurde. ;) Da lässt sich sicherlich noch was machen.
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von l-AG-lROOT
Jo erstmal danke für eure Antworten.

Über 4500 Euro werde ich wahrscheinlich nicht kommen, hängt aber etwas davon ab wie lang der Job gehen würde und ob ich im übernächsten Semester wieder Hiwi machen würde.
Sind diese 4500 Euro denn jetzt tatsächlich nur relevant für "selbstständig", oder ist das egal?
nein das ist steuerrechtlich und für die kk relevant - unabhängig von der einkommensart


Bafög bekomme ich übrigens keins, dafür allerdings jeden Monat Geld von den Eltern überwiesen (500 Eur). Das dürfte dort aber keine Probleme machen, schätze ich. (?)
nein, eigentlich nicht


50 Tage im Jahr, meinst du damit 50*24 Stunden Arbeitszeit? Reine 50 Tage Beschäftigungsverhältnis habe ich ja schon durch Hiwi alleine, der übrigens auch immer nur 3 Monate läuft (und daher auch nur 3 Monate Bezahlung gibt).
nein, ich meine 50*8h arbeitszeit siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Minijob
falls du über 50 tage kommst, muss der arbeitgeber abgaben bezahlen, was die natürlich nich wollen (daher auch den arbeitgeber darauf hinweisen, dass du HiWi machst - ich hab zB unterschrieben keine weiteren Arbeitsverhältnisse einzugehen, da ich die 50 tage üblicherweise ausschöpfe)


Entstehen, wenn diese bestimmten Freibeträge an Arbeitszeit und -lohn nicht überschritten werden, tatsächlich keine weiteren Einschränkungen durch die _parallele_ Ausübung beider Tätigkeiten?
Weiß ich leider nicht - arbeitgeber fragen
 
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weil ich quasi nen ähnlichen fall vor kurzem hatte...

bei meiner krankenkasse, bei der ich familienversichert bin (techniker), ist es folgendermaßen geregelt.

wenn du REGELMÄSSIG ein einkommen über 400 euro hast, dann musst du dich selbst krankenversichern, kannst allerdings, wenn du wieder weniger verdienst, familienversicherung beantragen.

das problem ist: regelmäßig heißt mehr als zweimal hintereinander. d.h. wenn du 3 monate hintereinander mehr als 400€ bekommst, dann darfst du ab dem dritten monat selbst kv bezahlen (rund 50€ pro monat) und hast dann die rennerei wegen der beantragung. wenn du allerdings zwei monate z.b. 600€ verdienst, ist das scheißegal. solange du danach wieder weniger als 400 bekommst.

wie und ob es ein jährliches maximum gibt, weiß ich leider nicht. wenn du also nur kurzzeitig über die 400 kommst, mach dir keine gedanken, ansonsten solltest du halt rechnen, ob sich das für dich lohnt.


achso, was du von deinen eltern bekommst, ist egal.

ach, und wichtig noch...du musst weiterhin hauptberuflich student sein (also ausbildungsweg), d.h. dein job darf nicht mehr als halbtags-job sein (20h). wie lange man das überschreiten darf (macht man in den ferien ja bei praktika o.ä. automatisch), kann ich dir auch nicht sagen. nachfragen....
 
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