Original geschrieben von MaRiO(d.S
starker film, hoffe das er die gebührende aufmerksamkeit bekommt.
absolut tolle atmosspähre, selbst nach dem schluss, fühlt sichs an wie
ein happyend.
Wars doch auch. Also mir ist ne Last von den Nerven gefallen, als der starrköpfige Bengel endlich das Zeitliche gesegnet hatte...
Der Film ist natürlich handwerklich herausragend: Atemberaubende Bilder, tolle Atmosphäre, wozu der Soundtrack seinen Teil beiträgt, makellose Inszenierung, auch die Schauspieler sind allesamt hervorragend besetzt - und die zwei Mädels megasüß.
Leider fehlte mir hinter dieser erstklassigen Inszenierung die Substanz. Der Film gebärdet sich zwar sehr bemüht poetisch-philosophisch, kommt dabei aber kaum über Fassadendörfer hinaus. Die spirituellen Einsichten können vom Niveau her mit meiner Sammlung von Glückskekssprüchen konkurrieren.
Auch tic0rs Kritik kommt dabei voll zum Tragen: Die Figur des Alex wird nie zu einem wirklich interessanten Charakter. Wir erfahren zwar etwas über die Probleme des Elternhauses, eine sicherlich nicht ganz einfache Kindheit und ein paar prägende Erlebnisse, aber ein tieferes psychologisches Profil wird nicht geboten. Auch die Entwicklung, die jeden faszinierenden Charakter auszeichnet, fehlt größtenteils.
Die einzelnen Stationen seiner Reise wirken mehr wie Episoden, die man auch in willkürlich veränderter Reihenfolge hätte zeigen können, ohne größere Verwerfungen befürchten zu müssen.
Außerdem kommt es einem den ganzen Film über so vor, als hätte der Regisseur an seiner Hauptfigur einen Narren gefressen, dem er sich offenbar zutiefst verbunden fühlt. Diese seelische Verbindung äußert sich leider in einem eklatanten Mangel an Distanziertheit, ja einer Heroisierung der Hauptfigur bis in den Tod.
Denn mal ehrlich, wo seht ihr da die Bewusstwerdung, von der Dark Vater hier spricht? Ich sehe da einen ignoranten, zwanghaft rebellischen jungen Wirrkopf, der nach einem kurzen Anflug von Verzweiflung doch noch mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht dahinscheidet, das dem Zuschauer wohl nichts weiter als den Eindruck vermitteln soll, dass sein Leben alles in allem doch irgendwie glücklich und gut verlaufen sei. Bullshit-Alarm!
Das einzige, was ihn aus seiner geistigen Umnachtung wenigstens kurzfristig in eine Art leichten Dämmerzustand zu bringen scheint, ist die akute Todesangst. Dem sonst geradezu verklärenden Tenor der Darstellung wirken nur die sich gegen Ende zaghaft einschleichenden Zweifel im Off-Text der Schwester entgegen.
Es fehlt eine kathartische Gewalt, der der Zuschauer mit Herz und Geist hätte folgen können.
Zurück bleibt das Bild eines jungen Mannes, der trotz seiner außergewöhnlichen Erfahrungen offenbar unbelehrbar war und dank dessen sein nicht eben hoffnungsloses junges Leben für einen Selbstfindungstrip hingegeben hat - unterfüttert mit ein paar markigen Binsenweisheiten.
Wenn das inhaltlich großartiges Kino sein soll, dann will ich mal wissen, was kleinartiges ist. Der Film mag ja sogar für manchen Denkanstoß zu gebrauchen sein, aber eine konsistente, wertvolle Botschaft übermittelt er nicht, dem unkritischen Betrachter könnte er sogar gefährliche Flausen in den Kopf setzen.
Gut find ich in diesem Zusammenhang, wie zwar mit großem Einsatz gegen jedwede gesellschaftliche Konvention gewettert, ihren einzelnen Symbolen aber dennoch so große Bedeutung beigemessen wird, wie etwa der Ehe der Eltern - wir waren uneheliche Kinder und scheiden lassen wollten sie sich, tsetse...
Auch das Kreuz am Grab des Elches fand ich nicht schlecht.
Naja, von mir gibts
7/10 für einen insgesamt noch guten Film, der jenseits einer fabelhaften Inszenierung leider vor allem durch großspurig vorgetragene Gehaltlosigkeit glänzt.
Original geschrieben von Darth Vater
Wie man darauf kommt, dass Penn eine Mystifizierung der Person McCandless anstrebt, entschließt sich mir an dieser Stelle auch überhaupt nicht.
Dann hättest du vielleicht die Augen aufsperren sollen.
Man muss nun wirklich nicht erst die Lupe auspacken, um festzustellen, dass der Film sehr bemüht ist, eine trotz einiger Ecken und Kanten sympathische Identifikationsfigur bereitzustellen und sich eines angemessenen Abstands dabei durchgehend enthält.