leider ein spiegel artikel wie jeder andere.
ich hatte nicht den eindruck, dass der verfasser sich wirklich mühe gegeben hat in die materie einzudringen. statt dessen kratzt er an der oberfläche, springt von diesem zu jenem thema, ohne auf eines davon konkret einzugehen.
er präsentiert recherchierte zahlen, harte fakten, etc. an manchen stellen schien es mir, als ob er selber nicht weiß von was er da redet.
da gibt er vor, sich mit boxer befassen zu wollen, indem er ihm seine einleitung widmet, in wahrheit wird über boxer so gut wie nichts erzählt. 2 mal wird er zitiert, zu themen, von denen er auch nicht mehr ahnung hat als jeder andere.
ganz offensichtliche widersprüche scheinen mir völlig bewusst erzeugt zu werden, wie zum beispiel (ich zitiere aus dem gedächtnis): "die zuschauer können auf riesigen bildschirmen verfolgen was passiert. passieren tut eigentlich nichts. vielmehr starren zwei junge männer ohne sichbare gefühlsäußerung auf computerbildschirme."
als ob die riesigen bildschirme die ganze zeit über das gesicht des spielers eingefangen hätten! dieser eindruck wird später noch verstärkt, indem aufgezählt wird, wie viele kameras eben genau dies tun.
dazu noch bilder, auf denen man einen spieler beim spielen sehen kann, dahinter seine mitfiebernden fans. klar ist jedes bild immer nur ein ausschnitt, aber würde man z.b. einen boxer (nicht lim, so einen der eben boxt) alleine im ring zeigen? da scheint der sportliche, wetteifernde charakter der ganzen veranstaltung völlig am verfasser vorbeigegangen zu sein. dies erkennt man zusätzlich noch daran, dass mit formulierungen wie "ballern, zocken, daddeln, seine spazialdisziplin ist starcraft" computerspiele generell über einen kamm geschoren werden, als ob sich (um im beispiel zu bleiben) ein boxer mit einem biathleten vergleichen könne.
als logische konsequenz kann er auch nicht darstellen, was den reiz von starcraft ausmacht. ihn sucht er in gesellschaftlichen zwängen, worüber hier so mancher gewiss schmunzeln konnte.
im prinzip werden alle gängigen klischees bedient, neue aussagen werden nicht gemacht und wenn, dann nur um 2 absätze später wieder widerlegt zu weden. ein spiegel artikel wie jeder andere, zum absoluten supergau hätte nur noch gefehlt, dass es bei starcraft nicht darum geht "intergalaktische aliens zu vernichten" sondern er geschrieben hätte "es geht um virtuelles töten".
soviel meine meinung dazu, gl hf